DE631014C - Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts

Info

Publication number
DE631014C
DE631014C DER87453D DER0087453D DE631014C DE 631014 C DE631014 C DE 631014C DE R87453 D DER87453 D DE R87453D DE R0087453 D DER0087453 D DE R0087453D DE 631014 C DE631014 C DE 631014C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coal
production
phenols
hard coal
hard
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER87453D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KARL BLASBERG DR
Original Assignee
KARL BLASBERG DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by KARL BLASBERG DR filed Critical KARL BLASBERG DR
Priority to DER87453D priority Critical patent/DE631014C/de
Priority to DER88449D priority patent/DE632493C/de
Priority to DEB175167D priority patent/DE665994C/de
Priority claimed from DEB175167D external-priority patent/DE665994C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE631014C publication Critical patent/DE631014C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/06Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
    • C10L5/10Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders
    • C10L5/14Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders with organic binders

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts Die Herstellung von Steinkohlenbriketts geschieht der Regel nach dadurch, daß man der Feinkohle Pech, welches klebstoffartig wirkt, als Bindemittel zusetzt. Dieser Zusatz muß derart sein, daß die Standfestigkeit des Briketts die erforderliche Höhe erreicht. Damit verteuert sich das Brikett nicht unwesentlich. Obendrein ergibt sich aber noch ein Mangel insofern, als durch die Beimengung des Pechs eine starke, die Verwendung der Briketts hemmende Rauchentwicklung entsteht, ganz abgesehen davon, daß die Zumischung von Pech mit allen den Fehlern behaftet ist, die dem Mischvorgang von zwei festen Stoffen, in diesem Falle Kohle und Pech, innewohnen.
  • Man hat deshalb schon immer danach getrachtet, das Pech durch ein anderes, billigeres und die Rauchwirkung nicht unterstützendes Bindemittel zu ersetzen, ohne aber einen erheblichen Erfolg zu erreichen. Ein solcher war auch nicht erzielbar durch die Zusetzung solcher Mittel, die für sich allein brikettierbar sind, d. h. durch Zusetzung bitumenreicher Brennstoffe, bei denen das Bitumen die Rolle des Bindemittels übernehmen sollte.
  • Die Erfindung hat nun ein neues Verfahren zum Gegenstande, das sich darauf richtet, die Kohleteilchen in der Feinkohle nicht durch von dem Bindemittel erzeugteZwischenschichten zu binden, sie also durch diese Zwischenschichten aneinanderzukleben, sondern die Kohleteilchen an ihrer Oberfläche zu gelatinieren, so daß sie sich unter dem Druck der Brikettpresse unmittelbar aneinanderbinden.
  • Der Leitgedanke ist den Versuchen entnommen, die daraufhin abgestellt waren, aus kohleartigen Brennstoffen ein brauchbares Material für die Herstellung von Preßkörpern zu gewinnen. Man behandelte diese Brennstoffe, z. B. Steinkohle, zu diesem Zwecke mit Phenolen (Oxybenzole, Kreosolgemische) oder auch mit organischen Basen (z. B. Anilin, Naphthylamin, Pyridin, Piperidin und Chinolin) und erreichte dabei tatsächlich ein Produkt, das sich unter der hydraulischen Presse bei mäßiger Erwärmung zu einem festen, brauchbaren Werkstoff umwandeln ließ.
  • Die Reaktion zwischen den Phenolen und organischen Basen einerseits und Kohle andererseits zeigte sich in einer Quellung der Kohle, die sich anscheinend bis zur Lösung steigern konnte. Jedenfalls zeigte sich in der Quellung eine Reaktion, die einer Gelatinierung gleichkommt.
  • Der Leitgedanke der Erfindung ist nun der; diese Gelatinierung nur so weit zu treiben, daß im wesentlichen nur die Oberfläche der Kohleteilchen beeinflußt wird, alsdann kommen die Teilchen unter Druck zur genügenden Anhaftung gegeneinander, um ein standfestes, rauchschwaches Brikett zu bilden.
  • Diese Oberflächenänderung der Kohle, die naturgemäß einen weit geringeren Zusatz der obenerwähnten Reaktionsmittel erfordert als dieHerstellung von festen brauchbaren Kunstmassen, ist abhngig von- der Temperatur und der Zeit -in der- Weise, däß der gewünschte Effekt um so schneller eintritt, je höher die' Reaktionstemperatur ist. Die Temperatursteigerung wiederum ist begrenzt bzw." be= dingt einerseits durch den Siedepunkt des Reaktionsmittels, anderseits durch die Härte der Kohlenoberfläche bzw. der Kohlensubstanz. Die Reaktionsbedingungen lassen sich daher graduell nur von Fall zu Fall ermitteln und festlegen.
  • Es ist ein Brikettien#erfahren bekanntgeworden, bei welchem man zwecks Vermeidung des Zusatzes von Bindemitteln die Kohle mit größeren Mengen Teeröl oder Gasöl mischte und dann das Gemisch einer starken mechanischen Bearbeitung in Kollerläufern, Walzen o. dgl. unterwarf, ehe man es der Brikettierpresse zuführte. Wenn auch in dem hier benutzten Teeröl oder Gasöl Phenole und organische Basen enthalten sind, so wird der von der Erfindung beabsichtigte Duellvorgang wegen der starken Verdünnung der Phenole und organischen Basen nicht erreicht. Außerdem besitzt das bekannte Verfahren den Nachteil, daß es infolge des großen Zusatzes an Gas- oder Teeröl den Charakter des Brennstoffes grundsätzlich verändert. Dieser Übelstand tritt bei dem angemeldeten Verfahren nicht ein. Außerdem liefert das bekannte Verfahren Briketts von unzulässig hohem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen. Ferner wird die Gefahr der Selbstentzündung durch die in Teer- oder Gasölen enthaltenen Benzole und Schwerbenzine stark vergrößert. Schließlich fällt bei dem Verfahren nach der Erfindung jede besondere mechanische Bearbeitung des Gemisches fort.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, die Verwendung von an sich für die Brikettierung ungeeigneten Hartpechen dadurch zu ermöglichen, daß man in das Gemisch von Hartpech und Kohle mittlere. und schwerere Fraktionen der Teerdestillation, z. B. Anthrazenöl, Kreosotöl u. dgl., einstäubt. Bei diesen Zusätzen handelt es sich zum Teil auch um Phenole, die an sich für das Verfahren nach der Erfindung geeignet wären. Bei dem bekannten Verfahren wird aber die Wirkung der Erfindung weder erstrebt noch erreicht. Abgesehen davon, daß der bei diesem Verfahren vorgeschriebene Zusatz dieser Stoffe (o,2 bis 0,5 °%) zu gering ist, wird der größte Teil dieser Stoffe zur Auflösung des in dem Gemisch enthaltenen Hartpechs benutzt und dieses dadurch gewissermaßen in ein mittleres Hartpech verwandelt, das in der Brikettierung allgemein üblich ist.
  • Es ist ein weiteres Verfahren in der Literatur vorgeschlagen worden, bei welchem an Humussäure reiche oder mit dieser angereicherte Kohle- mit basischen organischen Stof-' fen vermischt wird. Hierbei haben die organischen Basen dieselbe Wirkung wie bei diesem Verfahren ebenfalls vorgeschlagene Erdalkalihydrate oder deren basische Salze, indem sie auf Humuskohle verseifend wirken, d. h. es werden zunächst durch Spaltung Huminsäuren gebildet, die durch überschüssiges Alkali oder durch überschüssige organische Basen unter Bildung von Verbindungen neutralisiert werden. Es handelt sich also um einen rein chemischen Vorgang, der seiner Natur nach bei der erforderlichen Anwesenheit von Wasser viel leichter erfolgt als die lediglich adsorptive Aufnahme von organischen Basen und Phenolen nach der vorliegenden Erfindung. Infolgedessen wird der von der Erfindung bei der Behandlung von Steinkohle, also humusarmer Kohle, erstrebte rein kolloidcheinische Vorgang der Quellung bzw. Gelatinierung verhindert. Die organischen Basen spielen also bei diesem bekannten Verfahren lediglich die Rolle eines Verseifungsmittels, während sie bei dem Verfahren nach der Erfindung eine grundsätzlich andere Aufgabe, nämlich die einer Gelatinierung, lösen.
  • Es ist ferner bekannt, bei der Brikettierung von sehr wasserhaltigen Ausgangsstoffen, wie Torf, Torferde, Moorerde o. dgl., Phenolzusätze anzuwenden, und zwar in Anwesenheit von Steinkohlenpech als Bindemittel. Die hier zugesetzten Phenole haben aber lediglich den Zweck, die Kapillarstruktur der wasserhaltigen Ausgangsstoffe zu zerstören und damit die Entfernung des die Brikettierung wie auch die Verwendung des Briketts ungünstig beeinflussenden Wassers zu bewirken. Die gelatinierende Wirkung nach der Erfindung ist hierbei weder beabsichtigt noch erreichbar, zumal bei dem bekannten Verfahren das Gemisch vor der Briketti-erung einer sehr hohen Temperatur von 4oo° unterworfen wird, bei welcher die Phenole wieder ausgetrieben werden, so daß sie für den Gelatinierungsvorgang nicht mehr in Frage kommen. Daß an ein Verfahren im Sinne der vorliegenden Erfindung hierbei nicht gedacht ist, geht auch daraus hervor, daß ausdrücklich Steinkohlenpech als Bindemittel benutzt wird.
  • Zur Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung möge folgendes Ausführungsbeispiel dienen: Trockene Feinkohle von einer Korngröße bis zu 5 rnm wurde mit Anilin im Verhältnis 100 : 3 gemischt und im Trokkenschrank etwa 2o bis 3o Minuten auf ioo° C konstant erhitzt. Danach ließ sich die Masse ohne weiteres zu festen Briketts pressen. Mäßiger Wasserzusatz ist nicht erforderlich, aber wie bei allen Brikettierungsarten zweckmäßig. Etwaiges Abkühlen der Masse scheint ihre Preßfähigkeit nicht zu beeinträchtigen, denn es gelang nach 8 tägigem Stehen noch Briketts von ausreichender Festigkeit zu erzielen. Das Reaktionsprodukt besitzt mithin bezüglich der Pressung die Eigenschaften der Braunkohle, d. h. sie läßt sich ohne weiteren Bindeniittelzusatz verbrikettieren.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCI3 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinkohle vor der Pressung Phenole (Oxybenzole, Kreosolgemische) oder organische Basen nur in solchen Mengen zugesetzt werden, daß die Kohleteilchen eine auf ihre Oberfläche sich erstreckende Gelatinierung erfahren.
DER87453D 1933-03-08 1933-03-08 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts Expired DE631014C (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER87453D DE631014C (de) 1933-03-08 1933-03-08 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts
DER88449D DE632493C (de) 1933-03-08 1933-07-29 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts
DEB175167D DE665994C (de) 1933-03-08 1936-08-13 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER87453D DE631014C (de) 1933-03-08 1933-03-08 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts
DER88449D DE632493C (de) 1933-03-08 1933-07-29 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts
DEB175167D DE665994C (de) 1933-03-08 1936-08-13 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE631014C true DE631014C (de) 1936-09-18

Family

ID=33101670

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER87453D Expired DE631014C (de) 1933-03-08 1933-03-08 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts
DER88449D Expired DE632493C (de) 1933-03-08 1933-07-29 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER88449D Expired DE632493C (de) 1933-03-08 1933-07-29 Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE631014C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746282C (de) * 1939-02-22 1944-06-15 Ludwig Weber Verfahren zur Verbesserung der bindemittellosen Brikettierung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746282C (de) * 1939-02-22 1944-06-15 Ludwig Weber Verfahren zur Verbesserung der bindemittellosen Brikettierung

Also Published As

Publication number Publication date
DE632493C (de) 1936-09-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE631014C (de) Verfahren zum Herstellen von Steinkohlenbriketts
DE329055C (de) Verfahren der Herstellung von Brennstoffbriketten aus Klaerschlamm und Brennstoffabfaellen unter Zusatz von gebranntem Kalk
DE657930C (de) Aus einer Harzloesung bestehendes Bindemittel
DE663805C (de) Verfahren zur Herstellung eines Strassenteeres und Kunstasphaltes
DE549400C (de) Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole
AT96500B (de) Verfahren zur Brikettierung von Koks.
DE341972C (de)
AT162934B (de) Verfahren zur Herstellung von Heiz- und Unterzündbriketts
DE527031C (de) Verfahren zur Erzeugung eines Bindemittels fuer die Brikettherstellung
DE616376C (de) Verfahren zum Vorbereiten von Brikettiergut aus Schlammkohle
AT231402B (de) Verfahren zur Herstellung von brikettierten Brennstoffen
CH91297A (de) Verfahren zur Brikettierung von Koks.
DE746282C (de) Verfahren zur Verbesserung der bindemittellosen Brikettierung
DE739298C (de) Verfahren zum Herstellen von holzkohleartigen Koksbriketts
DE875645C (de) Verfahren zum Brikettieren und Schwelen feinkoerniger Brennstoffe
DE599801C (de) Verfahren zur Herstellung organischer Stickstoffduengemittel
AT126561B (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoffpreßlingen.
DE632731C (de) Verfahren zur Herstellung von Formstuecken aus Holzkohle
AT92798B (de) Verfahren zur Herstellung von Briketts.
AT110917B (de) Verfahren zur Umwandlung kohlenstoffhaltiger Stoffe in Vollkohle.
DE574740C (de) Verfahren zur Herstellung von harter, stueckiger, aktiver Kohle
AT85534B (de) Verfahren zum Brikettieren von Kohle und anderen pulverförmigen Körpern.
DE546805C (de) Verfahren zur Herstellung hochaktiver Kohle
DE900208C (de) Verfahren zum Brikettieren von Steinkohlenklein
DE448626C (de) Verfahren zur Herstellung einer Mischung fuer die Erzeugung von Briketten aus zerkleinerter Kohle