DE2022755C3 - Verfahren zur selektiven Abtrennung von Aromaten aus flüssigen Beschickungsgemischen unter Verwendung eines Werner-Komplexes - Google Patents
Verfahren zur selektiven Abtrennung von Aromaten aus flüssigen Beschickungsgemischen unter Verwendung eines Werner-KomplexesInfo
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Description
in der A ein Metallion mit einer Ordnungszahl über U1B eine basische Stickstoffverbindung, C ein Anion
und χ und y unabhängig voneinander ganze Zahlen zwischen 1 und 6 bedeuten, in einem inerten
Lösungsmittel, das Aromaten zu extrahieren und die Bildung von zwei flüssigen Phasen im Gleichgewicht
mit dem Werner-Komplex zu fördern vermag, im Gegenstrom in Kontakt bringt, wobei die eine
flüssige Ph?.se das an Aromaten verarmte Beschikkungsgemisch und die andere flüssige Phase das an
Aromaten angereicherte Lösungsmittel zusammen mit der Einschlußverbindung als Aufschlämmung
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel flüssige
Ätheralkohole, flüssige Polyole mit etwa 2 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Propylencarbonat einsetzt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Abtrennung von Aromaten aus flüssigen Beschickungsgemischen mit einem Siedebereich von 50 bis 650° C.
wobei man das Beschickungsgemisch mn einem Werner-Komplex als Einschlußverbindungsbildner und
einem flüssigen Lösungsmittel in Kontakt bringt.
Die Verwendung von Einschlußverbindungsbildnern wie Harnstoff. Thioharnstoff oder Clathratbildnern zur
vorziigsweisen Komplexbildung verschiedener Substanzen ist schon lange bekannt, wobei die historische
Entwicklung und die chemische Natur solcher Verbindungen z. B. in Mandelcorn. Non-Stoichiometric Compounds,
Academic Press, 1964. dargelegt ist. Die Verwendung des Ausdrucks »Non-Stoichiometric«, wie
er bei Komplexen angewandt wird, die durch Einschlußverbindungsbildner
gebildet werden, d. h Win und Gast, ist ziemlich passend, da Röntgendaten von
derartigen Komplexen, die auch als Addukte bezeichnet
werden können, zeigten, daß die Gastverbindung in Längskanäle (Harnstoff und Thioharnstoff) oder Käfige
(Clathrate). die durch das forllaufende Kristallgitter der
Wirtsverbindung gebildet werden, eingeschlossen sind,
und daß solche Verbindungen nicht dem Gesetz der multiblen Proportionen gehorchen.d. h.das Molverhält
nis von Wirt zu Gasi keine ganze Zahl spin muß Die
Beständigkeit des Komplexes hängt vom physikalischen Verhältnis ab, <l. h. vom Sitz zwischen den Gästfnolekülen
und den Kanälen und nicht beispielsweise von einer spezifischen Reaktion zwischen Gastmolekül und
kannlbildender Verbindung wie z. B. Harnstoff.
Es ist ferner bekannt, mit Hilfe der EinsGhlußverbin·
dungsbildner unter Anwendung unterschiedlicher Trennverfahren bestimmte Gemische zu trennen.
Aus der DE-AS 12 75 038 ist ein Verfahren zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe aus diese
neben paraffinischen und/oder naphthenischen Kohlenwasserstoffen enthaltenden Kohlenwasserstoffgemischen
unter Verwendung selektiv extrahierender Lösungsmittel und Einschlußverbindungsbildnern, wie
Harnstoff oder Thioharnstoff, bekannt Dabei werden die Einschlußverbindungsbildner als Lösung in diesen
Lösungsmitteln eingesetzt.
Es ist ferner bekannt, Werner-Komplexe mit Erfolg zum Entfernen von Aromaten aus Gemischen mit
anderen Verbindungen zu verwenden. Dies bedeutet natürlich nicht, daß man lediglich Werner-Verbindungen
zur Komplexbildung mit Aromaten verwenden kann. Clathrate von Aromaten mit Cyclodextrine^
Tetrahalogenkohlenstoffe, Promellitsäuredianhydrid, Metallhalogenide^ Desoxycholsäure, T'i.Jienylmethan
und tri-o-Thymotid können die gleiche Funktion erfüllen.
Werner-Komplexe werden ausführlich in der GB-PS 10 55 815 und in einer Veröffentlichung unter dem Titel
»Use of Werner Complexes for the Clathration Separation of Organic Mixtures« von W. D. Schaeffer
u. a, 6. Welt-Petroleum-Kongress, Band 4, Seiten 65 bis
73, beschrieben.
Aus den US-PS 28 49 511 und 28 49 513 sind Verfahren bekannt, wonach sich Aromaten, die sich in
ihrer Konfiguration unterscheiden mit Hilfe von Werner-Komplexen als Einschlußverbindungsbildner,
und Lösungsmitteln trennen lassen, wobei die Werner-Komplexe ebenfalls als Lösung in diesen Lösungsmitteln
vorliegen.
Diese Verfahren erfordern zwei Temperaturstufen, um eine homogene Lösung zu bilden und müssen
anschließend gekühlt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Beschickungsgemisch mit
einer Aufschlämmung eines festen Werner-Komplexes der Formel
AB1C,
in der A ein Metallion mit einer Ordnungszahl über 11, B
eine basische Stickstoffverbindung. C ein Anion und χ und y unabhängig voneinander ganze Zahlen zwischen 1
und 6 bedeuten, in einem inerten Lösungsmittel, das Aromaten zu extrahieren und die Bildung von zwei
flüssigen Phasen im Gleichgewicht mit dem Werner-Komplex zu fördern vermag, im Gegenstrom in
Kontakt bringt, wobei die eine Hiesige Phase das an Aromaten verarmte Beschickungsgemisch und die
andere flüssige Phase das an Aromaten angereicherte Lösungsmittel zusammen mit der F.inschlußverbindung
als Aufschlämmung enthält.
Der wesentliche Unterschied zwischen erfindungsgemäßem Verfahren und bisher üblichen Methoden
besteht darin, daß in ersterem eine Aufschlämmung aus
Einschlußverbindungsbildner und Lösungsmittel verwendet wird im Gegensatz zu letzteren, bei denen mit
Losungen gearbeitet wurde. Beim erfindungsgemäßcn Verfahren findet gleichzeitige F.xtrakimn und Komplex
bildung der Aromaten Sinti, d. h, die Aromaten werden durch eine dispergierte feste Clathrationsverbindimg
aufgenommen und zusätzlich durch das Lösungsmittel extrahiert.
Bei dem üblichen Verfahren, bei dem Einschlußverbindungsbildner (Wirt) zur Addukt- oder Komplcxbildting
eitler oder mehrerer abtrennbarer Bestandteile (Gast) eines Bcschickuiigsgeiiiisehes verwendet werden.
werden eine Wirtsverbindung und ein zu trennendes Beschickungsgemisch unter im wesentlichen wasserfreien
Bedingungen in Gegenwart einer Substanz, die mindestens ein Teillösungsvermögen sowohl für die
Wirtsverbindung als auch den abtrennbaren Beschikkungsbestandteil (Gast) hat, in Kontakt gebracht, wobei
das Lösungsmittel nach Komplexbildung von Gast und Wirt die Bildung von zwei getrennten flüssigen Phasen
im Gleichgewicht mit dem Komplex gestattet; d. h., die eine flüssige Phase enthält die an abtrennbarem
Bestandteil verarmte Flüssigkeit, und die andere Phase besteht aus einem Aufschlämmungsgemisch, welches
den unlöslichen Komplex aus Gast und Wirt, das Lösungsmittel, und gelöste Substanzen enthält, die ein
Teil des abtrennbaren Bestandteiles enthalten. Nachdem nun das Aufschlämmungsgemisch leicht pumpbar
ist, kann ein Gegenstromextraktionssystem angewendet
werden, bei dem das Aufschlämmungsgemisch und die flüssige Phase miteinander in Kontakt gebracht werden.
Der Vorteil ties Verfahrens der Erfindung besteht darin, daß hydroiysierende Lösungsmittel und adsorbierende
Zusätze ausgeschaltet werden, der Grad der Adduktgewinnung gesteigert wird und eine echte
kontinuierliche Gegenstromextraktion durchgeführt werden kann, die in etwa einer flüssig-flüssig Extraktion
entspricht
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Werner-Komplexe haben die nachstehenden Eigenschaften:
1. Sie besitzen die Formel AB1C1, in der A ein
Metallion mit einer Ordnungszahl über 11, B eine
basische S'ickstoffvei binduno wie Pyridin, C ein
Anion, wie ein Chiorid, und χ und y ganze Zahlen von 1 bis 6 bedeuten.
2. Sie bilden feste Derivate mit aromatischen Molekülen.
3. Sie sind nur schwach löslich in Kohlenwasserstofflösungsmitteln,
d. h., weniger als 25 Gew.-% der gesättigten Lösung bestehen aus Salz.
4. Sie sind mäßig oder sehr gut löslich in polaren organischen Lösungsmitteln, wie Äthern. Alkoholen,
Estern oder Ketonen, d. h. bis 25 Gew.-% oder mehr der gesättigten Lösung.
Ein typischer Werner-Komplex, der bevorzugt wird, ist Nickeltetra-(4-methylpyridin)-dithiocyanat. Diese
Verbindung enthält die beiden Anteile, die typisch für den Werner-Komplex sind: das »Werner-Salz«, nämlich
Nickelthiocyanat, und das »Werner-Amin«. nämlich 4-Methylpyridin.
Üblicherweise wurden die Werner-Komplexe bei diskontinuierlichen Verfahren verwendet. Die Nachteile
hierbei sind die Notwendigkeit wiederholter Verfahrensaufbereitung, eine periodische Einstellung des
Systems zur Erzielung optimaler Ausfällungsbedingunfen
sowie diskontinuierlicher Transport von Feststoffen und Lösungen. Bei der Durchführung des Verfahrens im
lechnisc hen Maßstab beeinträchtigen diese .Schwierigkeiten
die Handhabung und Durchführbarkeit eines Abtrennverfahrens erheblich. Außerdem wohnt dem
WcrncpKomplex eine Begrenzung hinsichtlich der Aromatenmenge, die er aus einem Gemisch entfernen
kann, irine. Es sind daher große Mengen des Komplexes erforderlich, um die aromatischen Bestandteile aus dem
Beschickungsstrom, wie beispielsweise dampfgekracktes Naphtha, zu entfernen.
Beim Einsatz der Werner-Komplexe zur Entfernung
der Aromaten aus Kohlenwasserstoffbeschickungen nach dem erfindungsgemäBen Verfahren lassen sich alle
diese Nachteile beseitigen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden der einen Aromaten enthaltende Beschickungsstrom, eine
einen der vorstehend beschriebenen Werner-Komplexe enthaltende Dispersion und ein Lösungsmittel, das
Aromaten zu extrahieren vermag, im Gegenstrom in einer entsprechenden Kontaktvorrichtung in Beiährung
gebracht. Wie bereits ausgeführt, muß das flüssige
ίο Lösungsmittel derart sein, daß es die Bildung getrennter
Schichten nach der Extraktion und Komplexbildung fördert Die obere Schicht oder das Raffinat enthält den
an Aromaten verarmten Beschickungsstrom. Die untere Schicht ist eine Dispersion des festen Komplexes in
einer Lösung, wobei der Komplex aus Wirtsverbindung, d. h. Werner-Komplex, und in diesen eingeschlossene
Aromaten besteht Die Lösung besteht aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, die in dem Lösungsmittel
extrahiert und gelöst sind. Während des Gegenstrom-Kontaktverfahrens können Umgebungstemperaturen
und -drücke angewandt werden. Nach dem Gegenstrom-Kontaktverfahren in einer geeigneten Kontaktvorrichtung,
wie beispielsweise einem Siebbodenturm oder einem Füllkörperturm, fließt das Dispersionsgemisch
kontinuierlich aus dem System, da es leicht abzupumpen ist Hierin liegt eine wesentliche Verbesserung
gegenüber bisherigen diskontinuierlichen Verfahren.
Die Fähigkeit des Lösungsmittels, Aromaten selektiv zu extrahieren, ist aus nachstehendem Grund verbessert.
Das Lösungsmittel ist zu jedem Zeitpunkt während des Trennverfahrens, wenn ein Gleichgewicht erreicht
wurde, im Hinblick auf alle Bestandteile gesättigt, d. h., es ist eine gesättigte Lösung, die sowohl Kohlenwasser-
ii stoffe als auch Komplexbildner enthält. Die Tatsache,
daß der Komplexbildner im Lösungsmittel gelöst ist, bedeutet, daß die Aufnahmefähigkeit des Lösungsmittels
für Kohlenwasserstoffe im allgemeinen dank eines Aussalzeffekts reduziert ist. Da die Affinität des
4rt Lösungsmittels für aromatische Kohlenwasserstoffe
größer ist als seine Affinität für andere Kohlenwasserstoffe, weist das mit allen Komponenten gesättigte
Lösungsmittel mehr Nichtaromaten ab. Ein derartiger Effekt ist bekannt und wird in der Technik zur
ν-, Verbesserung einer Lösungsmittelextraktion verwendet
(vgl. DE-AS 12 75 038).
Erfindungsgemäß zu behandelnde Beschickungsströme sind solche, bei denen eine Abtrennung von
Aromaten erwünscht ist. Hierunter fallen Aromaten mit
V) 6 bis 12 Kohlenstoffatomen sowie Aromaten, die
kondensierte Ringe haben, wie beispielsweise Anthraceη
und Naphthalin Zu den Aromaten gehören folglich Benzol. Toluol, die verschiedenen Xylolisomeren. wie o-,
m- und p-Xylol. C- bis CY>-Alkylderivate von Benzol im
ΊΊ allgemeinen, die polynuklearen Aromaten, wie beispielsweise
Naphthalin und Phenanthren, und Alkyl- oder Cycloalkylderivate derselben. Typischerweise
findet man die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu entfernenden Aromaten in Kohlenwasserstoffe-
fm sthickungsströmen, die zwischen 50 und b50°C sieden.
Insbesondere wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung von Aromaten aus dampfgekrackten Naphthas
mit einem Siedebereich von 50 bis 1500C
angewandt. Besonders wichtig ist die Entfernung von Aromaten, wie z. B- Benzölt Toluol und Xylolen aus
Naphthas wegen ihres Werts als chemische Rohstoffe. Weitere Beschicküngsströrne, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelt werden können, sind
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beispielsweise: leichte Rohnaphthas, Kerosine, Gasöle sowie Schmieröle. Es kann beispielsweise vorteilhaft
sein, die Aromaten aus einem leichten Naphtha zu extrahieren, um den Durchsatz bei einem Reformingverfahren
zu reduzieren. Ferner ist die Gegenwart einer hohen Konzentration an Aromaten innerhalb einer
Kerosinbereichfraktion, wie beispielsweise Düsentreibstoff mit einem allgemeinen Siedebereich von 135 bis
330°C wegen der ungünstigen Brenneigenschaften und des niedrigen Energiegehalts die den Aromaten
innewohnen unerwünscht Aromaten innerhalb einer Schmierölfraktion mit einem Siedebereich zwischen 205
und 650°C sind ebenfalls unerwünscht, da sie zu einer
schlechten Oxidationsbeständigkeit führen und einen ungünstigen Einfluß auf den Viskositätsindex haben.
Die beim Verfahren der Erfindung zu verwendenden Lösungsmittel müssen die nachstehenden Eigenschaften
haben:
1. Die Fähigkeit, die Bildung getrennter Schichten zu
fördern, d. h., die Abtrennung des Raffinati als getrennte flüssige Phase aus der Lösung und dem
Feststoff, nachdem die Aromaten einen Komplex gebildet haben und extrahiert wurden.
2. Eine Lösungsmittelselektivität in den für aromatische Kohlenwasserstoffe beschriebenen Lösungen.
3. Wenigenstens ein geringes Lösungsvermögen sowohl für den Einschlußverbindungsbildner als
auch für die Aromaten.
Außerdem sollte das Lösungsmittel nichtreaktionsfä- jo
hig oder nur schwach reaktionsfähig mit dem Einscnlußverbindungsbildner sein und die Komplexbildung
fördern. Der letzte Faktor ist an die Fähigkeit des Lösungsmittels zum Lösen des Einschlußverbindungsbildners
und des Aromaten gebunden.
Spezielle Lösungsmittel, die verwendet werden können, sind polare Lösungsmittel, vorzugsweise
Ätheralkohole und Polyole. Ätheralkohole, die für die vorliebende Erfindung verwendet werden können,
lassen sich durch folgende allgemeine Formel darstel- + len:
r_O-R'-OH
in der R einen Alkyl- oder Ätherrest und R' einen Alkyisnrest bedeuten. Das wichtigste Erfordernis ist, «
daß der Ätheralkohol bei den Betriebstemperaturen flüssig ist. beispielsweise bis zu insgesamt 9 Kohlenstoffatomen
besitzt. Beispiele für derartige Verbindungen sind 2-Methoxyätli<;nol oder 2-(2-Äthoxyäthoxy)-äthanol.
Die verwendbaren Polyole haben vorzugsweise ein verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht und enthalten
etwa 2 bis etwa 6 Kohlenstoffatome, ζ. Β Diäthylenglycol, Äthylenglycol, Glycerin. Essigsäureester
von Glycerin, ζ. Β. Monoacetin. Außerdem können Verbindungen, wie beispielsweise Furfurylalkohol.
n-MethylpyrroIidon, Propylencarbonat, 1-Piperazinäthanol,
2-Chloräthanol, flüssige Phosphatester, wie beispielsweise tri-Butylphosphat, Sulfolan, Gemische,
die einen geringen Anteil an Äthylenglycol sowie einen Hauptanteil an 2-ÄthoxyäthanoI, z, B. im Verhältnis von 6ö
25%/75%, enthalten und Gemische, die einen Hauptan^
teil an 2^Äthoxyäthylacetat sowie einen kleineren Teil 2-Äthoxyäthyiacetat, z. B, im Verhältnis von 75%/25%,
enthalten, als Lösungsmittel verwendet werden. Ein besonders bevorzugtes Lösungsmittel ist 2-Methoxy»
äthanol, das leicht H.ie Addukt- und Dispersionsbildung
begünstigt.
An die Substanzen, d»e eine unlösliche Einschlußverbindung bilden, müssen folgende Forderungen gestellt werden:
An die Substanzen, d»e eine unlösliche Einschlußverbindung bilden, müssen folgende Forderungen gestellt werden:
1. Die komplexbildende Substanz und der mit den aromatischen Molekülen gebildete Komplex müssen
vorzugsweise assoziiert sein, d. h. sollen durch die Lösungsmittelphase und nicht durch den
Kohlenwasserstoffen benetzt werden, so daß der Komplex mit der Dispersion bewegt wird. Komplexbildende
Kohlenwaserstoffe, wie z. B. Triphenylmethan,
sind daher für das erfindungsgemäße Verfahren nicht geeignet.
2. Der aromatische Komplex muß in Gegenwart einer Lösungsmittelmenge, die ausreicht, um eine abpumpbare
Dispersion zu erhalten, beständig sein. Der Komplexbildner Ni(4-Methylpyridin>i(SCN)2
würde z. B. in Gegenwart von überschüssigem Pyndin teilweise zu einem Pyridinkomplex umgc
wandelt; seine Verwendung als 4-MethyIpyridir·- Werner-Komplex in eine. Pyridindispersion wäre
daher nicht möglich.
Die beim Verfahren der Erfindung einsetzbaren Werner-Komplexe bestehen aus einem Salz eines
Metalls mit einer Ordnungszahl über 11, das einen Komplex zu bilden vermag, wie beispielsweise Mangan.
Eisen. Kobalt und Nickel. Das Anion des Werner-Salzes kann ein beliebiger negativer Rest sein, wie beispielsweise
ein Thiocyanat. Isothiocyanat, Azid, Cyanat.
Isocyanat. Cyanid. Sulfat, Nitrat, Nitrit, Chlorid, Bromid.
Jodid. Phosphat. Formiat oder Acetat. Der zweite Bestandteil des Werner-Komplexes ist eine basische
Stickstoffverbindung wie ein aromatisches Amin oder ein substituiertes Pyridin, das durch koordinative
Bindungen an das zentrale Metallatom des Werner-Komplexes gebunden ist. Jede beliebige Sticksloffbase.
die ausreichend basisch ist, um mit den Werner-Salzen koordinative Komplexe zu bilden, kann verwendet
werden, vorausgesetzt, daß eine selektive Komplexbildung der Aromaten erfolgen kann. Hierunter fallen
mono- und polycyclische Verbindungen. Zu den geeigneten und bevorzugten Basen gehören Pyridin.
substituiertes Pyridin und substituierte Pyrrole. Typische Substituenten sind Halogenatome. Hydroxyl-.
Nitro-, Alkoxy-, Aryloxy-, Amino- und Cyanogruppen. Folgende Verbindungen gehören zu diesen Stickstoffbasen:
4-Methylpyridin
4-Äthylpyridin
4-n-Propyipyridin
4-IsopropyIpyridin
4-n-Butylpyridin
4-n-Hexylpyridin
4-Vinylpyr'din
4-Fluorpyridin
4-Chlorpyridin
4-Brompyridin
4-Hydro -ypyridin
4-Hydroxymethylpyridin
^Methoxypyridin
4-Afninopyridin
Methylisonicotinat
4-Cyanopyridin
4-Acetylpjndin
4-Chlormethylpyridin
3-Methylpyridin
3-Äthylpyridin
3-n-ProDvlDvridin
3-Isopropylpyfidin
3-n-Butylpyridin
3-Vinylpyridin
3-Chlorpyridin
3-Hydroxypyridin
3-Methoxypyridin
3-Acety!pyridin
3-Cyanopyridin
Älhylnicotinat
3,4-Dimethylpyridin
3,4-Diäthylpyridin
3-Methyl, 4-äthylpyridin
4-Methyl, 3-äthylpyridin
4-Methyl, 3-n-hexylpyridin
4-Methyl, 3-cyanopyridin
4-Chlor, 3-methylpyridin
4-Acetyl, 3-methylpyridin
4-N/ipthoW i-plhvlnvrMin nnA
lsochinolin.
Die zur Herstellung von erfindungsgemäBen Werner-Komplexen
geeigneten »Werner-Amine« sind zwar normalerweise heterocyclische Stickstoffbasen, jedoch
muß dies nicht unbedingt der Fall sein und andere aromatische Stickstoffbasen, die bekannlerweise für die
Herstellung der Werner-Komplexe geeignet sind, können gegebenenfalls anstelle dieser heterocyclischen
Basen verwendet werden. Spezifische Beispiele für Stickstoffbasen, die nicht heterocyclisch und für
derartige Zwecke geeignet sind, sind die substituierten primären Benzylamine einer der beiden nachstehenden
allgemeinen Formeln:
NH2
R1-CH
R1-CH
NH2
R1 C1H
R1 C1H
worin Ri eine primäre Alkylgruppe, R2 ein Wasserstoffatom
oder eine primäre Alkylgruppe und Rj eine neutrale, relativ nichtkoordinative funktionell Gruppe,
wie beispielsweise eine Alkyl-, Hydroxyl-, Nitro-, Alkoxy-. Aryloxy-. Cyano-. Carboalkoxy- oder AIkanoylgruppe.
wie beispielsweise eine Acetylgruppe oder ein Halogenatom, die mit jeder der funktioneilen
Gruppen, die in dem Gemisch aus den durch den bestimmten Werner-Komplex zu trennenden Verbindungen
vorliegt, verträglich isL R3 kann polar oder
nichtpolar und in o-, m- oder p-Stellung zu dem
Benzolring angeordnet sein.
Weitere aromatische Stickstoffbasen, die bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, sind
folgende:
a-Methylbenzylamin
oc-Äthylbenzylamin
a-Propylbenzylamin
a-Butylbenzylamin
cc- Isobutylbenzylamin
öc-Amylbenzylamin
«-Hexylbenzylamin
Ä-Octylbenzylamin
a-Methyl-p-methylbenzylamin
Λ-Methyl-o-methylbenzyIamin
«-Methyl-p-äthylbenzylamin
ä-Methyl-p-isöpropylbenzylamin hb\
ä-Methyl-p-isöpropylbenzylamin hb\
yyyy
a-Methyl-p^methoxybenzylamin a-Methyl-p-fluofbenzylafriih
«-Methyl-p-chlorberizylamih
«-Methyl-o-chlorbenzylämin
ά-Methyl-p'brombenzylamin
a-MethyNp-jodbenzylamin
flc-Methyl-rri-rtitrobenzylamih
^Propyl-p-methylbenzylamin
α-PropyI-p-brombenzyIamin
α-Isobutyl-p-brombenzylamin
Ä-Methyl-pcycIohexylbenzylamin p-Methylbenzylamin
p-Brombenz/lamin und
p-Dimethylaminobenzylamin.
a-Methyl-p^methoxybenzylamin a-Methyl-p-fluofbenzylafriih
«-Methyl-p-chlorberizylamih
«-Methyl-o-chlorbenzylämin
ά-Methyl-p'brombenzylamin
a-MethyNp-jodbenzylamin
flc-Methyl-rri-rtitrobenzylamih
^Propyl-p-methylbenzylamin
α-PropyI-p-brombenzyIamin
α-Isobutyl-p-brombenzylamin
Ä-Methyl-pcycIohexylbenzylamin p-Methylbenzylamin
p-Brombenz/lamin und
p-Dimethylaminobenzylamin.
Die Komplexe können auch lediglich ein einziges derartiges Amin oder ein Gemisch aus zwei oder
mehreren Aminen enthalten, wobei im letzteren Fall sich ein gemischter Komplex bildet.
Der bevorzugte Gesamtkomplex hai: allgemeine Formel:
ABX.
in der A <··η Metallion bedeutet, wie ei; vorstehend
definiert wurde. B ein »Werner-Amin«,.vetae Zahl von I
bis 6 und.yeine Zahl von 1 bis 3 bedeuten,
jo Geeignete verwendbare Komplexe sind beispielsweise:
Ni(4MP)4SCN)2]
Cu(4M P)4(SCN)J
:Hg(4MPMNNN)2]
Co(Pyridin)4(SCN)2]
Cd(4M P)4(CN)2]
AgHMP)2(NNN)]
:Cr(Pyridin)4SO.i]
Ti(IsochinolinHN H Oj(C2O.,),]
Ni(4M P)4CIj]
Cu(4M P)4(SCN)J
:Hg(4MPMNNN)2]
Co(Pyridin)4(SCN)2]
Cd(4M P)4(CN)2]
AgHMP)2(NNN)]
:Cr(Pyridin)4SO.i]
Ti(IsochinolinHN H Oj(C2O.,),]
Ni(4M P)4CIj]
iMHMP\.(MWMU
[Ni(4-n-Propylpyridin)4(SCN)2j
Ni(Isochinolin)4Clj]
Ni(4MP)4Br2]
Mn(4M P)4(SCN)3]
Mn(IsOChInOHn)4(SCN)2]
Zn(4M P)4Cl2]
NiNHi(CN)2]
Ni(4MP)4Br2]
Mn(4M P)4(SCN)3]
Mn(IsOChInOHn)4(SCN)2]
Zn(4M P)4Cl2]
NiNHi(CN)2]
Der am meisten bevorzugte Werner-Komplex iw:
Nickel-(4-methylpyridin)4(SCN)2. Weitere Werner-Komplexe
werden in dem Buch von Sister Martinette Hagan, das von Rheinhold Press 1962 unter dem Titel
»Clathrate Inclusion Compounds« herausgegeben wurde und in »Modem Aspects of Inorganic Chemistry«
von Emeleus und Anderson, Seiten 79 bis 189. Van Nostrand Company, 1946, beschrieben.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandten Reaktionsbedingungen
schwanken weitestgehend je nach dem zur Anwendung kommenden System. Im allgemeinen bestehen jedoch
keine kritischen Einschränkungen, und es ist lediglich erforderlich, daß das System ein fIüssig-flüssig-fest-(Dispersion)-System
ist. d.h. keiner der Bestandteile einfriert und der Komplexbildner und das Addukt
beständig sind. Typische Temperaturen können beispielsweise zwischen etwa —50 und etwa 180° C.
vorzugsweise zwischen etwa —10 und etwa 100° C
liegen. Unterhalb von -500C können sich die
Bestandteile zu verfestigen beginnen, die Lösungen werden viskoser, wodurch das Abpumpen behindert und
die Gleichgewichlslöslichkeit herabgesetzt wird. Oberhalb von etwa 18O0C neigen die Addukte dazu,
Unbeständig zu werden. Mit sinkenden Temperaturen steigt die Beständigkeit der Addukte.
Die Drücke sind ebenfalls nicht kritisch, und das Verfahren kann sowohl bei Unterdrücken, wie Z. B. etwa
0,1 bar, als auch bei Überdrucken, wie -t. B. etwa 50 bar,
durchgeführt werden. Atmosphärendruck ist für die meisten Verfahren am einfachsten. Die Reaktionszeit
schwankt weilgehend und ist nicht kritisch. Die Kontaktzeit sollte so ausreichend sein, daß ein
Gleichgewicht in dem System erreicht wird. Bei kontinuierlichen Gegenstromverfahren sollte das Dispersionsgemisch
bei jeder Stufe des Verfahrens im Gleichgewicht mit der anderen flüssigen Phase stehen.
Die Kontaktvorrichtung ist derart, daß mehrere Gleichgewichtsstufen ermöglicht werden. Die Einschlußzeiten
für Werner-Komplexe betragen normalerweise 1 Sekunde bis 15 Minuten, besonders 1 Sekunde
bis 30 Sekunden, wenn im Gegenstromverfahren ohne eine übermäßig große Anlage gearbeitet wird.
Die Menge an Lösungsmittel muß so bemessen sein, daß sie zur Bildung zweier flüssiger Phasen in dem
System ausreicht, und beträgt im allgemeinen von etwa 1:10 bis 10:1 Volumenteile Lösungsmittel pro
Volumenteile des Einschlußverbindungsbildners, d. h. des Wirts. Typische Verhältnisse für Werner-Komplexe
mit den verschiedenen Lösungsmitteln betragen von 3 :1 bis 10 : 1.
Die Menge des Komplexbildners, d. h. z. B. Ni(4-Methylpyridin)4(SCN)2
beträgt von etwa 1 bis 3,5 Gewichtsteile des Werner-Komplexes pro Teil des abtrennbaren
Bestandteils, d. h. des Aromaten. Desungeachtet können diese Mengen nach oben und unten schwanken, je nach
der jeweiligen Natur der Komplexbildung. Der Fachmann ist nach verhältnismäßig wenigen Routineversuchen
in der Lage, die optimalen Gewichtsverhältnisse für jedes gewünschte Trennverfahren unter Verwen-
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br^llOUMg^tl ii^IlipiCALmUllCi 3 έΛΧ UC3UI 1 IiI ICfi-
Die Geschwindigkeit, mit der der Kohlenwasserstoffbeschickungsstrom
in die Kontaktzone eingeführt wird, die Zonenabmessungen und das Verhältnis von Länge
zu Durchmesser hängen von der Größe der Anlage, der Zusammensetzung der Beschickung und des Produkts
sowie der Konstruktion der für die jeweilige spezielle Abtrennung gewählten Kontakteinheit ab. Typische
Verweilzeiten für eine gegebene Menge des Beschikkungsstroms innerhalb der Kontaktzone betragen
infolgedessen von einigen Sekunden, beispielsweise 4 oder 5, bis zu 5 bis 10 Minuten, besonders 1 bis 3
Minuten. Dies ist sehr günstig, verglichen mit den diskontinuierlichen Einschlußzeiten bei anderen, bekannten
Komplexbildungsverfahren, die normalerweise von etwa 30 Minuten an aufwärts bis zu über 4 oder 5
Stunden betragen.
Die Kontaktvorrichtung kann jede Einheit sein, in der
eine Vielzahl von Gleichgewichten erzielt werden kann, wie beispielsweise ein Turm mit irgendeinem geeigneten
Füllkörpermaterial, z. B. Raschig-Ringen, oder ein
Siebbodenturm. Die Einheit hai im wesentlichen etwa die gleiche Funktion wie eine Destillationssäule mit
vielen Böden Während der Beschickungsstrom durch
die Säule fließt, stellen sich mehrere Gleichgewichte ein.
während die Lösungsmittel-Fesistoff-Dispersion im
Gegenstroni in Kontakt gebracht wird.
Jede anfänglich hergestellte Einschlußverbindung wird im Gleichgewicht mit dem gesamten Zusämmehsetzungsbereich
des Kohlenwassersloffgemischs von Beschickung bis zu dem Endraffinat stehen und in einem
Waschabschnitt kann sie mit dem reinen Produkt im Gleichgewicht stehen, so daß der Gast, der einen
Komplex gebildet hai, so reih wie gewünscht sein kann,
je nach der Anzahl der angewandten Stufen. Das die Einheit verlassende Raffinat wird mit einer frischen
ίο Dispersion ins Gleichgewicht gebracht worden sein,
nachdem es wiederholt während mehrerer Gleichgewichtsstufen mit einer immer weniger gesättigten
Dispersion in Berührung gebracht worden war. Auf diese Weise kann infolge der außerordentlich kurzen
Verweilzeit, die für dieses Verfahren erforderlich ist, eine höchstmögliche Reinigung des Raffinats und
maximale Produktreinheit erzielt werden. Nachdem die Dispersion während der verschiedenen Stufen des
Kontakts mit der Beschickung und des Produktwaschens mit Aromaten gesättigt worden ist, kann das
Aromatenprodukt leicht dadurch entfernt werden, daß man die Dispersion mit einem Überschuß einer
Substanz oder eines Gemisches, die dazu neigen, die Aromaten zu lösen, ohne jedoch die Dispersion zu
zerstören ins Gleichgewicht bringt. Beispielsweise könnte n-Pentan verwendet werden. Das Abtreiben der
Produkte von der Dispersion ist im gewissen Sinne die Umkehrung der Extraktion selbst. Es kann sich als
vorteilhaft erweisen, die Dispersion etwas zu erhitzen, um das Abtreiben der fester eingeschlossenen Aromaten
zu erleichtern. Auch das Abtreiben ist kontinuierlich und kann über mehrere Gleichgewichtsstufen hin
erfolgen. Ohne die kurzen Verweilzeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens wäre dies nicht durchführbar. Die
zurückbleibende Dispersion kann durch kontinuierliche Kurzwegverdampfung des Pentans von dem Lösungsmittel
befreit werden, und wird anschließend in die Extraktionseinheit zurückgepumpt.
•15 In diesem Beispiel wird NickeI-(4-methylpyridin)4(SCN)2
zur Bildung von Komplexen mit aromatischen Molekülen verwendet. 50 g der Nickelverbindung,
250 g Propylencarbonat und 200 g einer Beschickungslösung werden in Kontakt gebracht. Die Beschickungs-
5ö lösung enthält 30 Gew.-% Cyclohexan, 50 Gew.-%
Heptan und 20 Gew.-% Toluol. Der Kontakt erfolgte bei 21 °C unter Atmosphärendruck. Nach 15 Minuten
wurden zwei flüssige und eine feste Phase beobachtet. Die organische Verteilung der verschiedenen Phasen,
die durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie bestimmt wurde, war wie folgt:
Tabelle I | R affirm l (obere Schicht) Ifi2.2 g |
Losung 27.7 μ |
Fester Komplex 1Ui S |
Substanz | 31.6% 57,0% 11.6% |
20,1% I "-,27., 62.0":, |
9.5% l'),8% 70.8% |
Cyclohexan n-Heptan Toluol |
|||
Definiert man die Trennfaktoren ■* wie folgt:
_ (Toluol/andercs Mat.) in Lösung + Feststoff
' ' (Toluol/anderes Mat.) im Raffinat
' ' (Toluol/anderes Mat.) im Raffinat
_ (Toluol/anderes Mat.) in Lösung
(Toluol/anderes Mat.) im Raffinat
(Toluol/anderes Mat.) im Raffinat
(Toluol/anderes Mat.) irii Feststoff
(Toluol/anderes Mat.) im Raffinat
(Toluol/anderes Mat.) im Raffinat
so ergibt
at = 10,3
cc2 = 8,64
«3 = 18,7
cc2 = 8,64
«3 = 18,7
Vergleichsbeispiel
Um die Lösungsmittelextraktion durch Lösen des Komplexes mit derjenigen zu vergleichen, bei der
lediglich das Lösungsmittel unter identischen Bedingungen verwendet wird, wurden 250 g Propylencarbonat
mit 200 g des in Beispiel 1 verwendeten Beschickungsgemisches geschüttelt. Die nachstehende Verteilung der
Kohlenwasserstoffe wurde erhalten:
Substanz
Öl, 178,2 g
Extrakt, 21,7 g
Gyclohexan | 32,3% | 19,8% |
10 ri-Heptari | 53,9% | 26,7% |
Toluol | 13,7% | 53,5% |
Ein entsprechender Trennfaktor ist «2, wie vorstehend definiert wurde. Sein Wert für die Lösungsmittel·
is extraktion ist 7,3. Die zeigt nicht nur, daß die Dispersionsclathration selektiver als die Extraktion
allein war, sondern auch, daß der Lösungsanteil der Dispersion ein besseres ExiruktionsiMitic! als das
komplexfreie Lösungsmittel gleichen Gewichts ist.
Die relativen Kapazitäten der Dispersions-Clathrations-Extraktion,
Clathration allein, Extraktion allein sowie der Extraktion mit reinem Lösungsmittel werden
nachstehend aufgeführt:
Tabelle III | Kapazität | Selekti vität, a |
Verfahren | 18% des Einsatzes extrahiert |
10,3 |
Dispersionsclathration | 4,5 | 18,7 |
Clathration allein | 14 | 8,64 |
Extraktion durch Lösung | 10,8 | 7,3 |
Extraktion durch Lösungsmittel |
||
Die Dispersionsclathration ist pro Stufe weniger «elektiv als die Clathrat:on allein. Dies wird mit
Sicherheit durch den Verfahrensvorteil des Dispersions-Verfahrens ausgeglichen, wodurch mehr als eine
Gleichgewichtsstufe angewendet werden kann. Der Cesamttrennfaktor bei einem stufenweisen Arbeiten ist
das Ergebnis vieler Gleichgewichte und kann als sehr höher Wert erwartet werden.
In diesem Beispiel wird eine Kohlenwasserstofffraklion
mit einem Siedebereich zwischen 50 und 1000C, die
50 Gew.-°/o Aromaten enthält, die für den chemischen Markt gewonnen werden sollen, bearbeitet und
verbessert. Der Beschickungsstrom, ein dampfgekracktes Naphtha, hat die folgenden Charakteristika: Benzol
40,5 Gew.-%; Toluol 8,4 Gew.-%; Cg-Aromaten 0,6
Gew.-%. Die Beschickung wird mit einer Geschwindigkeit von 159 m1 pro Tag in einen Siebbodenturm
eingeleitet. Am entgegengesetzten Ende oder oberen Teil des Turms wird eine Dispersion von Ni-(4-Methyl- to
pyridin^SCN)? und Propylencarbonal als Lösungsmittel
mit einer Geschwindigkeit von etwa 37,64 m! pro Stunde zugeführt. 12^ Gew.-°/o der Dispersion bestehen
aus dem Werner-Komplex. Die Temperatur vm Turm wird auf etwa 24° C gehalten, der Druck ist Umgebungsdruck.
Normales Pentan wird als Waschlösungsmittel am Boden des Turms zugeführt.
Der an Aromaten verarmte Beschickungsstrom wird am oberen Ende des Turms gewonnen. Dieses Raffinat
wird nach Standardverfahren analysiert. Der Aromatengehalt betrug 2 Gew.-% einschließlich Benzol, Toluol
und Cs-Aromaten. Die am Boden des Turms abfließende Dispersion wird im Gegenstrom bei 66° C und einem
Druck von etwa 4,5 bar in einem zweiten Turm über 5 Gleichgewichtsstufen mit einem n-Pentanstrom mit
einer Geschwindigkeit von 1572,12In1 pro Tag in
Kontakt gebracht. Die aus diesem Abtreibturm abfließende Dispersion wird auf 24°C abgekühlt, und
das sich hiervon abtrennende n-Pentan wird im Kreislauf zum Boden des Extraktionsturms geführt Die
Dispersion wird erneut im Kreislauf zum oberen Teil des Extraktionsturms geführt. Die heiße n-Pentanlösung
des Aromatenproduktes vom oberen Teil des Stripplurms
wird einer Kurzwegdestillation unterworfen, um das n-Pentan vom Aromatenprodukt zu entfernen, das
kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 78.61 m1 pro Tag abgezogen wird.
Claims (1)
1. Verfahren zur selektiven Abtrennung von Aromaten aus flüssigen Beschickungsgemischen mit
einem Siedebereich von 50 bis 6500C, wobei man das
Beschickungsgemisch mit einem Werner-Komplex als Einschlußverbindungsbildner und einem flüssigen
Lösungsmittel in Kontakt bringt, dadurch gekennzeichnet, daß man das Beschickungsge- ι ο
misch mit einer Aufschlämmung eines festen Werner-Komplexes der Formel
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