-
Verfahren zur Trennung von als Lösungsmittel verwendeten Dinitrilen
von den in ihnen gelösten Stoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung
von als Lösungsmittel verwendeten Dinitrilen von den in ihnen gelösten Stoffen,
die praktisch in Wasser unlöslich sind. Diese Dinitrile besitzen die allgemeine
Formel
in der X Sauerstoff, Schwefel oder die Gruppe -@T R, wobei R Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe ist, und alk eine niedrigmolekulare Alkylengruppe bedeuten.
-
Drei Gruppen von als Lösungsmittel verwendeten Dinitrilen, nämlich
die Bis-Cyanalkyläther, -amine und -sulfide, weisen ein bemerkenswertes selektives
Lösungsvermögen auf und können für eine Reihe von Lösungsmittelextraktionsverfahren
verwendet werden. Zu den Trennungen, denen großes praktisches Interesse zukommt,
gehört die Extraktion von aromatischen und anderen verhältnismäßig ungesättigten
Kohlenwasserstoffen aus Paraffinen bei der Raffination gewisser Erdölfraktionen
und die Trennung alkylierter aromatischer Verbindungen von verschiedenem Alkylierungsgrad
oder Alkylierungstyp, wie z. B. die Trennung der monoalkylsubstituierten Phenole
und deren Homologen von polyalkylierten Phenolen, und die Trennung von N, N-Dialkylanilin
und seinen Homologen von den entsprechenden Isomeren, die am Aminostickstoff und
am Ring alkyliert sind.
-
Alle drei Typen von Lösungsmitteln zersetzen sich bei erhöhten Temperaturen,
wobei die Zersetzung bei
einer Temperatur von 2oo° und darüber io
bis 30')/o je Stunde beträgt. Dieses Verhalten. hat die Verwendung dieser Lösungsmittel
bisher stark eingeschränkt, denn es war notwendig, das Lösungsmittel von dem darin
gelösten Stoff durch Destillation zu trennen. Da diese Lösungsmittel alle hoch sieden,
war dieser Verfahrensschritt infolge von Zersetzung . mit bedeutenden Verlusten
verbunden.
-
Zwei von den drei obenerwähnten Lösungsmitteln, nämlich die Bis-Cyanalkyläther
und -sulfide, weisen bei Raumtemperatur eine sehr geringe Löslichkeit in Wasser
auf. Während sie bei 7o bis ioo° viel leichter löslich werden, ist z. B. Bis-(2-cyanäthyl)-äther
in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar. Die steile Temperaturlöslichkeitskurve
hat ein verbessertes Verfahren zur Trennung des Lösungsmittels vom gelösten Stoff
ermöglicht, indem das Lösungsmittel in heißem Wasser gelöst, der darin gelöste,
in Wasser unlösliche organische Stoff abgetrennt und das Dinitril durch Kühlen der
wäßrigen Schicht und Dekantieren der erhaltenen Dinitrilschicht wiedergewonnen wird.
Indessen ist diese einfache Extraktionsmethode mit Wasser nicht anwendbar auf eines
der besten Lösungsmittel, nämlich das Bis-(2-cyanäthyl)-amin, weil dieses bei Raumtemperatur
in Wasser zu leicht löslich ist. Die Extraktionsmethode mit Wasser ist auf die Wiedergewinnung
von Dinitrilen aus solchen Lösungen beschränkt, deren Komponenten bei Raumtemperatur
im wesentlichen in Wasser unlöslich sind.
-
Erfindungsgemäß wird die Wiedergewinnung der Dinitrile durch Extraktion
des gelösten Stoffes mit einem organischen Extraktionsmittel bewirkt, das für das
als Lösungsmittel verwendete Dinitril nur ein geringes oder gar kein Lösungsvermögen
besitzt. In der Beschreibung soll das für die Extraktion des gelösten Stoffes verwendete
Lösungsmittel als Extraktionsmittel bezeichnet werden, um eine Verwechslung mit
den als Lösungsmittel bezeichneten Dinitrilen, die zurückgewonnen werden sollen,
zu vermeiden. Falls Lösungen aromatischer Kohlenwasserstoffe vorliegen, für diesen
Fall ist das vorliegende Verfahren besonders geeignet, wird vorzugsweise ein Paraffinkohlenwasserstoff
als Extraktionsmittel verwendet, der einen vom Siedepunkt des aromatischen Kohlenwasserstoffes
sehr verschiedenen Siedepunkt besitzt. Im Falle des Naphthalins würde z. B. n-Heptan
oder eine handelsübliche Mischung niedrigsiedender Paraffinkohlenwasserstoffe ein
geeignetes Extraktionsmittel sein. Liegen dagegen niedriger siedende aromatische
Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol oder Toluol, vor, so ist es manchmal zweckmäßiger,
einen hochsiedenden Paraffinkohlenwasserstoff, z. B. Dekan, oder eine Erdölfraktion,
die Paraffinkohlenwasserstoffe mit g bis 12 Kohlenstoffatomen enthält, zu verwenden.
Auf den ersten Blick mag es scheinen, daß das Ergebnis des erfindungsgemäßen Extraktionsprozesses,
auf die Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe angewandt, die Ergebnisse der
ursprünglichen Lösungsmittelextraktion mit dem als Lösungsmittel verwendeten Dinitril
zunichte mache. Dies ist indessen nicht der Fall, weil das Lösungsmittel ursprünglich
benutzt wurde, um eine Mischung aus Paraffinen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
zu trennen, die ähnliche Siedepunkte aufweisen und azeotrope Gemische bilden, wodurch
eine befriedigende Trennung durch fraktionierte Destillation erschwert wurde. Die
bevorzugten Paraffinkohlenwasserstoffextraktionsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung
werden indessen so gewählt, daß ihre Siedepunkte vom Siedepunkt der aromatischen
Kohlenwasserstoffe sehr verschieden sind und sie nicht in der Lage sind, größere
Mengen azeotroper Gemische mit den aromatischen Verbindungen zu bilden. Die Trennung
durch fraktionierte Destillation ist daher leicht durchzuführen.
-
Während die Paraffinkohlenwasserstoffe eine der wichtigsten Gruppen
von Extraktionsmitteln, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
darstellen, ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf sie beschränkt; es- können
auch andere Extraktionsmittel benutzt werden, die ein wesentliches Lösungsvermögen
für das gelöste Material, jedoch nicht für die Dinitrile aufweisen. Diese Produkte
sollen im allgemeinen bei Raumtemperatur geringe oder keine Wasserlöslichkeit besitzen.
Solche Extraktionsmittel sind z. B. Chlorparaffine mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen,
Cycloparaffine, Äther, wie Diamyläther, und höhere Alkohole, die mehr als i2 Kohlenstoffatome
enthalten, wie Laurylalkohol. Erwähnt sei, daß alle diese Extraktionsmittel im wesentlichen
gesättigte oder praktisch gesättigte Kohlenwasserstoffe oder deren Derivate sind,
in denen der gesättigte Kohlenwasserstoff den größten Teil des Moleküls bildet,
während die Substituenten die Lösungseigenschaften des gesättigten Kohlenwasserstoffes
nicht beeinträchtigen. In jedem Fall muß selbstverständlich das Extraktionsmittel
bei Raumtemperatur und bei erhöhten Temperaturen ein zu vernachlässigendes Lösungsvermögen
für das als Lösungsmittel verwendete Dinitril, verbunden mit einer bei den gleichen
Temperaturen entsprechenden Löslichkeit für das im Dinitril gelöste Material, aufweisen.
Um Verluste an Extraktionsmittel zu vermeiden, ist es auch erwünscht, daß dieses
bei Raumtemperatur wenig oder gar nicht wasserlöslich ist. Jede inerte organische
Verbindung, die bei den in Frage kommenden Temperaturen flüssig ist und den obenerwähnten
Anforderungen genügt, kann verwendet werden.
-
Das Verfahren kann für die Trennung gelöster Stoffe von allen niedrigmolekularen
Bis-(cyanalkyl)-aminen, -oxyden oder -sulfiden verwendet werden. Beispiele hierfür
sind die obenerwähnten 2-Cyanäthylderivate, 2- und 3-Cyanpröpylderivate und ähnliche.
Wenn die Kohlenwasserstoffkette zu lang wird, wird die Löslichkeit in einigen Extraktionsmitteln,
z. B. den Paraffinen, übermäßig groß, und das Verfahren verliert viel von seinem
wirtschaftlichen Wert. Das vorliegende Verfahren ist deshalb besonders zur Anwendung
auf Lösungen in niedriger molekularen Cyanalkylderivaten geeignet.
-
In gewissen Fällen kann das erfindungsgemäße Verfahren wirksamer gestaltet
werden durch die Verwendung einer kleinen Menge von heißem Wasser, welches das Lösungsvermögen
des als Lösungsmittel verwendeten Dinitrils herabsetzt und auf diese Weise eine
schärfere Abtrennung vom gelösten Material bewirkt. Die Zugabe von Wasser wird nur
in Verbindung mit
einer Lösungsmittelextraktion beansprucht, die
für das vorliegende Verfahren wesentlich ist. Die Verwendung von Wasser allein wird
hier nicht beansprucht.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich durchgeführt
werden; bei der Ausführung in großem Maßstab können jedoch wirtschaftliche Vorteile
erzielt werden, wenn ein kontinuierliches Verfahren mit Gegenstromextraktion verwendet
wird.
-
Im folgenden soll das Verfahren an Hand von Beispielen und Zeichnungen
näher erläutert werden. In den Zeichnungen stellt Fig. i eine schematische Darstellung
eines Verfahrens unter Verwendung eines Extraktionsmittels allein, Fig. 2 eine schematische
Darstellung eines Verfahrens unter Verwendung eines Extraktionsmittels und einer
kleinen Menge Wasser dar.
-
In beiden Zeichnungen ist das gelöste Material, z. B. die aromatischen
Verbindungen, mit A, das als Lösungsmittel verwendete Dinitril mit D und das Extraktionsmittel
mit E bezeichnet.
-
Bevor auf die Beispiele eingegangen wird, soll im folgenden eine allgemeine
Beschreibung der schematischen Darstellungen gegeben werden.
-
In Fig. i wird eine Lösung von A in einem Dinitril
D
bei i in das obere Ende einer mit geeignet geformten festen Körpern von
großer Oberfläche gefüllten Extraktionskolonne eingeleitet. Das Extraktionsmittel
E leitet man am unteren Ende der Extraktionskolonne bei 2 ein. Das ursprünglich
als Lösungsmittel verwendete Dinitril verläßt das untere Ende der Extraktionskolonne
5 und fließt in einen Behälter 6. Die Lösung des Stoffes A im Extraktionsmittel
verläßt das obere Ende der Kolonne bei 3 und wird bei 4 in die Mitte einer Destillationskolonne
8 von üblichem Bau eingeführt. Der gelöste Stoff verläßt das obere Ende der Destillationskolonne
und wird im Kondensator 7 verflüssigt, wobei man einen Teil gemäß der üblichen Destillationspraxis
zurückfließen läßt. Das Extraktionsmittel verläßt die Destillationskolonne am unteren
Ende und wird, wie oben beschrieben, in das untere Ende der Extraktionskolonne zurückgeleitet.
-
Fig. i erläutert den Fall, in dem das als Lösungsmittel verwendete
Dinitril ein höheres spezifisches Gewicht als das Extraktionsmittel und dieses einen
höheren Siedepunkt als der extrahierte Stoff A besitzt. Wenn sich die spezifischen
Gewichte umgekehrt verhalten, sind auch die Anschlüsse der Extraktionskolonne umgekehrt,
ebenso sind, wenn das Extraktionsmittel einen tieferen Siedepunkt als der Stoff
A besitzt, die Anschlüsse der Destillationskolonne umgekehrt.
-
Fig, 2 stellt eine etwas andere Ausführungsform des Verfahrens, bei
welcher eine kleine Menge Wasser angewandt wird, dar. Die Lösung des Stoffes A in
dem Dinitril D wird über einen Vorerhitzer ii in einen Mischer 12 geleitet, wo sie
mit heißem Wasser, das eine kleine Menge Dinitril enthält, gemischt wird; dieses
Dinitril wird bei 15 eingeführt. Die Mischung wird dann bei 16 in der Nähe des oberen
Endes einer mit geeignet geformten Körpern gefüllten Extraktionskolonne 22 eingeleitet,
während das Extraktionsmittel E bei 17 in der Nähe des unteren Endes der Kolonne
eingeführt wird. In der Zeichnung wird angenommen, daß das Extraktionsmittel geringeres
spezifisches Gewicht als das als Lösungsmittel verwendete Dinitril besitzt und deshalb
der Extrakt des gelösten Materials die Kolonne an ihrem oberen Ende bei 118 verläßt
und bei i9 einer Destillationskolonne 23 zugeführt wird, die mit einer Heizschlange
2o ausgestattet ist. Es wird ferner angenommen, daß das Extraktionsmittel einen
tieferen Siedepunkt als der extrahierte Stoff A besitzt, deshalb in der Kolonne
verdampft und im Kondensator 21 verflüssigt wird, wobei man einen Teil in der üblichen
Weise, wie durch Pfeile angezeigt, in die Kolonne zurückfließen läßt. Das Extraktionsmittel
wird bei 17 der Extraktionskolonne, wie vorstehend beschrieben, wieder zugeführt.
Der gelöste Stoff verläßt die Destillationskolonne am unteren Ende.
-
Das als Lösungsmittel verwendete Dinitril verläßt, vermischt mit etwas
Wasser, die Extraktionskolonne am unteren Ende durch die Leitung io und wird dem
Wärmeaustauscher 14 zugeführt, wo es gekühlt und anschließend in das Dekantiergefäß
24 geleitet wird, in dem es sich in eine wäßrige Schicht und eine Dinitrilschicht
trennt. Die wäßrige Schicht wird in den Behälter 13 abgezogen, aus dem sie durch
den Wärmeaustauscher 14 in den Mischer 12 zurückgeführt wird. Das als Lösungsmittel
verwendete Dinitril, das eine sehr geringe Menge Wasser enthält, wird in den Behälter
9 abgezogen, aus dem es gegebenenfalls wieder dem ursprünglichen Trennverfahren
zugeführt werden kann.
-
Wenn das Extraktionsmittel spezifisch schwerer als das als Lösungsmittel
verwendete Dinitril ist, sind die Anschlüsse für die Extraktionskolonne vertauscht,
und wenn es einen höheren Siedepunkt als das gelöste :Material besitzt, sind die
Anschlüsse für den Austritt von A und E aus der Destillationskolonne umzukehren.
Beispiel i Eine etwa io°/oige Lösung von Toluol in Bis-(2-cyanäthyl)-amin
wird wie in Fig. i mit einem hochsiedenden Paraffinkohlenwasserstoff (io bis 12
Kohlenstoffatome), welcher mit Toluol keine wesentliche Menge an azeotropem Gemisch
bildet, extrahiert. Der Paraffinkohlenwasserstoff extrahiert das Toluol aus seiner
Lösung in Dinitril in der Extraktionskolonne, und das Toluol wird in der Destillationskolonne
vom Extraktionsmittel getrennt. Die Temperatur in der Extraktionskolonne kann Raumtemperatur
oder eine etwas höhere Temperatur sein. Das Toluol wird aus der Destillationskolonne
praktisch frei von Paraffinkohlenwasserstoff erhalten, und die kleine Menge von
Toluol, die die Destillationskolonne am unteren Ende mit dem Extraktionsmittel verläßt,
wird wiedergewonnen, weil der Paraffinkohlenwasserstoff durch die Extraktionskolonne
erneut durchgeleitet wird. Das zurückgewonnene Bis-cyanäthylamin enthält zu vernachlässigende
eiengen an Toluol, welches indessen auch nicht verlorengeht, da das Lösungsmittel
in den ursprünglichen
Lösungsmittelextraktionsprozeß erneut eingeführt
werden kann. Will -man die letzten Spuren von dem als Lösungsmittel verwendeten
Dinitril aus der Toluol-Paraffin-Mischung entfernen, so kann man diese Mischung
mit einer kleinen Menge heißem Wasser auswaschen, woraus das Dinitril wiedergewonnen
werden kann. Beispiel 2 Das im Beispiel = beschriebene Verfahren wird mit der Abänderung
durchgeführt, daß an Stelle einer Lösung von Toluol in Bis-(2-cyanäthyl)-amin eine
Lösung von Naphthalin verwendet wird. In diesem Fall verwendet man als Paraffinkohlenwasserstoff
n-Heptan oder eine Paraffin-Kohlenwasserstoff-Mischung von ähnlichem Siedepunkt.
Die Anschlüsse für die Destillationskolonne sind selbstverständlich zu vertauschen;
das Heptan wird abdestilliert und nach dem Kondensieren erneut in die Extraktionskolonne
zurückgeführt; das Naphthalin verläßt in geschmolzenem Zustand das untere Ende der
Destillationskolonne. Beispiel 3 Das in Fig. 2 dargestellte Verfahren wird unter
Verwendung einer etwa io°/,igen Lösung von Naphthalin in Bis-(2-cyanäthyl)-äther
durchgeführt. Die Lösung wird auf etwa 75° vorgewärmt und mit der gleichen Menge
auf dieselbe Temperatur vorgewärmtem und ungefähr i °/o Dinitril enthaltendem Wasser
aus dem Behälter 13 gemischt. Die Mischung fließt dann im Gegenstrom durch die Extraktionskolonne
einem aufsteigenden Strom von n-Heptan entgegen. Das Extraktgemisch verläßt die
Extraktionskolonne am oberen Ende und enthält o,i bis o,2 °/o Dinitril, welches
man gewünschtenfalls durch Auswaschen mit einer kleinen Menge heißem Wasser abtrennen
kann. Das n-Heptan wird in der Destillationskolonne vom Naphthalin getrennt und
fast reines Naphthalin als Bodenprodukt erhalten. Die Dinitril-Wasser-Mischung,
welche die Extraktionskolonne am unteren Ende verläßt, ist im wesentlichen frei
von Naphthalin und trennt sich beim Abkühlen in eine Schicht, die reich an Lösungsmittel,
und eine Schicht, die reich an Wasser ist; die Schichten werden durch Dekantieren
getrennt. Die lösungsmittelreiche Schicht eignet sich für die Lösungsmitteltrennung
einer frischen Erdölfraktion, die Naphthalin enthält; die wasserreiche Schicht wird
vorgewärmt und erneut dem Mischer zugeführt.
-
Beispiel q.
-
i Teil Paraffinkohlenwasserstoff, r Teil Wasser und i Teil Bis-(2-cyanäthyl)-sulfid
das io °/o Naphthalin enthält, werden auf 75° erwärmt und gründlich gemischt. Die
beiden erhaltenen Schichten werden dann getrennt und analysiert. Die Paraffinschicht
enthält 8,6 % Naphthalin und o,i % Dinitril. Die Wasser-Dinitril-Schicht enthält
i,o °/o Naphthalin.
-
Die Wasser-Dinitril-Schicht trennt sich beim Abkühlen in eine dinitrilreiche
Schicht, welche für die ursprüngliche Extraktionsbehandlung wiederverwendet wird.
Die wasserreiche Schicht wird erneut in den Rückgewinnungsprozeß des Lösungsmittels
geleitet.
-
Die Paraffinschicht, die das Naphthalin enthält, kann man mit einer
kleinen Menge heißem Wasser waschen, um daraus die letzten Spuren Dinitril zu entfernen.
-
Dieses Beispiel gibt die Ergebnisse eines Ein-Stufen-Verfahrens wieder.
Die Zahl der Stufen kann erhöht werden, um jede gewünschte niedrige Konzentration
des in dem Dinitril gelösten Stoffes zu erzielen. Beispiel 5 i Teil n-Heptan und
i Teil Bis-(2-cyanäthyl)-äther, der etwa io °/o Naphthalin enthält, werden bei Raumtemperatur
gründlich gemischt. Nach der Trennung enthielt die Paraffinschicht 6,5 °/o Naphthalin
und o,i °/o Dinitril und die Dinitrilschicht 3,8 °/o Naphthalin. Durch zweimaliges
Auswaschen der Paraffinschicht mit je 5 % heißem Wasser wurde der Gehalt an Dinitril
auf 0,025 °/o herabgesetzt. Beispiel 6 Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren
wird dahin abgeändert, daß man an Stelle einer Lösung von Naphthalin in Bis-(2-cyanäthyl)-amin
eine 6°/oige Lösung von Dodecylphenol in dem gleichen Lösungsmittel verwendet. Es
wurde eine befriedigende Trennung erzielt. Es ist dabei bemerkenswert, daß selbst
dann, wenn gleiche Gewichtsmengen von n-Heptan und Dinitril miteinander in Berührung
gebracht werden, die Löslichkeit des Dodecylphenols in dem Heptan deutlich etwas
größer ist, nämlich etwa 77 °/o. Dies gestattet eine rasche und wirksame Trennung
im obenerwähnten kontinuierlichen Prozeß. Beispiel 7 Das im Beispiel 3 beschriebene
Verfahren wird unter Verwendung einer io°/oigen Lösung von 2,4-Lutidin an Stelle
der Naphthalinlösung durchgeführt. Es wurde eine befriedigende Abtrennung des Lutidins
erreicht, jedoch ist hierfür eine etwas längere Zeit erforderlich, da die Löslichkeit
des Lutidins in Paraffin kleiner als im Fall des im vorhergehenden Beispiel beschriebenen
Dodecylphenols ist. Beispiel 8 Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren wird mit
einer 8°/oigen Lösung von Tetralin durchgeführt. Es wurde eine sehr scharfe Trennung
in kurzer Zeit erzielt, da das Tetralin sich zu 9o °/o im Paraffinkohlenwasserstoff
löst, wenn gleiche Mengen verwendet werden.
Beispiel g Das im Beispiel
3 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung einer io0/0igen Lösung von Heptanal
und unter Verwendung von Methylcyclohexan als Extraktionsmittel durchgeführt. Der
Zeitbedarf ist im wesentlichen der gleiche wie im Beispiel 6, weil die Löslichkeit
von Heptanal in dem Extraktionsmittel in der gleichen Größenordnung liegt. Beispiel
io Das im Beispiel g beschriebene Verfahren wird unter Verwendung einer Lösung von
Methylhexylketon durchgeführt. Der Zeitaufwand ist im wesentlichen derselbe, weil
die Löslichkeitseigenschaften der beiden gelösten Stoffe sehr ähnlich sind. Beispiel
ii Das im Beispiel g beschriebene Verfahren wird unter Verwendung einer 40/0igen
Lösung von Pelargonsäure durchgeführt. Ein sehr kurzer Verlauf ist möglich, weil,
bei gleichen Gewichtsteilen an Dinitril und Extraktionsmittel, 93 % Pelargonsäure
extrahiert werden. Beispiel i2 Das im Beispiel g beschriebene Verfahren wird unter
Verwendung einer io0/0igen Lösung von Butylacetat ausgeführt. Eine etwas längere
Zeit ist erforderlich, weil die Löslichkeit des Esters nur ungefähr io % derjenigen
des Aldehyds aus dem Beispiel g beträgt. Beispiel 13 Das im Beispiel 3 beschriebene
Verfahren wird unter Verwendung einer io%igen Lösung von Styrol in dem Lösungsmittel
ausgeführt und eine gute Trennung erhalten. Beispiel 14 Das im Beispiel 3 beschriebene
Verfahren wird unter Verwendung gemischter Amylchloride als Extraktionsmittel ausgeführt
und eine Trennung mit der im wesentlichen gleichen Schärfe bewirkt. Beispiel 15
Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung von Amyläther als
Extraktionsmittel ausgeführt. Die erzielten Ergebnisse sind im wesentlichen die
gleichen. Beispiel 16 Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung
von Laurylalkohol als Extraktionsmittel durchgeführt. Es wird eine befriedigende
Trennung erreicht, jedoch ist ein größeres Verhältnis von Laurylalkohol zum Dinitril
und längere Zeit notwendig, weil nur 57 0/0 Naphthalin in der Laurylalkoholphase
gelöst sind, wenn der Alkohol in der gleichen Menge wie das Dinitril anwesend ist.
Beispiel 17 Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren wurde mit der Abänderung durchgeführt,
daß eine io%ige Lösung von Naphthalin in Bis-(N-cyan)-N-methylamin
an Stelle von Bis-(cyanäthyl)-äther verwendet wird. Das Extraktionsmittel ist eine
Mischung aus i Teil n-Heptan und 2 Teilen Wasser. Es wird eine scharfe Trennung
erreicht. Beispiel 18 Das in dem Beispiel 3 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung
einer Lösung von io bis 120/, Naphthalin in a, ß'-Dicyandiäthyläther
durchgeführt und eine extrem scharfe Trennung erzielt.
-
Beispiel ig Das im Beispiel 3 beschriebene Verfahren wird mit einer
5- bis 8 %igen Naphthalinlösung in Bis-(2-cyanmethyl)-sulfid durchgeführt. Die Temperaturen
sind hier höher, weil das Lösungsmittel bei etwa 48° erstarrt. Die Extraktion des
Naphthalins durch das Heptan ist fast quantitativ. Beispiel 2o Das im Beispiel ig
beschriebene Verfahren wird mit der Abänderung, daß als Lösungsmittel Bis-(a-cyanpropyl)-sulfid
verwendet wird, durchgeführt. Da dieses Lösungsmittel bei den in Betracht kommenden
Temperaturen nicht erstarrt, kann die Extraktion bei Raumtemperatur vorgenommen
und eine sehr gründliche Extraktion des Naphthalins erreicht werden.