DE725143C - Verfahren zum Herstellen leicht trennbarer organischer Fluessigkeitsgemische - Google Patents
Verfahren zum Herstellen leicht trennbarer organischer FluessigkeitsgemischeInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 15. SEPTEMBER 1942
. REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 ο GRUPPE
N β248 IVcjiso
in Den Haag, Holland
Patentiert im Deutschen Reich vom io. Juli 1935 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 30. Juli 1942
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung leicht trennbarer organischer
Flüssigkeitsgemische aus zwei oder mehreren Flüssigkeitsgemischen mit sich nicht überschneidenden Siedebereichen, insbesondere
Kohlenwasserstoffgemischen, die verschiedene Komponenten oder Gruppen von Komponenten enthalten und die durch Destillation
nur schwer oder gar nicht trennbar sind, durch Behandeln mit einem Lösungsmittel,
welches ein gutes Lösungsvermögen für mindestens eine Komponente eines jeden Gemisches besitzt, wobei vorzugsweise im
Gegenstrom gearbeitet wird. Gemäß der Erfindung werden die Gemische mit ein und
demselben Lösungsmittel in der Weise hintereinander extrahiert, daß die jeweils beim Extrahieren
des ersten Gemisches erhaltene Lösung von Extrakt im Lösungsmittel als Extraktionsmittel
zum Extrahieren des jeweils nachgeschalteten flüssigen Gemisches verwendet wird, wobei die Extraktlösung aus dem
letzten Flüssigkeitsgemisch wieder als Extraktionsmittel für das erste Flüssigkeitsgemisch
verwendet wird.
Es ist bereits bekannt, z. B. beim Extrahieren von öl anstatt des reinen Extraktionsmittels, wie schweflige Säure, eine Mischung
von schwefliger Säure mit einem leicht siedenden Extrakt zu verwenden. Von einer
Verwendung des Extraktionsmittels im Kreislauf ist hier nicht gesprochen. Ferner ist es
bekannt, ein Lösungsmittel, daß zum Exrahieren von Öl überwiegend aromatischen Charakters benutzt ist, durch Behandeln mit
einem aliphatischen Öl, welches mit dem Lösungsmittel praktisch nicht löslich ist, wieder
von den aromatischen Bestandteilen zu befreien und es so in reinem Zustand wiederzugewinnen.
Es wurde nun gefunden, daß zwei oder mehrere flüssige Gemische in ihre Komponenten
zerlegt werden können mit Hilfe eines und desselben Lösungsmittels, welches ein gutes Lösungsvermögen für mindestens eine
Komponente eines jeden Gemisches besitzt und das hintereinander im Kreislauf verwendet
wird, ohne daß es zwischendurch in reinem Zustand wiedergewonnen wird, wenn die zu
trennenden flüssigen Gemische oder ihre Kornponenten die Bedingung erfüllen, daß jedes
flüssige Gemisch oder seine Komponenten außerhalb des Extraktionsverfahrens von jeder der anderen Mischungen oder ihren
Komponenten, die mit Hilfe des gleichen Extraktionsmittels extrahiert werden, getrennt
werden können. Die Notwendigkeit dieser Bedingungen wird nachstehend an Hand eines
schematischen Beispiels erläutert.
Fig. ι stellt schematisch die Extraktion dreier flüssiger Gemische mit Hilfe eines Lösungsmittels
dar. Die flüssigen Gemische
sind mit den Buchstaben L, M und H bezeichnet. Die Teile, welche sich in dem Lösungsmittel
auflösen, sind durch den Buchstaben E. mit oder ohne Striche, bezeichnet, welcher hinter
den Buchstaben gesetzt ist, der das flüssige Gemisch bezeichnet aus welchem das - Lösungsmittel
einen Teil entfernt (== Extrakt). So bedeutet LE einen Extrakt aus L3 ME'
einen Auszug aus M. Die unlöslichen Teile
ίο werden bezeichnet, indem der Buchstabe R
hinter den Buchstaben gesetzt wird, der das Flüssigkeitsgemisch bezeichnet, in welchem
dieser unlösliche Teil vorkommt. So ist z. B. LR der unlösliche Teil (Raffinat oder Rückstand)
von L.
Das Diagramm in Fig. 1 zeigt drei Kolonnen, in welchen eine Extraktion im Gegenstrom
durchgeführt wird. Weder die Anwendung des Gegenstromprinzips noch die Verwendung
einer Extraktionskolonne ist für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
wesentlich; das Verfahren kann auch in Mischern und Absetzkesseln, kontinuierlich
oder intermittierend, kurz nach allen üblichen Methoden, die in der Extraktionstechnik verwendet
werden, durchgeführt werden.
Das Lösungsmittel, das mit dem bei der Extraktion der letzten FlüssigkeitsmischungH
gebildeten Extrakt beladen ist, d. h. also die Flüssigkeit, die auf der Zeichnung mit den
Buchstaben 5 + LE'" + ME' + HE bezeichnet ist, tritt in die Kolonne 1 am Boden ein.
Das zu trennende Gemisch L wird am oberen Ende zugeführt. L und 5" + LE'" + ME'
+ HE fließen im Gegenstrom zueinander durch die Kolonne. Der nicht gelöste Teil
von L, nämlich Li?, fließt am Boden der Kolonne ab. Er ist gewöhnlich mit einer geringen
Menge des verwendeten Lösungsmittels verunreinigt.
Das Lösungsmittel zusammen mit dem gelösten Teil LE verläßt die Kolonne am oberen
Ende. Die Mischung LE + S + ME" + HE' wird nun unten in die Kolonne 2 eingeleitet,
Ί-5 wo sie als Extraktionsmittel für das Flüssigkeitsgemisch
M dient, welches am oberen Ende der Kolonne eingeleitet wird. Zwischen
den Bestandteilen der beiden Ströme tritt ein Austausch ein. Ein Teil, nämlich ME, wird
aus M extrahiert, aber ein Teil von LE und HE' trennt sich vom Extraktionsmittel am
Boden und mischt sich mit dem nicht gelösten Teil von M, nämlich mit MR. Ein Gemisch
von MR und LE" verläßt die Kolonne am Boden. Diese Mischung ist mit S und HE""
etwas verunreinigt. Der größere Teil des Lösungsmittels 6" zusammen mit HE'" verläßt
die Kolonne am oberen Ende, und zwar beladen mit ME und mit jenem Teil von LE,
der nicht in die andere Phase (die Mi?-Phase) übergetreten ist. Er ist auf der Zeichnung
mit LE' bezeichnet. Der aus S + ME + LE' + HE'" bestehende Strom wird dann am
unteren Ende in die Kolonne 3 eingeführt. Die Flüssigkeitsmischung H wird im Gegenstrom
zu diesem Strom extrahiert.
Ein Teil von ME und LE' geht in die HR-Phase über, so daß der unlösliche Teil HR,
gemischt mit einer Teilmenge der Anteile ME und LE', der von der anderen (der S-) Phase
übergegangen ist, und verunreinigt mit einer geringen Menge von 6", die Kolonne 3 am
Boden verläßt. Er kann als HR + LE"" + ME" -j- S bezeichnet werden. Eine Lösung
von HE in der Hauptmenge des Lösungsmittels Λ', die mit Teilen von ME und
LE' gemischt, ist, die nicht in die HR-Phase
übergegangen sind, nämlich ME' und LE"', verläßt die Kolonne 3 am oberen Ende.
Die die Kolonne 3 am oberen Ende verlas- 8&
sende Mischung wird dann am Boden der Kolonne 1 eingeleitet, um weitere Mengen der
Mischung L zu extrahieren. Es mag darauf hingewiesen werden, daß bei Beginn des Arbeitens
der Vorrichtung in der ersten Zeit, wenn eine Mischung von 6" + LE'" + ME'
.+ HE nicht zur Verfügung steht, reines 6' als Extraktionsmittel in der Kolonne 1 verwendet
werden kann, worauf das mit dem Extrakt aus Kolonne 3 beladene Lösungsmittel
am Boden der Kolonne 1 eingeführt wird.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß das Verfahren gemäß der Erfindung durch die
Tatsache charakterisiert ist, daß das mit dem Extrakt beladene Lösungsmittel, welches als
Ergebnis der ersten Extraktion erhalten wird, als Extraktionsmittel bei der Extraktion des
nächsten flüssigen Gemisches verwendet wird, wobei die Extraktlösung aus dem letzten
Flüssigkeitsgemisch wieder als Extraktionsmittel für das erste Flüssigkeitsgemisch verwendet
wird. Die einzelnen Extraktionen des vorliegenden Verfahrens an sich können nach
bekannten Arbeitsmethoden erfolgen.
Als Ergebnisse des neuen Extraktionsverfahrens erhält man verschiedene neue flüssige
Gemische. Selbstverständlich müssen diese neuen Mischungen mit Hilfe eines anderen
Verfahrens als des verwendeten Extraktions-Prozesses voneinander getrennt werden, da
sonst das gesamte Verfahren im allgemeinen wenig Zweck hätte.
Die Art und Weise, in welcher man die Mischungen trennen will, ist von untergeordneter
Bedeutung; der wichtigste Punkt ist, daß man die Mischungen trennen kann. Es kann eines der wohlbekannten chemischen
oder physikalischen Trennungsverfahren angewendet werden, z. B. das Auswaschen mit
hemikalien, fraktionierte Destillation, azeotropische
Destillation, gegebenenfalls mit Zu-
satz neuer Komponenten zu der zu trennenden Mischung, Abkühlen (beispielsweise Ausfrieren),
Kristallisation oder Extraktion. Nach der Trennung können einzelne der erhaltenen
Komponenten teilweise wieder in den Prozeß eingeführt werden, wenn dies zur Erzielung
einer guten Extraktion und insbesondere zur Regelung des Verfahrens in einer der Kolonnen wünschenswert erscheint.
ίο Es ist klar, daß das Verfahren z. B. in der
zweiten Kolonne so durchgeführt werden kann, daß die Gesamtmenge LE aus der Lösung
5" + LE durch ausreichende Zufuhr des
Gemisches M ausgewaschen werden kann. Es ergibt sich dann, daß nur 6" + ME (verunreinigt
mit etwas HE) am oberen Ende der Kolanne abgeführt wird, während am Boden
der Kolonne ein Gemisch von Mi? und LE (verunreinigt mit einer geringen Menge S)
abfließt. Unter Umständen kann dies Gemisch Mi? +LjE, welches die zweite Kolonne verläßt,
das gewünschte Produkt darstellen. Eine Trennung dieser beiden Komponenten ist dann nicht nötig.
Allgemein kann man also von einer oder mehreren der nachträglichen Trennungen ausserhalb
des eigentlichen Extraktionsapparates absehen, wenn man auf die Erzielung wertvoller
Produkte hinarbeitet, ohne aber eine vollständige Trennung · der verschiedenen Komponenten zu erstreben.
Das Verfahren kann bei verschiedenen Temperaturen und Drucken (über oder unter
Atmosphärendruck) durchgeführt werden, wobei besonders die Verhältnisse in den verschiedenen
Extraktionsstufen variieren können, so daß man die günstigsten Bedingungen für jede Stufe erhält. Wenn z. B. ME weniger
leicht löslich ist als LE1 so werden in der zweiten Kolonne höhere Temperaturen als in
der ersten verwendet, um eine wirtschaftliche Konzentration von ME in J? zu erzielen.
Zwischen der ersten und der zweiten Kolonne werden Wärmeaustauscher für die fließenden
Lösungsmittel vorgesehen. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der wiederholten Verwendung
des Extraktionsmittels, in der direkten Verwendung eines mit Extrakt beladenen
Lösungsmittels bei einer folgenden Extraktion und in der weiteren Trennung des in
einem früheren Stadium erhaltenen Extrakttes, beispielsweise LE, in zwei andere Teile
in einem späteren Stadium, z. B. bei der Extraktion von M. Das Ausmaß dieser Trennung
kann geregelt werden, indem man Teile der erhaltenen Komponenten zirkulieren läßt.
So kann z.B. ein Teil von HR zu H in Kolonne 3 oder ein Teil von MR und/oder ME
zu M in Kolonne 2 zurückgegeben werden.
Wenn, wie in Fig. 2 dargestellt, die bei der Extraktion von H in Kolonne 3 erhaltene Lösung
6" + HE als Extraktionsmittel für L in Kolonne 1 verwendet wird, ist es vorteilhaft,
daß das am oberen Ende der Kolonne 3 eingeführte Extraktionsmittel, welches dann aus
S + ME besteht, in der Kolonne mit H in solcher Weise gewaschen wird, daß der ganze
Extrakt von M, d.h. ME, die Kolonne mit dem Raffinat von H (= HR) verläßt. Da der
Strom von H nicht immer beliebig verstärkt werden kann, so kann man gegebenenfalls
einen Teil von den durch die Extraktion erhaltenen Fraktionen HR und/oder HE noch
einmal durch die Kolonne zirkulieren lassen. Infolge dieser Maßnahme verläßt der gesamte
Extrakt von M (= ME), welcher in die Kolonne 3 am oberen Ende mit S eintritt, die
Kolonne wieder am oberen Ende. Es ist ersichtlich, daß ein mit geringen Mengen von 5"
verunreinigtes Gemisch von HR + ME die Kolonne 3 am oberen Ende verläßt. HR wird
dann beispielsweise in dem Destillationsapparat 6 von ME + vS" getrennt, und das den Apparat
6 verlassende Dampfgemisch ME + 51
wird dann in dem mit 9 bezeichneten Destillationsapparat in die Komponenten 6" und ME
getrennt. Die geringe Menge 6* wird in die Kolonne 3 zurückgeführt.
Der Vorteil der in Fig. 2 dargestellten Arbeitsweise liegt darin, daß die Menge des verwandten
Lösungsmittels mit Ausnahme geringer Anteile nicht außerhalb des Extraktionsverfahrens regeneriert zu werden braucht.
Diese Regenerierung, die gewöhnlich, durch Destillation erfolgt, wird bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung fast vollständig erspart.
Die an Hand von Fig. 2 beschriebene Arbeitsweise wird insbesondere bei der Extraktion
von Kohlenwasserstoffölen verwendet, deren Siedegrenzen sich nicht überschneiden,
wie Leuchtöl, Spindelöl und schweres Maschinenöl. Als Extraktionsmittel kann z. B.
flüssiges SO2 dienen.
Bei vielen Extraktionen, beispielsweise bei der von Kohlenwasserstoffölen, ist die Verdampfungswärme
des Lösungsmittels um ein Mehrfaches größer als die der Kohlenwasserstoffe. Da man im Falle der Extraktion von
Kohlenwasserstoffölen im allgemeinen mit einer Lösung von etwa 10% Kohlenwasserstoff
in dem Lösungsmittel arbeitet, und da es nicht selten ist, daß 30% aus dem Ausgangsmaterial
extrahiert werden, so müßte man am Ende der Extraktion eine Menge Lösungsmittel verdampfen, welche das Dreifache
des zu trennenden Gemisches ausmacht. Infolgedessen stellen die Kosten für die Verdampfung
des Lösungsmittels einen wichtigen Faktor dar, mit dem unbedingt gerechnet werden muß. .
Bei dem hier beschriebenen Verfahren müssen jedoch nur die geringen Mengen
von Sj welche die Kolonne am oberen Ende
mit den entsprechenden Raffinatphasen R, MR und HR verlassen, außerhalb des eigentlichen
Extraktionsprozesses von den aus den verschiedenen flüssigen Gemischen erhaltenen
Komponenten getrennt werden. Diese Trennung kann auf irgendeine bekannte Weise stattfinden.
Die Komponenten der verschiedenen als ίο Ergebnis des Extraktionsprozesses erhaltenen
Mischungen werden nach üblichem Verfahren, insbesondere durch Destillation, voneinander
getrennt. Im Falle der Extraktion von Kohlenwasserstoffölen bedeutet dies, wenn die Trennung durch Destillation durchgeführt
wird, daß Fraktionen voneinander zu trennen sind, deren Verdampfungswärme beträchtlich
geringer ist als die des Lösungsmittels, während außerdem die zu verdampfenden Mengen
ao bedeutend geringer sind. Außerdem ist in jedem Fall die Destillation der Raffinate
zwecks Abtrennung der geringen Mengen 5 erforderlich, so daß das Verfahren gemäß der
Erfindung eine beträchtliche Ersparnis an as Wärme und Apparaten darstellt.
Bei der Arbeitsweise nach Fig. 3 werden die beiden zu trennenden Mischungen L und H
in zwei Extraktionskolonnen 1 und 2 etwa in der Mitte eingeführt. Zu Beginn des Prozesses
tritt das Lösungsmittel £ in die Kolonne ι am oberen Ende ein und entfernt die
Komponenten LE aus der Mischung L1 so daß
eine Lösung S + LE die Kolonne verläßt. Da die andere Komponente LR des zu trennenden
Gemisches sich in der Regel, wenn auch in geringerem Maße, in dem Lösungsmittel löst, so würde eine Lösung 6" + LE
verunreinigt mit LR die Kolonne am Boden verlassen, wenn nicht besondere Maßnahmen
getroffen wären. Die Komponente LR, welche sich während der Extraktion in der Extraktlösung
6* + LE in der oberen Hälfte der Kolonne ι angesammelt hat, wird von dieser in
der unteren Hälfte der Kolonne wieder durch Waschen mit der Fraktion LE, die zu diesem
Zweck am Boden der Kolonne eingeführt wird, entfernt. Ein Teil der im Verfahren erhaltenen Komponente LE wird als Waschmittel
verwendet. Eine genaue Regelung der Temperaturen in den verschiedenen Zonen
des Extraktionsverfahrens sorgt dafür, daß überall ein Zweiphasensystem aufrechterhalten
wird. Das Waschmittel LE wäscht die Komponente LR aus der Lösung S + LE + LR
aus und führt sie in die Kolonne 1 zurück. Es fließt also ein Gemisch aus LE + LR vom
Boden der Kolonne aufwärts, welches sich an LR immer mehr anreichert. Zum Schluß ist
die Zusammensetzung derart, daß man dasselbe Verhältnis Li?: LE erreicht, wie es in
der Mischung L existiert. Es ist zweckmäßig, die zu trennende Mischung in jenen Teil der
Kolonne 1 einzuführen, wo dies der Fall ist. Die Lösung 6" + LE, die aus Kolonne ί
austritt, dient als Extraktionsmittel für die Mischung H. LE wird aus der Lösung -S'
+ LE durch den Strom von H, welcher durch den Zusatz von HR verstärkt werden kann,
ausgewaschen, während HE und etwas Hi?
in das Lösungsmittel übergehen. Durch Regelung der Menge von H kann alles LJS ausgewaschen
werden, während durch die Regelung des HE-StTomes, der am unteren Ende
der Kolonne eingeführt wird, sämtliches in dem in der unteren Hälfte der Kolonne 2 abwärts
fließenden Strom S -f- HE + HR vorhandenes
HR ausgewaschen und durch den aufwärts strömenden ii£-Strom wieder in
die Kolonne zurückgeführt wird.
Ein Strom 6' + HE verläßt die Kolonne 2
am Boden und wird am oberen Ende in die Kolonne 1 eingeführt. Eine Lösung HR + LE
und eine Lösung LR + HE (verunreinigt mit etwas Lösungsmittel) verlassen die Kolonnen
2 bzw. ι jeweils am oberen Ende.
Die Kolonnen 1 und 2 stehen in Verbindung mit Trennvorrichtungen (z. B. Destillationsapparaten)
3, 4, 5 und 6. In der Vorrichtung 4 wird HR von 5" + LE getrennt;
in der Vorrichtung 6 wird 6' getrennt von LE. S wird in die Kolonne zurückgeleitet.
Das an Hand von Fig. 3 beschriebene Verfahren kann auf die Extraktion eines Leuchtöles
und eines Schmieröles mittels Furfurol angewendet werden.
Bei der Extraktion von Leuchtöl mit Furfurol im oberen Teil der Kolonne 1 wird eine
Lösung aus Leuchtölextrakt und Furfurol gebildet, die auch etwas Leuchtöl raffln at enthält.
Im unteren Teil der Kolonne 1 wird dieses Leuchtölraffinat aus der Extraktlösung
5 + LE mit Hilfe des Leuchtölextrakts LE, der am Boden eingeführt wird, ausgewaschen.
Analoge Vorgänge finden am unteren Ende der Kolonne 2 statt.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Arbeitsweise, bei welcher Mischer und Absetzkessel verwendet
werden; sie ist besonders geeignet zur Extraktion organischer Mischungen, die aus verschiedenen homologen Reihen bestehen, no
wie z. B. Kohlenwasserstoffölfraktionen mit sich nicht überschneidenden Siedebereichen.
Zwei flüssige Mischungen L und H werden mit Hilfe des Lösungsmittels S, welches sich
in verschiedenen Kreisläufen bewegt, in die Komponenten LR, LE, HR und HE zerlegt.
Bei dem Diagramm ist angenommen, daß die Raffinatschicht die leichteste ist, so daß sie
in den Absetzkesseln B und C oben schwimmt. Die Mischung H wird in dem Mischer D mit
der Lösung des Extraktes LE in dem aus dem Absetzkessel B kommenden Lösungsmit-
tel gemischt. Nach dem Mischen in D findet in C eine Trennung in zwei Schichten statt.
Die obere Schicht, welche den in S unlöslichen Teil von H enthält, wird aus C links
S oben zu dem Mischer D1 und dann nach C1
geleitet. In D1 hat eine Mischung mit der aus B1 abfließenden Extraktlösung stattgefunden.
Die Flüssigkeit, welche am Boden des Absetzkessels C abfließt, besteht aus dem
ίο Lösungsmittel 6" und HE. Diese Flüssigkeit
wird in den Mischer^ geführt, wo sie mit der oben aus dem Absetzkessel B1 abfließenden
Flüssigkeit, die hauptsächlich aus LR besteht, gemischt wird. Soweit noch LE vor-.
15 handen ist, geht es während der Misch- oder Absetzprozesse in A oder in B in die andere
aus S1 + HE bestehende Phase über, während
HE in die im wesentlichen aus LR bestehende Flüssigkeit übergeht.
Während des Extraktionsprozesses läuft die zu zerlegende Flüssigkeit L durch die sechs Mischgefäße und Absetzkessel links in der Weise nach oben, daß nur der Teil Li? aus B an der Spitze abfließt. Die Komponente LE ist gegen HE vertauscht worden. Diese Vertauschung hat stattgefunden als Ergebnis der sechs Kreisläufe des Lösungsmittels 6". Der Weg des Lösungsmittels in einem solchen Kreislauf geht beispielsweise von A nach B3 von B nach D, von D nach C und von C nach A. Da die Raffinatphase auch etwas von dem Lösungsmittel absorbiert, so fließt ein mit vS* verunreinigtes Gemisch LR + HE aus dem Absetzkessel B3 welches dann in den mit P1 und Q1 bezeichneten Destillationsapparaten getrennt wird. Das dabei gewonnene Lösungsmittel wird, wie in Fig. 4 dargestellt, in das System zurückgeführt. Aus bekannten Gründen kann dies auch mit einem Teil des erhaltenen Raffinates LR geschehen. Die flüssige Mischung H1 welche in den Mischer D eingeführt wird, tauscht die Komponente HE während die Behandlung in den Mischern und den Absetzkesseln gegen LE aus, so daß eine mit 5" verunreinigte Lösung von LE und HR aus dem letzten Absetzkessel C abfließt. Dieses Gemisch wird in den Destillationsapparaten P2 und Q2 zerlegt. Wenn es zur Regelung des Prozesses erforderlich sein sollte, so kann so ein Teil von LE in das System zurückgeführt werden.
Während des Extraktionsprozesses läuft die zu zerlegende Flüssigkeit L durch die sechs Mischgefäße und Absetzkessel links in der Weise nach oben, daß nur der Teil Li? aus B an der Spitze abfließt. Die Komponente LE ist gegen HE vertauscht worden. Diese Vertauschung hat stattgefunden als Ergebnis der sechs Kreisläufe des Lösungsmittels 6". Der Weg des Lösungsmittels in einem solchen Kreislauf geht beispielsweise von A nach B3 von B nach D, von D nach C und von C nach A. Da die Raffinatphase auch etwas von dem Lösungsmittel absorbiert, so fließt ein mit vS* verunreinigtes Gemisch LR + HE aus dem Absetzkessel B3 welches dann in den mit P1 und Q1 bezeichneten Destillationsapparaten getrennt wird. Das dabei gewonnene Lösungsmittel wird, wie in Fig. 4 dargestellt, in das System zurückgeführt. Aus bekannten Gründen kann dies auch mit einem Teil des erhaltenen Raffinates LR geschehen. Die flüssige Mischung H1 welche in den Mischer D eingeführt wird, tauscht die Komponente HE während die Behandlung in den Mischern und den Absetzkesseln gegen LE aus, so daß eine mit 5" verunreinigte Lösung von LE und HR aus dem letzten Absetzkessel C abfließt. Dieses Gemisch wird in den Destillationsapparaten P2 und Q2 zerlegt. Wenn es zur Regelung des Prozesses erforderlich sein sollte, so kann so ein Teil von LE in das System zurückgeführt werden.
Das Verfahren gemäß Erfindung ist außer auf Kohlenwasserstoffgemische auch anwendbar
auf die Trennung von zwei oder mehr Gemischen von Stickstoffbasen und Kohlenwasserstoffölen
mit Hilfe von Phenolen, von Oxydationsprodukten und nichtox3'-diertem
Paraffinwachs mit Hilfe von Alkohol, von Chlorverbindungen und den entsprechenden
Olefinen mit Hilfe von Äthylalkohol, von Chlorverbindungen und den entsprechenden
Alkoholen mit Hilfe von Wasser oder mehrwertigen Alkoholen, von Alkoholen und den
entsprechenden Olefinen mit Hilfe von Wasser oder mehrwertigen Alkoholen oder von
Fettsäuren und den aus ihnen durch Reduktion hergestellten Alkoholen mit Hilfe von
Monoäthanolamin. Die Mischungen können auch feste Stoffe in Lösung enthalten.
Ebenso läßt sich die Erfindung zur Trennung von Alkoholen einerseits und Kohlenwasserstoffen
anderseits oder zur Trennung von Methylacetat und Methylalkohol einerseits und Äthylacetat und Äthylalkohol anderseits
verwenden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung leicht trennbarer organischer Flüssigkeitsgemische aus zwei oder mehreren Flüssigkeitsgemischen mit sich nicht überschneidenden Siedebereichen, insbesondere Kohlenwasserstoffgemischen, die verschiedene Komponenten oder Gruppen von Komponenten enthalten und die durch Destillation nur schwer oder gar nicht trennbar sind, durch Behandeln mit einem Lösungsmittel, welches ein gutes Lösungsvermögen für mindestens eine Komponente eines jeden Gemisches besitzt, vorzugsweise im Gegenstrom, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische mit ein und demselben Lösungsmittel in der Weise hintereinander extrahiert werden, daß die jeweils beim Extrahieren des ersten Gemisches erhaltene Lösung von Extrakt im Lösungsmittel als Extraktionsmittel zum Extrahieren des jeweils nachgeschalteten flüssigen Gemisches verwendet wird, wobei die Extraktlösung aus dem letzten Flüssigkeitsgemisch wieder als Extraktionsmittel für das erste Flüssigkeitsgemisch verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung von Extrakt im Lösungsmittel, aus der das Lösungsmittel ganz oder teilweise abgetrieben ist, als Rückwaschmittel zum Teil zurückgeführt wird, und zwar in den Teil der Vorrichtung, in welchem die Lösung des Extraktes vor sich gegangen ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, •dadurch gekennzeichnet, daß neben oder an Stelle des Extraktes auch ein Teil des Raffinats in analoger Weise als Rück-Waschmittel benutzt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DEN38348D Expired DE725143C (de) | 1934-07-14 | 1935-07-10 | Verfahren zum Herstellen leicht trennbarer organischer Fluessigkeitsgemische |
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FR (1) | FR792281A (de) |
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NL (1) | NL40626C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE948809C (de) * | 1952-10-04 | 1956-09-06 | Edeleanu Gmbh | Verfahren zur selsktiven Extraktion von leichten Kohlenwasserstoffoelen mit hohem Gehalt an Aromaten und Olefinen |
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ES2174332T3 (es) * | 1996-12-19 | 2002-11-01 | Bayer Ag | Aparato de extraccion polifasico. |
ES2161151B1 (es) * | 1999-07-01 | 2002-07-01 | Gomez Gines Sanchez | Destilacion de fluido por difusion fracionada en otro fluido. |
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-
1935
- 1935-07-02 GB GB18938/35A patent/GB459442A/en not_active Expired
- 1935-07-09 FR FR792281D patent/FR792281A/fr not_active Expired
- 1935-07-10 DE DEN38348D patent/DE725143C/de not_active Expired
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DE948809C (de) * | 1952-10-04 | 1956-09-06 | Edeleanu Gmbh | Verfahren zur selsktiven Extraktion von leichten Kohlenwasserstoffoelen mit hohem Gehalt an Aromaten und Olefinen |
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NL40626C (de) | |
FR792281A (fr) | 1935-12-26 |
GB459442A (en) | 1937-01-04 |
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