DE638004C - Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf Phorbol - Google Patents
Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf PhorbolInfo
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- DE638004C DE638004C DEF75371D DEF0075371D DE638004C DE 638004 C DE638004 C DE 638004C DE F75371 D DEF75371 D DE F75371D DE F0075371 D DEF0075371 D DE F0075371D DE 638004 C DE638004 C DE 638004C
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K36/00—Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
- A61K36/18—Magnoliophyta (angiosperms)
- A61K36/185—Magnoliopsida (dicotyledons)
- A61K36/47—Euphorbiaceae (Spurge family), e.g. Ricinus (castorbean)
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07G—COMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonöl auf Phorbol. Die
bisher bekanntgewordenen, diesen Gegenstand betreffenden Ausführungen des S ehr if tturns
sind so allgemein gehalten, daß es danach nicht möglich ist, das Phorbol herzustellen.
Sie enthalten im besonderen nur flüchtige Angaben über die Isolierung des Phorbols. Für die Herstellung desselben
fehlen die wesentlichen Einzelheiten. Das vorliegende Verfahren gibt nun alle Einzelheiten
der Gewinnung des Phorbols wieder. Wenn auch im allgemeinen die einzelnen
Arbeitsweisen dem Chemiker vertraut sind, so ist doch infolge der Labilität der zu isolierenden
Substanz eine ganz genaue Einhaltung der angegebenen Verfahrensweise notwendig. Das gilt sowohl für die Zeit der Aufarbeitung
wie für die Temperatur der Umso Setzung und die Konzentration der jeweiligen
Reagenzien sowie insbesondere für die mannigfache Behandlung der wäßrigen Lösungen
mit den verschiedenen Reaktionsmitteln. Neu ist das Verfahren aber auch insofern, als man bei der Isolierung in einem
Ansatz gleichzeitig hydrolysiert und umestert, so daß das Phorbol durch eine komplizierte
Spaltung eines bisher nicht näher bekannten Naturstoffes entsteht.
Das Phorbol dient wegen seiner wirksamen Ester als Grundsubstanz für manche therapeutisch wirksame Mittel. Es wird nach der Erfindung dadurch hergestellt, daß aus Crotonöl durch Ausschütteln mit geeigneten Lösungsmitteln bei Zimmertemperatur mit etwa der 5- bis 8fachen Menge Methanol ein saurer Extrakt ausgezogen wird, der mit Barytlauge nahezu neutralisiert und durch sofortige Zugabe von Alkalien in alkoholischer Lösung, und zwar beispielsweise, für einen neutralen Extrakt aus 2 kg Crotonöl etwa 133 ecm 0,87 n-Barytlauge, innerhalb von 8 bis 10 Tagen hydrolysiert und teilweise umgeestert wird, worauf das rohe Hydrolysenprodukt nach Abtrennung der gebildeten Seifen und Abdestillieren des Alkohols durch Eindampfen bei niedriger Temperatur im Vakuum isoliert und von in Äther und Petroläther löslichen Anteilen befreit wird. Darauf werden die in Wasser löslichen Anteile nach Entfernung der Fettsäuren und sauren, phenolartigen Zersetzungsprodukte bei -streng neutraler Reaktion zur Trockne eingedunstet. Schließlich wird durch Behandlung des Trockenrückstandes mit Aikohol und der darin gelösten Produkte mit Wasser kristallines Phorbol erhalten.
Das Phorbol dient wegen seiner wirksamen Ester als Grundsubstanz für manche therapeutisch wirksame Mittel. Es wird nach der Erfindung dadurch hergestellt, daß aus Crotonöl durch Ausschütteln mit geeigneten Lösungsmitteln bei Zimmertemperatur mit etwa der 5- bis 8fachen Menge Methanol ein saurer Extrakt ausgezogen wird, der mit Barytlauge nahezu neutralisiert und durch sofortige Zugabe von Alkalien in alkoholischer Lösung, und zwar beispielsweise, für einen neutralen Extrakt aus 2 kg Crotonöl etwa 133 ecm 0,87 n-Barytlauge, innerhalb von 8 bis 10 Tagen hydrolysiert und teilweise umgeestert wird, worauf das rohe Hydrolysenprodukt nach Abtrennung der gebildeten Seifen und Abdestillieren des Alkohols durch Eindampfen bei niedriger Temperatur im Vakuum isoliert und von in Äther und Petroläther löslichen Anteilen befreit wird. Darauf werden die in Wasser löslichen Anteile nach Entfernung der Fettsäuren und sauren, phenolartigen Zersetzungsprodukte bei -streng neutraler Reaktion zur Trockne eingedunstet. Schließlich wird durch Behandlung des Trockenrückstandes mit Aikohol und der darin gelösten Produkte mit Wasser kristallines Phorbol erhalten.
Bei der Hydrolyse bilden sich Ester von Fettsäuren und gleichzeitig Seifen, die ausfallen.
Man läßt nach Zugabe der letzten Menge Lauge noch einige Tage stehen, bis der Hauptteil der Bariumseifen ausgeflockt
ist. Dann trennt man durch Filtrieren oder Abhebern die klare, hellbraune Lösung ab
und dampft den Methylalkohol im Vakuum ab. Man erhält einen honigartigen, zum Teil
auch festen gelbbraunen Rückstand.
Die Aufarbeitung dieses Rückstandes er- fordert die genaue Innehaltung der nachfolgenden
Vorschrift.
Zuerst müssen aus dem Hydrolysenprodukt die Seifen entfernt werden. Der Rückstand
wird daher mit Äther und Wasser gleichzeitig geschüttelt, so daß: die Ester in den.
Äther und die wasserlöslichen Seifen und fjtsl
später zu isolierende Phorbol in die wäßrigeJ
Phase gehen. Die wasserunlöslichen Seife® sind vorher aus der methylalkoholischen*
Lösung ausgefallen. Ein Auflösen der einzelnen Bestandteile unter Verwendung nur·
eines Lösungsmittels, z. B. nur Äther oder Wasser allein, ist nicht möglich. Nach Auflösung
des Hydrolysenrückstandes trennt man die ätherische Phase, die das Crotonharz und Fettsäureester enthält, ab. Nach
Eindampfen der Lösung und Versetzen mit Petroläther wird das Crotonharz abgeschieden,
während die Ester in Lösung bleiben. Auf diese Weise wird das giftige Crotonharz
gewonnen. Aus der wäßrigen Phase scheidet man durch Zusatz von gesättigter Natrrumsulfatlösung
Bariumsulfat ab,- wobei nunmehr Natriumsalze an Stelle der Bariumsalze in
Lösung vorliegen. Entfernt man das Barium-Ion
vorher nicht, so erhält man später stark störende Emulsionen. Nach Abtrennung des
Bariümsülfates säuert man mit verdünnter
Schwefelsäure bis zur eben kongosauren Reaktion an; nunmehr schüttelt man die Lösung wiederholt mit Äther, dann mit
EssigesW und schließlich wieder mit Äther aus. Hierbei gehen Fettsäuren und phenölische
Zersetzungsprodukte in Lösung; sie werden mit den Lösungsmitteln abgetrennt. Die saure wäßrige Lösung färbt sich dabei
etwas heller. Hierauf neutralisiert man vorsichtig mit Natronlauge und dampft die Lösung
im Vakuum'bei niedriger Temperatur auf dem Wasserbad völlig zur Trockne ein.
Das trockne Pulver, welches etwas Natriumsulfat enthält, übergießt man mit Alkohol,
läßt einjge Zeit stehen und entfernt den ersten
lBeim Einengen scheiden sich meiaus unreinem Phorbol bestehende
'ab. Den Rückstand der ersten iäiandlung kocht man nunmehr
wiederholt mit absolutem Alkohol aus und filtriert heiß vom Ungelösten ab. Schon beim
Stehen oder weiteren Einengen des Alkohols kristallisiert das Phorbol rein aus.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonöl auf Phorbol, dadurch gekennzeichnet, daß aus Crotonöl durch Ausschütteln mit geeigneten Lösungsmitteln bei Zimmertemperatur, z. B. mit etwa der 5- bis 8fachen Menge Methanol, ein saurer Extrakt ausgezogen wird, der mit Alkalien nahezu' neutralisiert und durch sofortige Zugabe von Alkalien in alkoholischer Lösung, und zwar beispielsweise für einen neutralen Extrakt aus* 2 kg Crotonöl etwa 133 ecm 0,87 n-Barytlauge, innerhalb von 8 bis 10 Tagen hydrolysiert wird, worauf 6g das rohe Hydrolyseprodukt nach ' Abtrennung der gebildeten Seifen und Abdestillieren des Alkohols isoliert und von in Äther und Petroläther löslichen Anteilen befreit wird, worauf die in Wasser löslichen Anteile nach Entfernung der Fettsäuren und sauren, phenolartigen Zersetzungsprodukte bei streng neutraler Reaktion zur Trockne eingedunstet werden und durch Behandlung des Trockenrückstandes mit Alkohol und der darin gelösten Produkte mit Wasser kristallines Phorbol erhalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF75371D DE638004C (de) | 1933-04-04 | 1933-04-04 | Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf Phorbol |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF75371D DE638004C (de) | 1933-04-04 | 1933-04-04 | Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf Phorbol |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE638004C true DE638004C (de) | 1936-11-07 |
Family
ID=7112419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF75371D Expired DE638004C (de) | 1933-04-04 | 1933-04-04 | Verfahren zum Aufarbeiten von Crotonoel auf Phorbol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE638004C (de) |
-
1933
- 1933-04-04 DE DEF75371D patent/DE638004C/de not_active Expired
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