DE719374C - Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen

Info

Publication number
DE719374C
DE719374C DER103368D DER0103368D DE719374C DE 719374 C DE719374 C DE 719374C DE R103368 D DER103368 D DE R103368D DE R0103368 D DER0103368 D DE R0103368D DE 719374 C DE719374 C DE 719374C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
fluorene
fluoranthene
tar
fractions
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER103368D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Paul Koeppen-Kastrop
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rain Carbon Germany GmbH
Original Assignee
Ruetgerswerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ruetgerswerke AG filed Critical Ruetgerswerke AG
Priority to DER103368D priority Critical patent/DE719374C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE719374C publication Critical patent/DE719374C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/18Working-up tar by extraction with selective solvents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen Die in den Teeren enthaltenen kristallisierten Körper Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen werden bekanntlich bei der Destillation ,des Teeres durchweg in Fraktionen erhalten, die neben anderen ebenfalls kristallisierfähigen Anteilen noch flüssige Bestandteile enthalten. Die Entfernung dieser flüssigen Anteile geschieht im .allgemeinen dadurch, daß die betreffenden Fraktionen zunächst durch entsprechende Abkühlung zur Ausscheidung der kristallinischen Anteile gebracht .werden und dann durch Schleudern oder Abpressen in feste und flüssige Anteile getrennt werden. Die durch Schleudern oder Abpressen gewonnenen festen Produkte bestehen aus einem Gemisch der in den betreffenden Fraktionen enthaltenen kristallisierbaren Anteile und .enthalten außerdem je nach den angewandten wechselnde Mengen an öligen Bestandteilen, die durch diese Behandlung nicht entfernt werden konnten.
  • Die Gewinnung praktisch ölfreier Kristallisate kann nun zwar dadurch erreicht werden, daß man den Fraktionen geeignete Lösungsmittel zusetzt, nach Abkühlung abnutscht und das erhaltene Kristallisat mit reinem Lösungsmittel oder mit Mutterlaugen aus vorhergehenden Arbeitsgängen mit frischen Lösungsmitteln abdeckt. Hierbei treten jedoch infolge der erheblichen Löslichkeit der genannten Körper in den hierfür in Betracht kommenden Lösungsmitteln, z. B. Teerölen oder Benzinen, so starke Verluste an Kristallisat auf, daß die Durchführbarkeit eines solchen Verfahrens praktisch in Frage gestellt wird. Außerdem bestehen die auf diesem Wege erhaltenen Kristallisate nach wie vor aus Gemischen der verschiedenen, in den Ausgangsfraktionen vorhandenen kristallisierfähigen Stoffe.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Gewinnung von Dil)henvlenoxvd, Fluoren und Fluoranthen in technisch reinem bzw. reinem Zustande, :also fast oder völlig frei von anderen an sieh kristallisierfähigen Begleitstoffen, aus Teerfraktionen unter Benutzung von Lösungsmitteln in folgender Weise unter Erzielung sehr guter Ergebnisse durchführen kann.
  • Man verwendet zur Verdünnung der zu behandelnden Teerfraktionen Pvridinbasen als Lösungsmittel, dessen Lösungsvermögen durch geeignet bemessenen Zusatz von zwar ntit ihnen mischbarem, aber auf die Bestandteile der Teerfraktion nicht lösend einwirkendem Wasser herabgesetzt worden ist.
  • Durch die Verdünnung mit einem derart in seiner Lösungskraft herabgesetzten Gemisch von Py ridinbasen und Wasser wird das Inlösunggehen des Diphenylenoxyds bzw. des Fluorens bzw. des Fluorantltens innerhalb der betreffenden Teerfraktion weitgehend eingeschränkt, und :dementsprechende Verluste beim Abnutschen des Gemisches werden vermieden. Gleichzeitig aber m.erden die anderen an sich ebenfalls kristallisierfähigen Begleitstoffe, die sonst durch Ausscheidung die genannten festen Körper verunreinigen würden, in Lösung gehalten.
  • Man nutscht das so hergestellte Gemisch ab und deckt die auf der N utsche zurückbleibenden Kristalle mit frischem Gemisch aus Pyridinbasen und Wasser ab. Dann deckt man darauffolgend mit Gemischen ab, die einen steigenden Anteil an Wasser enthalten, bis man schließlich mit reinem Wasser allein nachwäscht.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des beschriebenen Verfahrens ist dadurch gegeben, daß man zur Verdünnung und zum ersten Abdecken .die Mutterlaugen und Decklaugen aus einem vorhergehenden gleichen Arbeitsgang verwendet. Man kann auf diese Weise durch Anwendung des Gegenstromprinzips und durch zweckentsprechende Zusammensetzung von Lösungsmittel und Wasser die gewinnbare Ausbeute an kristallinischen Leinprodukten der genannten Körper bis auf etwa 90°/Q des theoretisch Möglichen steigern.
  • Beispiel 1 3000 kg einer Teerölfraktion, siedend zwischen 282 bis 29o° mit einem Klarpunkt von etwa 5o0, wird mit 30°,1o Pyridintestbasen, die 30°/° Wasser enthalten, durch Erwärmen in Lösung gebracht, auf Zimmertemperatur kalt gerührt, filtriert >und mit frischem Pvridinbasen-Wasser-Gemisch vorstehender Zusammensetzung gedeckt. Die Deckmutterlauge wird gesondert aufgefangen.
  • Das so gedeckte Produkt wird mit geringelt Mengen, etwa 20°/Q, Testhasen mit 50°1Q Wasser und darauf mit reinem Wasser nachgedeckt und geschleudert.
  • Erhalten wird so nach dem Trocknen direkt ein technisch reines Diphenvlenoxyd mit einem rp. von 8 t' in einer Ausbeute von 920 kg. Beispiel 3oookg vorstehender Teerölfraktion wird mit 400'Q Deckmutterlauge aus Beispiel t durch Erwärmen in Lösung gebracht, auf Zimmertemperatur kalt gerührt, filtriert mit vorstehender Deckmutterlaugeund darauf tnit frischen Testbasen, die 30°1° Wasser enthalten, gedeckt. Die Menge der Deckbasen wird so bemessen, daß so viel Deckmutterlauge anfällt, wie vorstehend für einen neuen Ansatz benötigt wird. Die Deckmutterlauge wird, wie in Beispiel i beschrieben, entfernt.
  • Es wird .ein Diphenylenoxyd gleicher Qualität wie in Beispiel i erhalten, in einer Ausbeute von 11 3o kg. Beispiel 3 300o kg einer zwischen 295 und 302- siedenden Teerölfraktion mit einem Klarpunkt von etwa 8o bis 85° C werden mit 50°/Q einer nachstehend anfallenden Mutterlauge durch Erwärmen in Lösung gebracht, kalt gerührt, genutscht und mit Mutterlauge, wie sie zum Ansatz benutzt wurde, gedeckt.
  • Bei Weiterdecken vorstehenden -N utschgutes mit frischem Pyri:dinbasen-Wasser-Gemisch wie in Beispiel i, Schleudern und Trocknen, wird ein technisch ölfreies Fluoren erhalten. Fp. i08 bis iiol. Ausbeute 1480 kg. Beispiel Das mit Mutterlauge gedeckte und geschleuderte Produkt aus Beispiel 3 (4801,9,) wird mit frischen Testbasen, die 20°/Q Wasser enthalten, im Verhältnis 1 : 3 in Lösung gebracht, kalt gerührt, filtriert, mit frischem Lösungsmittel mit -2o0/° und 50°/Q Wassergehalt und Wasser gedeckt, geschleudert und getrocknet.
  • Erhalten wird ein technisch reines Fluoren mit dem Fp. 112 bis 113°. Ausbeute g70 kg. Die Mutterlauge aus den Basen mit 20°/Q Wasser wird, wie vorstehend beschrieben, zur Verarbeitung der Teerölfraktion in Beispiel 3 angewandt. Beispiel 5 300o kg einer zwischen 373 bis 385° siedenden Teerölfraktion wird mit 300/Q einer nachstehend anfallenden Mutterlauge durch Erwärmen, in Lösung gebracht, kalt gerührt, genuts ht und mit Mutterlauge, wie sie zum Ansatz benutzt wurde, nachgedeckt.
  • Wird vorstehendes Nutschgut, wie in Beispiel 3 beschrieben, weiterverarbeitet, so wird ein ölfreies, technisches Fl.uoranthen mit dem Fp, von 103 bis 1050 erhalten. Ausbeute 1Cg.
  • 895 Beispiel 6 Das mit Mutterlauge gedeckte und , geschleuderte Produkt aus Beispiel 5 (895 kg) wird mit frischen Testbasen, die 3o0/0 Wasser enthalten, im Verhältnis 1 : 3 durch Erwärmen in Lösung und darauf durch Auskühlen zur Kristallisation gebracht. Das Kristallisat wird genutscht mit frischen Pyridinbasen, die zuerst 300/0, .dann 50'1, Wassef enthalten, gedeckt, geschleudert und getrocknet.
  • Erhalten wird ein reines Fluoranthen mit einem Fp. von ilo°. Ausbeute 635 kg.
  • Es ist bereits bekannt, Pyridinbasen bzw. deren Gemische mit Wasser zur Ausfällung und Gewinnung des in bestimmten Ölfraktionen von Generator- oder Tieftemperaturteer enthaltenden Paraffins zu benutzen. Eine Anregung, dieses Verfahren :auf die Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren oder Fluoranthen anzuwenden, konnte der Fachmann jedoch hieraus keineswegs ziehen, da diese aromatischen Verbindungen in bezug auf Konstitution und chemisches Verhalten keinerlei Berührungspunkte mit aliphatischem Paraffin aufweisen.
  • Auch die aus der präparativen organischen Technik bekannte Methode der Verwendung von Gemischen von Lösern und Nichtlösern zur Gewinnung kristallinischer Stoffe stellt für den Fachmann im Hinblick auf die ungeheure Anzahl derartiger möglicher Kombinationen von Gemischen keineswegs eine Handhabe dar, aus der er das vorliegende, sich auf ganz spezielle Kohlenwasserstoffe und ganz bestimmte Gemische beziehende technische Gewinnungsverfahren hätte .ableiten können.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen mit Hilfe von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Teerfraktion mit einem Gemisch aus Pyridinbasen und Wasser verdünnt und dann ,durch Abkühlung zur Kristallausscheidung gebracht wird, worauf die erhaltenen Kristalle abgenutscht, mit neuem Gemisch aus Pyridinbasen und Wasser abgedeckt und dann mit steigende Mengen an Wasser enthaltendem Basen.-gemisch und schließlich mit reinem Wasser ausgewaschen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungs- und Abdeckflüssi,gkeiten die bei vorhergehenden gleichen Arbeitsgängen erhaltenen Mutterlaugen und Abdecklaugen verwendet werden.
DER103368D 1938-09-21 1938-09-21 Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen Expired DE719374C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER103368D DE719374C (de) 1938-09-21 1938-09-21 Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER103368D DE719374C (de) 1938-09-21 1938-09-21 Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE719374C true DE719374C (de) 1942-04-08

Family

ID=7420862

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER103368D Expired DE719374C (de) 1938-09-21 1938-09-21 Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE719374C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE719374C (de) Verfahren zur Gewinnung von Diphenylenoxyd, Fluoren und Fluoranthen aus Teerfraktionen
DE725143C (de) Verfahren zum Herstellen leicht trennbarer organischer Fluessigkeitsgemische
DE3539432A1 (de) Verfahren zur trennung von kohlenteeren
DE688038C (de) Verfahren zum Behandeln eines durch Destillation nicht oder schwer trennbaren homogenen Fluessigkeitsrohgemisches
DE744284C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen
DE710094C (de) Verfahren zum Entparaffinieren von Kohlenwasserstoffoelen
DE614702C (de) Verfahren zur Absonderung von Fettschwefelsaeureestern aus Sulfonierungsgemischen
DE574277C (de) Verfahren zum Zerlegen von Braunkohlenteeren
DE939572C (de) Verfahren zur Abtrennung von einem oder mehreren Kohlenwasser-stoffen mit chinoider Struktur, wie Anthracen, von einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen mit benzoider Struktur, wie Phenanthren
DE735322C (de) Verfahren zur Entfaerbung von gereinigten, hochsiedenden Teerkohlenwasserstoffen
DE1257146B (de) Verfahren zum Auswaschen von mit Wasser nicht mischbaren Mutterlaugen aus wasserschwerloeslichen Filterkuchen
DE954635C (de) Verfahren zum Abtrennen von n-Paraffin aus Kohlenwasserstoffoelen
DE141186C (de)
DE686654C (de) Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffoelen durch Entparaffinierung
DE406150C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Teeren oder Teeroelen aller Art
DE388467C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung konzentrierter Schwefelsaeuren und von bei Raffinationsverfahren mit solchen Saeuren entstehenden Harzen
DE952630C (de) Verfahren zur Abtrennung von wasserunloeslichen aliphatischen Dicarbonsaeuren aus ihren Gemischen mit anderen wasserunloeslichen Stoffen
DE934230C (de) Verfahren zur Abtrennung von Desoxycholsaeure aus einem Cholsaeure-Desoxycholsaeuregemisch
DE858097C (de) Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen
AT154381B (de) Verfahren zur Zerlegung von paraffinhaltigen Mineralölen und Teeren.
DE396793C (de) Verfahren zum Reinigen von Schweroelen und Abscheiden fester Verbindungen aus Teeroelen, Rohanthracen, Montanwachs und aehnlichen Erzeugnissen mittels fluessiger schwefliger Saeure
DE880287C (de) Verfahren zur Trennung von als Loesungsmittel verwendeten Dinitrilen von den in ihnen geloesten Stoffen
DE886457C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen
DE679534C (de) Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffelen
DE2426852C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von 2-Hydroxynaphthalincarbonsäuren aus den Umsetzungsgemischen der Alkalisalze des 2-Hydroxynaphthalins mit Kohlendioxid