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Verfahren zum Abscheiden niedrigmolekularer Phenole aus Gemischen
Die Erfindung betrifft das Abscheiden von Phenol, Kresolen, Äthylphenolen und Xylenolen
aus aromatischen Gemischen, wie z. B. Kohlenteer, die handelsübliche Quellen für
die Gewinnung solcher Verbindungen sind.
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Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden niedrigmolekulare Phenole,
wie Phenol, Kresole, Äthylphenole, und Xylenole, aus rohen Gemischen, in denen sie
mit höhermolekularen Phenolen und anderen Verbindungen gemischt vorliegen, dadurch
abgeschieden, daß man sie in Gegenwart eines Lösungsverhinderungsmittels mit Hexamethylentetramin
zusammenbringt. Diese Maßnahme bewirkt die Bildung einer flüssigen Komplexphase,
die in dem rohen Gemisch in Gegenwart des Lösungsverliinderungsmittels unlöslich
ist; die flüssige Komplexphas#,-I die aus Komplexen von Hexamethylentetranlin mit
Phenol, Kresolen, Äthylenphenolen und Xylenolen besteht, scheidet sich von den anderen
Phasen ab und wird durch Behandlung mit einem sich aus C, H und
0 aufbauenden Lösungsmittel, wie Diäthyläther oder gegebenenfalls mit Wasser,
in ihre Bestandteile zerlegt. Als Lösungsverhinderungsmittel wird ein Paraffinlzdhlellwasserstoff
oder ein Gemisch aus Paraffinkohlenwasserstoffen verwendet; ein besonderes bevorzugtes
Lösungsverhinderungsmittel ist eine Pentanfraktion.
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Das Zusammenbringen des roh-en aromatischen Gemisches mit Hexamethylentetramin
erfolgt gewöhnlich bei normaler Temperatur; die obere zulässige Temperaturgrenze
ist jedoch etwa 8o'. Die Zerlegung des Komplexes mit einem Äther als Lösungsmittel
erfolgt ebenfalls bei Temperaturen
unter So'. Das Phenol und die
Kresole, Äthylphenole und Xylenole, die durch Behandlung des flüssigen Komplexes
mit Äther gewonnen werden, besitzen einen hohen keinheitsgrad und können ohne weitere
Behandlung bei der Herstellung von Harzen verwendet werden. Das Hexamethylentetramin
wird durch die Zerlegung des Komplexes wiedergewonnen und dem Verfahren wieder zugeführt,
um mit weiteren Mengen des rohen aromatischen Gemische§ in Berührung gebracht zu
werden.
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Man kann festes Hexamethylentetramin in Pulverfarm oder wäßriges Hexamethylentetramin
in Form einer Lösung oder Aufschlämmung als Komplexbildner verwenden. Wenn festes
Hexamethylentetramin verwendet wird, entsteht insofern eine Schwierigkeit, als das
entstehende Zwei-Phasen-Gemisch durch Filtrieren oder Dekantier-en von dem überschüssigen
festen Komplexbildner abgeschieden werden muß. Diese Schwierigkeit entfällt, wenn
eine wäßrige Lösung oder Aufschlälnmung von Hexamethylentetramin verwendet wird,
was die Benutzung einer ausschließlich mit flüssigen Stoffen arbeitenden Anlage
zum Abscheiden der niedrigmolekularen Phenole aus rohen aromatischen Gemischen gestattet.
Ein zusätzlicher Vorteil der Verwendung von wäßrigem Hexamethylentetramin als Komplexbildner
ist, daß zwischen den Plienolen und dem Komplexbildner ein besserer Kontakt hergestellt
wird, mit dem Ergebnis, daß man schneller und wirkungsvoller arbeiten kann. Die
Erfindung wird nachstehend für die Verwendung von wäßrigem Hexamethylentetramin
als Komplexbildner beschrieben.
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Phenol, Kresole und Xylenole sind wichtige Chemikalien und finden
weitverbreiteteVerwendung bei der Herstellung von Harzen, Farbstoffen und Arzneimitteln.
In den letzten Jahren ist die Kunstharzindustrie für die stetig steigende Nachfrage
nach Phenol, Kresolen und Xylenolen verantwortlich gewesen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt
ist die größte Quelle für Phenol, Kresole und Xyleno-le Kohlent,eer. Andere Onellen
sind der bei der Erzeugung von Koks a17Nebenpro-dukt erzeugte Teer, welcher etwa
2 bis 4'/o Phenole enIthält, und der in städtischen Gasanlagen erzeugte Teer. Öle,
die durch Kohlehydrierung und Schwelen erzeugt wurden, sind zusätzliche Quellen
für Phenole.
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Zur Zeit geschieht das Abscheiden von Phenolen aus z. B. Kohlenteer
durch Extraktion mit Lösungsmitteln, z. B. mit Natronlauge, Natriumcarbonat- oder
Natriumsulfidlösungen, wäßrigem Alkohol, Ameisensäurelösung oder Pyridinsulfatlösung.
Alle diese Extraktionsverfahren erfordern eine besondere Anlage, und die meisten
der Verfahren haben einen wesentlichen Chemikalienverbrauch im Gefolge. Im allgemeinen
sind diese Extraktionsverfahren zum Abscheiden von Phenolen uns Ölen von niedrigem
Phenolgehalt sehr unbefriedigend. Außerdem bewirken sie keine gute Trennung der
Phenole von den- Nt-utralölen.
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Das Verfahren nach der Erfindung sieht ein wirksames Mittel zum Abscheiden
niedrigmolekularer Phenole, insbesondere von Phenol selbst, Kresolen, Äthylphenolen
und Xylenolen, aus rohen Gemischen von sowohl hohem als auch niedrigem Phenolgehalt
vor. Außerdem können Phenol, Kresole, Äthylphenole und Xylenole nach dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung von höhermolekularen aromatischen Oxyverbindungen getrennt
werden. Die Tatsache, daß Phenol, Kresole, Äthylp#henole und Xylenole, die erfindungsgemäß
gewonnen werden, unmittelbar zur Harzerzeugung verwendet werden können, verleiht
der vorliegenden Erfindung für die gewerbliche Erzeugung von Phe-nolen eine überragende
Bedeutung.
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Es ist bekannt, daß Hexamethylentetramin mit aromatischen Verbindungen,
die eine oder mehrere Oxygruppen #an einem Arylkern, gebunden enthalten, feste Komplexe
bildet. Wenn jedoch rohe Gemische von Phenolen mit Hexamethylentetramin zusammengebracht
werden, trittkeine, Bildung von festen Komplexen ein. Nur dann, wenn eine aromatische
Fraktion, die vorwiegend Phenole allein enthält, verwendet wird, tritt die Bildung
fester Komplexe ein. Es ist daher bisher nicht möglich gewesen, diese Wirkung beim
Abscheiden von Phenolen aus rohen Gemischen, die eine ganze Anzahl Phenole enthalten,
vorteilhaft auszunutzen.
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Das Verfahren der Erfindung macht nun von ,der Erkenntnis Gebrauch,
daß ein phenolhaltiges, mit wäßrigem Hexamethylentetramin zusammengebrachtes Gemisch
in Gegenwart eines Lösungsverhinderungsmittels in zwei flüssige Phasen aufgelöst
wird. Das Hexamethylentetramin kann in Form einer wäßrigen Aufschlämmung oder Lösung
mit den in dem Lös-ungsverhinderungsmittel gelösten aromatischen Gemischen zusammengebracht
werden. Es isterforderlich, gesättigte oder nahezu gesättigte Lösungen zu verwenden,
da die Verwendung verdünnter Lösungen von Hexamethylentetramin unpraktisch ist,
weil der gebildete Komplex wieder zerlegt wird. Für. die meisten Arbeitsgänge wird
die Verwendung einer wäßrigen Aufschlämmung bevorzugt, da sie den Umgang mit viel
kleineren Mengen möglich macht, als dies bei der Verwendung von Lösungen von Hexarnethylentetramin
der Fall ist, Die Verwendung von wäßrigen Aufschlämmung-en von Hexamethylentetramin
wird besonders bei aromatischen Gemischen empfohlen, die einen Phenolgehalt von
4o bis 6o 11/o besitzen. Gewöhnlich enthält die verwendete Aufschlämmung etwa 2
bis 5 Raumeinheiten Wasser auf i kaumeinheit suspendiertes festes Hexamethylentetramin.
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Das Zusammenbringen des in einem Lösungsverhinderungsmittel gelösten
rohen aromatischen Gemisches mit einer wäßrigen Aufschlämmung oder Lösung von Hexamethylentetramin
hat die Bildung von drei Phasen zur Folge, falls nicht mit einem sehr großen Überschuß
von Hexarnethylentetramin gearbeitet wird. Die obere Phase besteht aus in dem Lösungsverhind-erungsmittel
gelösten aromatisch-en Gemisch, aus dem die niedrigmolekularen Phenole im wesentlichen
entfernt sind; die Zwisdhenschicht besteht in der Hauptsache aus flüssigem Komplex;
die untere Schicht besteht aus einer wäßrigen Aufschlämmun
- von
Hexamethylentetramin, die gekr? lösten Komplex enthält.
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In den Ausnahmef ällen, wo ein sehr großer Üb-erschuß von Hexamethylentetraminlösun-
verwendet ZD wird, werden nur zwei Phasen gebildet, von denen die obere die Lösung
des aromatischen Gemisches, aus dem die niedrigmolekularen Phenole im wesentlich-en
entfernt sind, in dem Lösungsverhinderungsmittel enthält, während die untere Schicht
aus der wäßrigen Lösung des Kömplexes und aus Hexamethvlentetramin besteht. Ein
Z-%##"ei-Phasen-System ergibt sich, wenn etwa io bis i-q Raumeinheiten gesättigtes
1-1.examethylentetramin je Raumeinheitder in dem Gemisch vorhandenen komplexbildenden
Ph,--nol-e verwendet werden, z. B. wenn 5 Raumeinheiten gesättigter Hex-am--thylentetraminlösunmit
i Raumeinheit Teeröl, das ungefähr 5o Volumprozent Phenole in dem gleichen Volumen
Lösungsverhinderungsmittel enthält, zusammengebracht werden.
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Ob nun ein Zwei- oder ein Drei-Phasen-System entsteht, das
Abscheiden der Komplexphase von dem be1andelten aromatischen Gemisch erfolgt doch
auf einfache Weise, da zwischen den beiden eine scharfe Trennung bestcht.
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Lediglich niedrigmolekulare Phenole können gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren aus rohen aromatischen Gemischen entfernt werden. Phenol selbst, die Kresole,
Xylenole und Äthvlphenole kommen in Betracht und sind auch bei w#itein die wichtigsten
handelsüblichen Phenole.
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Das Lösungsverhinderungsmittel, dessen Gegenwart das Abtrennen der
flüssigen Komplexverbindung von dem rohen aromatischen Gemisch gestattet, ist ein
Paraffinkohlenwasserstoff, vorteilhaft ein aliphatischer Kohlenwasserstoff mit
3 bis io Kohl-enstoffatomen. Wenn gasförmige aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Propan und Butan, als Lösungsverhin#derungsmittel verwendet werden, wird
die Verwendung einer Druckanlage erforderlich. Pentane und Hexane sind besonders
bevorzugte Lösungsverhinderungsmittel, da sie mit Leichtigkeit aus dem aromatischen
Gemisch wiedergewonnen werden können. Naphthene, wie Cyclohexan und Cyclopentan,
sind ebenfalls wirknügsvolle Lösungsverhinderungsmittel. A-ach Gemische von Paraffinkohlenwasserstoffen,
wie z. B. - unver-_ arheitetes natürliches Petroleum und Petroläther, können
als Lösungsverhinderungsmittel verwendet werden.
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Gewöhnlich wird dem aromatischen Gemisch der gleicheRauminhaltLösungsverhinderungsmittel
zu-Jedoch kann das Volumverhältnis von Lösungsverhinderungsmittel zu rohern aromatischem
Gemisch je nach der Konzentration der anfänglich in dem aromatischen Gemisch
vorhandenen Phenole zwischen 0,5 und 5 schwanken. Im allgemeinen können
dann, wenn das rohe aromatische Gemisch einen hohen Prozentsatz an Phenolen enthält,
Volumverhältnisse in dem unteren Bereich zwischen 0,5 und 5 verwendet
werden, wohingegen höhere Voluniverhältnisse dann verwendet werden, wenn der Phenolgehalt
des Teeröls verhältnismäßig niedrig ist. FÜr die meisten Zwecke zeitigen gleiche
Volumina ausgezeichnete Ergebnisse.
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Gewöhnlich -wird die Zerlegung der Komplexphase in Gegenwart der wäßrigen
Phase ausgeführt, die entweder eine Lösung oder eine Aufschlämmung des Komplexbildners
ist. Wenn die Komplex- und die wäßrige Phase zusammen mit einem Äther in Berührung
gebracht werden, wird der Komplex unter Spaltung in niedrigmolekulare Phenole, die
sich in dem Äther lösen, und in Hexamethylentetramin, das in die wäßrige Phase aufgenommen
wird, zerlegt. Die Zerlegung !des Komplexes geschieht vorteilhafterweise durch im
Gegenstrom erfolgend-,- Extraktion.
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Wenn die Komplexe in Gegenwart der wäßrigen Phase zersetzt werden,
löst sich das frei gewordene Hexamethylentetrarnin in der wäßrigen Phase auf. Wenn
die Komplexe jedoch in Abwesenheit der wäßrigen Phase zerlegt werden, wird das frei
gewordene Hexamethylentetramin durch die Beehandlung mit dem Äther als festei Stoff
gefällt. Die Vorteile der Zerlegung in Gegenwart einer wäßrigen Phase sind klarersichtlich.
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Die Zerlegung der Komplexe kann mittels sauerstoffhaltiger Verbindungen,
wie aliphatische und cyclische Äther, erfolgen, und zwar im allgemeinen mit denjenigen
sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln, die ein hohes Lösungsvermoggen für Phenole und
ein geringes Lösungsvermögen für Hexamethylentetramin und für Wasser besitzen.
Auch ist Wasser ein geeignetes Lösungsmittel für die Zerlegung des Komplexes,
wenndie in dem Komplex vorhandenen Phenole im wesentlichen wasserunlöslich sind,
wie z. B. Xlvlcnole und Äthylphenole. Besonders bevorzugte- Lösungsmittel sind Diäthyläther
und Tetrahydrofuran.
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Die Zerlegung des Komplexes durch Zusammenbringen mit Äther oder Wasser
geschieht bei Ternpieraturen unter 8o', um Harzbildung zu vermeiden. Die Temperaturen
liegen gewöhnlich im Bereich von io bis 5o'. Da es keinen Vorteil bringt, wenn man
höhere Temperaturen verwendet, wird die Zerlegung gewöhnlich bei normaler Temperatur
durchgeführt.
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Das Zusammenbringen der Lösung des rohen aromatischen Gemisches mit
wäßrigem Hexamethylentetramin muß bei einer unter 8o'li-,-genden Temperatur geschehen.
Gewöhnlich geschieht es bei Temperaturen zwischen io und 5o'.
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Die Bildung der Komplexe und die Abscheidung der flüssigen Komplexphase
von dem aromatischen Gemisch werden von Druckänderungen augenscheinlich nicht beeinflußt.
Gewöhnlich wird atmosphärischer Druck verwendet; es können jedoch auch unter- und
überatmosphärischer Druck zur Anwendung gebracht werden. Überatmosphärischer Druck
wird gewöhnlich dann verwendet, wenn das Lösungsverhinderungsmitte1 ein normalerweise
gasförmiger Kohlenwasserstoff ist, wie Propan oder Butan.
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Verschiedenartige Verfahren können verwendet werden:, um das Lösungsverhinderungsmittel
mit dem aromatischen Öl und dem wäßrigen. Hexamethylentetramin
zusammenzubringen.
Ein bevorzugtes Verfahren besteht in der im Gegenstrom erfolgenden.Vereinigung der
Lösung des aromatischen Öls in dem Lösungsverhinderungsmittel und des wäßrigen Hexamethylentetramins
in einem Turm, d. h. in einer Gegenstrom-Extraktionsanlage, die bei gleichmäßiger
Zufuhr ausgezeichnete Ergebnisse- liefert. Ein schubweises Arbeiten in mit Rührwerken
ausgestatteten Mischgefäßen kann ebenfalls angewandt werden, besitzt jedoch nicht
die Wirksamkeit des im Turm durchgeführten Gegenstromverfahrens. Die Berührungszeit
muß ausreichen, uni eine im wesentlichen vollständige Komplexbildung zu erzielen;
io bis :2o Minuten wurden als ausrei#chend gefunden.
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Die abgeschiedene Komplexphase und die wäßrige Aufschlämmung werden
mit Lösungsverhinderungsmitteln gewaschen, um gelöstes aromatisches Gemisch daraus
zu entfernen. In einer nach dem Geggenstromverfahren arbeitenden Anlage wird dieses
Wascherr einfach dadurch bewirkt, daß man das Lösungsverhinderungsmittel an einer
Stelle in den Reaktionsturm einführt, die unterhalb der Einführung- des aromatischen
Öls liegt, so daß die Komplexbildung und das Waschen in einem einheitlichen Arbeitsgang
bewirkt werden.
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Die die Phenole enthaltende Lösung, die durch 7--rlegung der Komplexe
erhalten wird, wird vor der Gewinnung der Phenole mitWasser ge-waschen, um gelöstes
Hexamethylentetramin zu entfernen. Das Volumen des Waschwassers ist gewöhnlich dem
Volumen der gewaschenen Lösung äquivalent; Volumverhältnisse von Waschwasser zu
Lösung zwischen oj und 2 sind zulässig. Die Entfernung des Hexamethylentetramins
aus der Phenollösung verhindert die Harzbildung bei dem Abdestillieren des Äthers
aus den Phenolen und bei ihrer Fraktionierung in einzelne Phenole.
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Die Lösung von aromatischem Gemisch in dem Lösungsverhinderungsmittel,
aus der die niedrigmolekularen Phenole in Form eines Komplexes abgeschieden -,vorden
sind, wird gleichfalls mi ' tWasser gewaschen, um vor der Rückgewinnung des
Lösungsverhinderungsmittels durch Abdestillieren noch gelöst vorhandene Komplexverbindung
und gelöstes Hexamethylentetramin zu entfernen. Die Volumverhältnisse von Waschwasser
zu Lösung sind die gleichen wie die für das Waschen der Phenollösung angegebenen.
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Mit Vorteil geschieht das Waschen sowohl der Phenollösung als auch
der -arc>matisr,hen.;Lösung nach dem Gegenstromverfahren in einem Turm. Diese mit
Wasser durchgeführten Wasch:vorgänge lassen sich miteinander kombinieren und'ergeben
eine wäßrige Lösung, die etwa, .2 bis 5-1/o Hexamethylentetramin enthält.
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Die kombinierten Waschflüssigkeiten werden mit Vorteil verwendet,
um das p#henolhaltige aromatische Öl vorzubehandeln, bevor es in Gegenwart
eines Lösungsverhinderungsmittels mit einer wäßrigen Aufschlämmung von Hexamethylentetramin
zusammengebracht wird. Das Zusammenbringen der hexamethylentetraminhaltigen Waschflüssigkeiten
mit aromatischem Öl, das mit Vorteil nach dem Gegenstromverfahren erfolgt,
führt zur Bildung von Komplexen zwischen den -niedrigmolekularen Phenolen in dem
aromatischen Öl und dem Hexamethylentetramin. Die gebildeten Komplexe, die
in dem aromatischen Öl löslich sind, werden zusammen mit diesem aus der Vorbehandlungszone
entfernt und in dch Reaktionsbereich eingeführt, in welchem das aromatische
Öl in Gegenwart von Lösungsverhinderungsmittel mit wäßrigem Hexamethylentetramin
zusammengebracht wird. Die mitgeführten Komplexe sind in der Lösung des aromatischen
Öls indem-Lösungsverhinderungsmittel unlöslich und werden daraus abgeschieden. Der
Hexamethylentetramingehalt der vereinigten wäßrigenW-mchflüssigkeiten wird in den
meistenFällen durch ihre Ver-,vendung als Vorbehandlungsmittel auf weniger als i
Oh, und im wesentlichen weniger als o,5 1/o herabgesetzt.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung schematisch dargestellt, wobei eine mit den vereinigten hexamethylentetraminhaltigen
Wasehlösungen vorbehandelte Lösung von aromatischem 01 in dem Lösungsverhinderungsmittel
in einem Gegenstrom-Kontaktturm mit einer wäßrigen Aufschlämmung von Hexamethylentetramin
zusammengebracht und das entstehende Gemisch aus Komplexphase und wäßriger Aufschlämmung
mit Äther ausgezogen wird, um den Komplex zu zerlegen und niedrigmolckulare Phenole
zugewinnen.
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Ein aus der Kohlendestillation erhaltenes, etwa 5o% Teersäuren -enthaltendes
Teeröl wird durch eine Leitung i in eine Vorbehandlungszone:2 eingeführt, in der
es im Gegenstrom mit einem hexamethylentetraminenthaltenden Waschwasser zusammengebracht
wird, das auf eine nachstehend noch zu beschreibende Weise erhalten wird. Das Waschwasser
wird in den oberen Teil der Vorbehandlungszone durch eine Leitung 5o eingeführt.
Der Hexamethylentetramingehalt des Waschwassers wird in der Vorbehandlungszone.
auf unter o,5 Gewichtsprozent herabgesetzt. Die aus der Vorbehandlungszone 2 durch
Leitung 4 abgezogene wäßrig-, Lösung wird dem System wieder zugeführt, um, wie nachstehend
beschrieben, die Extraktphase und die aromatische Lösung zu waschen. Ein dem Wassergehalt
des zur Besdhickung dienenden Teer-Öls äquivalenter Teil wird durch Leitung
6 verworfen.
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Durch das Zusammenbringen des Teeröls mit dem Waschwasser -werden
in Te-eröl lösliche Komplexe von niedrigmolekularen Phenolen und - Hexamethylentetramin
gebildet. Das vorhehandelte, die gelösten Komplexe enthaltende Teeröl wird dann
aus dem oberen Teil der Vorbehandlungszone :2 durch eine Leitung 5 abgezogen
und-inden mittleren Teil eines Turm#Es 7 eingeführt, der als Komplexbildungs-,
Abscheidungs- und Waschzone wirkt, Etwa ein gleiches Volumen eines aus Pentan bestehenden
Lösungsverhinderungsmittels wird durch Rohr 8 in den unterenTeil des Turmes
7 eingeführt. Eine wäßrig& Aufschlämmung von Hexainethylentetramin
wird
durch Leitung 9 in den oberen Teil des Turmes 7 eingeführt.
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Das nach dem Gegenstromverfahren durchgeführte Zusammenbringen des
in Pentan gelösten Teeröls mit der wäßrigen Aufschlämmung von Hexamethylentetramin
führt zur Bildung von Hexamethylentetraminkomplexen von Pheno#l, Kresolen, Xylenolen
und Äthylphenolen. Die Komplexe werden als eine dritte Phase abgeschieden, deren
Dichte zwischen der der Pentanlösung und der der wäßrigen Aufschlämmung von Hexamethylentetramin
liegt.
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Aus dem oberen Teil von Turm 7 wird durch ein Rohr i i eine
Lösung von Teeröl in Pentan abgezogen, deren Teersäuregehalt wesentlich herabgesetzt
ist. Die Lösung des Öls in Pentan wird in einen Waschturm 12 eingeführt und dort
einer im Gegenstrom erfolgenden Wäsche mit Wasser unterworfen, welches durch ein
Rohr 12 eingeführt wird; hierzu wird Wasser aus der Vorbehandlungszone 2 verwendet.
Das Waschen mit Wasser entfernt Hexaniethylentetramin- und Komplexreste aus der
Pentanlösung, bevor das Pentan aus dieser abdestilliert wird, und verhindert Harzbildung
in dem D,-stillationsturm und bei der weiteren Behandlung des Teeröls. Das extrahiertes
Hexamethylentetramin und extrahierten Komplex enthaltende Waschwasser wird durcheine
Leitung 15 aus dem Waschturin 12 abcrezoggen und zur Vorbehandlung des Teeröls verb
wendet, nachdem es mit der Waschlösung vereinigt wurde, die bei der Wäsche des Äthers
auf eine nachstehend beschriebene Weise erhalt-en wurde.
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Die mit Wasser gewaschene Lösung des Teeröls in Pentan wird durch
Rohr 16 aus dem Waschturm 12 entfernt und in. einen Turm 17 eingeführt, in dem Pentan
durch Abdestillieren entfernt wird, Das Pentan wird am oberen Ende des Turmes
17
durch eine Leitung z8 abgeführt und durch ein Rohr 8 dem
Turm 7 wieder zugeführt.
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Von dem Boden des Destillationsturmes 17 wird durch eine Leitung 2o
Teeröl abgezogen, aus dem Phienol, Kresole, Xylenole und Äthylphenole im wesentlichen
extrahiert sind und dessen Gesamtteersäur-egehalt weniger als 5 l/G beträgt.
Wenn die weitere Entfernung von niedrigmolekularen Phenolen aus diesem
Öl gewünscht wird, kann es dem Kontaktturm 7 wieder zugeführt werden.
Jedoch kann der Teersäurege!halt nicht unter etwa 3 0/0
gesenkt werden, da
das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung keine hochmolekularen Phenole ,entfernt.
Dieses weniger als 5 % Teersäuren enthaltende Teeröl ist ein ausgezeichnetes
Holzkonservierungsmittel.
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Die durch den Turm 7 abwärts fließende wäßrig## Aufschlämmung
von Hexamethylentetramin und die Komplexphase werden in dem unteren Teil des Turmes
7 durch Zusammenbringen mit einem Lösungsverhinderungsmittel, insbesondere
Pentan, von aromatischen Verunreinigungen befreit. Das mit Pentan gewaschene Gemisch
aus wäßriger Aufschlämmung und flüssiger Komplexphase wird aus dem Turm
7 -durch ein Rohr 3o abgezogen und in tinen Turm 31 eingeführt, in welchem
es mit Äther, der durch ein Rohr 32 eingeführt wird, extrahiert wird. Das
Zusammenbringen des sich -aus Komplexphase und wäßriger Aufschlämmung zusammensetzenden
Gemisches mit Äther bewirkt die Zerlegung des Komplexes, wobei die niedrigmolekularen
Phenole in dem Äther gelöst und das Hexamethylentetramin in der wäßrigen Aufschlämmurig
suspendiert werden. In der Zeichnung werden diese Vorgänge im Gegenstrom in dem
Turm 31 durchgeführt.
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Die Hexamethylentetraminaufschlämmung wird durch ein Rohr
56 aus dem Turm 31 abgezogen und in dem Destillationsturm
57 von Äther befreit; der -abdestillierte Äther wird durch Rohr
58 dem Turm 31 wieder zugeführt. Die Aufschlämmung wird dann durch Rohr
59 aus dem Destillierturm 57
entnommen und dem Kontaktturm
7 wieder zugeführt.
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Der die niedrigmolekularen Phenole gelöst enthaltende Äther wird aus
dem oberen Teil des Tur-Ines 31 durch ein, Rohr 34 entfernt und in einen Waschturm
35 eingeführt, in welchem er einem im Gegenstrom stattfindenden Waschvorgang
mit Wasser unterzogen wird, welches durch ein Rohr 36 eingeführt wird; das
Waschwasser wird aus der Vorbehandlungszone 2 durch Rohr 4 erhalten. Das Wasch-en
des Äthers mit Wasser hat die Entfernung des gelösten Hexamethylentetramins und
Komplexes zur Folge. Das Waschwasser enthält etwa :2 bis 41/o Hexamethylentetramin
und wird durch ein Rohr 40 von Odem Waschturm 35 abgezogen. Außerdem enthält
es Äther und wird zu dessen Entfernung in eine Destillierkolonne 42 eingeführt;
der abdestillierte Äther wird durch ein Rohr 43 dem Extraktionsturm 31 wieder
zugeführt.
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Die wäßrige Lösung, aus der Äther entfernt worden ist, wird von dem
Boden Ader Destillierkolonne 42 durch ein Rohr 5o abgezogen und in diesem mit dem
Waschwasser vereinigt, das beim Waschen der Pentanlösung erhalten wird. Die vereinigten
Waschwässer werden in die Vorbehandlungszöne 2 eingeführt, in der ihr Hexainethylentetramingehalt
durch Zusammenbringen mit dem Teeröl wesentlich herabgesetzt wird.
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Bei der weiteren Behandlung des die Phenolt enthaltenden Äthers wird
dieser, nachdem er im Waschturm 35 mit Wasser gewaschen worden ist, durch
ein Rohr 52 abgezogen und in einen Fraktionierturm 53 eingeführt,
in welchem er von den niedrigmolekularen Phenolen, abdestilliert wird. Der Äther
wird durch das Rohr 54 aus dem Fraktionierturm 53 weggeleitet und dem Extraktionsturm
31 wieder zugeführt.
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Die niedrigmolekularen Phenole miteiner Reinheit von über
99,5 0/0 werden aus dem Fraktionierturm 53 durch ein Rohr
55 abgezogen. Phenole, Kresole, Xylenole und Äthylphenole sind in dieser
Fraktion enthalten, die durch fraktionierte Destillation in ihre einzelnen Bestandteile
zerlegt werden kann.
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Die nachstehenden Beispiele erläutern das Verfahren der vorliegenden
Erfindung zur Gewinnung von Phenol,Kresolen,Äthyl]#henolen und Xylenolen
aus
rohen aromatischen Gemischen. Beispiel I stellt eine Ausführungsform dar, bei der
die Lösung des rohen aromatischen Gemisches in dem Lösungsverhinderungsmittel mit
einer wäßrigen Lösung von Hexamethylentetramin behandelt wird und die Extraktion
der Komplexphase und der wäßrigen Phase gemeinsam mit Äther erfolgt. Beispiel II
stellt eine Ausführungsform dar, die mit einer gesonderten Behandlung der Komplexphase
mit Äther zur Gewinnung der Phenole arbeitet. Beispiel III stellt eine Abwandlung
dar, die mit der Bildung des Zwei-Phasen-Systems durch dieVerwendung eines großen
Volumens gesättigter, wäßriger Hexamethylentetraminlösung arbeitet. Beispiel IV
stellt eine Ausführungsform dar, die mit der Vorbehandlung des aromatischen -Gemisches
mit dem hexamethylentetraminhaltigen Waschwasser arbeitet. Beispiel V stellt eine
Abwandlung dar, die festes Hexamethylentetramin als Komplexbildner verwendet. B
e i s p i e 11 200 ccm (184 9) eines zwischen 177 und 2o4'
destillierenden und 64,7 Gewichtsprozent Teersäuren enthaltenden Teeröls wurden
mit 2oo ccm Pentan verdünnt und bei einer Beharidlungsdauer von io Minuten und einer
Temperatur von, etwa 270
mit 4oo ccm gesättigter wäßriger Hexamethylentetraminlösung
unter Rühren in einem Gefäß zusammengebracht. Hierbei bildete sich ein Drei-Phasen-Svstem,
das aus einer ölreichen Phase, einer komplexr#ichen Phase und einer wäßrigen Lösung
von Hexamethylentetramin und Komplex bestand. Die komplexreiche Phase und die wäßrige
Lösung des Komplexes und des. Hexamethylentetramins wurden von der ölreichen Phase
abgeschieden, vereinigt und einer Wäsche mit etwa i5occm Pentan unterzogen. Die
Waschflüssigkeit wurde mitder öl-
reichen Phase vereinigt und das dadurch
gebildete Gemisch einem Waschvorgang mit Wasser unterworfen. Aus dem mit Wasser
gewaschenen Gemisch wurde das Pentan abdestilliert, und es wurden 83,5 9
neutrales Teeröl mit :2,2 1/o Teersäuren erhalten. Die Analyse der in dem
Öl verbliebenen Teersäuren ergab, daß sie ein durchschnittliches Molekulargewicht
von etwa i5o besaßen, was anzeigte, daß sie Phenole von höherem Molekulargewicht
als dem des Xylenols waren.
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Das mit Pentan gewaschen-e Gemisch von komplexreicher Phase und wäßriger
Lösung von Komplex und Hexamethylentetramin wurde mit etwa 675 ccm Äther
einer zweistufigen Ätherextraktion unterworfen. Nach dem Waschen ergab der Ätheratiszug
beim Abdestillieren 105 g Teersäurenkonzentrat, das bei der Analyse mehr
als 99,5 1/o Teersäuren aufwies. Das bei der Ätherextraktion erhaltene wäßrige Raffinat
kann dem System wieder zugeführt werden, um mit weiteren Mengen Teeröl zusammengebracht
zu werden. Beispiel II 200 ccm (,84 9) eines zwischen 177 und 204' destillierenden
und 64,7 Gewichtsprozent Teersäure enthaltenden Teeröls wurden mit :2oo ccm. Pentan
verdünnt und dann bei einer Behandlungsdauer von io Minuten und einer Temperatur
von :27' mit 4oo ccm gesättigter wäßriger Hexamethylentetraminlösung unter Rühren
in einem Gefäß zusammengebracht. Hierbei bildete sich ein Drei-Phasen-System"das
aus einer ölreichen Phase, einer komplexr--ichen Phase und einer wäßrigen Lösung
aus Hexamethylentetramin und Komplex bestand. Die komplexreiche Phase wurde von
der ölreichen Phase und der wäßrigen Lösung abgeschieden und einem Waschvorgang
mit 1:25 ccm Pentan unterzogen. Die Waschflüssigkeit wurde mit der öl-
reichen
Phase vereinigt und das dadurch gebildete Gemisch einem Waschvorgang mit Wasser
unterzogen. Beim Abdestillieren des Pentans von dem Gemisch wurden 83,5 9
neutrales Teeröl mit 2,2 Gewichtsprozent Teersäuren erhalten. Die Analyse der in
dem 01 verbliebenen Teersäuren ergab, daß sie ein höheres Molekulargewicht
als Xylenol besaßen.
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Die mit Pentan gewaschene komplexreiche Phase wurde mit
375 cctn Äther extrahiert und der dadurch gebildete Ätherextrakt mit Wasser
gewaschen. Der mit Wasser gewaschene Ätherextrakt ergab 54,5 g Teersäurenkonzentrat,
das bei der Analyse mehr -als 99,5 Gewichtsprozent Teersäuren aufwies. Die
Äfherextraktion der -komplexreichen Phase hatte die Ausfällung von festem Hexamethylentetramin
zur Folge. B e i s p i e 1111 5oo ccm Teeröl mit 49,4 GrewicUtsprozent
Teersäur-en wurden mit iooo ccm Pentan verdünnt und die dadurch gebildete Pentanlösung
-einer zweistufigen Extraktion mit 25oo ccm einer gesättigten wäßrigen Lösung von
Hexamethylentetramin unterzogen. Als Ergebnis dieser Extraktion wurden
1300 ccm Lösung einer ölreichen Phase in Pentan und 22oo ccmeiner wäßrigen
Lösung von Komplex und Hexamethylentetramin erhalt-en. Die ölreiche Phase wurde
einer Wäsche mit Wasser unterzogen und Pentan abdestilliert; es wurden
305 ccm aromatis,thes Öl mit etwa I:2,7% Teersäuren erhalten. Die Analyse
der in dem 01 verbliebenen Teersäuren zeigte, daß sie ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 148 besaßen, was anzeigte, daß sie höhere Phenole als das Xylenol
waren. Die wäßrige Lösung von Komplex und Hexamethylentetramin wurde einer Ätherextraktion
unterzogen und der erhaltene Auszug mit Wasser gewaschen. Aus dem Ätherauszug wurde
der Äther abdestilliert, und es wurden 195 ccm Teersäurenkonzentrat erhalten, das
bei der Analyse mehr als 99,5 Gewichtsprozent Teersäuren aufwies. BeispielIV
1000 CCM (920 g) Teeröl mit 49,4 GewichtsprozentTeersäuren und
3,2 GewichtsprozentWasser wurden mit 2ooo ccm Pentan verdünnt und dann mit
2000 CCM gesättigter wäßriger Hexamethylentetraminlösung io Minuten lang
bei einer Temperatur von etwa 27' unter Rühren in einem Gefäß zusammengebracht.
Hierbei
entstand ein Drei-Phasen-System, das aus ein-er ölreichen Phase, einer komplexreichen
Phase und einer wäßrigen Lösung von HexanietlivIentetramin und Komplex bestand.
Die kompl#e-xreich-,- Phase und :die ölreiche Phase wurden zusammen abgezogen und
mit 5ooccm Pentan gewaschen. Die Waschflüssigkeit wurde mit der öl-
reichen
Phase vereinigt und das Gemisch mit 300ccm Wasser gewaschen. Beim Abdestillieren
des Pentans von dem Gemisch wurden 5oo g Teer-Öl mit 13 Gewichtsprozent
Teersäure erhalten.
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Die mit Pentan gewaschene komplexreiche und die ebenfalls mit Pentan
gewaschene wasserreiche Phase wurden mit i 5oo ccm Äther extrahiert und der Ätherextrakt
mit 2oo ccm Wasser gewaschen. Von dem gewaschenen Ätherextrakt wurde der Äther abdestilliert;
es ergaben sich 383 g Teersäurekonzentrat, das eine R.zinheit von mehr als
99,5 II/o aufwies.
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Das bei der Behandlung der ölreichen Phase erhaltene Waschwasser wurde
mit dem bei der Behandlung des Ätherextraktes erhaltenen Waschwasser vereinigt,
und aus dem Gemisch wurde der Äther abdestilliert. Der Rückstand enthielt
2,5 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin. Er wurde, bevor #er mit einer wäßrigen
Aufschlämmung von Hexamethylentetramin in Gegenwart eines Lösungsverhinderungsmittels
zusammengebracht wurde, zweimal mit der gleichen Menge rohen Teeröls behandelt und
der Hexamethylentetramingehalt des Waschwassers auf diese Weise auf o,5 Gewichtsprozent
herabgesetzt. Die aus, der Behandlung rohen Teeröls stammende Waschlösung wurde
dann zum Waschen des Ätherextraktes und der Pentanlösung verwendet.
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B e i s p i e 1 V 163,5 ccm Teeröl mit 494 Geewichtsprozent
Teersäuren und 3,:2 Gewichtsprozent Wasser wurden mit 327 ccm Pentan verdünnt
und dann bei einer B#-.-Iiandlungsdau-zrvon ioMinuten mit festemHexam-,-thyl-,nt#etramin
unter Rühren in einem Gefäß zusammengebracht. Es ergaben sich eine ölreicbe und
,eine Icomplexreiche Phase, die in einer Dekantiervorrichtung getrennt wurden. Die
komplexreiche Phase wurde mit Pentan gewaschen; die Waschflüssigkeit wurde mit der
ölreichen Phase vereinigt und das Pentan daraus abdestilliert. Es ergaben sich
95,5 ccm aromatisches Öl mit 8,6 Gewichtsprozent Teersäuren.
Die Analyse der in dem Öl verbliebenen Teersäurenergab, daß sie ein Molekularvon
148 besaßen, d. h. daß sie ein höheres Molekulargewicht als Xylenol hatten.
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Die gewaschene komplexreiche Phase von 9 1,5 ccm wurde mit
163,5 ccm Äther gewaschen, wobei 14,5 t festes Hexamethylentetramin ausgefällt wurden.
Der Ätherextrakt er,-ab nach dem Waschen mit Wasser 62,7 ccm Teersäurenkonzentrat,
das bei der Analyse mehr als 99,5 Gewichtsprozent Teersäuren er,-ab.
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Aus den vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, daß durch das Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung eine ausgezeichnete Gewinnung niedrigmolekularer
Phenole aus rohen aromatischen Gemischen ermöglicht wird. Es ist möglich, den Teersäuregehalt
von Teeröl in einem Arbeitsgang von etwa 50 1/a auf etwa 5 1/o herabzusetzen.
Außerdem sind die in dem Öl verbleibenden Teersäuren vorwiegend hochmolekulare
Phenole, die ein höheres Molekulargewicht als Xylenol besitzen. Die hohe Reinheit
der gewonnenen niedrigmolekularen Phenole ist besonders wichti,-, da, sie die Phenole
für die Kunstbarzerzeugung besonders geeignet macht.
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Obgleich die Erfindung in Verbindung mit der Abscheidung niedrigmolekularer
Phenole aus rohen aromatischen Gemischen beschrieben wurde, ist klar ersichtlich,
daß sie in. gleicher Weise auf die Trennung niedrigmolekularer Phenole und hochmolekularer
Phenole anwendbar ist. So können Phenol, Kresole, Xylenole und Äthylphenole von
alkylsubstituierten Phenolen getrennt werden, deren Molekulargewicht höher als das
von Xylenol ist.