DE527641C - Verfahren zur Darstellung von Tuberkulin- bzw. von tuberkulinartig wirkenden Praeparaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Darstellung von Tuberkulin- bzw. von tuberkulinartig wirkenden Präparaten Die für die Therapie und Diagnose der Tuberkulose verwendeten Tuberkulinpräparate enthalten mehr oder weniger große Mengen Eiweiß sowie Eiweißabbauprodukte, Salze und andere Verunreinigungen, welche den Bakterien oder den für die Züchtung der Bakterien verwendeten Nährlösungen entstammen. Diese Stoffe, welche an sich als unspezifisch anzusehen sind, können bekanntlich die bei der Tuberkulose angewandte Cutanreaktion in positivem Sinne begünstigen oder vortäuschen, wodurch der Wert dieser Reaktion naturgemäß sehr in Frage gestellt ist, außerdem aber auch bei der Therapie störende Nebenwirkungen hervorrufen, welche die gewünschte reine Tuberkulinwirkung in ungünstigem Sinne beeinflussen. Es ist daher von großem diagnostischem und therapeutischem Wert, Tuberkulinpräparate anzuwenden, welche weitgehendst von diesen unspezifischen Stoffen befreit sind.
• Es wurde nun gefunden, daß man wirksame Tuberkulinpräparate bzw. Präparate mit tuberkulinartiger Wirkung von großer Reinheit erhält, wenn man Bazillen verschiedener Herkunft, z. B. Tuberkelbazillen, Bazillen der Coligruppe, säurefeste Stäbchen (Bazillen nach Rabinowitsch) u. a., ferner gewisse Pilzarten, wie Streptothrixarten, mit niederen einwertigen aliphatischen Alkoholen wiederholt extrahiert und die alkoholischen Auszüge durch Eindampfen im Vakuum vom Lösungsmittel befreit. Die durch Eindampfen gewonnenen Rückstände stellen die gewünschten Präparate dar und können dann, wenn nötig, mit Hilfe von Alkaloidreagentien oder organischen Lösungsmitteln einer weiteren Reinigung unterworfen werden.
• Beispiele z. 5o g entfettete und entwachste Tuberkelbazillen werden nach sorgfältigem Verreiben zu einem feinen Pulver wiederholt mit Methylalkohol rückfließend extrahiert und die erhaltenen Methylalkoholextrakte im Vakuum verdampft. Der hierbei erhaltene Rückstand wird mit Wasser aufgenommen und die wirksame Substanz mit Pikrinsäure wieder gefällt. Dieser Niederschlag wird mit salzsäurehaltigem Wasser oder saurem Alkohol zerlegt, worauf aus der gereinigten Lösung die wirksamen Stoffe mit Aceton oder Äther gefällt werden können.
• a. So g eines Colipräparates beliebiger Herkunft, welches beispielsweise aus einer Colibouillon mittels Acetons gefällt ist, werden nach dem Trocknen mit Methylalkohol rückfliegend extrahiert und die erhaltene Lösung nach Beispiel r aufgearbeitet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Tuberkulin- bzw. von tuberkulinartig wirkenden Präparaten, dadurch gekennzeichnet, da13 man Bazillen beliebiger Herkunft oder gewisse Pilzarten, z. B. Streptothrixarten, mit niederen einwertigen aliphatischen Alkoholen extrahiert und die alkoholischen Extrakte vom Lösungsmittel befreit.