DE581829C - Verfahren zur Gewinnung von Fettsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von FettsaeurenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11C—FATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
- C11C1/00—Preparation of fatty acids from fats, fatty oils, or waxes; Refining the fatty acids
- C11C1/02—Preparation of fatty acids from fats, fatty oils, or waxes; Refining the fatty acids from fats or fatty oils
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Description
Es ist bekannt, Paraffinkohlenwasserstoffe,
insbesondere Hart- oder Weichparaffin, durch
Behandeln mit Salpetersäure·oder Stickoxyden
in Carbonsäuren überzuführen. Bei Ausführung dieses Verfahrens hat man bisher
die Oxydation so weitgehend durchgeführt, daß die Kohlenwasserstoffe vollständig oder
nahezu vollständig in Säuren umgewandelt wurden. Man ging von der Annahme aus, daß die bei dieser Arbeitsweise erhältlichen
Säuren, die in der Salpetersäure unlöslich sind, insbesondere nach Abspaltung des bei
der Oxydation aufgenommenen' Stickstoffs, reine Fettsäuren darstellen und infolgedessen
an Stelle natürlicher Fettsäuren zur Seifenfabrikation und ähnlichen Zwecken ohne weiteres
geeignet seien.
Es hat sich aber gezeigt, daß die Verwendung dieser Produkte zur Herstellung von
Seifen, Emulgiermitteln u. dgl. häufig nur schwierig oder überhaupt nicht möglich ist,
da die Oxydationsprodukte einen Gehalt an hochsiedenden Verbindungen mit hoher Neutralisationszahl,
die offenbar im wesentlichen höhermolekulare Dicarbonsäuren darstellen, enthalten. Diese Verbindungen werden bei
der bisher üblichen Aufarbeitung der rohen Oxydationsprodukte, z. B. durch Behandeln
mit wäßrigen Lösungen, um die Stickstoffabspaltung zu bewirken, oder durch Behandeln
mit organischen Lösungsmitteln, zwecks Abtrennung unverseifbarer Bestandteile u. dgl.,
nicht entfernt.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen
oder solche enthaltenden Gemischen mittels Salpetersäure oder Stickoxyden zu Fettsäuren
gelangen kann, die sehr gut zur Herstellung .von Seifen, Emulgiermitteln u. dgl.
verwendet werden können, wenn man hierbei das Vorhandensein wesentlicher Mengen an
mehrbasischen Carbonsäuren in den Endprodukten vermeidet, indem man den Oxydationsprozeß
abbricht, sobald die Oxydationsprodukte bis zu etwa 80 °/0 verseifbare
Bestandteile aufweisen.
Die Bildung der unerwünschten hochsiedenden Verbindungen läßt sich durch geeignete
Führung des Oxydationsprozesses stark zurückdrängen, z. B. indem man die Reaktionskomponenten
während der Oxydation dauernd mischt und die Oxydation rechtzeitig unterbricht. Der Oxydationsgrad, bei dem
die Unterbrechung zweckmäßig erfolgt, richtet sich nach dem angewandten Ausgangsmaterial
und den Reaktionsbedingungen; er kann in jedem Falle leicht durch Vorversuche ermittelt werden. Bei Tafelparaffin, das mit
Salpetersäure bei Temperaturen zwischen 60 und 12o° oxydiert wird, beginnt die BiI-dung
von Dicarbonsäuren u. dgl., nachdem etwa 80 °/0 des Ausgangsmaterials zu Fett-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Or. Christoph Beck in Ludwigshafen a. Rh. und Dr. Helmut Weißbach in Mannheim-Feudenheim.
säuren oxydiert worden sind. Unterbricht man die Oxydation in diesem Zeitpunkt, so
erhält man bei der üblichen Aufarbeitung ein Fettsäuregemisch, das praktisch frei von Dicarbonsäuren
und anderen unerwünschten Stoffen ist und sich hervorragend zur Herstellung von Seifen, Emulgiermitteln usw.
eignet. Die bei der Aufarbeitung des Oxydationsproduktes abgetrennten nichtsauren
ίο Bestandteile werden zweckmäßig erneut der Oxydation zugeführt und liefern bei entsprechender
Arbeitsweise gleichfalls reine Fettsäuren.
Man hat schon Kohlenwasserstoffe unter Anwendung von Salpetersäure oder Stickoxyden
oxydiert und dabei so gearbeitet, daß eine wesentliche Ausbeute an Säuren erzielt
wird. Die Führung der Oxydation bis zu einem bestimmten Grade, nämlich so weit, daß keine wesentlichen Mengen an mehrbasischen
Carbonsäuren oder stickstoffhaltigen Derivaten dieser gebildet werden, ist dagegen
in der Literatur nicht beschrieben worden. Man hat auch schon die auf die vorerwähnte
Weise erhaltenen Säuregemische in einzelne Fraktionen zerlegt. Hierbei erfolgte jedoch die Trennung lediglich nach dem Gesichtspunkt,
das durch Oxydation erhaltene Säuregemisch in flüssige und feste Säuren
zu zerlegen. In der Literatur wurde ferner darauf hingewiesen, daß bei der Oxydation
von Kohlenwasserstoffen die für die Oxydation benötigte Zeit, Temperatur, Sauerstoffmenge
und Druckhöhe von der Art des zu oxydierenden Kohlenwasserstoffs abhängig und diesem jeweils anzupassen sei. Aus diesen
ganz allgemeinen Angaben konnte jedoch nicht hergeleitet werden, daß man gerade die
wertvollen Monocarbonsäuren sehr glatt erhalten kann, wenn man die Oxydation der
Kohlenwasserstoffe bis zu einem gewissen Oxydationsgrad führt.
+5 200 kg Hartparaffin (Schmelzpunkt 52°)
werden in einem säurefesten, mit Rückflußkühler und Gasableitungsrohr versehenen
Rührapparat bei 110 bis 1200 allmählich mit
24s 1 Salpetersäure (82,2 Volumprozent) in Reaktion gebracht. Sobald das Paraffinoxydationsprodukt
ein spez. Gewicht von 0,88 bei yo° erreicht hat, was nach etwa 4 Stunden
der Fall ist, wird die wäßrige Lösung, die noch etwa 45 Volumprozent HNO3 enthält,
abgelassen und das Oxydationsprodukt durch weiteres Rühren bei etwa ioo°, evtl.
unter Durchblasen von etwas Luft, von gelösten Stickoxydgasen befreit. Es werden
224 kg eines Oxydationsproduktes mit folgenden Kennzahlen erhalten: Säurezahl 73,
Verseifungszahl 190, unverseifbare Bestandteile 26,8 °/0, Gehalt an Stickstoff 2,72 °/0.
Das Produkt wird in 300 1 10 °/oiger Natronlauge gelöst und in einem druckfesten Rührgefäß
etwa 3 Stunden lang auf 2300 erhitzt. Nach Abkühlen auf roo° wird die Seifenlösung
mit Wasser auf etwa 1000 1 verdünnt, wobei sich oben eine Schicht unverseifter Bestandteile
abscheidet, die von der wäßrigen Lösung getrennt wird. Es werden 86 kg unverseifter
Bestandteile erhalten, die für sich oder mit frischem Paraffin wieder in der oben beschriebenen Weise oxydiert und weiterbehandelt
werden. Die erhaltene Seifenlösung scheidet beim Ansäuern mit verdünnter Mineralsäure 106 kg eines Fettsäuregemisches
ab, das nach dem Abtrennen und Auswaschen der Mineralsäure folgende Kennzahlen aufweist: Säurezahl 206, Verseifungszahl
214, unverseifbare Bestandteile 13,5 °/0,
Gehalt an Stickstoff 0,3 0/0. Das dunkel gefärbte
Fettsäuregemisch wird hierauf zwecks Gewinnung eines hellen Produkts, zweckmäßig
im Vakuum und unter Durchleiten von Wasserdampf, destilliert, ohne daß jedoch dabei die Zersetzungstemperatur der Fettsäuren
überschritten wird. Bis zur Temperatur von 2800 bei 7 mm Druck werden 80 kg
eines Destillats erhalten, das praktisch frei von hochsiedenden Verbindungen mit hoher
Neutralisationszahl ist und sich zur Seifenherstellung ausgezeichnet verwenden läßt.
Das in der vorstehenden Weise erhaltene rohe bzw. durch die alkalische Behandlung
von Stickstoff befreite Oxydationsprodukt enthält praktisch nur geringe Mengen unerwünschter
mehrbasischer Carbonsäuren. Es kann daher auch unmittelbar als solches Verwendung
finden, falls eine Trennung von den sonst noch im Rohprodukt vorhandenen Ver- iod
unreinigungen (dunkel gefärbten, nicht flüchtigen Bestandteilen) nicht erforderlich ist.
Beispielsweise können derartige Rohprodukte für die Herstellung von Asphaltemulsionen
usw. Verwendung finden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Fettsäuren durch Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen mittels Salpetersäure oder Stickoxyden, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vorhandensein wesentlicher Mengen an mehrbasischen Carbonsäuren in den Endprodukten vermeidet, indem- man den Oxydationsprozeß abbricht, sobald die Oxydationsprodukte bis zu etwa 80 °/0 verseifbare Bestandteile aufweisen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE581829T | 1930-09-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE581829C true DE581829C (de) | 1933-08-03 |
Family
ID=6571134
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930581829D Expired DE581829C (de) | 1930-09-26 | 1930-09-26 | Verfahren zur Gewinnung von Fettsaeuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE581829C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749435C (de) * | 1939-12-16 | 1944-11-22 | Verfahren zur Herstellung von harzartigen bis kautschukartigen Massen aus Destillationsrueckstaenden synthetischer Fettsaeuren | |
DE886454C (de) * | 1937-09-02 | 1953-08-13 | Karl-Heinz Dr Imhausen | Verfahren zur Herstellung von Gemischen hoehermolekularer aliphatischer Carbonsaeuren |
-
1930
- 1930-09-26 DE DE1930581829D patent/DE581829C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE886454C (de) * | 1937-09-02 | 1953-08-13 | Karl-Heinz Dr Imhausen | Verfahren zur Herstellung von Gemischen hoehermolekularer aliphatischer Carbonsaeuren |
DE749435C (de) * | 1939-12-16 | 1944-11-22 | Verfahren zur Herstellung von harzartigen bis kautschukartigen Massen aus Destillationsrueckstaenden synthetischer Fettsaeuren |
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