DE602637C - Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Pflanzenlecithin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Pflanzenlecithin

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DE602637C
DE602637C DEB142771D DEB0142771D DE602637C DE 602637 C DE602637 C DE 602637C DE B142771 D DEB142771 D DE B142771D DE B0142771 D DEB0142771 D DE B0142771D DE 602637 C DE602637 C DE 602637C
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alcohol
water
lecithin
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oil
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DEB142771D
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Dr Bruno Rewald
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HANSEATISCHE MUEHLENWERKE AKT
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HANSEATISCHE MUEHLENWERKE AKT
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/06Phosphorus compounds without P—C bonds
    • C07F9/08Esters of oxyacids of phosphorus
    • C07F9/09Esters of phosphoric acids
    • C07F9/10Phosphatides, e.g. lecithin
    • C07F9/103Extraction or purification by physical or chemical treatment of natural phosphatides; Preparation of compositions containing phosphatides of unknown structure

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Pflanzenlecithin Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Pflanzenlecithin aus den aus den Gesamtphosphatiden, Ölen, Wasser und den ungünstigen Geschmacks-und Geruchsstoffen bestehenden Emulsionen.
  • In der Patentschrift 382 c912 ist ein Verfahren zur Gewinnung des durch Auslaugen von Ölsaaten und deren Preßkuchen, .insbesondere aus den Sojabohnen, mit einem Gemisch aus Alkohol und Benzol oder Benzin enthaltenden Lecithins beschrieben, welches darauf beruht, daß der nach Verdampfen der Flauptmenge des Lösungsmittels verbleibende Auszug von dem Satz getrennt wird, worauf man Wasserdampf einleitet, das sich hierdurch ausscheidende Lecithin abtrennt und in bekannter Weise von dem mitgerissenen Öl befreit.
  • Zur Reinigung der auf diese Weise gewonnenen Phosphatide ist vorgeschlagen worden, die aus den Gesamtphosphatiden, 0l, ungünstigen Geschmacksstoffen und Wasser bestehende Emulsion nach dem Entfernen der Hauptmenge des Öles, z. B. durch Ausschleudern, durch Destillation unter vermindertem Luftdruck von dem Wasser und diesen Geschmacksstoffen zu befreien. Auf diesem Wege erhält man bereits ein Pflanzenlecithin von guten geschmacklichen Eigenschaften, welches ohne weiteres für Nahrungsmittelzwecke, z. B. in der Margarineindustrie, als Backhilfsmittel, für pharmazeutische und diätetische Präparate und viele andere Zwecke Verwendung finden kann. Ganz vollkommen ist das so hergestellte Erzeugnis aber immer noch nicht, was ohne weiteres einleuchtet, wenn man berücksichtigt, daß bei dem Reinigungsverfahren nur die mit Wasserdampf flüchtigen Anteile abgetrieben werden, die nicht flüchtigen Bitterstoffe usw. dagegen zurückbleiben.
  • Ferner hat man vorgeschlagen, die aus Sojabohnen gewonnenen wäßrigen Phosphatide nach dem Entfernen des Wassers im Vakuum mit Aceton und Alkohol zu behandeln. 'Dadurch wurden aber Teile des Phosphatidkomplexes entfernt, da das Ausgangsprodukt wasserfrei war, und die Behandlung hatte den Zweck, die Phosphatide in seine einzelnen Fraktionen, alkoholleichtlösliche Phosphatide (Lecithin) und alkoholschwerlösliche Phosphatide, zu trennen. Dabei mußte eine wiederholte Behandlung mit. frischem konzentriertem Alkohol erfolgen. Beim Trocknen unter Minderdruck wurde lediglich der Alkoholrest - entfernt-. Eine Desodorisierung durch Wasserdampf fand nicht statt.
  • Es ist nun gefunden worden, daß gereinigtes Pflanzenlecithin aus den aus den Gesamtphosphatiden, Ölen, Wasser und den ungünstigen .Geschmacks- und Geruchsstoffen bestehenden Emulsionen in der Weise gewonnen werden kann, daß die wäßrige Phosphatidemulsion mit etwa gleichen Teilen hochprozentigen Alkohols ausgewaschen wird, worauf man den von der alkoholischen Flüssigkeit befreiten Rückstand durch Verdampfen des noch vorhandenen Wassers und Alkohols unter vermindertem Luftdruck trocknet.
  • Durch diese Auswaschung mit Alkohol werden die Hauptmenge des in der Emulsion enthaltenden Wassers, die hierin enthaltenen Bitterstoffe, Zuckerstoffe, freien Fettsäuren und sonstigen Verunreinigungen entfernt, während sich das Lecithin selbst in dem stark verdünnten Alkohol nur in ganz geringen Mengen löst. Die wäßrige alkoholische Lösung scheidet sich glatt von dem aus Lecithin, Öl und Wasser bestehenden Rückstand ab. Aus diesem werden im Anschluß hieran das Wasser und der noch vorhandene Alkohol durch Destillation unter vermindertem, Luftdruck verdampft. Man gewinnt auf diesem Wege ein unzersetztes ölhaltiges Pflanzenlecithin von einer Reinheit und Haltbarkeit, wie es in dieser Beschaffenheit bisher noch nicht erhalten werden konnte.
  • Zur Ausführung des Verfahrens verfährt man beispielsweise so, daß die geschroteten Sojabohnen mit einem aus 9o Teilen Benzol und io Teilen Alkohol bestehenden Gemisch ohne Erwärmen ausgelaugt werden. Aus dem Lösungsmittel wird der Extrakt durch Verdampfen des ersteren gewonnen und das in dem Öl gelöste Lecithin durch Einleiten von entspanntem Wasserdampf niedergeschlagen. Nachdem der Niederschlag und das Öl voneinander getrennt worden sind, wird die aus den Pflanzenphosphatiden, Öl, Wasser und Verunreinigungen bestehende Emulsion von der Hauptmenge des mitgerissenen Öles durch Abschleudern befreit. Sie setzt sich dann aus etwa 36 Teilen Pflanzenlecithin, 24 Teilen Öl und 4o Teilen Wasser zusammen. Diese Emulsion wird mit der,. gleichen Menge Alkohol von 96 Volumprozent bei gewöhnlicher Temperatur ausgewaschen; worauf man den festen Rückstand absitzen läßt und die Flüssigkeit abtrennt. In der Emulsion sind nunmehr noch etwa io Teile Wasser enthalten, während der Rest von dem Alkohol aufgenommen worden ist. Von der wäßrigen alkoholischen Lösung sind etwa 4 bis 5 Teile Lecithin aufgenommen worden. Die aus Lecithin und Öl bestehende Mischung wird von dem Wasser, dem vorhandenen Alkohol und zugleich von den noch vorhandenen, mit Wasserdämpf flüchtigen Anteilen durch Destillation unter vermindertem Luftdruck befreit. Man erhält auf diese Weise ein gereinigtes Pflanzenlecithin mit einem Ölgehalt von etwa 30 bis 35 %.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden (vgl. die Patentschrift 464 554), die Abfallprodukte der So.jabohnenölgewinnung dadurch aufzuarbeiten, daß das Wasser aus der Mass durch Erwärmen im Vakuum entfernt und das Lecithin mit Methylalkohol extrahiert wird, um dasselbe vom Öl und von den Schleimstoffen zu trennen, welche noch Phosphatide anderer Art als Lecithin enthalten sollen. Demgegenüber hat das neue Verfahren den Vorteil, daß ein Lösen des Lecithins zum Zwecke seiner Reinigung, das stets mit Lösungsmittel- und Stoffverlusten verbunden ist und auch leicht Veranlassung zu Zersetzungen gibt, gänzlich unterbleibt. Phosphatide anderer Art enthaltende Schleimstoffe sind in dem Pflanzenlecithin nur dann enthalten, wenn sie längere Zeit in Gegenwart von Wasser gelagert und sich hierdurch zum Teil zersetzt haben. Bei der Erfindung wird dieses dadurch vermieden, daß hier die Reinigung im unmittelbaren Anschluß an die Gewinnung der Phosphatide aus den So j abohnen erfolgt.
  • Die bekannten Verfahren zur Reinigung von Phosphatiden beruhen auf der wiederholten Behandlung der Phosphatide mit organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol oder Aceton. Dabei ist aber nach mehrmaligem Extrahieren, z. B. mit Alkohol, wie es zur Entfernung der Geschmacks- und Geruchsstoffe nötig ist, das in der Emulsion enthaltene Wasser vollkommen entfernt. Die Emulsion wird zerstört, und der zurückbleibende Emulsionsrückstand enthält nur noch Phosphatide, Öl und den Lösungsmittelrest, der im Vakuum abgedampft wird. Demgegenüber findet beim Abdestillieren des Wassers nach der Alkoholbehandlung gemäß der vorliegenden Erfindung eine regelrechte Wasserdampfdestillation statt. Die in dem Erzeugnis noch enthaltenen flüchtigen Geruchs- und Geschmacksstoffe werden vom Wasserdampfstrom mitgerissen und das Erzeugnis also desodorisiert. Daher soll nach der vorliegenden Erfindung auch nur ein einmaliges Waschen mit hochprozentigem Alkohol in einer dem zu behandelnden Gut etwa entsprechenden Menge vorgenommen werden, während nach den bekannten Verfahren ein wiederholtes Waschen mit frischem Alkohol stattfand.
  • Der Wassergehalt der zu behandelnden Emulsion ist ein ganz bestimmter. Er liegt gewöhnlich zwischen etwa io und 40 °/o. Beim Ausscheiden der Phosphatide werden nur geringe Mengen Wasserdampf eingeleitet, so daß die Verdünnung des hochprozentigen Alkohols durch das in der Emulsion vorhandene Wasser einen Alkohol ergibt, der mehr alsi etwa 65 °/o Alkohol enthält.
  • Auch ist zu bemerken., daß nach der vorliegenden Erfindung Phosphatide in größeren Mengen nicht in Lösung gehen, da der Alkohol mit Wasser verdünnt wird und eine Lösung der Phosphatide bekanntlich erst nach mehrstündigem Kochen wasserfreier Ausgangsstoffe mit einer vielfachen Menge hochprozentigen Alkohols erzielt wird. Durch die Kombination einer Behandlung der Phosphatide mit verhältnismäßig geringen Mengen verdünnten Alkohols und der angeschlossenen Wasserdampfdestillation ist es nach der Erfindung möglich, unter weitgehender Schonung des Lecithins und Vermeidung von Lecithinverlusten mit geringen Alkoholmengen ein hohen Ansprüchen genügendes gereinigtes, von den Bitterstoffen befreites und desodorisiertes haltbares Erzeugnis zu erzielen, das sogar in der Nahrungsmittelindustrie verwendet werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRIICU Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Pfianzenlecithin aus den aus den Gesamtphosphatiden, Ölen, Wasser und den ungünstigen Geschmacks- und Geruchsstoffen bestehenden Emulsionen, dadurch -gekennzeichnet, daß die aus den Sojabohnen gewonnenen wäßrigen Phosphatidemulsionen mit etwa gleichenTeilen hochprozentigen Alkohols ausgewaschen werden, worauf man den von der) alkoholischen Flüssigkeit befreiten Rückstand durch Verdampfen des noch vorhandenen Wassers und Alkohols unter verminderteni Luftdruck trocknet.
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