DE583872C - Verfahren zum Extrahieren von Montanwachs aus vorgetrockneter Braunkohle - Google Patents

Verfahren zum Extrahieren von Montanwachs aus vorgetrockneter Braunkohle

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DE583872C
DE583872C DER84423D DER0084423D DE583872C DE 583872 C DE583872 C DE 583872C DE R84423 D DER84423 D DE R84423D DE R0084423 D DER0084423 D DE R0084423D DE 583872 C DE583872 C DE 583872C
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DE
Germany
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coal
lignite
montan wax
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extraction
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DER84423D
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Inventor
Dr Fritz Zschoch
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RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
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RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Extrahieren von Montanwachs aus vorgetrockneter Braunkohle Nach den Angaben im Schrifttum wird bei der Herstellung von Montanwachs die bituminöse Braunkohle auf :einen durchschnittlichen - Feuchtigkeitsgehalt von 15 bis 25 % vorgetrocknet und bei diesem Trocknungsgrad mit Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen extrahiert. Eine stärkere Vortrocknung der Kohle' wurde bisher als unzulässig erachtet im Hinblick auf die Feststellung, däß bei stärkerer Vortrocknung die Oberfläche der Kohleknorpel verhornt, ähnlich wie dies bei Trocknungsmethoden, welche leicht zu Überhitzungen führen, z. B. in Tellertrocknern, auch schon bei weniger weitgehender Vortrocknung der Fall ist. Kohle mit verhornter Oberfläche läßt sich nach der bisherigen Anschauung weniger vorteilhaft extrahieren als vorsichtiger bzw. weniger weit getrocknete Kohle. In der Praxis hat man daher die Trocknung der Braunkohle vor der Extraktion im allgemeinen nicht :einmal bis zu :einem durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von :etwa 15 % getrieben, sondern begnügte sich vorsorglich mit einem Wassergehalt des zu extrahierenden Knorpels von etwa 18 bis 20 %. Tatsächlich. liefert die nur auf etwa 20 % Wassergehalt getrocknete Braunkohle bei der Extraktion mit Benzol im Extraktionsapparat nach S o x h 1 e t oder G r a e f e höhere Ausbeuten, bezogen auf das Gewicht der Kohle, als bei stärkerem Trocknungsgrad.
  • Es wurde nun gefunden, daß es im Gegensatz zu der bisherigen Ansicht zur Ausnutzung der Kapazität der Montanwachsgewinnungsanlage vorteilhaft ist, die Braunkohle vor der Extraktion mit Lösungsmitteln auf einen Wassergehalt von weniger als 15 % vor. zutrocknen. Die beim Extrahieren von Braunkohle mit Lösungsmitteln, wie Benzol, mit der weitgehenderen Vortrocknung der Kohle verbundene Verminderung der Ausbeute je Gewichtseinheit wasserfreier Kohlesubstanz wird überraschenderweise bei weitem wettgemacht durch die auf die Schrumpfung der Kohle ,gegründete Steigerung der Aufnähmefähigkeit eines Extraktors von gegebener Größe für getrocknete Kohle. Es wird also, bezogen auf die Volumeneinheit, eine Steigerung der Ausbeute herreicht.
  • So gelingt es beispielsweise, meiner Extraktionsanlage nach H e i m a n n mit q.o Kammern. durch Herabsetzung des Wassergehalts der Kohle von. 15 % auf 12 bis 8 % die maximale Tageserzeugung an Montanwachs bei der Extraktion mitteldeutscher Braunkohle mit 1o % benzollöslichem Bitumen ohne Änderung der sonstigen Bedingungen um eriva q. Gewichtsprozente zu erhöhen. Diese Wirkung war nicht vorauszusehen, schon deshalb nicht, weil bei einem so geringen Wassergehalt in dem Gefüge der Kohle bereits weitgehende Veränderungen und unerwünschte Auflockerungen auftreten konnten, welche die Extraktion erschweren.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß sich die Vortrocknung der Braunkohle auf einen Feuchtigkeitsgrad von unter 15 % bei der Extraktion mit Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen mit :einem Gehalt an wasserlöslichen Bestandteilen oder an anderen die Netzfähigkeit begünstigenden Stoffen besonders vorteilhaft auswirkt. Hierbei überschreitet die Ausbeute an Montanwachs erheblich das durch die Steigerung der Kapazität der Extraktionskammern bedingte Maß. Derartige Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische zeigen überraschenderweise bei bituminöser Braunkohle mit einem Wassergehalt von wesentlich unterhalb 15 o/0 ein bedeutend stärkeres Extraktionsvermögen als bei Kohle mit 15 % oder mehr Wasser.
  • Für solche Lösungsmittel liegt daher im Gegensatz zu der bisherigen Anschauung der für die Erzielung der optimalen Ausbeute an Montanwachs günstigste Wassergehalt . der bituminösen Kohle nicht, wie üblich, bei 15 bis 25 %, sondern wesentlich niedriger. Dieses ausfällige Verhalten der Lösungsmittel obengenannter Art ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß sie die durch die schärfere Trocknung hervorgerufene Verhornung der Oberfläche derKohlenknorpelwieder aufheben.
  • Die besondere Wirkung von Lösungsmitteln bzw. Lösüngsmittelgemischen, welche wasserlösliche oder sonstige die Benetzung der Kohle fördernde Anteile enthalten, bei der Extraktion des Montanwachses aus Braunkohle ist aus der folgenden Aufstellung ersichtlich. Die Zahlen der Spalten 2 bis 5 stellen die prozentualen Ausbeuten an Montanwachs, umgerechnet auf Kohle mit 15 % Wasser, dar, welche bei der Extraktion knorpeliger bituminöser Braunkohle verschiedenen Wassergehalts mit den angeführten Lösungsmittelgemischenerhalten wurden:
    1 2 3 4 5
    Gemisch aus
    Wassergehalt Gemisch aus Gemisch aus Gemisch aus goTeile Benzol
    der 8oTeile Benzol goTeile Benzol gB 2 Teile - Benzol 1- 5 - Mnacethh1lauf
    Braunkohle 2o - Holzgeisttil io - Holzgeistöl nachlauf 5 - Cyclohexa-
    nol
    48 15,4 15,6 17,0 16,2
    20 15,5 17,2 17,2 1 7,8
    15 15,4 18,3 16,5 18,8
    10 15,8 20,2 14,6 2o,6
    5 16,o 20,3 19,7 20,9
    Spuren 1:7,3 - - -
    Methylnachlauf ist ein Nebenprodukt der Methanolsynthese. Es besteht aus einem Gemisch sauerstoffhaltiger organischer Verbindungen und ergibt bei der Extraktion von Montanwachs eine ähnliche Wirkung wie die bekannten Holzgeistöle (Acet(inöle) und Fuselöle.
  • Es ist aus der obigen Tabelle ersichtlich, daß die optimalen Ausbeuten an Extrakt bei Lösungsmitteln mit einem Gehalt an wasserlöslichen und anderen die Benetzung des Köhlekornes begünstigenden Anteilen wesentlich unterhalb des üblichen Trocknungsgrades der Braunkohle liegen. Wenn auch eine vollkommene Trocknung der Kohle vor ihrer Extraktion aus technischen Gründen im allgemeinen nicht ratsam erscheint, so hat es sich doch gezeigt, daß eine weitgehende Annäherung des Troclrnungsgrades der Kohle an den optimalen Wassergehalt durchführbar ist, ohne daß Schwierigkeiten auftreten. Wie weit die Vortrocknung im Einzelfalle zu treiben ist, hängt von dem Charakter der Braunkohle und -von der Art des Extraktionsmittels ab.
  • Franz Fischer und Wilhelm Schnei-der, die einmal scharf getrocknete Kohle und dann dieselbe Kohle .nach künstlichem Wiederanfeuchten mit Benzol extrahierten, kamen bei ihren Ultersuchungen zu dem Ergebnis; daß die wieder angefeuchtete Kohle bessere Ausbeuten an Montanwachs liefert. Abgesehen davon, daß auch diese Untersuchungen @es nur als empfehlenswert erscheinen lassen konnten, die Trocknung der Kohle über das bisher als zweckmäßig gehaltene Maß hinaus zu vermeiden, konTite die Erfindung aus diesen Arbeiten schon deshalb nicht entnommen werden, weil hierbei nicht die Ausbeute bezogen auf das Volumen der Kohle, sondern, wie dies bei der Bestimmung des Bitumengehalts von Kohlen allgemein üblich ist, die Gewichtsausbeute ermittelt wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Extrahieren von Montanwachs aus vorgetrockneter Braunkohle mit Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß die Braunkohle vor der Extraktion auf einen Wassergehalt von weniger als 15 % im getrockneten Gut vorgetrocknet wird. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Extraktionsmittel für die auf einen Wassergehalt von weniger als 15 % vorgetrocknete Kohle Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische mit an sich bekanntem Gehalt an wasserlöslichen oder die Netzfähigkeit begünstigenden Anteilen benutzt werden.
DER84423D 1932-03-19 1932-03-19 Verfahren zum Extrahieren von Montanwachs aus vorgetrockneter Braunkohle Expired DE583872C (de)

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