DE664580C - Verfahren zur Gewinnung im Samenblasentest stark wirksamer Hormone - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung im Samenblasentest stark wirksamer Hormone Stoffe mit der Wirksamkeit eines männlichen Keimdrüsenhormons wurden bisher aufs den Testikeln männlicher Säugetiere, aus Harn oder auf synthetischem Wege durch oxydativen Abbau von Sterinen bzw. durch mit diesem Abbau verbundene chemische Reaktionen gewonnen. Die sämtlichen auf solche Weise erhaltenen Stoffe zeigen eine starke Wirksamkeit auf das Kammwachstum von Kapaunen (geprüft z. B. nach dem Test von Fußgänger, Medizin und-Chemie, Abh. med.-chem. Forschungsstätten der I. G. Farbenindustrie, Bd. 2,- Seite 194 'bis 2o4), aber in der gleichen Menge gegeben eine wesentlich geringere Wirkung auf die Samenblase männlicher Säugetiere (geprüft im Samenblasentest nach Loewe und V o ß , Klinische Wochenschrift, Bd. 9, Seite 48i ).
• Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß sich aus, wachsartigem Stoffen, welche sich in der Rinde gewisser Baumarten vorfinden und im wesentlichen aus ungesättigten sterinartigen Alkoholen bestehen, wie z. B. dem Chinawachs (Cincbo@-cerotin) der Chinarinde, durch Extraktion mit Lösungsrnitteln hormonähnliche Substanzen männlicher Wirksamkeit gewinnen lassen, welche das Wachstum des Kapannenkammes praktisch .nicht, das der Samenblase aber stark beeinflussen. Als Rohstoffe kommen außer Chinawachs insbesondere rohes Cupreol, Quebrachol und Rhamnol bzw. die diese Stoffe enthaltenden wachs.Artigen Ausgangsstoffe oder solche Wachse enthaltende Rohstoffe, wie z. B. Rinden, in Betracht.
• Man gewinnt diese neuen Hormone dadurch, daß man die genannten Wachse oder die in ihnen vorkommenden und aus ihnen zu isolierenden rohen Sterinanteile oder diese Wachse enthaltende Ausgangsstoffe nach den für die Anreicherung und Absonderung von Geschlechtshormonen aus natürlichen Vorkommen üblichen Verfahren behandelt. Insbiesondere empfiehlt sich ein Ausziehen mit Lösungsmitteln und nachfolgende Abtrennung der so gewonnenen wirksamen Stoffe von den Lösungsmitteln. Das Ausziehen kann sowohl in der Kälte .als auch in der Wärme geschehen. Dabei ist für gute Verteilung des auszuziehenden Stoffes in dem Lösungsmittel durch die dafür üblichen Mittel, wie Schüttel-, Rühr- oder Knetvorrichtungen, gegebenenenfalls auch durch Zufügen emulgieren-,der Substanzen, Sorge zu tragen.
• Als Lösungsmittel kommen sowohl w.äßrige als auch wasserfreie in Betracht. Ge-

  eignete wäßrige Lösungsmittel sind z. B.

  Wasser, verdünnte- Salzlösungen und ver-

  dünnter Alkohol. : Geeignete wasserfreie Lö-.

  sungsmittel sind z. B. wasserfreier bzw. pr@t'@

  tisch wasserfreier Alkohol und Benzol..

  lassen sich ,auch verschiedene Arten des

  ziehens miteinander vereinigen. So kann irian

  beispielsweise zunächst mit Benzol ausziehen

  und den Benzolauszug nochmals mit einem w:äßrigen Lösungsmittel ausziehen. Wird mit wassierfreiem oder starkem Alkohol in der Wärme gearbeitet, so kann man die wirksamen Substanzen nach dem Ausziehen auch durch Abkühlen des Auszuges abscheiden und dann von dem Lösungsmittel abtrennen. Man kann auch das Ausziehen z. B. mit starkem Alkohol beginnen und nach Zusatz von Wasser vollenden. Ebenso kann unter Umständen ,auch der Beginn des Ausziehens in der Wärme und die Fortsetzung bei Zimmertemperatur erfolgen.
• Die .auf solche Weise gewonnenen wirksamen Stoffe können z. B. mittels physikalischer und/oder chemischer Arbeitsweisen durch weiteres Behandeln mit Lösungsmitteln, ferner durch Herstellen von Verbindungen oder Anlagerungsverbindungen mit ihnen oder mit .gegebenenfalls anwesenden Beimengungen gereinigt und angereichert werden. Man erhält auf solche Weise Stoffe, welche im Samenblasentest die Mäuseeinheit in ungefähr i oo Y, in manchen Fällen in weniger .als i oo ^( zeigen.
• Um die jeweils geeigneten Bedingungen für die Aufarbeitung zu ermitteln, empfiehlt es sich, sowohl die Ausgangsstoffe als auch die bei den einzelnen Verfahrensstufen erhältlichen Zwischenprodukte mittels des Samenblasentests auf ihre Hormonwirksamkeit zu prüfen. In entsprechender Weise kann die Abtrennung von anderen gleichzeitig ,anwesenden Hormonen, weiter die Anreicherung und Reinigung der Endlösungen sowie der festen Stoffe überwacht werden. Beispiel i 5g Cchocerotin (Chinawachs) werden in 11 Benzol gelöst. Die Lösung wird, gegebenenfalls nach Abfiltrieren von geringen, ungelöst bleibenden Mengen, mit Wasser ;geschüttelt. Man trennt die wäßrige Schicht hierauf, zweckmäßig durch Schleudern, ab und verdampft im Vakuum zur Trockne. Der Rückstand wird in Alkohol gelöst, worauf nach Abfiltrieren von etwas Ungelöstem wiederum zur Trockne eingedampft wird. Während das Ausgangsmaterial in einer Menge von 5 mg im Sam@enblasentest fast wirkungslos ist, besitzt das aus der wäßrigen Lösung gewonnene Produkt schon in i oo Y die ME. Beispiel 2 In entsprechender Weise, wie in Beispiel i beschrieben, erhält maul aus rohem Cupreol durch Ausziehen mit verdünntem Alkohol in der Wärme eine samenblasenwirksaine Substanz.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von im Samenblasentest stark wirksamen, im Kapaunenkammtest praktisch unwirksamen männlichen Hormonen, dadurch gekennzeichnet, daß man in Baumrinden vorkommende wachsartige Stoffe, welche im wesentlichen aus ungesättigten sterinartigen Alkoholen, insbesondere aus Cinchol, Cüpreol, Quebrachol oder Rhamnol, bestehen oder sie enthalten, diese rohen Stoffe selbst oder solche Wachse enthaltende Rohstoffe nach den für die Anreicherung und Absonderung von Gesehlechtshormonen aus natürlichen Vorkommen üblichen Verfahren behandelt, worauf die auf solche Weise gewonnenen -wirksamen Stoffe mittels Physikalischer und/oder Chemischer Arbeitsweisen gegebenenfalls noch weitengereinigt und angereichert werden.