DE463531C - Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen

Info

Publication number
DE463531C
DE463531C DEM92591D DEM0092591D DE463531C DE 463531 C DE463531 C DE 463531C DE M92591 D DEM92591 D DE M92591D DE M0092591 D DEM0092591 D DE M0092591D DE 463531 C DE463531 C DE 463531C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sterols
oil
alcohol
lecithins
acetone
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM92591D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Fabrik Promonta GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Promonta GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Fabrik Promonta GmbH filed Critical Chemische Fabrik Promonta GmbH
Priority to DEM92591D priority Critical patent/DE463531C/de
Priority to DEC39588D priority patent/DE479353C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE463531C publication Critical patent/DE463531C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/06Phosphorus compounds without P—C bonds
    • C07F9/08Esters of oxyacids of phosphorus
    • C07F9/09Esters of phosphoric acids
    • C07F9/10Phosphatides, e.g. lecithin
    • C07F9/103Extraction or purification by physical or chemical treatment of natural phosphatides; Preparation of compositions containing phosphatides of unknown structure

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Leeithinen und Sterinen Die steigende Bedeutung, die den Lipoidstoffen, insbesondere den Lecithinen und Sterinen, neuerdings in der Physiologie und Immunitätsbiologie zukommt (vgl. z. B. R u b -n e r »L ipoidstoffe und ihre Beziehungen zum Haushalt der Zelle«, Klin. Wochenschrift r. 39, 1925), gab Veranlassung, nach einem wirtschaftlicheren und rascher zum Ziele führenden Herstellungsverfahren zu suchen, um derartige Stoffe aus lipoidreichen Ausgangsstoffen, wie Pflanzenöl und Fetten, Gehirnauszügen und insbesondere aus dem bei der Lecithalbuminherstellung anfallenden Dotteröl zu gewinnen. Dieser letztere Rohstoff ist besonders geeignet, da er noch verhältnismäßig reich an Lipoidstoffeti ist, nicht nur Lecithin, sondern auch Sterin und sonst noch unverseifbare Bestandteile enthält. Um aus diesem Rohstoff das darin noch enthaltene L ecithin zu gewinnen, wird im allgemeinen in der Weise verfahren, daß das Öl in überschüssiges, kaltes Aceton eingetragen und das ausgeschiedene Lecithin entfernt wird. Das im L ecithin verbliebene Fett wird vom Lösungsmittel befreit und zwecks Gewinnung der Sterine verseift, das V erseifungsprodukt nach zweckentsprechender Vorbereitung mit einem passenden Lösungsmittel extrahiert, letzteres eingeengt und die ausgeschiedenen Sterine durch Umkrista,llisieren gereinigt. Abgesehen von der Umständlichkeit des Verfahrens ist dieses mit großen Stoffverlusten verknüpft, da nicht nur das Fett, sondern auch die physiologisch wichtigen Phosphatide zerstört wurden. Eine unmittelbare Extraktion der großen Seifenmengen ist nicht angängig; nveclks besserer Lockerung ist die Untermischung von Sand, Schlacke, Häcksel oder ähnlichen Lockerungsmitteln erforderlich, die schließlich die Seife verunreinigen und ihre Wiedergewinnung besonders erschweren.
  • In nachfolgend beschriebener Weise lassen sich die geschilderten Schwierigkeiten vermeiden und bei fast völliger Schonung des Rohstoffes nicht nur die Sterine, sondern auch die wertvollen Phosphatide in einfacher Weise gewinnen.
  • Zu dem Zweck wird das flüssige Fett in dünnem Strahl in etwa die drei- bis fünffache Menge heißen, mit rohem Methylalkohol denaturierten Alkohol langsam unter Rühren einlaufen gelassen. Es zerstäubt beim Auftropfen auf die heiße Alkoholfläche in feinste Tropfen und Schlieren, die ihre löslichen Bestandteile (Phosphatide, Sterin u. a.) an den Alkohol allmählich beim Niedersenken abgeben, um sich schließlich als schwerlösliche Ülschicht am Boden des Gefäßes wieder anzusammeln, während die Phosphatide, Sterine und sonst noch geringe Mengen Fettsäuren und fremde Bestandteile in dem heißen Alkohol gelöst verbleiben. Je nach Bedarf kann das Öl abgelassen und der Vorgang wiederholt werden. Die alkoholische Lösung wird zum Schluß nach längerem Stehen von dem 01 abgegossen und restlos abgedampft, der nähschmierige Rückstand zur Abtrennung der gelösten Phosphatide mit kaltem Aceton öfter durchgeknetet und die wachsartig abgeschiedenen Phosphatide im Vakuum auf Tonplatten ausgetrocknet. Aus der eingeengten Acetonmutterlauge scheidet sich in der Kälte das Sterin aus, das durch Umkristallisieren gereinigt oder aber durch Verseifung von dem noch anhaftenden Fett befreit und in nachfolgender Extraktion mit Benzin der Seife entzogen werden kann. Da der Acetonrückstand bei der geschilderten Arbeitsweise nur noch geringe Mengen Fett enthält und hauptsächlich aus Sterinen und anderen unverseifbaren Bestandteilen besteht, so ist die Verseifung in diesem Zustande einfach und mit guter Ausbeute an Sterinen durchführbar, während das ursprüngliche Öl fast restlos wiedergewonnen und zu anderen Zwecken Verwendung finden kann.
  • Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bei dem Verfahren bietet die Verwendung des billigen denaturierten Alkohols, der das Verfahren besonders wirtschaftlich macht.
  • Beispielsweise lassen sich auf diesem Wege aus 3 6oo g eines Abfalldotterfettes der Lecithalbuminherstellung, das zum großen Teil von Phosphatiden schon befreit ist, nach dem geschilderten Verfahren 350 g Phosphatide, etwa 45 g Rohcholesterin und rund 3 200 g Dotterfett wiedergewinnen. Beispiel i.
  • 8oo g Dotterabfallöl mit 8,ig% Lecithin und 3,22% Gesamtcholesterin werden innerhalb einer Stunde durch 41 siedenden, mit rohem Methylalkohol denaturierten Alkohol hindurchgelassen. Der denaturierte Alkohol enthält 2,5 % rohen Methylalkohol mit einem Gehalt von etwa 30 Aceton.
  • Die alkoholische Lösung wird abdestilliert und das zurückgebliebene zähflüssige Öl (Lecithinöl) im Vakuum völlig ausgetrocknet. Es stellt in diesem Zustand ein rotbraunes und, je nach dem Lecithingehalt, zähflüssiges Öl oder eine salbenartige Masse dar mit schwankenden Gehalten von 4o bis 5o % Lecithin, 8 bis 15 % Rohcholesterin und 4o bis so % fettem Öl.
  • In den üblichen organischen Lösungsmitteln Äther, Benzol, Benzin, absolutem Alkohol, Chloroform ist es leicht löslich, aus der alkoholischen Lösung fällt Aceton das Lecithin in Flocken aus, die sich schließlich zu einer halbfesten, wachsartigen Masse verdichten.
  • Zur Trennung der einzelnen Bestandteile wird dieses »Lecithinöl« im Dampfbad wieder verflüssigt und in dünnem Strahl unter Rühren in eiskaltes Aceton eingetragen, mehrere Stunden darin belassen, die Acetonmutterlauge hierauf abgegossen, das zurückgebliebene Lecithin dreimal mit kaltem Aceton durchgeknetet und schließlich auf Tonplatten im Vakuum getrocknet. Sein Prozentgehalt schwankt je nach Zusammensetzung und Beschaffenheit des Rohöls zwischen 95 und 9g % .
  • Die vereinigten Acetonlaugen hinterlassen nach dem Abdestillieren 44 g 01 (Cholesterinöl), das beim Abkühlen zu einem Brei von Cholesterin erstarrt. Diese Kristalle können durch Anreiben mit kaltem Aceton für sich getrennt und von dem übrigen Öl geschieden werden, oder aber, was zweckmäßiger ist, das ganze C51 wird auf Seife verarbeitet, diese mit Sand, Häcksel oder sonst einem Füllmittel vermengt zur Trockne gebracht und das Rohcholesterin mit Benzin extrahiert.
  • Die Gesamtausbeute an den einzelnen Zwischenprodukten dieses Versuches ergibt sich wie folgt: angewandte Ölmenge ...... 8oo g, Dauer der Einwirkung ..... i Stunde, . .zllkoholinenge ............ 4,21, wiedergewonnenes Reinöl .. 615,.2 g, Lecithinöl ............... 11072 g, Cholesterinöl ............. 44 g, Lecithin ................ 65,2 g, Rohcholesterin ........... 17,149. Beispiele. 8oo g roher Lebertran mit 0,545 Gesamtcholesteringehalt werden in dünnem Strahl und innerhalb einer Stunde in 4 1 denaturierten Alkohol, der am Rückflußkühler zum Sieden erhitzt war, einlaufen. und das Gemenge, zwecks Abscheidung der ungelösten Anteile, über Nacht stehengelassen.
  • Die alkoholische Lösung wird hierauf abgezogen und das übriggebliebene Öl (Reinöl) mit ioo ccm denaturiertem Alkohol dekantiert und der Alkchol abdestilliert. Das hinterbleibende Cholesterinöl (2i,4 g) ist lecithinfrei, enthält aber im Gegensatz zum Ausgangsstoff 4,3611/o Gesamtcholesterin.
  • Durch Verseifen und Auskochen der Seife mit Benzin wird das Cholesterin, wie oben beschrieben, extrahiert und rein erhalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen aus diese enthaltenden Fetten oder Fettauszügen, dadurch gekennzeichnet, daß man die erwähnten Ausgangsstoffe in dünnem Strahl in heißen, mit rohem Methylalkohol denaturierten Alkohol einlaufen läßt, das von Sterinen und Phosphatiden befreite Fett entfernt, dieses gegebenenfalls nachträglich zwecks Anreicherung nochmals durch den heißen Alkohol laufen läßt, die alkoholische Lösung abdampft und die im Rückstand befindlichen Lecithine und Sterine durch Behandeln mit Aceton trennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Gewinnung der Sterine die Acetonmutterlauge nach Entfernung des Lösungsmittels auskristallisieren läßt oder den Rückstand der v% erseifung unterwirft.
DEM92591D 1925-12-17 1925-12-17 Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen Expired DE463531C (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM92591D DE463531C (de) 1925-12-17 1925-12-17 Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen
DEC39588D DE479353C (de) 1925-12-17 1926-08-07 Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM92591D DE463531C (de) 1925-12-17 1925-12-17 Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE463531C true DE463531C (de) 1928-07-30

Family

ID=7322166

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM92591D Expired DE463531C (de) 1925-12-17 1925-12-17 Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE463531C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60020914T2 (de) Effizientes Verfahren zur Herstellung sehr reiner Sterinen
DE1154706B (de) Verfahren zur Herstellung gereinigter Phosphatidprodukte
DE463531C (de) Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen
DE69706177T2 (de) Verfahren zur gewinnung von oryzanol
DE19906551C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Phytosterinen
DE564322C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sterinen bzw. sterinreichen Gemischen aus tierischen Stoffen
DE406225C (de) Verfahren zur Darstellung eines Riechstoffs und Loesungsmittels
DE402179C (de) Verfahren zur Herstellung von als Naturlanolin einerseits und Wollfettwachs anderseits verwendbaren Produkten aus Wollfettarten
DE556732C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fettsaeuren in freier oder verseifter Form
DE479353C (de) Verfahren zur Herstellung von Lecithinen und Sterinen
AT226374B (de) Verfahren zur Herstellung gereinigter Phosphatidprodukte
DE507794C (de) Verfahren zur Darstellung von Glycerophosphaten
DE438329C (de) Verfahren zum Reinigen von Phosphatiden
DE2602998C3 (de) Verfahren zum Auftrennen eines Öls oder Fettes in eine flüssige und eine feste Fraktion
DE546913C (de) Verfahren zur Abtrennung der Oxysaeuren aus oxydierten Kohlenwasserstoffen
DE602637C (de) Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Pflanzenlecithin
DE638004C (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf Phorbol
DE55110C (de) Verfahren zur Darstellung von höheren Fettsäuren, sowie von Cholesterinwachs aus WollfettoderwollfetthaltigenStoffen
DE564772C (de) Verfahren zur Gewinnung von ceresinartigen Stoffen
DE194871C (de)
DE681522C (de) Verfarhen zur Abscheidung des Follikelhormons aus Harn schwangerer Individuen
DE635325C (de) Verfahren zur Gewinnung von Lipoiden des Zentralnervensystems
AT136388B (de) Verfahren zur Gewinnung von Gerbsäuren, Fettsäuren, Coffein bzw. Theobromin und Glycerin.
DE576102C (de) Verfahren zum Veredeln von Margarine
DE858097C (de) Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen