DE523671C - Verfahren zur Verarbeitung von Teeren - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Teeren

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DE523671C
DE523671C DER68491D DER0068491D DE523671C DE 523671 C DE523671 C DE 523671C DE R68491 D DER68491 D DE R68491D DE R0068491 D DER0068491 D DE R0068491D DE 523671 C DE523671 C DE 523671C
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alcohol
tar
tars
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RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/18Working-up tar by extraction with selective solvents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von Teeren Die Patente 30? 398 und 232 657, K1. 12r, Gr. r, schützen ein Verfahren zur Entfernung harzartiger und saurer Bestandteile aas Schwel- und Generatorteeren durch Behandeln derselben mit zur Lösung nicht ausreichenden Mengen Alkohol. Bei der Verarbeitung von stark kreosothaltigen Generatorteeren, wie sie in den letzten Jahren vielfach auf den Markt gelangen, hat es sich gezeigt, daß unter Verwendung eines Spiritus von 9o o.@ und darüber größere Mengen von Teerbestandteilen nichtsaurer Natur finit dem Spiritus in Lösung gehen. Dadurch wird ein Extrakt gewonnen, in dem sich nicht allein die. Kreosote, sondern auch unerwünscht große Mengen von Neutralöl vorfinden, die durch ihre Vereinigung mit jenen als Kreosotöl entwertet erscheinen, während anderseits auch die Kreosote für manche besonderen Zwecke durch den Neutralölgehalt unbrauchbar werden.
  • Die Erklärung für diesen Vorgang ist darin zu suchen, daß beim Mischen eines stark kreosothaltigen Teeres mit hochprozentigem Spiritus dieser sich zunächst einmal mit Kreosoten sättigt; dadurch werden die physikalischen Eigenschaften, vor allem die Löslichkeitsverhältnisse, derart verschoben, daß nunmehr unter dem vorherrschenden Einfluß der Kreosote der Spiritus auch Stoffe mit in Lösung bringt, die bei geringerer Kreosotkonzentration in demselben unlöslich geblieben wären. Durch diese Löslichkeitsbeeinflussung wird also die auswählende Wirkung des Alkohols mehr und mehr beeinträchtigt; den leicht alkohollöslichen Kreosoten mischen sich Teerbestandteile bei, die somit der späteren Verarbeitung zu reinen Neutralölen entzogen werden, die prozentuale Ausbeute an Kreosotöl vergrößern und dessen spezifische Eigenschaften abschwächen.
  • Man hat schon Teere mit verdünntem Alkohol behandelt. Praktisch kann diese Behandlung entweder so durchgeführt werden, daß man den Teer direkt mit verdünntem Alkohol wäscht oder auch in vielen Fällen zweckmäßiger nach Patent 333 294, hl. tzr, indem man den Teer zunächst mit hochprozentigem Alkohol mischt und diese Mischung dann mit Wasser oder mit stark «#äßrigem Alkohol behandelt.
  • Durch diese Arbeitsweisen wird tatsächlich erreicht, daß die abgeschiedenen Kreosote neutralölärmer sind. Anderseits kann jedoch auf diesem Wege nur schwer eine weitgehende Befreiung des Neutralöles von den Kreosoten oder sonstigen sauerstoffhaltigen Teerbestandteilen erreicht werden, da die letzter. Anteile derselben aus dem Neutralöl sich nur sehr schwer auswaschen lassen.
  • Um diese noch unreinen Neutralöle daher in wirklich hochwertige Produkte überzuführen, bedarf es noch größerer Mengen anderer, z. B. chemischer Raffmationsmittel, welche ihrerseits wieder durch ihre energische Einwirkung wertvolle Neutralölbestandteile zerstören und so die Rentabilität der Aufarbeitung vermindern.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, nach welchem die erwähnten Nachteile bei der Trennung von Teeren in neutrale und kreosotartige Bestandteile weitgehend verhütet werden. Die Erfindung läßt sich auf Teere jeder Art sowie deren Destillate anwenden. Das Wesen der Erfindung besteht in der Kombination der an sich bekannten Verfahren, und zwar in der Reihenfolge, daß der Teer oder das Teerdestillat zunächst mit verdünntem und dann anschließend immer mit konzentrierterem Alkohol stufenweise behandelt wird. Diese Behandlung lmnn in zwei oder in beliebig vielen Stufen vorgenommen werden.
  • Die Wirkungsweise des neuen Verfahrens ist folgende: Der verdünnte Alkohol löst, ohne bei seinem relativ hohen Wassergehalt neutrale Teerbestandteile aufnehmen zu können, zunächst einmal vorwiegend die Phenole und phenolartigen Körper weitgehend auf. Sind diese in der Hauptsache entfernt, so findet in dem phenolarmen System eine Löslichkeitsbeeinflussung nicht mehr statt, wenn nachfolgend noch mit Alkohol von höherer Konzentration weiterbehandelt wird. Es gehen vielmehr hierbei nur noch die geringen Mengen alkoholschwerlöslicher Phenole, Harzstoffe und ungesättigter Verbindungen in den konzentrierteren bzw. konzentrierten Alkohol über.
  • Der durch die Verwendung von Alkohol verschiedener, und zwar steigender Konzentrationsstufen erreichbare technische Vorteil liegt also darin, daß die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden, deren Vorteile dagegen erhalten bleiben: i. Die Gesamtmenge an erhaltenem Kreosotöl ist bedeutend geringer als bei der Extraktion mit konzentriertem Alkohol allein, und die Kr eosote werden in einem hochprozentigeren 'Zustand gewonnen, was gerade in unserer Zeit, wo hochprozentigen Kreosoten neue, wertvolle Verwendungsgebiete erschlossen wurden, von größter Bedeutung ist.
  • 2. Die l\-eutralöle werden in reinerem Zustand erhalten als bei der Extraktion mit verdünntem Alkohol. Trotzdem ist die Ausbeute an gereinigtem Neutralöl größer, als sie bei der Extraktion mit konzentriertem Alkohol erhalten werden kann.
  • Der Verdünnungsgrad des anfangs anzuwendenden Spiritus ist je nach der Beschaffenheit der zu reinigenden Teere nach unten hin keiner Begrenzung unterworfen. Durch einen leicht auszuführenden Vorversuch ist die Konzentration festzustellen, bei der eben Phenole in merklicher Menge in Lösung gehen. Je reicher ein Teer an Phenol selbst und seinen nächsten Homologen bzw. Di-oder Polyoxyderivaten ist, um so verdünnter ist der Spiritus bei der ersten Stufe der Behandlung anzuwenden, wenn es sich um die Gewinnung von reinen Phenolen handelt.
  • Die Behandlung der Teere bzw. - bei hohem Asphaltgehalt - ihrer Destillate erfolgt am besten nach dem Gegenstromprinzip in Apparaturen, wie sie im Anschluß an die praktische Durchführung der Patente 232 65; und 302 398 technisch zu hoher Vollkommenheit durchgebildet wurden. Selbstverständlich kann der Prozeß aber auch diskontinuierlich ausgeübt und durch Erwärmen oder Abkühlen unterstützt werden. Letzteres ist vorzuziehen, wenn besonders neutrale, ölfreie Phenole hergestellt werden sollen. In allen Fällen werden jedoch die erhaltenen zwei Schichten getrennt und vom Alkohol durch Abdestillieren befreit. Die bei der stufenweisen Behandlung erhaltenen Extrakte können entweder für sich allein oder auch vereint verwendet oder weiterverarbeitet werden.
  • An Stelle von Äthylalkohol können auch Methylalkohol oder höhere Homologe des Äthylalkohols verwendet werden, soweit sie, wie es im Wesen der Erfindung begründet ist, mit Wasser mischbar sind. Beispiele i. Ein paraffinreicher Braunkohlenteer wurde einmal in bekannter Weise mit goo;oigem Spiritus entkreosotiert. Die Iireosotölausbeute betrug 33 % des Teeres. Derselbe Teer lieferte bei dreimaliger ebenfalls bekannter Extraktion mit 7oo/öigem Alkohol i8% Extrakt. Eine dritte Probe des gleichen Teeres wurde in drei Stufen mit 70-, 8o- und goo,oigem Alkohol gewaschen. Es wurden i8,50;ö Extrakt erhalten. Der gewaschene Teer enthielt bei dem ersten und zweiten Versuch noch o,50 o h-eosot, bei dem dritten Versuch war er kreosotfr ei.
  • 2. Ein Generatorteerdestillat ergab beim Entkreosotieren mit go0!oigem Alkohol 5 i 0;ö Spiritusextrakt. Dasselbe Destillat lieferte bei fünfmaliger Behandlung mit 6oo'oigem Alkohol nur 380'o Extrakt. In einem dritten Versuch wurde nun das gleiche - Teerdestillat einer aufeinanderfolgenden Behandlung mit 60-, 70-, 8o-, 9o- und g50,öigem Alkohol unterworfen. In den ersten Spiritusauszügen wurden dabei nahezu reine Phenole erhalten. Die Gesamtextraktausbeute betrug dabei 38,50,'0. Während der im zweiten Versuch erhaltene Extraktionsrückstand noch 2,5% in Natronlauge von 38° B6 lösliche Bestandteile und eine Anzahl anderer sauerstoffhaltiger Verbindungen enthielt, waren in dem Extraktionsrückstand 3 nur noch Spuren von Alkalilöslichem. Auch sein Schwefel- und Stickstoffgehalt war niedriger als in dem Rückstand 2.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung von Generator- oder Schwelteeren jeder Art aus Steinkohle, Braunkohle, Schiefer oder aus anderen bei der Destillation Teer liefernden Stoffen, darin bestehend, daß der Teer :einer stufenweisen Behandlung mit Alkohol steigender Konzentration unterworfen und nach Abtrennung der alkoholischen Auszüge in bekannter Weise weiterverarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Teere deren Destillate in gleicher Weise mit Alkohol in verschiedenen, und zwar steigenden Konzentrationsstufen gewaschen werden.
  3. 3. Verfahren nach Patentanspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Äthylalkohol Methylalkahol oder die höheren Homologen des Äthylalkohols verwendet werden, soweit sie mit Wasser mischbar sind.
DER68491D 1926-08-19 1926-08-19 Verfahren zur Verarbeitung von Teeren Expired DE523671C (de)

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