DE963183C - Verfahren zur Gewinnung von Geninen aus Glycosiden - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Geninen aus GlycosidenInfo
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- DE963183C DE963183C DEC8738A DEC0008738A DE963183C DE 963183 C DE963183 C DE 963183C DE C8738 A DEC8738 A DE C8738A DE C0008738 A DEC0008738 A DE C0008738A DE 963183 C DE963183 C DE 963183C
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- A61K36/00—Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
- A61K36/18—Magnoliophyta (angiosperms)
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- A61K36/896—Liliaceae (Lily family), e.g. daylily, plantain lily, Hyacinth or narcissus
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. MAI 1957
C 8738 IVa/ 30 h
Zusatz zum Patent 960
In dem Hauptpatent 960 491 ist ein Verfahren zur Gewinnung von Geninen beschrieben,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf das durch Behandlung von Steroid-Sapogenine
enthaltenden Rohglykosiden mit Säuren erhaltene Produkt ein Erdalkalihydroxyd, insbesondere
Kalkmilch, bei erhöhter Temperatur einwirken läßt, aus dem Reaktionsgemisch den unlöslichen Anteil
abtrennt und diesen mit organischen: Lösungsmitteln extrahiert.
Gegenstand des Zusatzpatentes ist eine neue Verfahrensstufe bei der Gewinnung von Steroid-Sapogeninen
aus Saponinen. Solche Rohglycosidgemische wurden bisher z. B. aus Agavearten, wie Agave sisalana oder Agave fourcroydes,
insbesondere aus dem Abfall bei der Sisalfaserisolierung erhalten. Zu diesem'Zwecke wird z.B.
aus dem frischen, bei der Fasergewinnung entstehenden Abfall der Saft abgepreßt und dieser
mehrere Tage stehengelassen. Durch Fermentation bildet sich dabei ein Schlamm. Dieser wird abgetrennt
und zur Gewinnung der Genine, wie z. B. des Hecogenins, mit einer Säure, wie Salz- oder
Schwefelsäure, behandelt. Auf den dabei erhaltenen
Rückstand läßt man Alkali einwirken, versetzt das Reaktionsgemisch mit Tierkohle und filtriert alkalisch
ab. Aus dem so> gewonnenen Produkt gelangt man durch Extraktion zu den Geninen, wie zum
Hecogenin. Ein großer Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß sich der durch Fermentation
erhaltene Schlamm nur sehr schwer in konzentrierter Form abtrennen läßt. So ist es
praktisch unmöglich, ihn zu filtrieren; er läßt sich nur durch Dekantieren annähernd abtrennen.
Die Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man den durch Fermentation von rohen
Steroid-Saponinen gewonnenen Schlamm mit einem
ίο Erdalkalihydroxyd, insbesondere Kalkmilch, behandelt.
Man erhält dabei eine leicht filtrierbare Mischung. Auf diese Weise ist es möglich, zu einem
Produkt mit wesentlich weniger Verunreinigungen zu gelangen, das bei gleichem Gehalt an Steroidverbindungen
nur etwa die Hälfte wiegt. Dem kommt um so größere Bedeutung zu, als damit ermöglicht
wird, die Gewinnung des Fermentationsschlammes auf der Plantage und die Weiterverarbeitung
desselben z. B. in einem chemischen Betrieb, d, h. nicht am gleichen Ort, durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß die im bekannten Verfahren nach der
Hydrolyse der Rohglycoside mit Säuren durchzuführende Behandlung mit Alkali nicht mehr notwendig
ist.
Zur Gewinnung der Steroid-Sapogenine kann das erfindungsgemäß erhaltene Produkt gegebenenfalls
noch mit Säuren hydrolysiert werden. Nach der Hydrolyse behandelt man vorteilhaft mit Kalk.
Hernach wird aus dem Reaktionsgemisch der unlösliche
Anteil abgetrennt und dieser mit organischen Lösungsmitteln- zur Gewinnung der
Steroid-Sapogenine extrahiert. Als Extraktionsmittel eignen sich insbesondere Diäthyläther,
Methanol, Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen
beschrieben. Zwischen Gewichtsteil und Volumteil besteht die gleiche Beziehung wie
zwischen Gramm und Kubikzentimeter. DieTemperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
2000 Volumteile Rohglycosidschlamm mit einem Gehalt von 6,5% Trockensubstanz, erhalten aus
Sisalsaft durch Fermentation und nachträgliche Dekantation, werden erhitzt und dann unter Rühren
portionenweise mit Kalkmilch bzw. frisch gelöschtem Kalk bis zur stark alkalischen Reaktion
versetzt, wozu 35 bis 40 Gewichtsteile Calciumhydroxyd benötigt werden. Während 1 bis 3 Stunden
kocht man hernach das Reaktionsgemisch, saugt, preßt oder zentrifugiert nach dem Erkalten ab und
wäscht mit Wasser nach. Man erhält so 180 Gewichtsteile feuchten Rückstand, der nach dem
Trocknen 74 Gewichtsteile Rohglycosid ergibt.
Zur Gewinnung der Getiine suspendiert man den
feuchten oder getrockneten Rückstand in 240 Volumteilen Wasser, fügt 80 Volumteile konzentrierte
Salzsäure oder die äquivalente Menge Schwefelsäure zu und erhitzt während etwa 3 Stunden zum
Sieden. Nach dem Erkalten nutscht man ab, wäscht mit Wasser nach und suspendiert das Reaktionsprodukt in heißem Wasser, versetzt mit Kalkmilch
bis zur stark alkalischen Reaktion, saugt wieder ab und trocknet. Hierauf wird in einem Extraktor das
so erhaltene Produkt zuerst mit Petroläther behandelt, bis dieser farblos abläuft, und dann erschöpfend
mit Äther extrahiert, wobei aus dem Ätherextrakt das Hecogenin mit geringen Mengen
anderer Genine auskristallisiert.
2000 Volumteile Rohglycosidschlamm, erhalten wie im Beispiel 1, werden bis nahe zum Siedepunkt
erhitzt und unter Rühren mit Bariumhydroxyd portionenweise bis zur stärk alkalischen Reaktion
versetzt. Dann kocht man 1 bis 3 Stunden und behandelt weiter, wie unter Beispiel 1 beschrieben,
jedoch wird das Reaktionsprodukt der sauren Verseifung mit Bariumhydraxyd alkalisch gemacht.
Die Extraktion erfolgt mit Äther, wobei vorteilhaft die ersten gefärbten Extraktanteile, die nur
wenig Genin enthalten, gesondert aufgefangen werden. Aus den späteren nur schwach gefärbten
Extraktfraktionen kristallisiert das Hecogenin mit kleinen Mengen anderer Genine aus.
2000 Volumteile Rohglycosidschlamm werden analog wie im Beispiel 1 mit Kalkmilch im Überschuß
gekocht. Hernach nitriert man die Reaktionsmischung, wäscht und trocknet den Rückstand. Das
so gewonnene trockene Produkt wird gut zerkleinert und dann in einem Extraktor zuerst mit
Petroläther behandelt, wodurch Farbstoffe und andere leichtlösliche Fremdstoffe entfernt werden.
Hierauf extrahiert man erschöpfend mit Äther und gewinnt aus der Ätherlösung Hecogenin zusammen
mit anderen Geninen.
Claims (2)
1. Verfahren zur' Gewinnung von Geninen
aus Glycosiden gemäß Hauptpatent 960491,
dadurch ,gekennzeichnet, daß man den durch i°5
Fermentation von rohen Steroid-Saponinen gewonnenen Schlamm mit einem Erdalkalihydroxyd
behandelt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit Kalkmilch behandelt.
© 609 «0/41+ 10.56 (609 873 4.57>
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH963183X | 1953-01-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963183C true DE963183C (de) | 1957-05-02 |
Family
ID=4550557
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC8738A Expired DE963183C (de) | 1953-01-16 | 1954-01-13 | Verfahren zur Gewinnung von Geninen aus Glycosiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963183C (de) |
-
1954
- 1954-01-13 DE DEC8738A patent/DE963183C/de not_active Expired
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