DE571226C - Verfahren zur Gewinnung von Ketonen aus den Schwelprodukten von bituminoesen Schiefern - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ketonen aus den Schwelprodukten von bituminoesen Schiefern

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DE571226C
DE571226C DE1930571226D DE571226DD DE571226C DE 571226 C DE571226 C DE 571226C DE 1930571226 D DE1930571226 D DE 1930571226D DE 571226D D DE571226D D DE 571226DD DE 571226 C DE571226 C DE 571226C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Ketonen aus den Schwelprodukten von bituminösen Schiefern Bei der technisch in großem Maßstabe ausgeführten Verschwelung oder Trockendestillation bituminöser Schiefer entstehen,, wie bekannt ist, Ketone, insbesondere Aceton und seine Homologe, welche sich teils in dem gebildeten Schwelwasser, teils in dem bei der Destillation erhaltenen öl vorfinden.
  • Unter bituminösem Schiefer sollen alle mit bituminösen ölen durchtränkten Gesteine, sogenannte Sapropelgesteine, verstanden werden.
  • Obgleich das Vorhandensein von Ketonen in diesen Verschwelungsprodukten bekannt war, so hat die Gewinnung dieser Ketone in technisch brauchbarer Form bisher erhebliche Schwierigkeiten gemacht, da insbesondere die in dem Schwelöl enthaltenen Ketone mit großen Mengen anderer organischer Verbindungen, insbesondere Kohlenwasserstoffen, vermischt sind.
  • Es wurde gefunden, daß man die Ausbeute an Ketonen erheblich vermehren und diese in einfacher Weise in technisch genügender Reinheit gewinnen kann, wenn man das Rohöl bzw. die besonders ketonhaltigen Fraktionen desselben mit starker Schwefelsäure raffiniert, den Raffmationsschlamm mit Wasser, vorzugsweise mit dem Schwelwasser, stark verdünnt, das verdünnte Gemisch destilliert und aus dem Destillat die Ketone in bekannter Weise gewinnt.
  • Durch die Raffination des öls mit starker (etwa 9o- bis 95 %iger) Schwefelsäure treten nicht nur die in dem Öl bereits vorhandenen Ketone in den Raffinationsschlamm über, sondern es werden auch durch die Einwirkung der Schwefelsäure Ketone neu gebildet, wahrscheinlich durch bxydation von im Öl vorhandenen sekundären Alkoholen und durch Kondensation zwischen den vorhandenen Fettsäuren und ungesättigten Kohlenwasserstoffen.
  • Der in bekannter Weise von dem Barüberstehenden Öl abgezogene Raffmationsschlamm wird vorzugsweise mit Schwelwasser auf das zwei- bis dreifache Volumen verdünnt, um bei der nachfolgenden Destillation auch die in dem Schwelwasser vorhandenen Ketone mitzugewinnen, so daß die gesonderte Verarbeitung des Schwelwassers sich erübrigt.
  • Der mit Wasser verdünnte Raffinati:onsschlamm wird in bekannter Weise -direkt oder indirekt durch gesättigten oder überhitzten Dampf destilliert, bis keine öligen Anteile mehr mit dem Wasserdampf übergehen. In der Vorlage trennt sich das Destillat in eine wäßrige und in eine ölige Schicht, aus welchen beiden Schichten die in ihnen enthaltenen Ketone in bekannter Weise erhalten. werden können. So können z. B. aus der wäßrigen Schicht die Ketone ausgesalzen und zusammen mit der öligen Schicht weiterverarbeitet werden, oder die wäßrige Schicht kann zusammen mit dem Schwelwasser weiterverarbeitet werden, indem sie mit diesem zusammen fraktioniert destilliert wird. Aus der Ölschicht können die Ketone in bekannter Weise durch Behandlung mit Bisulfitlauge abgeschieden und in technisch reiner Form, gegebenenfalls nach fraktionierter Destillation, erhalten werden.
  • Es ist selbstverständlich bekannt, Öle aller Art, wie Erdöle, Braunkohlenteeröle, Schieferöle usw., mit Schwefelsäure zu raffinieren; es ist aber neu, daß hierbei die Ketone in den Raffinationsschlamm gehen und daß neue Ketonmengen bei der Raffination gebildet werden. Daß dies der Fall ist, geht daraus hervor, daß z. B. aus einem Schieferölbenzin mit den Siedegrenzen 3 5 bis 175' C durch Bisulfit nur etwa 0,4 % Ketone erhalten werden können, während nach der Raffination des gleichen Benzins mit Schwefelsäure etwa 2 % gewonnen werden, so daß sich die zwei- bis vierfache Menge der ursprünglich im Benzin enthaltenen Ketone neu gebildet haben muß.
  • Ausführungsbeispiel i oo kg Schieferdestillat aus estländischem Kukkersit, siedend von etwa 4o bis 2oo° C, wurden mit 8 kg Schwefelsäure von 92 bis 950/0 r/2 Stunde ohne zusätzliche Wärmezufuhr gut verrührt und gemischt. Der abgezogene Säureschlanun wurde mit der zweibis dreifachen Menge des bei der Verschwelung des Kukkersits erhaltenen Schwelwassers verdünnt und ohne Rücksicht auf die Ölausscheidung mit Wasserdampf so lange destilliert, als noch Ö1 überging. Das in der Vorlage befindliche Wasser wurde mit Kochsalz -oder Chlorcalcium versetzt, wobei das sich aus dem Wasser ausscheidende Aceton usw. in die Ölschicht übergeht. Diese wurde alsdann mit starker 1VTatriumbisulfitläuge (etwa 30° Be) ausgeschüttelt, wobei in dem Falle, daß sich Kristalle ausscheiden, so viel Wasser zugefügt wird, bis diese wieder in Lösung gehen. Die Bisulfitlauge wurde abgetrennt, mit verdünnter Natronlauge neutralisiert und mit Wasserdampf destilliert. Das hierbei übergetriebene Öl (1,6 kg = 1,6 %, bezogen auf Schieferdestillat) hatte nach dem Trocknen folgende Eigenschaften: Farbe: wasserhell; Geruch: angenehm, ketonartig; spez. Gewicht: etwa o,8o5 (15° C); Aldehydreaktionen: Silberspiegel negativ; Reaktion nach A n g e 1 i, fast negativ; Reaktion nach Feder, negativ.
  • Das Öl ist also praktisch völlig aldehydfrei.
    Siedegrenzen:
    Siedebeginn 56°,
    Es siedet von 56 bis 6o° 23 %.
    6o - 8o° 25 %,
    80 - I00° I I 0/0,
    I oo - I ZO" 12 %,
    I20 - I50° 140A),
    I50 - 200° I2 0/0,
    Rest und Verlust 3 %,
    i000/0.
    Ausbeute aus i oo kg Schieferbenzin etwa 1,5 %. -

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Ketonen aus den Schwelprodukten von bituminösen Schiefern, dadurch gekennzeichnet, daß man das durch Schwelung erhaltene Öl mit starker Schwefelsäure raffiniert, den erhaltenen Raffinationsschlamm mit Wasser verdünnt und das erhaltene Gemisch so lange destilliert, als noch Öl übergeht, worauf die in dem Destillat enthaltenen Ketone in bekannter Weise, z. B. durch Aussahen, Fraktionieren, Behandlung mit Bisulfitlauge usw., gewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verdünnen des Raffinationsschlammes das Schwelwasser verwendet wird.
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