DE549400C - Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole - Google Patents

Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole

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DE549400C
DE549400C DE1930549400D DE549400DD DE549400C DE 549400 C DE549400 C DE 549400C DE 1930549400 D DE1930549400 D DE 1930549400D DE 549400D D DE549400D D DE 549400DD DE 549400 C DE549400 C DE 549400C
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formic acid
phenol
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phenols
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DE1930549400D
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Dr Hans Roos
Dr Emil Schwamberger
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/68Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C37/70Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation by physical treatment
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    • C07C37/005Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up
    • C07C37/007Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up from the tar industry
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Description

  • Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole Zur Entfernung der Phenole aus Teeren und Teerölen haben sich neben dem .allgemein verbreiteten, aber sehr teuren Alkaliverfahren nur sehr wenige Extraktionsverfahren mit Lösungsmitteln durchzusetzen vermocht. Es haftet ihnen nämlich der Nachteil an, daß die verwendeten Lösungsmittel kein spezifisches Lösungsvermögen für die Phenole besitzen; entweder werden bedeutende Mengen voll \ entralölen mitextrahiert oder es erfolgt nur eine unvollständige Entphenolierung.
  • Es ist zwar bekannt, daß man Plienole mit Ameisensäure, insbesondere wasserfreier, aus Teeren entfernen kann, weil jene ein Lösungsmittel für Phenole ist, dagegen die Kohlenwasserstoite so gut wie gar nicht aufnimmt. 1lan hat aber bis jetzt von der technischen Anwendung dieser Tatsache keinen Gebrauch gemacht, weil man der Ansicht war, daß bei der Destillation der phenolhaltigen Ameisensäure ein Teil der Säure von den Phenolen durch Esterbildung festgehalten wird. Auch nahm man an, daß bei Verwendung der Ameisensäure im Kreislauf bei wasserhaltigen Ölen eine erhebliche Verdünnung der Ameisensäure eintritt, so daß sie nach kurzer Zeit ihre plienollösenden Eigenschaften verliert.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß die bei der Verwendung von Ameisensäur e als Extraktionsmittel bei der Gewinnung von Phenolen aus Teerölen oder anderen phenolhaltigen Kohlenwasserstoffgemischen erhaltenen Ameisensäurephenolgemische durch Destillation vollständig und ohne Esterbildung voneinander getrennt werden können. Die Ameisensäure kann bei dieser Arbeitsweise wiederverwendet werden und, wie sich gezeigt hat, macht sich auch bei Verwendung stark wasserhaltiger Öle die nachteilige Verdünnung der Ameisensäure nicht bemerkbar, da bei der Destillation auch das e"va aufgenommene Wasser von der Ameisensäure leicht abzutrennen ist.
  • Die Trennung der Ameisensäurephenolgemische durch Destillation gestaltet sich sehr einfach, da der Siedepunkt der Ameisensäure wenig über loo', der des niedrigst siedenden Phenols aber z. B. bei etwa i So' liegt. Infolge der Eigenschaft der Ameisensäure, im Gemisch mit Wasser ein Siedepunktsmaximum bei 107,1' und "^,5 0!6 zu geben, ist es leicht möglich, die Ameisensäure im Kreislauf wieder zu verwenden und eine verdünntere durch entsprechend geleitete Destillation immer wieder auf 77,5 0!o zu konzentrieren. Diese Konzentration ist zur Entphenolierung vollkommen ausreichend. Es ist daher am einfachsten, bei der Behandlung wasserhaltiger Kohlenwasserstoffe sich von vornherein auf diese Säure einzustellen. Bei der Extiaktion von wasserfreien ölen ist selbstverständlich auch eine Säure mit höherem, etwa iooo%igem Gehalt mit .Vorteil zu verwenden.
  • Ein weiterer, sehr wichtiger Vorteil des Verfahrens beruht darauf, daß die gewonnenen Phenole vollkommen rein sind. Sie lösen sich vollständig in Alkali; Neutralöl wird also nicht mit herausgelöst.
  • Als -weiterer Vorteil kommt das hohe spezifische Gewicht der Ameisensäure hinzu, das eine leichte Trennung des Neutralöles von der phenolhaltigen Ameisensäure bewirkt. Als sehr -wichtig muß ausdrücklich betont werden, daß diese Trennung augenblicklich und ohne jegliche Emulsionsbildung erfolgt.
  • Bei der Verarbeitung hochviskoser Teere und Öle ist es vorteilhaft, bei erhöhter Temperatur zu extrahieren. Man kann dabei auch zur Verhinderung von Ameisensäureverlusten unter Druck arbeiten.
  • Die praktische Ausführung des Verfahrens gestaltet sich demnach etwa wie folgt: Man schüttelt oder rührt bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur das zu entphenolierende Öl mit Ameisensäure einige Zeit durch. Nach genügender Mischung erfolgt das Absitzen augenblicklich. und ohne Emulsionsbildung. Die phenolhaltige Ameisensäure wird abgezogen, Säure und Phenole durch Destillation voneinander getrennt und erstere fortgesetzt bis zur restlosen Entfernung der Phenole dem Öl -wieder zugeführt. Ein Verlust an Ameisensäure tritt nicht ein, da durch Destillation praktisch die gesamte Ameisensäure wieder gewonnen wird. Die Menge der angewandten Ameisensäure richtet sich nach der im Öl vorhandenen Menge an Phenolen.
  • Als Ausgangsstoff kommen phenolhaltige Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft, beispielsweise Braunkohlenteer, Braunkohlenteerdestillate, Steinkohlenteer, Holzteer, Tieftemperaturteer, phenolhaltige Druckhydrierungsprodukte von Kohlen, Teeren, Ölen usw., in Betracht.
  • Beispiel i i oo Teile eines Braunkohlendünnteeres werden in irgendeinem kontinuierlich -wirkenden Flüssigkeitsextraktionsapparat bekannter Konstruktion mit 5 Teilen 77,5%iger Ameisensäure bei gewöhnlicher Temperatur mehrere Stunden behandelt. Man erhält nach Abdestillieren der Säure i o Teile eines in Alkali völlig löslichen Kreosotes. Der bedeutend hellere Diinnteer ist praktisch phenolfrei.
  • Beispiel 2 ioo Teile eines von i30 bis 22o° siedenden Braunkohlenteermittelöles mit einem Phenol-5ehalt von 21 % und einem spezifischen Gewicht von o, 82 werden mit r o Teilen 8 5 ooiger Ameisensäure, wie in Beispiel i angegeben, behandelt. Es hinterbleibt ein 01 vom spezifischen Gewicht 0,78o, das keine Phenolreaktion mehr gibt. Aus dem Extrakt wird die Ameisensäure durch Destillation restlos -wiedergewonnen und 2o Teile eines in Alkali völlig löslichen Phenolgemisches gewonnen.
  • Beispiel 3 i oo Raumteile eines durch Druckhydrierung von Braunkohlenschwelteer erhaltenen Rohbenzins mit einem Phenolgehalt von 43 % werden mit der gleichen Menge oder zehnmal mit je io Raumteilen 77,5°%oiger Ameisensäure behandelt. Das in Geruch und Farbe wesentlich verbesserte Benzin hat einen Phenolgehalt von o, i 0!o.
  • Der Extrakt wird abdestilliert. Dabei erhält man i o Teile etwa 68 % ige Ameisensäure, dann io Teile etwa 72%ige Säure als Vorlauf. Die Hauptfraktion besteht aus 8o Teilen 77, 5 %iger Säure, die wieder in den Prozeß zurückgeführt -wird. Der Vorlauf wird (gegebenenfalls mit anderen Vorläufen zusammen) durch erneute Destillation auf 77,5 0"`o konzentriert.
  • Beispiel q.
  • i oo Teile eines Carbolöles aus Steinkohlenteer vom. Siedepunkt i50 bis 22o° mit einem Phenolgehalt von 40,70/0 werden fünfmal mit io Teilen 77,5%iger Ameisensäure behandelt. Es hinterbleibt ein Öl mit einem Phenolgehalt von i,2%. Aus der Ameisensäure werden 38 Teile eines Phenolgemisches erhalten, das sich in Alkali völlig löst. Die Regeneration der Ameisensäure erfolgt wie in Beispiel 3: Beispiel 5 ioo Teile eines Braunkohlentieftemperaturteeres (Phenolgehalt etwa 2o %) werden mit io Teilen 77,5%iger Ameisensäure wie in Beispiel i behandelt. Man erhält etwa 19 Teile alkahlösliches Kreosot. Der Phenolgehalt des hinterbleibenden Teeres. liegt unter i %.
  • Beispiel 6 i oo Teile eines bis 2 i o° siedenden Holzteerdestillates (Phenolgehalt 25%) werden fünfmal mit je io Teilen 77,5%iger Ameisensäure extrahiert. Man erhält 24 Teile alkalilösliches Kreosot, daneben ein Öl mit nur noch 0,5 % Phenol.
  • Beispiel 7 i oo Teile Torfteerdestillat mit 4.o % Phenolen werden zehnmal mit je ro Teilen 77,5prozentiger Ameisensäure behandelt. Man erhält 39 Teile Kreosot und ein Öl mit einem Phenolgehalt von o,6 °,'". Die Ameisensäure wird, wie im Beispiel 3 angegeben, zurückgewonnen.
  • Beispiel ä i oo Teile eines von i 5o bis 22o° siedenden Steinkohlenteermittelöles mit einem Gehalt von 25 0,ö Phenol und 5 °/o Pyridin werden mit ioo Teilen 77,5o;öiger Ameisensäure in der in Beispiel i beschriebenen Weise behandelt. Man erhält 7o Teile eines von Phenol und Pyridin fast vollständig befreiten Neutralöles und 3o Teile pyridinhaltiger Phenole, nachdem man die ioo Teile Ameisensäure vollständig abdestilliert hat. Die pyridinhaltigen Phenole lassen sich z. B. durch Kondensation mit Formaldehyd in bekannter Weise zu Kondensationsprodukten mit ausgezeichneten Eigenschaften verarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole unter Anwendung von Ameisensäure als Extraktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem bei der Extraktion erhaltenen Ameisensäurephenolgemisch die Ameisensäure durch Erhitzen abdestilliert und, zweckmäßig im Kreislauf, wiederverwendet.
DE1930549400D 1930-02-21 1930-02-21 Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole Expired DE549400C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748759C (de) * 1941-12-03 1944-11-09 Verfahren zur getrennten Gewinnung von Phenolen und Neutraloelen
DE1195326B (de) * 1959-03-13 1965-06-24 Dr Georg Kowalski Verfahren zur Extraktion von sauren Bestandteilen aus Teeren oder Teeroelen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748759C (de) * 1941-12-03 1944-11-09 Verfahren zur getrennten Gewinnung von Phenolen und Neutraloelen
DE1195326B (de) * 1959-03-13 1965-06-24 Dr Georg Kowalski Verfahren zur Extraktion von sauren Bestandteilen aus Teeren oder Teeroelen

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