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Verfahren zum Entparaffinieren von Kohlenwasserstoffölen Die Erfindung
betrifft "die Entparaffinierung. an Mineralschmierölen.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine schematische Darstellung für
einen Entparaffinierungsapparat gegeben, an dem der Weg der behandelten Öle und
die Trennung von 01 und Paraffin, erläutert wird.
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Es ist bekannt, Schmieröle durch Zusatz von Benzin zu entparaffinieren.
Der Zweck des Zusatzes dieses Verdünnungsmittels war, die Viscosität des öles herabzusetzen,
uxn es bei Tieftemperaturen behandeln zu können. Es wurde aber gefunden, daß leichtes
Benzin ein erhebliches Lösungsvermögen für Paraffin besitzt. Schwereres Benzin hat
zwar ein geringeres Lösungsvermögen für Paraffin, ist andererseits aber ein wesentlich
schlechteres Verdünnungsmittel, um die Viscositiät herabzusetzen, so daß Benzin
im allgemeinen recht `wenig geeignetes Fällmittel für das Paraffin ist, um so mehr
als man, um ein 01
von gegebenem Fließpunkt zu erhalten, die Entparaffinierung
etwa 2o bis 30° unterhalb des gewünschten Fließpunktes vornehmen muß.
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Neuerdings hat man Entparaffinierungsmittel vorgeschlagen, die nicht
nur den gleichen Verdünnungseffekt haben wie das Benzin, sondern auch viel schlechtere
Löser für die Paraffine darstellen, so daß sie eine viel stärkere Fällungswirkung
haben und eine schärfere Abscheidung der Paraffine herbeiführen. Auch Mischungen
derartiger Fällungsmittel wurden entwickelt, die eine erheblich schlechtere Lösungsfähigkeit
für die Paraffine haben, als die Ölbestandteile des zu behandelnden Schmieröles.
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Es hat sich aber als überaus schwierig erwiesen, mit einem einzelnen
Lösungsmittel eine scharfe Trennung von Öl und Paraffin
herbeizuführen,
weil in fast allen Fällen bei dem geprüften Lösungsmittel eine schlechte Aufnahmefähigkeit
für Paraffin mit eine7.'-sehr mäßigen Aufnahmefähigkeit für Öl vi Bunden war. Ebenso
zeigten die Mittel,; denen das Öl gut löslich war, eine zu gröle Lösefähigkeit für
das Paraffin. Aus dieseni'f Grunde hat man sich für den Zweck der Paraffinausscheidung
der Verwendung von Gemischen zweier oder mehrerer selektiver Löser zugewandt, und
durch sorgfältige Auswahl der Mischungsbestandteile kann man in der Tat zu Lösungsmitteln
gelangen, die eine hohe Aufnahmefähigkeit für das Öl mit einer verhältnismäßig geringen
Aufnahmefähigkeit für das Paraffin verbinden. Wenn durch Verwendung von solchen
Lösergemischen auch eine schärfere Trennung von Öl und Paraffin gelingt, so haben
sich aber auf der anderen Seite doch unerwünschte Schwierigkeiten bei der Wiedergewinnung
der Lösungsmittel ergeben. Ferner kommt es häufig vor, daß die eine Löserkomponente,
die als Fällmittel für das Paraffin dient, eine verhältnismäßig große Wasserlöslichkeit
hat. Das führt zu weiterer Erschwerung bei der Wiedergewinnung der Zusatzmittel
insofern, als sich in diesem Fall die Abtreibung des Zusatzmittels mit Wasserdampf
verbietet und sich etwas höhere Lösungsmittelverluste ergeben. Es bleibt also nach
wie vor die Aufgabe bestehen, selektive Löser für die Entparaffinierung zu finden,
die eine scharfe Ausscheidung des Paraffins aus dem Öl herbeiführen und gleichzeitig
durch einfache Destillation mit Wasserdampf wiedergewonnen werden können.
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Es wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten vermieden werden,
wenn man zur Entparaffinierung von Mineralschmierölen Methyl-n-butyllceton oder
Äthyl-n-butylketon verwendet. Diese haben eine hohe Aufnahmefähigkeit für Öl und
ein äußerst geringes Lösungsvermögen für Paraffin. Sie sind infolgedessen vorzügliche
Entparaffinierungsmittel für viscos,e Öle auch ohne Zusatz anderer Verdünnungsmittel
und ermöglichen es, die Trennung von Öl und Paraffin vorzunehmen, ohne Gefahr zu
laufen, daß bei der Entparaffinierungstemperatur eine Ausscheidung von Öl .eintritt.
Sie sind verhältnismäßig wohlfeil, sind reine Verbindungen mit einem vergleichsweise
engen Siedebezirk, sieden bei mäßig hohen Temperaturen und können bei gewöhnlichem
Druck mit Abdampf abdestilliert werden. Ihre Löslichkeit 'in Wasser ist so gering,
daß wesentliche Verluste an Lösungsmittel bei ihrem Gebrauch nicht zu befürchten
sind.
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Der Vorgang der Entparaffinierung wachshaltiger Destillate oder Rückstände
soll beispielsweise an der schematischen Zeichnung erläutert werden: i ist der Vorratsbehälter
für das paraffinhaltige Öl. Der Behälter wird auf einer Temperatur oberhalb des
Schmelzpunktes des i raffins gehalten. Das 01 wird dem Be-#älter i mittels
Pumpe 3 durch die Leitung entnommen. Der selektive Löser befindet sich im Gefäß
5 und wird bei Inbetriebsetzung des Verfahrens durch die Leitung 6 entnommen und
dem Öl zugeführt. ..Nachdem der Betrieb itn Gange ist, wird kein frischer Löser
mehr direkt dem Öl zugeführt, sondern der Löser wird zunächst zum Waschen
des abgeschiedenen Paraffins auf dein Filter benutzt und dann durch Rohr .I zugeführt.
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Das Öl wird dann mit dem selektiven Löser in dein notwendigen Verhältnis
gemischt, den Wärmeaustauschern 8 und 9 und dann dem Kühler io zugeführt. In dem
letzteren wird die Mischung auf eine Temperatur herabgekühlt, bei der das Paraffin
sich in fester Form abscheidet. Das Rohr i i führt dann das Gemisch aus festen und
flüssigen Stoffen zu dem Filter, das als Platten- oder Rahmenfilter, zweckmäßig
aber für kontinuierlichen Betrieb ausgebildet sein kann. Das dargestellte Filter
besteht aus einer Trommel 13, deren zylindrische Oberfläche mit dem Filtertuch
bezogen ist. Die Trommel befindet sich in einem Gehäuse 14 auf einer Rohrachse
15. Die Trommel wird langsam gedreht. Der flüssige Paraffinschlarnin wird
am Boden des Gehäuses 14 zugeführt. und die Filtration geht auf etwa 3o bis .l.o°/"
der Filteroberfläche vor sich. Das Filtrat tritt durch das Filtertuch und durch
die Hohlachse 15, das Rohr 16 zu dem Behälter 17. Von dort wird es dem Dampfkessel
ig zugeführt und geht dann in Dampfförin zusammen mit dem Wasserdampf durch da:
Rohr i9 zu dem Kondensator -2o und dann zu dem Trennungsgefäß 2i, in dem sich Wasser
und Löser trennen und das Wasser durch Rohr 22 abgeführt wird. Der selektive Löser
wird durch Rohr 23 und Pumpe 2.4 dem Vorratsgefäß 5 wieder zugeführt.
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Wie oben erwähnt, befinden sich immer 35 bis d.o °/o des Filtertrommelumfanges
in Tätigkeit, indem sie in das Filtergut eintauchen. Während dieser Phase bildet
sich der Paraffinkuchen. Dieser hat infolge des lockeren Zusammenhaftens der Paraffinkristalle
eine schwammige Struktur, so daß das Volumen der Zwischenräume und Poren, die mit
der Lösung gefüllt sind, etwa zehnmal so groß ist als das Volumen des kristallisierten
Paraffins in der Paraffinschicht. Dieser Paraffinkuchen bewegt sich in dem größeren
Sektor. 5o bis 551110 des Umfanges, und wird dauernd mit frischem Lösungsmittel
gewaschen. Dieses
vorgekühlte Waschmittel wird direkt vom Behälter
5 durch die Pumpe 25 dem oberen Ende des Filtergehäuses zugeführt.
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Es wurde festgestellt, daß bei diesem Kreis= lauf des Lösungs- bzw.
Waschmittels et-#N;a 25 bis 351/, der in den Poren des Paraffin kuchens zurückbleibenden
Öllösung durch da.s-Waschmittel verdrängt werden können, ohne daß die Konzentration
des Öls im Filtrat geändert wird. Das Filtrat des Waschkreislaufes zerfällt also
in zwei Fraktionen. Die eine davon, der .Menge nach 25 bis 351/, der gesamten Lösung
im Paraffinkuchen, kann leicht verdrängt werden und kann, da sie in ihrer Zusammensetzung
übereinstimmt mit der Hauptmenge der Öllösung, in der vor oder während des Filtrationskreislaufes
das Paraffin suspendiert ist. Die zweite Fraktion hat eine geringere Ölkonzentration
als die Hauptmenge und wird benutzt, um das anfallende Paraffin zu verdünnen. Eine
Mischung von Filtrat und Waschflüssigkeit findet, wie hier bemerkt werden soll,
nicht statt; denn die Achse der Filtertrommel hat, was in der Zeichnung nicht zu
erkennen ist, wie voneinander abgezweigte Ableitungen. In der Zeichnung ist diese
Trennung nur angedeutet, indem das Filtrat an dem einen Ende der Hohlachse auftritt,
die Waschflüssigkeit an dem entgegengesetzten Ende.
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Die Waschflüssigkeit fließt durch das Rohr 27 zu den Wärmeaustauschern
9 und 8 und dann durch Rohr _#, wo sie mit der ursprünglichen paraffinhaltigen Beschickung
sich vermischt. Es wurde bereits oben festgestellt, daß frischer selektiver Löser
zur Verdünnung des paraffinhaltigen Ausgangsmaterials im Laufe des Verfahrens nicht
benutzt wird, sondern nur zur Wäsche des Paraffinkuchens. Die Gesamtdauer des Filterkreislaufes,
also Filtration, Wäsche, Trocknung und Austragen des Paraffins wird durch die Verwendung
relativ großer Mengen des Lösers zum Waschen des Paraffins nicht wesentlich verlängert,
da der Durchtritt des Lösers durch Paraffin im Filter gegen Ende der Wäsche sehr
gesteigert wird. Andererseits kann durch diese Art der Wäsche ein ölfreies Paraffin
auf der einen Seite und eine nahezu theoretische Menge entparaffiniertes Öl erhalten
werden. Nach dem Verfahren der Anmeldung ist es möglich, mit einer im allgemeinen
genügenden Ölverdünnung von 2: z eine größere Ausbeute an entparaffiniertem Öl zu
erhalten, als sie bei den in der Literaturstelle vorgeschlagenen Verfahren erreichbar
ist, bei denen die doppelte Menge selektiver Löser gebraucht wird.
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Der gewaschene Paraffinkuchen wird dann in einen Entleerungsraum geführt,
wo er mit einem geeigneten Abstreichmesser vom Filtertuch abgenommen wird. Das abgehobene
Paraffin enthält noch die sechsfache Menge (Volumen) an Waschmittel. Eine längere
Trocknung im Filter würde zu' einer Herab-. setzung der Durchsatzgeschwindigkeit
führen. 'Besser kann die Verminderung des Flüssigkeitsgehaltes dadurch geschehen,
daß das abgestochene Wachs einer Zentrifuge oder einer Walzenpresse, wie sie in
der Papierindustrie ähnlich benutzt werden, zugeführt wird, in der- es zwischen
tiefgekühlten Walzen abgepreät wird. Die ablaufende Flüssigkeit kann als Verdünnungsmittel
in den Betrieb zurückgeführt werden, während der abgepreßte Paraffinkuchen zur Wiedergewinnungsanlage
für das Lösungsmittel weitergeht. Wenn die mechanische Trennung des Paraffins von
dem Lösungsmittel wohl am besten durch Filtration geschieht, so kann sie doch auch
auf andere Weise geschehen, so z:B. durch Zentrifugen, ferner in Absetzbehältern.
Doch ist im allgemeinen die. Filtration wirkungsvoller.
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Methyl-n-butylketon oder Äthyl-n-butylketon können mit vollem Erfolg
zur Entparaffinierung verschiedener Destillate verwendet werden. Methyl-n-butylketon
ist das bessere Paraffinfällungsmittel und hat außerdem ein besseres Lösungsvermögen
für viscoses Mineral, so daß es nicht notwendig ist, noch andere Zusätze, wie Benzol,
Benzin, o-Dichlorbenzol u. dgl. zu machen, um die störende Ausscheidung des viscosen
öls aus der =Mischung bei den tiefen Entparaffinierungstemperaturen zu verhindern.
Statt dessen kann man besonders bei leichter Öldestillation sogar durch Zusätze
von beispielsweise Aceton, Methyläthylketon und anderer Paraffinfäller die Lösefähigkeit
für Paraffin noch herabsetzen. In solchen Fällen sind die niederen aliphatischen
Ketone als das Paraffin fällende oder die Paraffinfällung modifizierende selektive
Löser vorzuziehen in Hinblick auf die Tatsache, daß dann die Filterleistungen außerordentlich
gesteigert werden.
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Für die n-butylketone ist ihre sehr geringe Löslichkeit in Wasser
kennzeichnend; sie beträgt nur 1/, der Löslichkeit der Isomeren, so daß Verluste
aus dieser Seite des Verfahrens weitgehend vermieden sind. Diese geringe Wasserlöslichkeit
des Methyl-n-butylketons in Vergleich zu der entsprechenden Isoverbindung ermöglicht
es, den Löser aus dem Öl oder dem Paraffin durch Wasserdampfdestillation leichter
und mit ganz hoher Ausbeute wiederzugewinnen. Diese Wiedergewinnung mit geringsten
Verlusten stellt einen sehr wichtigen Umstand für die Kostenfrage der Entparaffinierüng
dar. .
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Die Menge des aufzuwendenden selektiven Lösers je Volumen paraffinhaltiger
Öle ist,
wie gefunden, sehr verschieden und hängt von der Viscosität
des Öles, seinem Paraffingehalt und dem Reinheitsgrade ab; den das Paraffin erhalten
soll. Bei leichteren Ölen kommt man mit weniger Lösungsmittel aus als bei schwereren.
Der Gesamtaufwand einschließlich Waschflüssigkeit kann weniger als i Volumen je
Volumen wachshaltigen Öles betragen. Bei schwereren Ölen oder bei der Herstellung
praktisch ölfreier Paraffine kann es zweckmäßig sein, den Aufwand an Lösungsmittel
auf 11;2 bis, 2 Volumen je, Volumen Öl zu steigern. Eine Steigerung auf 21'2 Volumen
und mehr ist selten und kommt nur bei sehr viscosen Ölen in Frage. Dagegen können
höhere Verdünnungen vorteilhaft sein, wenn der Paraffingehalt des Öles 15 bis 20'/"
übersteigt. Dann dient der höhere Lösungsmittelzusatz dazu, den Paraffinschlamm
mit genügender Flüssigkeit auf das Filter zu bringen.
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Die Durchtrittsgeschwindigkeit für die Filtrate bei der Arbeit mit
diesen selektiven Lösungen wechselt mit der Viscosität des zu behandelnden Öles,
doch läßt sich auch bei viscoserem Öl und einem verstärkten Zusatz von Lösungsmittel
eine Filterleistung von id.o bis 2301 Öl je i qm Filterfläche in i Stunde erreichen.
Bei Benutzung der erfindungsgemäßen selektiven Löser ist Trennung von Paraffin und
Öl bemerkenswert scharf, und die Entparaffinierungstemperatur liegt nahe bei dem
Fließpunkt des Filtrates. In einzelnen Fällen, insbesondere bei sehr leichten Ölen,
kann der Fließpunkt i- bis 2° oberhalb der Entparaffinierungstemperatur liegen,
doch liegt er bei höher viscosem 0I beträchtlich unter der Entparaffinierungstemperatur.
Infolgedessen ist bei dem Verfahren nach der Erfindung der Kostenaufwand für die
Kühlung erheblich geringer. Der Ölgehalt im Paraffinkuchen kann durch die Wäsche
mit dein frischen Lösungsmittel so niedrig als irgend gewünscht gehalten werden,
z. B. aulweniger als 3 bis 5 0/0 nach Abtreiben des Lösungsmittels. Berechnet auf
die Beschickung von paraffinhaltigem Öl stellt das einen Verlust von o,-2 bis o,4
1/o, also eine fast theoretische Zerlegung des paraffinhaltigen Öles dar. Eine derartige
Möglichkeit, z. B. aus paraffinhaltigen Destillaten aus Mid-Continent-Roliöl entparaffinierte
Öle in Ausbeuten von etwa 92% (Volumen) durch Verdünnung und Wäsche mit einem allgemein
zugänglichen selektiven Löser in ':Mengen unter 2 Volumen je i Volumen Öl zu erhalten,
stellt eine wichtige Neuerung auf dem Gebiete der Entparaffinierung dar. Dieser
Effekt der Verbesserung der Ausbeute an entparaffiniertem Öl auf 92 0/0 (Volumen)
gegen bisher erreichbare 72 bis 75 0% (Volumen) ist dadurch ermöglicht, daß das
ganze frische Lösungsmittel als Waschflüssigkeit verwendet wird und etwa 70 0/0
des am Ende der Benutzung im Paraffinkuchen eingeschlossenen Öles zu dem frisch
eintretenden zu entparaffinierenden 01
zurückgeführt werden.
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Das Verfahren soll noch an einigen zahlenmäßigen Beispielen erläutert
«-erden: Beispiel i Zu einem Öl von der Viscosität -.,2° E bei 38° wurde.eine Lösung
von 40 Volumenteilen entparaffiniertem Öl in io5 Teilen Methyln-butylketon zugesetzt.
Diese Lösung entspricht der zweiten Fraktion des Filtrates im Waschprozeß, das nach
der Entparaffinierung dieses Destillates in 0,75 : i,0 Verdünnung und Nachwäsche
des Paraffinkuchens mit i,o5 Volumen frischem Lösungsmittel anfällt. Die Mischung
wird dann auf -3,5= herabgekühlt und bei dieser Temperatur filtriert. Die Ausbeute
an entparaffiniertem Öl (Filtrat und erste Waschfraktion) betrug nach Entfernung
des Lösungsmittels etwa 92,5 0%0 des Ausgangsdestillates. Das Produkt hatte einen
Fließpunkt von -i°. Die Filterleistung entsprach je Stunde etwa 12,41 paraffinhaltigem
Öl je Quadratmeter Filterfläche.
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Der auf dem Filtertuch abgesetzte Wachskuchen wurde mit frischem Lösungsmittel
in einer Menge von io5 °% des in Arbeit genommenen paraffinhaltigen Öles gewaschen.
Die als zweite Fraktion erhaltene Waschflüssigkeit wird zur Verdünnung neu einzuführenden
paraffinhaltigen Öles verwendet. Der Paraffinkuchen, der nach der Entfernung des
Waschmittels etwa 15 0/0 Öl enthält. kann. wenn nötig, noch durch Saigern raffiniert
werden. . Beispiel Bei einer anderen Probe mit demselben Öl und demselben selektiven
Löser enthielt die in den Betrieb zurückgeführte Waschflüssigkeit 23 Teile entparaffiniertes
Öl undi85 Teile Lösungsmittel. Die Entparaffinierungstemperatur war -2,8° und der
Fließpunkt des aus dem Filtrat gewonnenen Öles i, i ". Die Ölausbeute betrug etwa
93 0/0. Der tatsächliche Ölgehalt des Paraffins war 3,9 0%, davon auspreßbares Öl
= o. Dieses Mal entsprach die Filterleistung einem stündlichen Durchsatz von
30,2 Liter paraffinhaltigem Öl je Quadratmeter Filterfläche. Beispiel 3 Bei
einer weiteren Probe wurde das gleiche selektive Lösungsmittel verwendet, aber ein
etwas schwereres Öl von 7,3° E bei 38°. Die zur Verdünnung des Ausgangsöles benutzte
Waschflüssigkeit enthielt 35 Teile 01 und
2o2 Teile Lösungsmittel.
Die Entparaffinierungstemperatur war -11,71, der Fließpunkt des Filtrates -I2'.
Die Ölausbeute war 89,5 °% und das Paraffin enthielt etwa 14'/, Öl. Die Filterleistung
entsprach einem stündlichen Durchsatz von etwa 2o6 Liter paraffinhaltigem Öl je
Quadratmeter Filterfläche.
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Beispiel 4 Ein noch schwereres Öldestillat von 2,4° E bei 99° wurde
mit einer Waschflüssigkeit versetzt, die 26 Teile Öl und igo Teile Methyln-butylketon
enthielt; es wurde ein Filtrat erhalten, das bei einer Entparaffinierungstemperatur
von -i2° ein entparaffiniertes 0l vom Fließpunkt 8,9° enthielt. Die Ölausbeute war
etwa 92,5 °% und der Ölgehalt des Paraffins nach Abtreiben des Lösungsmittels nur
3 °/o, der stündliche Durchsatz des zu entparaffinierenden Öles betrug etwa 226
Liter je Quadratmeter Filterfläche.
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Beispiel 5 Bei einem noch schwereren Öl von 4,7° E bei 99° betrug
der Gesamtaufwand an. selektivem Löser für Verdünnung des Ausgangsöls und Wäsche
des Paraffinkuchens 2,3 Volumen jeVolumenparaffinhaltigenÖles. Nach der Entparaffinierung
bei -2,8° ergab sich, bezogen auf das Ausgangsöl, im Filtrat eine Ausbeute von 93
°% eines Öles mit Fließpunkt von -4°. Die Filterleistung entsprach einem stündlichen
Durchsatz von 2o5 Liter paraffinhaltigen Öles je Quadratmeter Filterfläche.
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Die selektiven Löser, wie sie erfindungsgemäß vorgeschlagen sind,
können nicht nur zum Entparaffinieren von Ölen, sondern auch zum Entölen von Paraffin
benutzt werden. Sie können zusammen mit Hilfsstoffen für die Filtration, wie Ton,
Kieselsäuregel, Kieselgur, Naphthalin, p-Dichlorbenzol, verwendet werden, doch kommen
diese Zusätze praktisch kaum in Frage, da selbst bei Zylinderölen die Filterleistungen
sehr hoch sind. Auch Hilfsstoffe, die die Kristallisation des Paraffins günstig
beeinflussen, können in Verbindung mit diesen Lösern verwendet werden, wie Kondensationsprodukte-aromatischer
Kohlenwasserstoffe, Phenole u. dgl. mit chlorierten Paraffinen oder Olefinen. Auch
Nachläufe der Paraffindestillation, sauerstoffhal= tige Polymere aus der energischen
Behandlung von Paraffin mit Luft oder Sauerstoff sind für das Verfahren unter Umständen
geeignete Zusätze.
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Es ist auch schon die Verwendung aliphatischer Ketone .zur Entparaffinierung
von Schmierölen vorgeschlagen worden. Es wurde jedoch gefunden, daß bei der Verwendung
von Methyl-n-butylketon oder Äthyl-n-butylketon ein erheblicher technischer Effekt
erzielt wird, wie aus folgenden Zahlen hervorgeht.
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Es wurde zur Entparaffinierung von i Volumen Öl i1/2 Volumen der Ketone
verwendet. Beim Methyl-n-butylketon lag die Entparaffinierungstemperatur bei -8,3o,
beim Methylisobutylketon dagegen bei -g,4°. Die Ausbeute an entparaffiniertem Öl
war in beiden Fällen 9i °%o, dagegen war der Filterdurchsatz für die Stundeneinheit,
wenn diese bei dem Methyl-n-butylketon auf ioo angenommen war, bei dem Methylisobutylketon
nur 75. Beim Vergleich des Methyl-n-butylketons als Entparaffinierungsmittel mit
anderen Ketonen, Methyl-n-amylketon, Diisopropylketon, Ketone aus Acetonöl, ergaben
sich die aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlichen Zahlen:
Entparaffinierungs- Entparaffiniertes |
Lösungsmittel temperatur Öl, Ausbeute Filterdurchsatz |
auf too bezogen |
Methyl-n-butylketon........ - 8,3 gi 100 |
Methyl-n-amylketon . . . . . . . . -- 9,4 gi 48 |
Diisopropylketon........... - 10,55 go 40 |
Ketone aus Acetonöl ....... -1o,55 g1 15 |
Aus diesen Zahlen ergibt sich die Wichtigkeit der Feststellung, daß die Filtergeschwindigkeit
des entparaffinierten Öles mit Methyln-butylketon durchaus überlegen ist, was in
der Großpraxis natürlich eine außerordentlich wichtige Zeit- und Arbeitsersparnis
darstellt.