DE587450C - Verfahren zur Gewinnung wertvoller Produkte aus Montanwachs - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung wertvoller Produkte aus Montanwachs

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DE587450C
DE587450C DEI43930D DEI0043930D DE587450C DE 587450 C DE587450 C DE 587450C DE I43930 D DEI43930 D DE I43930D DE I0043930 D DEI0043930 D DE I0043930D DE 587450 C DE587450 C DE 587450C
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DE
Germany
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wax
alcohols
asphalt
montan wax
saponification
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Expired
Application number
DEI43930D
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English (en)
Inventor
Dr Michael Jahrstorfer
Dr Erwin Walz
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung wertvoller Produkte aus Montanwachs Das Rohmontanwachs enthält neben den eigentlichen Wachskörpern, die hauptsächlich aus Estern hochmolekularer Säuren mit hochmolekularen Alkoholen' und freien Wachssäuren bestehen, asphalt- und harzartige Stoffe als Verunreinigungen. Während für die Entfernung des Montanharzes bereits verschiedene technisch durchführbare Verfahren vorgeschlagen werden sind, ist bis jetzt noch kein Verfahren bekanntgeworden, die asphaltartigen Körper in technisch brauchbarer Weise und ohne Schädigung des Wachskörpers aus dem Wachs vollständig abzuscheiden. Dies mag u. a. darauf zurückzuführen sein, daß über die chemische Zusammensetzung dieser Verunreinigungen, die in der Literatur zum Teil auch als Huminsäure oder als Oxysäuren bezeichnet werden und die durch einen Gehalt an (vermutlich organisch gebundenem) Schwefel charakterisiert sind, noch keine Klarheit besteht. Für die Weiterverarbeitung des Montanwachses sowie für viele Verwendungszwecke des Rohwachses, z. B. für Schuhcremes oder Bohnermassen, ist aber die Beseitigung der asphaltartigen Verunreinigungen aus dem Rohmoritanwachs von besonderer Wichtigkeit.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise eine vollständige Trennung des Montanasphalts von dem Wachskörper erreichen kann und wertvolle wachsartige Produkte erhält, wenn man das rohe oder entharzte Montanwachs verseift und das erhaltene Produkt mit die Wachsalkohole und die Wachsseifen gut, dagegen die dunkelgefärbten asphaltartigen Anteile nicht lösenden Lösungsmitteln, insbesondere mit über 8o°/oigem Alkohol, auszieht. Es gelingt so, den Wachsalkohol und die Wachsseifen in der Wärme leicht zur Lösung zu bringen, während der gesamte, ebenfalls in verseifter Form vorliegende Asphaltanteil ungelöst bleibt und sich rasch als zusammenhängende Schicht abscheidet. Als geeignete Lösungsmittel kommen vor allem die niedrigmolekularen Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol oder diese enthaltende Gemische, wie Alkoholaceton, in Betracht, doch können auch andere Lösungsmittel, soweit sie ein selektives Lösevermögen für den Wachsalkohol und die Seifen besitzen, wie Ester, z. B. Essigester, Verwendung finden. Falls man die Alkohole und Wachsseifen getrennt gewinnen will, kann man in der Weise verfahren, daß man das gesamte Verseifungsprodukt zunächst z. B. mit Aceton behandelt, wodurch die Alkohole herausgelöst werden, und anschließend mit Äthylalkohol die Seifen extrahiert. Die Verseifung und die Behandlung mit dem ,organischen Lösungsmittel können getrennt oder auch gleichzeitig, also in einem Arbeitsgang, ausgeführt werden. Das Montanharz kann aus dem Wachs vor, während oder nach der Entasphaltierung in an sich bekannter Weise entfernt werden.
  • Es ist bekannt, entharztes Montanwachs durch Kochen mit Schwefelsäure in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und anschließende Behandlung mit Entfärbungspulver zu reinigen. Ferner sind verschiedene Verfahren zur Entharzung von Montanwachs bekannt, die auf der leichten Löslichkeit der Harzstoffe in niederen Alkoholen, in denen die Wachsbestandteile unlöslich sind, beruhen. Eine Entfernung d'er Asphaltstoffe erfolgt bei diesem Verfahren nicht, sondern die Asphaltstoffe werden hier zusammen mit den Wachsanteilen (zum mindesten mit den Wachsalkoholen) gewonnen. Ein bekanntes Verfahren zur Abtrennung der Asphaltstoffe aus Montanwachs arbeitet in der Weise, daß das Rohwachs in einem Lösungsmittel heiß gelöst wird und die Asphaltstoffe durch Abkühlen und Zusatz von die Asphalte nicht lösenden Lösungsmitteln ausgefällt werden. Nach diesen Verfahren findet eine vorherige Verseifung des Montanwachses, wie bei dem vorliegenden Verfahren, nicht statt, was für die zu erzielende Wachsausbeute von Nachteil ist; ferner sind' dort zwei verschiedene Lösungsmittel erforderlich, während man bei dem vorliegenden Verfahren mit einem Lösungsmittel auskommt.
  • Beispiel i Zoo kg entharztes Montanwachs (Säurezahl 35, Verseifungszahl 9i) werden in einem geschlossenen Rührkessel mit iooo 1 96°/oigem Alkohol, dem 301 5o°/oige wäßrige Natronlauge zugesetzt sind, während 3 bis 4 Stunden entweder am Rückflußkühler im Sieden gehalten oder besser bei geringem Überdruck auf ioo bis iio° unter gutem Rühren erhitzt. Läßt man dann auf etwa Zimmertemperatur erkalten, so scheidet sich das Wachsseifen-Wachsalkohol-Gemisch als lehmfarbenes, grobkörniges Produkt aus dem Alkohol ab, scharf getrennt von dem am Boden des Kessels in Form eines festen zusammenhängenden braunschwarzen Kuchens abgesetzten Asphaltanteils und dein nicht in Lösung gegangenen Ausgangsmaterial. Das Wachsseifen-Wachsalkohol-Gemisch wird zusammen mit dem angewandten Lösungsmittel in ein Destillationsgefäß übergeführt und der Alkohol abdestilliert. Der feste Rückstand wird alsdann zwecks Zerlegung der Seifen mit Mineralsäure behandelt, säurefrei gewaschen und im Vakuum entwässert. Es werden rund 155 bis i 6o kg und durch eine zweite Behandlung des ungelösten Ausgangsmaterials mit 1r, der ursprünglichen Alkoholmenge weitere io bis 15 kg eines braunen, sehr harten Wachses vom Schmelzpunkt 85' (Säurezahl 81, Verseifungszahl ioo, Hydroxylzah173) erhalten, was einer Ausbeute von insgesamt etwa 85 bis 87 °fo entspricht. Das erhaltene Wachs stellt ein Gemisch aus freien Wachssäuren und freien Wachsalkoholen dar, das ferner im Falle der Entwässerung durch Erhitzung noch neu gebildete Ester enthält.
  • Beim Arbeiten mit Überdruck, z. B. 5 Atm., empfiehlt es sich, als organisches Lösungsmittel wäßrigen Alkohol von 8o bis 85 °/o zu verwenden. Man erreicht hierbei ein sehr rasches Absitzen der ungelösten Asphaltanteile, so daß man das Erkaltenlassen des Kessels vermeiden und die über der Asphaltschicht stehende alkoholisch-alkalischeWachslösung heiß in das Destillationsgefäß drücken kann, wodurch sich eine bessere Ausnutzung der Verseifungsapparatur ermöglichen läßt. Die Verseifung des Rohwachses kann auch . für sich z. B. mit starkem wäßrigem Alkali mit oder ohne Druck vorgenommen werden. Der von Alkali befreite Montanasphalt stellt ein bei etwa 1300 noch staubtrockenes und pulverisierbares Produkt dar; er beginnt erst bei etwa 16o0 zu erweichen und ist bei 2oo° noch so zähflüssig, daß kaum ein Abtropfen erfolgt. Er ist nicht filtrierbar und von tiefbraunschwarzer Farbe.
  • Das auf die beschriebene Weise entasphaltierte Montanwachs kann mit geringen Mengen von adsorbierenden oder oxydierenden Mitteln, z. B. mit 30 bis 40 °/o aktiver Kohle oder mit 4o % Chromsäure, zu einem schön hellgelben Produkt raffiniert werden. Es läßt sich ohne Schwierigkeiten und mit guten Ausbeuten hydrieren, mit Leichtigkeit im Schmelzfluß filtrieren und mit den verschiedensten ein- oder mehrwertigen Alkoholen verestern oder in Metallverbindungen oder andere die CO-Gruppe enthaltende Verbindungen überführen, die ein gesteigertes Ölbindevermögen und bzw. oder eine verminderte kristalline Struktur aufweisen und sich daher zur Herstellung geschmeidiger salbenartiger Wachspräparate besonders eignen. Beispiel e Zoo kg entharztes Montanwachs (Säurezahl 34, Verseifungszahl 93) werden mit 301 5o°/oiger wäßriger Natronlauge unter Erhitzen während mehrerer Stunden bei 150' verseift. Das erhaltene Produkt wird alsdann mit etwa der fünffachen Menge 96°/oigen Alkohols bei ungefähr 70' behandelt, wobei die Wachsseifen und Wachsalkohole gelöst werden. Die Lösung wird von dem unlöslichen Asphalt durch Schleudern, Filtrieren oder Dekantieren entfernt. Durch Wiederholung der Behandlung des Rückstandes mit Alkohol erhält man- nach Abdestillieren des angewandten Lösungsmittels eine Gesamtausbeute an wachsartigem Produkt von 85 °/o.
  • Die weitere Verarbeitung des Produktes erfolgt in der in Beispiel i angegebenen Weise. Beispiel 3 5o kg entharztes Montanwachs werden in einem geschlossenen Rührkessel mit 5 kg Ätznatron, die in 151 Wasser gelöst sind, während q. Stunden bei 16o0 verseift. Das verseifte Produkt wird alsdann zwecks Gewinnung der Wachsalkohole während einiger Stunden mit Zoo 1 siedendem Aceton behandelt. Die Acetonlösung wird von dem ungelösten Rückstand abgetrennt und eingedampft. Man gewinnt hierbei etwa 7 kg Wachsalkohole.
  • e@--@r verbleibende Rückstand wird zwecks Entfernung des Asphalts mit Zoo 1 8o°roigem Äthylalkohol behandelt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt in der in Beispiel i angegebenen Weise.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung wertvoller Produkte aus verseiftem Montanwachs durch Behandlung mit organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Verseifung von rohem oder entharztem Montanwachs erhaltene Produkt mit die Wachsseifen und Wachsalkohole gut, dagegen die asphaltartigen Anteile nicht lösenden Lösungsmitteln, wie niedrigmolekularen Alkoholen, ausgezogen wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verseifung in Gegenwart des organischen Lösungsmittels erfolgt.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel in solchen Mengen verwendet wird, daß sich die Wachsseifen und Wachsalkohole beim Abkühlen des Verseifungsgemisches in fester Form abscheiden.
DEI43930D 1932-03-04 1932-03-04 Verfahren zur Gewinnung wertvoller Produkte aus Montanwachs Expired DE587450C (de)

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