DE960491C - Verfahren zur Gewinnung von Geninen aus Glykosiden - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Geninen aus GlykosidenInfo
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- A61K36/18—Magnoliophyta (angiosperms)
- A61K36/88—Liliopsida (monocotyledons)
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Description
AUSGEGEBEN AM 21. MÄRZ 1957
C 8596 IVa/ 30 h
Gegenstand der Erfindung ist ein besonderes
Verfahren zur Gewinnung von Steroid-Sapogeninen aus Rohglykosiden. Solche Robglykosidgemische
werden z. B. aus Agavearten, wie Agave
S sisalana oder Agave fourcroydes, insbesondere aus dem Abfall bei der Sisalfaserisolierung, erhalten.
Zur Gewinnung der Genine, wie z. B. des Hecogenins, läßt man zwecks Spaltung der Zucker auf
das Rohglykosidgemisch aine Säure, wie z. B.
Salzsäure oder Schwefelsäure, einwirken. Der dabei erhaltene Rückstand wird darauf mit Alkali,
wie z. B. alkoholischem Alkalihydroxyd, behandelt, um die Fette zu verseifen. Das Reaktionsgemisch
wird hernach mit Tierkohle versetzt und alkalisch abfiltriert. Aus dem so erhaltenen Produkt lassen
sich dann durch Extraktion die Genine, wie das Hecogenin, gewinnen. Dieses bisher geübte Verfahren
hat nun den großen technischen Nachteil, daß man nach der Alkalihydroxydbehandlung zu
feinen Suspensionen und Emulsionen gelangt, die auch nach Zugabe von Filtrierhilfsmitteln nur
schwer filtrierbar sind.
Es wurde nun gefunden, daß sich in sehr vorteilhafter Weise, ohne Zusatz von Filtrierhilfsmitteln
nach den hydrolytischen Maßnahmen, die Genine in reiner Form gewinnen lassen. Das Verfahren
besteht darin, daß man auf das durch Behandlung von Steroid-Sapogenine enthaltenden
Rohglykosiden mit Säuren erhaltene Produkt ein Erdalkalihydroxyd, insbesondere Kalkmilch,, bed
erhöhter Temperatur einwirken läßt, aus dem Reaktionsgemisch den unlöslichen Anteil der die
Erdalkalimetallseifen und die Sapogenine enthält, abtrennt und ihn mit organischen Lösungsmitteln
extrahiert. Vorzugsweise geht man von einem solchen Produkt aus, das durch Behandlung von
Rohglykosiden mit Säuren und nachträglich mit
ίο Alkalihydroxyden und Ansäuern erhalten, wird.
Die verfahrensgemäße Umsetzung mit einem Erdalkalihydroxyd liefert ein leicht nltrierbares Produkt.
Als. Extraktionsmittel eignet sich insbesondere Diäthyläther, ferner z. B. auch Äthylenchlorid,
Tetrachlorkohlenstoff oder Benzol. Um die Genine in möglichst reiner Form zu gewinnen,
empfiehlt es sich, die Extraktion fraktioniert durchzuführen, z. B. mit verschiedenen Lösungsmitteln.
Eine besondere Ausführungsform besteht darin, daß man zuerst mit Petroläther Verunreini1-gungen
und dann mit Diäthyläther das Genim, z. B. Hecogenin, extrahiert.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen näher beschrieben. Zwischen Gewichtsteil
und Volumteil besteht die gleiche Beziehung wie zwischen Gramm und Kubikzentimeter. Die Temperaturen;
sind in Celsiusgraden angegeben.
500 Gewichtsteile trockener Rohglykosidschlamm (z. B. aus Sisalwastepreßsaft nach bekannter Vorschrift
gewonnen [Chemistry & Industry, 1952, S.426]) werden mit 1500 Volumteilen Wasser und.
500 Volumteilen konzentrierter Salzsäure einige Stunden zum Kochen erhitzt. Nach dem Erkalten
nutscht man ab, kocht den Filterkuchen mit 1000 Volumteilen io%iger Natronlauge während
2 Stunden, säuert an und saugt nach dem Erkalten ab. Das Reaktionsprodukt suspendiert man in
heißem Wasser, versetzt mit Kalkmilch bis zur stark alkalischen Reaktion, saugt wiederum ab und
trocknet die braune Masse.
In einem Extraktor wird dann diese zuerst mit Petroläther behandelt, bis er farblos abläuft, und
dann erschöpfend mit Äther extrahiert. Je nach der Qualität des Rohglykosids, kristallisiert das
Hecogenin in reiner Form oder mit etwas anderen Geninen vermischt direkt aus.
Beispial2
200 Volumteile Glykosidschlamm, wie er nach obiger Literaturangabe durch Fermentation von
Sisalpreßsaft erhalten wird, kocht man einige Stunden mit 50 Volumteilen konzentrierter SaIzsäure,
und arbeitet das Reaktionsprodukt wie im Beispiel 1 auf. Nach der gleichen Vorschrift wird
nun mit Kalkmilch behandelt und der Schlamm dann erschöpfend mit Äther extrahiert, wobei
vorteilhafterweise die ersten gefärbten Extraktanteile, die nur wenig Genin enthalten, gesondert
aufgefangen werden. Aus den späteren nicht oder nur sehr schwach gefärbten Extraktfraktionen
kristallisiert das Hecogenin, gegebenenfalls mit etwas anderen Geninen, aus.
Trockener Sisal-Rohglykosidschlamm wird, wie
im Beispiel 1 angegeben, mit Salzsäure gekocht. Nach, dem Abfiltrieren des braunen Schlammes
wird dieser in Wasser suspendiert und nach Zusatz von Bariumhydroxyd bis zur stark alkalischen
Reaktion einige Stunden gekocht. Nach dem Erkalten saugt man den Niederschlag ab, trocknet
ihn und extrahiert ihn, wie im Beispiel 1 und 2 beschrieben ist.
Trockene Knollen, von Dioscorea macrostachya werden mit Methanol erschöpfend extrahiert. Den
harzigen Methanolrückstand löst man in 3 Volumteilen Methanol und 1 Volumteil konzentrierter
Salzsäure, kocht während 2 Stunden am Rückfluß und gießt in Wasser. Das braune Pulver wird abgesogen, in Wasser suspendiert und mit Kalkmilch
bis zur alkalischen Reaktion versetzt, wobei vorteilhaft erwärmt wird. Man saugt ab, trocknet
und extrahiert mit Äther. Aus dem Extrakt fällt das Diosgenin, eventuell vermischt mit anderen
Geninen, in schönen Kristallen aus.
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Geninen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das
durch Behandlung· von Steroid-Sapogenine enthaltenden Rohglykosiden mit Säuren erhaltene
Produkt ©in Erdalkalihydroxyd, insbesondere Kalkmilch, bei erhöhter Temperatur einwirken
läßt, aas dem Reaktionsgemisch den unlöslichen
Anteil abtrennt und diesen mit organischen Lösungsmitteln extrahiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man von einem solchen Produkt ausgeht, das durch Erhitzen von. Rohglykosiden
mit Säuren und nachträglich mit Alkalihydroxyden und Ansäuern erhalten wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion fraktioniert, gegebenenfalls mit verschiedenen
Lösungsmitteln, durchführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Diäthyläther
extrahiert.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst mit
Petroläther und dann mit Diäthyläther extrahiert.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem
Produkt ausgeht, das aus Agavearten, vorzugsweise aus Agave sisalana, erhalten wird. .
In Betracht gezogene Druckschriften: Abderhalden, Handbuch der biologiisehen
Arbeitsmethoden, 1923, I, Teil 10, S. 575 bis 576.
© 609 619S73 9.56 (609 843 3.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH960491X | 1952-12-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE960491C true DE960491C (de) | 1957-03-21 |
Family
ID=4550480
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC8596A Expired DE960491C (de) | 1952-12-15 | 1953-12-11 | Verfahren zur Gewinnung von Geninen aus Glykosiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE960491C (de) |
-
1953
- 1953-12-11 DE DEC8596A patent/DE960491C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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