DE675605C - Verfahren zur Trennung und Gewinnung der wertvollen Bestandteile des Bienen- und Schlangengiftes - Google Patents

Verfahren zur Trennung und Gewinnung der wertvollen Bestandteile des Bienen- und Schlangengiftes

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DE675605C
DE675605C DEW99451D DEW0099451D DE675605C DE 675605 C DE675605 C DE 675605C DE W99451 D DEW99451 D DE W99451D DE W0099451 D DEW0099451 D DE W0099451D DE 675605 C DE675605 C DE 675605C
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/56Materials from animals other than mammals
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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Description

  • Verfahren zur Trennung und Gewinnung der wertvollen Bestandteile des Bienen- und Schlangengiftes Bienen- und Schlangengifte werden heute wegen ihrer therapeutischen Wirkengen vielfach zur Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Krebs und Herzkrankheiten angewendet. Diese Gifte sind jedoch. bisher wenig erforscht, und so war man gezwungen, sie in ihrer in der Natur vorkommenden komplexen Form anzuwenden, d. h. die wirksamen Bestandteile mit den unwirksamen Bestandteilen zusammen. Die unwirksamen Bestandteile werden, selbst wenn sie keine ausgesprochen gesundheitsschädigende Wirkung haben, dem Körper in jedem. Falle unnötig zugeführt und müssen von ihm absorbiert werden.
  • Ein weiterer Übelstand bei der therapeutischen Anwendung der tierischen Gifte in ihrer nativen Form besteht darin, daß der Gehalt des wirksamen Bestandteiles in ihnen außerordentlich starken Schwankungen unterworfen ist, so daß die Dosierung mit großen Schwierigkeiten verbunden ist und heute noch stark von Zufälligkeiten abhängt.
  • Es sind zwar Untersuchungen von Wissenschaftlern - bekanntgeworden, die versucht haben, diese Gifte in ihre Bestandteile zu zerlegen, jedoch haben diese zu nein wissenschaftlichen Zwecken angestellten Untersuchengen zu sehr widerspruchsvollen Ergebnissen geführt und der Praxis keinen brauchbaren Weg zeigen können, um die unwirksamen von den wirksamen Bestandteilen zu trennen.. .
  • Diese Übelstände werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, die ein Verfahren zum Gegenstand hat, nach welchem diese Gifte in ihre Bestandteile getrennt werden und nach welchem insbesondere .der für die Wirkung dieser Gifte ausschlaggebende Bestandteil isoliert wird, um in dieser höchst wirksamen Form und ohne schädliche Nebenwirkungen zur Bekämpfung von Krankheiten verwandt werden zu können.
  • Die Trennung der Gifte in ihre Bestandteile erfolgt dadurch,, daß man das von den Bienen oder Schlangengewonnene und zweckmäßig in einer physiologischen Kochsalzlösung aufgefangene Naturgift gegebenenfalls zunächst mittels organischer Lösungsmittel, beispielsweise Äther, Chloroform, P,etroläther, Tetrachlorkohlenstoff usw., extrahiert. Dadurch entzieht man den natürlichen Giftlösungen die- aromatischen Bestandteile und zwei kristalline Substanzen, die nicht die bekannte toxische Wirkung zeigen. Nicht alle Bienen- und Schlangengifte enthalten diese beiden kristallinen Substanzen; so wurde beispielsweise die mit Ätherextrahierte Substanz nur im Gift von Sommerbienen gefunden.
  • Nachdem die Giftlösungen von diese Stoffen befreit sind, werden sie mit einer, überschüssigen wäßrigen Pikrinsäurelösung behandelt. Nach der Trennung von Niederschlag und Filtrat werden beide für sich weiterbehandelt. Aus dem Filtrat gewinnt man eine histaminartige Substanz, die zwar keine toxische Wirkung besitzt, aber wegien ihrer therapeutischen Wirkungen, insbesondere für die Bekämpfung rheumatischer Erkrankungen, sehr wertvoll ist.
  • Der aus Giftpikrat bestehende Niederschlag ist ungiftig. Spaltet man jedoch die Pikrinsäure dadurch wieder ab, daß man der wäßrig-alkoholis,chen Lösung dieser Pikrate Aceton zusetzt, so erhält man ein Produkt, das in Wasser leicht löslich ist, sich ferner in Methylalkohol und Phenol löst und die Reaktion der Eiweißkörper zeigt. Das auf diese Weise z. B. aus Bienengift gewonnene Produkt ist eine schneeweiße Masse, die folgende Elementaranalyse zeigt:
    Kohlenstoff ..... 43,6%,
    Wasserstoff ..... 7, i %,
    Stickstoff ....... 13,6 %,
    Schwefel ....... 2,6%.
    Diese Substanzen sind stark giftig, und in ihnen haben wir den toxisch wirksamsten Bestandteil dieser tierischen Gifte zu Herblicken. Die Anwendung dieser Substanzen zu thierapeutischen Zwecken ist in jedem Falle vorteilhafter als die der nativen Gifte, da sie chemisch einheitliche Stoffe darstellen.
  • Im nachfolgenden wird das Verfahren an zwei Ausführungsbeispielen erläutert, die die hauptsächlichsten in der Natur vorkommenden tierischen Gifte als Ausgangsstoffe haben. i. Bienengift Eine Lösung des' Giftes von 35 ooo Bienen in physiologischer Kochsalzlösung, gewonnen nach der Methode von B. F. B e c k durch Stechenlassen der Bienen durch eine tierische Membran, wird zunächst mit Zoo ccm Äther und ,anschließend mit Zoo ccm Chloroform im Extraktionsapparat extrahiert und somit die aromatischen Bestandteile abgespalten. Diese Lösung wird daraufhin mit einer heiß gesättigten Pikrinsäurelösung versetzt, und zwar sch lange, bis bei weiterem Zusatz von Pikrinsäurelösung zu einer klar zentrifugierten Probelösung keine weitere Niederschlagsbildung mehr erfolgt. Der= erhaltene Niederschlag wird nun zentrifugiert und das Filtrat, das den histaminartigen Bestandteil enthält, für sich weiterbehandelt. Beim Eindampfen dieses Filtrates kristallisiert das Histaminpikrat aus, das nach dem Abfiltrieren zweckmäßig durch Umkristallisieren in Wasser gereinigt wird. Dieser so gewonnene histaminartige Bestandteil des Bienengiftes besitzt einen Schmelzpunkt von z33° und eignet sich als Heilmittel, insbesondere zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen.
  • Der Niederschlag dagegen, der .die toxisch wirksamen Bestandteile des Bienengiftes enthält, wird auf der Zentrifuge mit gesättigter Pikrinsäurelösung a usgewäschen und das Zentrifugat in 5oo-ccm 8o bis goo/oigem Alkohol unter Erwärmen gelöst. Diese Lösung wird filtriert bzw. zentrifugiert und die so erhaltene klare Lösung nach und nach mit einer io Volumprozent einer 25%igen Salzsäure enthaltenden Acetoulösung versetzt, bis bei weiterem Zusatz. keine Fällung mehr erfolgt. Der Niederschlag wird abzentrifugiert und auf der Zentrifuge nacheinander mit 50 ccm Aceton und 5o ccm Äther ausgewaschen.
  • Das so. verhaltene Produkt stellt den toxisch wirksamen Bestandteil des Bienengiftes dar, dessen Eiweißnatur von den Erfindern nachgewiesen werden konnte. 2. Schlangengift o, i 2 5 g eingetrocknetes Gift des Crotalus terrificus wird 'in ioo ccm physiologischer Kochsalzlösung gelöst, die Lösung filtriert und mit überschüssiger wäßriger, gesättigter Pikrinsäurelösung derart versetzt, daß nach dem Zentrifugieren bei weiterem Zusatz der Pikrinsäurelösung keine weitere Fällung mehr entsteht. Die Lösung wird zentrifugiert und dadurch wieder .der histaminartige Bestandteil, der sich im Filtrat befindet und in der vorstehend beschriebenen Weise gewonnen wird, von dem toxisch wirksamen Bestandteil getrennt, der sich in dem Zentrifugat befindet. Dieses Zentrifugat wird unter Erwärmen in 8o bis go%igem Alkohol gelöst. Die alkholische Lösung wird filtriert bzw. zentrifugiert und die so erhaltene klare Lösung mit einer io Volumprozent einer 25%igen Salzsäure enthaltenden Acetonlösung nach und nach unter lebhaftem Rühren versetzt, bis keine weitere Fällung mehr auftritt. Der Niederschlag wird abzentrifugiert und :auf der Zentrifuge zunächst mit 5o ccm. Aceton, dann mit 5o c- cm ausgewaschen, wodurch man den toxisch wirksamen Bestandteil des Schlangengiftes erhält.
  • Die nach diesem Verfahren verhaltenen schneeweißen Substanzen stellen die Hydro@-chl@oride der entsprechenden tierischen Gifte dar. Durch Anwendung äquivalenter Mengen anderer Säuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure @o. dgl., an Stelle der obenerwähnten Salzsäure, lassen sich die Sulfate, Phosphate usw. der .entsprechenden tierischen Gifte darstellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Trennung und Gewinnung der wertvollen Bestandteile des Bienen-und Schlangengiftes, dadurch gekennzeichnet, daß, gegebenenfalls nach Entfernung der aromatischen Bestandteile durch Behandlung mittels organischer Lösungsmittel, die Eiweißkörper mittels überschüssiger wäßriger Pikrinsäurelösung ausgefällt und die Pikrinsäure aus dem Niederschlag nach der Trennung vom Filtrat in wäßrig-alkoholischer Lösung mittels Aceton wieder abgetrennt wird, während aus dem Filtrat ein histaminartiger Stoff gewonnen wird.
DEW99451D 1936-09-11 1936-09-11 Verfahren zur Trennung und Gewinnung der wertvollen Bestandteile des Bienen- und Schlangengiftes Expired DE675605C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2455892A1 (fr) * 1979-05-10 1980-12-05 Toyama Chemical Co Ltd Composition pharmaceutique comprenant un extrait du contenu de glande a venin d'abeille
EP0246861A2 (de) * 1986-05-19 1987-11-25 Ventech Research, Inc. Verwendung von Zusammensetzungen auf Basis von Crotoxin, zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von Carcinomen
ES2112803A1 (es) * 1996-09-23 1998-04-01 Gil Salvador Contri Nuevo procedimiento para la obtencion de un producto organico destinado al tratamiento y curacion de melanomas, carcinomas y otras enfermedades celulares o no celulares.

Cited By (4)

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FR2455892A1 (fr) * 1979-05-10 1980-12-05 Toyama Chemical Co Ltd Composition pharmaceutique comprenant un extrait du contenu de glande a venin d'abeille
EP0246861A2 (de) * 1986-05-19 1987-11-25 Ventech Research, Inc. Verwendung von Zusammensetzungen auf Basis von Crotoxin, zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von Carcinomen
EP0246861A3 (en) * 1986-05-19 1989-01-04 Guillermo Jose Hernandez Plata Pharmaceutical composition based on crotoxine, process for preparing the active component and the pharmaceutical composition
ES2112803A1 (es) * 1996-09-23 1998-04-01 Gil Salvador Contri Nuevo procedimiento para la obtencion de un producto organico destinado al tratamiento y curacion de melanomas, carcinomas y otras enfermedades celulares o no celulares.

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