DE858097C - Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen - Google Patents

Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen

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DE858097C
DE858097C DEC1404D DEC0001404D DE858097C DE 858097 C DE858097 C DE 858097C DE C1404 D DEC1404 D DE C1404D DE C0001404 D DEC0001404 D DE C0001404D DE 858097 C DE858097 C DE 858097C
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DEC1404D
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Hans Dr Zeiser
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CHEM FAB WEYL AG
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CHEM FAB WEYL AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/14Purification; Separation; Use of additives by crystallisation; Purification or separation of the crystals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und öligen Stoffen Bei der Herstellung oder Reinigung organischer kristallisierter Verbindungen ist es häufig erforderlich, die Kristalle von öligen Stoffen zu trennen, aus denen sie sich im Laufe der Aufbereitung abgeschieden haben oder mit denen sie aus anderen Gründen vermischt sind. Durch die üblichen Maßnahmen zum mechanischen Abtrennen, Filtrieren oder Schleudern lassen sich die Kristalle aus solchen Gemischen bekanntlich nur unzureichend von den öligen Anteilen befreien. Bei der Herstellung von z. B. Naphthalin fällt zunächst ein ölhaltiges Roherzeugnis an, aus dem durch mehrfaches Abpressen unter hohen Drucken ein Produkt höheren Reinheitsgrades in mäßiger Ausbeute und ein Preßöl erhalten werden, das noch beträchtlicheMengen Naphthalin enthält. Zur Umgehung des umständlichen Preßverfahrens ist es daher vorgeschlagen worden, naphthalin- oder anthracenhaltige Öle bei Temperaturen unterhalb 55° mit reichlichen Mengen einer wäßrigen Emulgatorlösung in einer schnell laufenden Schlagmühle, z. B. Kolloidmühle, zu bearbeiten, bis alles Öl fein emulgiert ist, worauf die das Naphthalin oder Anthracen in feiner Verteilung enthaltende Emulsion durch feinporige Filter getrieben und die Kohlenwasserstoff- auf diese `'eise abgetrennt werden.
  • Schließlich ist es bekannt, daß man Rohparaffin mit wäßrigen Lösungen von Netzmitteln, z. B. Fett- oder Harzseifen, aromatischen Sulfonsäuren oder deren Salzen, derart waschen kann, daß die öligen Stoffe in der wäßrigen Lösung emulgiert und durch Filtrieren oder Schleudern von den Kristallen befreit werden können. Die zum Auswaschen verwendete Netzmittellösung kann vom emulgierten Öl befreit und wieder zum Auswaschen benutzt werden.
  • Diese Emulsionverfahren haben den Nachteil, elaß bei der Verwendung der üblichen Emulgier- oder Netzmittel entweder die Waschwirkung ziemlich gering ist oder bei guter Waschwirkung sehr stabile Emulsionen entstehen, aus denen das 01 erst nach mehrtägigem Stehen oder durch kräftiges Schleudern abgeschieden werden kann. Die als Netzmittel zum Waschen von Rohparaffin empfohlenen Natrium- oder Kaliumsalze der aromatischen Sulfonsäuren haben nur eine geringe Waschwirkung. Beim Verrühren von z. B. ölhaltigen, Naphthalin mit einer 2- bis 3%igen Lösung von naphthalinsulfonsaurem Natrium auf einem Filter wird nur ein ganz geringer Teil des Öles emulgiert bzw. von den Naphthalinkristallen abgedrängt. Dagegen ist die Wirkung der ebenfalls zum `'Faschen von Rohparaffin empfohlenen Fett- oder Harzseifenlösungen auch bei ölhaltigen kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen vorzüglich, aber die Trennung der damit entstehenden Olemulsionen geht so langsam und so unvollständig vor sich, daß die Netzmittellösung in technisch annehmbarer Zeit nicht oder nur zum geringen Teil zurückgewonnen werden kann. Eine durch Schütteln von Kresolöl mit einer wäßrigen Lösung von Tallölseife entstehende Emulsion, wie sie z. B. bei der Reinigung von ölhaltigemNaphthalin entsteht, ist nach 2 Tagen noch nicht zerfallen. Bei der Verwendung der üblichen und für diese Waschzwecke empfohlenen Netzmittel muß man daher zur Gewinnung der Öle und zur Regenerierung der Waschflüssigkeit die entstehenden Emulsionen sehr lange stehenlassen oder das 01 auf geeigneten kräftig wirkenden Schleudern abtrennen. In beiden Fällen bleibt im abgeschiedenen 01 ein beträchtlicher Teil des Netzmittels gelöst, der nicht nur für das weitere Waschverfahren verlorengeht, sondern auch die Aufbereitung des Öles stört.
  • Bei der Trennung von Gemischen aus kristallisierten Verbindungen und öligen Stoffen kann man in den meisten Fällen, insbesondere bei der Reinigung von ölhaltigen kristallinen Teerkohlenwasserstoffen, nicht auf die Gewinnung der wertvollen öligen Bestandteile verzichten. Bei den großen Mengen des zu waschenden Kristallgutes muß das Waschmittel aus Gründen der Wirtschaftlichkeit leicht zurückgewonnen und wiederholt benutzt werden können. Hieraus ergibt sich die Aufgabe, die ölhaltigen organischen Kristalle unter Verwendung solcher Netzmittel zu waschen, mit denen eine schnelle restlose Entölung unter Bildung kurzlebiger Emulsionen erfolgt, die ohne besondere mechanische oder chemische Mittel schnell und möglichst vollständig in eine ölige und eine wäßrige Schicht zerfallen, in der der überwiegende Teil des Netzmittels enthalten ist.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß die gewünschte Trennwirkung ohne Verminderung der Waschwirkung eintritt, wenn man Waschflüssigkeiten verwendet, die ein Gemisch aus Fett- oder Harzseifen und Alkalisalzen einer aromatischen Sulfonsäure enthalten. Vorzügliche Ergebnisse «erden erzielt, wenn man Netzmittellösungen benutzt, die neben etwa 5o bis 70 "/o Fett- oder Harzseifen etwa 5o bis 3o°/, Alkalisalz einer aromatischen Sulfonsäure, z. B. naphthalinsulfonsaures Natrium, enthalten.
  • Beim Verrühren oder Schütteln der ölhaltigen Kristalle mit Lösungen dieser N etzmittelgemische werden nur die Kristallaggregate so weit zerteilt, daß die mechanischen Oleinschlüsse freigelegt werden und die Lösung mit allen einzelnen Kristallen in Berübrung kommt. Das durch die Wirkung der kapillaraktiven Stoffe von der Oberfläche der Kristalle abgehobene 01 wird in der Lösung des Gemisches aus Seifen und sulfonsauren Salzen in Form einer labilen Emulsion dispergiert, in der es schnell und restlos von den Kristallen getrennt werden kann. Die in Gegenwart dieser Netzmittelgemische gebildete Emulsion ist so unbeständig, daß sie das 01 in kurzer Zeit abscheidet. Aus einer Emulsion von 45 g Kresolöl in ioo ccm einer Lösung von 1,5 g Tallölseife und 1,5 g naphthalinsulfonsaurem Natrium scheiden sich schon nach io Minuten etwa "/'. des Kresolöles ab. Nach spätestens 15 Stunden ist die Emulsion vollständig in eine klare Netzmittellösung mit einem Gehalt von 2 °/o Netzmittelgemisch und in eine ölige Schicht zerfallen, die 43 g wasserfreies Kresolöl enthält.
  • Infolge der milden mechanischen Einwirkung bei der Emulgierung bleiben die Kristalle in ihrer Form und Größe weitgehend erhalten, so daß zu ihrer Abtrennung gewöhnliche Filter verwandt werden können. Die Trennung von Emulsion und Kristallen kann auch durch Absitzenlassen und Abgießen oder durch Schleudern erfolgen. Die schnelle und saubere Trennung der Öle von der wäßrigen Lösung der Gemische aus Fett- bzw. Harzseifen und Alkalisalzen aromatischer Sulfonsäuren gestattet eine wiederholte Anwendung derselben Waschflüssigkeit zur Behandlung ölhaltiger Kristalle, wobei gegebenenfalls eingetretene Verluste an Netzmitteln ersetzt werden. Auf diese Weise kann man mit derselben Netzlösung entweder mehrfach dieselbe Menge oder neue Portionen ölhaltiger Kristalle waschen. Wenn man eine Aufschlämmung ölhaltiger Kristalle in einer wäßrigen Netzmittellösung der Ruhe überläßt, erfolgt die Trennung der drei Bestandteile unter Umständen sogar nach dem spezifischen Gewicht, indem sich am Boden der Netzlösung die gereinigten Kristalle und auf ihrer Oberfläche das 01 abscheiden.
  • Infolge der einfachen Arbeitsweise und der mehrfachen Benutzbarkeit der Netzmittel ist das Verfahren vorzugsweise für die Trennung von großen Massen von Gemischen aus weniger wertvollen organischen kristallisierten Verbindungen und öligen Stoffen vorzüglich geeignet. Solche Massengüter sind z. B. die verschiedenen Kristallgüter aus Teerölen, z. B. Gemische aus Naphthalin, Anthracenen oder Carbazol, ferner Phenanthren, Pyren u. dgl., mehrkernigen Kohlenwasserstoffen und öligen Bestandteilen der Teere. Auch alipliatische kristallisierte Verbindungen können gemäß dem neuen Verfahren von öligen Begleitstoffen getrennt werden. Beispiel i 25o g eines stark ölhaltigen Naphthalins vom Erstarrungspunkt 67,5` wurden nach (lern Offnen der Öleinschlüsse durch Zerdrücken in einer Reibschale auf einer Jenaer Glasfilternutsche bei Raumtemperatur siebenmal mit je 5o ccm einer «-tischflüssigkeit verrührt, die in ioo ccm Lösung 1,5 g Kaliseife des Tallöls und 1,5 g Natriumsalz der /3-Naphthalinsulfonsäure enthält, und anschließend abgesaugt. Bei der ersten Wäsche dauerte das Verrühren 2 Minuten, das Absaugen 8 Minuten. Bei den folgenden Waschungen wurde jeweils i Minute verrührt und 2 Minuten abgesaugt. Die letzte Waschflüssigkeit war klar. Anschließend wurde das Naphthalin noch zweimal mit je 25 ccm Wasser nachgewaschen und dann in der Luft getrocknet.
  • Aus den vereinigten Waschflüssigkeiten schied sich nach 15 Stunden 47,3 g Kresolöl mit einem Wassergehalt von 4,50,', ab. Die blanke wäßrige Lösung ergab beim Eindampfen einen Rückstand von 7,3 g Netzmittelgemisch. Ausbeute: 194,5 g = 78°.'u gereinigtes Naphthalin vom Erstarrungspunkt 7y,3-, 45,2 g = i8 ui, wasserfreies Kresolöl. Der Netzmittelverlust beträgt 1,3 °!u, bezogen auf den Einsatz an Rohnaphthalin. Beispiel Stark ölhaltiges Rohnaphthalin vorn Erstarrungspunkt 67,5° wurde durch Absaugen soweit wie möglich vom Öl befreit. 25o g des so erhaltenen ölfeuchten Naphthalins vom Erstarrungspunkt 76,o° wurden auf einer Filternutsche bei Raumtemperatur zunächst mit ioo ccm einer Waschlösung, die 1,5 °u Tallölseife und 1,5 °,-u naphtlialinsulfonsaures Natrium enthielt, 2 Minnten verrührt und dann unter Abpressen mit einem Glasstempel 3 Minuten abgesaugt. Die weiße Emulsion schied nach 7stündigem Stehen 5 ccm Kresolöl ab. Mit der überstehenden schwachtrüben Waschlösung wurde das Naphthalin auf der Nutsche nochmals verrührt und abgesaugt. Von der Emulsion konnten nach 5 Stunden weitere 5 ccm Kresolöl abgetrennt werden. Mit der wäßrigen Lösung wurde aus dem Naphthalin noch i ccm Kresolöl ausgewaschen. Dann wurde die Waschflüssigkeit vor der weiteren Verwendung bis auf die Hälfte abdestilliert. Das Destillat wurde im Scheidetrichter gesammelt,' der Rückstand jeweils auf ioo ccm aufgefüllt und für sieben weitere Wäschen verwendet. Schließlich wurde das Naphthalin mit Wasser nachbehandelt und an der Luft getrocknet. Im Kresolöl wurde der Wassergehalt nach der Xylolmethode bestimmt. Ausbeute: 228 g - 9i,2 °u gereinigtes Naphthalin, Erstarrungspunkt 79,3-, 16 g = 6,5 °/u wasserfreies Kresolöl. Der Verlust an Netzmittel beträgt 0,40i, bezogen auf die Menge des eingesetzten Rohnaphthalins.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und öligen Stoffen durch Behandeln mit wäßrigen Lösungen von Netz- oder Emulgiermitteln bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes und Abtrennen der hierdurch vom Öl befreiten Kristalle, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische aus Fett- bzw. Harzseifen und Alkalisalzen aromatischer Sulfonsäuren als Netz- oder Emulgiermittel verwendet werden. ,
DEC1404D 1944-05-04 1944-05-04 Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen Expired DE858097C (de)

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