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Verfahren zur Raffination von Fetten, Ölen od. dgl.
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Die Erfindung betrifft efn verbessertes Verfahren zur Fraktionierung
von Ölen, Fetten und anderen fettigen Materialien un insbesondere ein Verfahren
zur Trennung von fettigen Materialien in mindestens zwei Fraktionen von verschiedenem
Sättigungsgrad mit Hilfe eines Extraktionslösungsmittels. Die Erfindung bezieht
sich in erster Linie auf ein verbessertes Verfahren zur Lösungsmittelextraktion
von natürlichen Ölen im Gelgenstromverfahren.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnden Ole bestehen
in der Hauptsache aus Ölen und Fetten tierieschen, pflanzlichen und maritimen Ursprungs,
welche ganz allgemein als Fettstoffe bezeichnet werden können. Der Ausdruck fettige
Materialien soll andere natürlich vorkommende, hochmolekulare Verbindungen, z. B.
die in den Nußschalen des Elefantenlausbaums enthaltene Flüssigkeit umfassen, obwohl
diese Materialien üblicherweise nicht zu den Fettstoffen gerechnet werden.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden diese
Öle in eine Vielzahl von Fraktionen für verschiedene Zwecke zerlegt. Diese umfassen
die Trennung des Öls oder fettigen Materials in eine Vielzahl von Fraktionen, von
denen mindestens eine in irgendeiner Beziehung dem unsprünglichen 01 überlegen ist,
und die Bei handlung des Öls zwecks Entfernung von vorh.andenenVerunrelinlilgun,gen.
So kann man beispiels-
weise ein fettes Öl, z. B. Fischöl, zwecks
Abtrennung einer Fraktion, inlder Fettsäuren angereichert sind, einer Fraktion in
der die Farbstoffe angereichert sind, oder einer Fraktion, in der die gewünschten
Bestandteile, wie Sterine und öllösliebe Vitamine, in hoher Konzentration enthalten
sind, behandeln. Ebenso kann Sojabohnenöl zwecks Abtrennung sowohl einer kleinen,
die Farbstoffe, Phosphatide und Schleimstoffe enthaltenden Fraktioin als auch einer
an unges'attigten Glyceriden reichen Fraktion, die daher als Öl für Farben geeignet
ist, behandelt werden. Ebenso kann man eine andere Fralftion, die gesattigtere Glyceride
enthält und als Salatöl geeignet ist, und eine kleine, Sterine und - Tocopherole
enthaltende Fraktion erhialtein.
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Beim eriindungs'gemäi3'en Verfahren verwendet man als Lösungsmittel
niedrigsiedende Verbindungen, die unter den Bedingungen der Gegenstromextraktion
inert sinld und mit den Bestandteilen des rohen Olsl nicht reagieren. Es wurde gefunden,
daß man mit besonderem Vorteil niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe, wie Methan, Äthan,
Propan, die Butane, Pentane, und die entsprechenden Olefine oder Mischungen dieser
Kohlenwasserstoffe, z. B. eine Mischung aus Methan und n-Butan, als Lösungsmittel
beim erfindungsgemäßen Verfahren verwenden kann. Andere Lösungsmittel umfassen organische
Verbindungen, wie halogenierte Kohlenwasserstoffe einschließlich Dichlor-difluormethan
und Methylfluorid. Weitere verwendbare Lösungsmittel sind Kohlendioxyd, Ammoniak
und Dimethyläther. Ganz allgemein können inerte und nicht reakti'onsfählge Verbindungen,
denen kritische Temperaturen nicht wesentlich höher als. etwa 230° sind und in denen
mindestens ein Bestandteil des zu behandelnden rohen Öls bei Temperaturen oberhalb
etwa 38° (100°F) unter der kritischen Temperatur löslich ist, in befriedigender
Weise verwendet werden und sollen in delm Ausdruck niedrigsiedende Lösungsmittel
einbegriffen sein. Bevorzugt sind diejenigen Lösungsmittel, deren kritische Temperatur
unterhalb etwa 163° liegt, z. B. normalerweise gasförmige Verbindungen, welche im
verflüssigten Zustand das gewünschte Lösungsvermögen besitzen, beispielweise Propan.
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Bei der Behandlung eines: Öls mit einem Extraktionslösungsmittel
gemäß der vorliegenden Erfinden erhält man einen Extrakt, der im wesentlichen das
gesamte Lös'un:gsimittel und jene Besandteile des: Öls, die unter den angewandten
Temperatur-und Druckbedingungen darin löslich sind, erthält.
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Diese Extraktphase wird dann zur Abtrennung von wes,erstlichen Mengen
des. Lösungsmittels behandelt, so daß das im Extrakt enthaltene Öl zur Gewinnung
noch weiterer Fraktionen weiterbehandelt werden kann. Die Entfernung des Lösungsmittels
aus der Extraktphase wurde früher durch Erwärmung des Extrakts bewirkt, so daß das
Lösungsmittel verdampfte. Eine weitere Methode zur Abtrennung des Lösungsmittels
b'esteht in der Verminderung des Drucks, unter dem die Extrakt phase steht, so daß
das Lösungsmittel verdampfen kann. Bei beiden Methoden ist es notwendig, das Lo..Isnngsmittel
zu kondensieren, um es im System wieder verwenden zu können. Diese Kondensation
kann entweder durch Kühlung der Lösungsmitteldämpfe bewirkt werden, wenn die Verdampfung
des Lösungsmittels durch Wärme bewirkt wurde, oder durch Komprimierung der Lösungsmitteldämpfe,
wenn zur Verdampfung eine Druckverminderung angewandt wurde.
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Die wichtigste Trennung hei maritime oder pflanzlichen Ölen ist die
Trennung in eine verb hältnismäß'ig gesättigtere, für N ahrungszwecke u. dgl. geeignete
Fraktion und eine weniger gesäftigte Fraktion, die sich als trocknendes Öl bei Farben
oder Tinten besonders eignet. Indessen ist es gewöhnlich erwünscht, daß dieser separaten
Fraktionierung eine Entfärbung des Öls vorangeht oder daß sich die Entfärbung der
Rückstandfralftion daran anschließt. Die Kosten von zwei Behandlunten mit Lösungsmittel,
einer Entfärbung und einer Fraktionierung können wesentlich herabgesetzt werden,
wenn die Lösungsmittelfraktionierung, wie oben angegeben, entweder ganz oder zum
Teil zwischen der ersten und zweiten Lösungsmittelbehandlung vermieden werden kann.
In einer Ans'führungsorm des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das gesamte oder
teilweise Verdampfen des Lösungsmittels durch Erwärmung der Extraktphase aus, der
ersten Behandlung vermedien werden, wodurch eine Phasentrennung bewirkt wird, wie
im folgenden in einem an Hand der Zeichnung näher erläuterten Beispiel angegeben
wird Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Behandlung der Extraktphase, die
in einer Fraktionierungsstufe anfällt, derart, daß man eine lösungsmittelreiche
flüssige Phase, die einen höheren Anteil an Lösungsmittel als die Extraktphase enthält,
und eine ölreiche flüssige Phase, die einen geringeren Anteil an Lösungsmittel als
die Extraktphase aufweist, erhält. Dies: kann bewirkt werden durch Erwärmen der
Extraktphase auf eine Temperatur, die höher ist als die wälrend des Extraktionsschrittes
verwendete, während gleichzeitig der Druck auf einem Wert gehalten wird, daß das
Lösungsmittel nicht verdampft. 0 Obwohl die Extraktphase und ihre Bestand teile
in flüssigem Zustand gehalten werden, wenn die Temperatur bis nahe auf die kritische
Temperatur erhöht wird, ist das Lösungsvermögen des Lösungsmittels so weit vermindert,
daß. siich viele oder alle Ölbestandteile aus der Extraktphase unter Bildung einer
getrennten Phase abscheiden. Die lösungsmittelreiche Phase kann geringe Mengen derjenigen
Bestandteile enthalten, die im Lösungsmittel am leichtesten löslich sind jedoch
stellen diese Bestandteile normalerweise nur einen sehr geringen Anteil dies'er
Phase dar; die ölreiche Phase kann geringere Mengen des Lösungsmittels enthalten.
Es ist auch möglich, eine Phasentrennung der Extraktphase durch Verminderung des
Drucks zu bewirken, wobei die Temperatur im wesentlichen auf dem gleichen Wert gehalten
wird. Selbstverständlich
wird der Druck nicht bis zu dem Punkt,
an dem das Lösungsmittel verdampft, oder sogar darunter erniedrigt, sondern lediglich
so weit, daß die Dichte des Lösungsmittels, während man es im flüssigen Zustand
hält, vermindert und dadurch sein Lösungsvermögen gegenüber einigen Bestandteilen
des gelösten Öls herabgesetzt wird. Nach erfolgter Trennung der Extraktphase in
der vorstehend beschriebenen Weise in eine lösungsmittelreiche und eine ölreiche
Phase bringt man diese Sornponenten erneut miteinander in Berührung, unter Bedingungen,
die von den während des ersten Extraktionsschrittes angewandten Bedingungen veerschieden
sind. Bei Verwendung einer Gegenstromextraktionszone leitet man die lösungsmittelreiche
und die ölreiche Phase an verschiedenen Stellen in diese Zone ein, um eine Berührung
im Gegenstrom zu erzielen. Gewünschtenfalls kann die in der zweiten Extraktionszone
angewandte Temperatur höher als die in der ersten Extraktionszone angewandte Temperatur
sein, sie muß aber tiefer sein als die Temperatur, welche man während der Phasentrennung
benutzte. Auf diese Weise löst die lösungsmittel reiche Phase lediglich die leichter
löslichen Bestandteile der ölreichen Phase heraus. Gewünschtenfalls kann man die
zweite Extraktion bei der gleichen Temperatur wie in der ersten Extraktionszone,
aber unter anderen Druckbcdingungendurchführen. Andererseits können Temperatur und
Druck die gleichen wie in der ersten Extraktionszone sein, aber die Menge der in
die erwähnte Extraktionszone für Rektifikationszweche eingeführten Rückflußflüssigkeit
kann größer als die in der ersten Extraktionszone verwendete Menge sein, um eine
selektivere Fraktionierung zu bewirken. Jede dieser Variationen kann entweder fitr
sich oder in Kombination benutzt werden um die ölreiche Phase wirksam zu fraktionieren.
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Die Fraktionierung wird in zwei oder mehreren vertikalen Fraktioniertürmen
durchgeführt, die in geeigneter Weise mit Mitteln zur Förderung der innigen Berührung
der entgegengesetzt fließenden Lösungsmittel und Ölströme versehen sind. Das zu
fraktionierende Öl wird in den ersten Fraktionierturm an einer in seiner Mitte liegenden
Stelle und das Lösungsmittel, beispielsweise Propan, an einer nahe seinem unteren
Ende gelegenen Stelle eingeführt. Beim Aufwörtssteigen im Turm vermischt sich das
Propan mit dem abwärtsfließenden Öl und löst diejenigen Bestandteile dle;s Öls heraus,
die unter den angewandten Temperatur-und Druckbedingungen im Propan löslich sind.
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Die anderen Bestandteile des dem Turm zugeführten Materials, die vom
aufsteigenden Propan nicht gelöst werden, läßt man aus dem unteren Ende des Turms
abl. Der Propanextrakt, der die gelösten Anteile des Öls enthält, wird anschließend
zwecks Trennung dieses Extrakts in eine lösungsmittelreiche und eine ölreiche Phase
in der vorstehend beschriebenen Weise behandelt. Erfindungsgemäß wird die auf diese
Weise aus dem Extrakt gewonnene ölreiche Schicht in einen zweiten Fraktionierturm
au einer in seiner Mitte gelegenen Stelle und die lösungsmittelreiche Phase an einer
nahe seinem unteren Ende gelegenen stelle eingeführt.
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Da die Arbeitsbedingungen im zweiten Fraltioniertum verschieden von
denen im ersten Turm sind, wird nur ein Teil der ölreichen Phase von der lösungsmittelreichen
Phase bei ihrem Aufsteigen im Turm gelöst. Auf diese Weise erhält man am oberen
Endes des Turms eine zweite Extraktphase, während diejenigen Bestandteile der ölreichen
Phase, die in der lösungsmittelreichen Phase unlöslich sind, aus dem unteren Ende
des Turms abgelassen und gewünschtenfalls einer weiteren Behandlung unterworfen
werden können.
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Zur näheren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf
die Zeichnung, die einen Teil der Beschreibung dargestellt. Bezug genommen.
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Die Figur stellt schematisch ein System zur Ölfraktionierung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren dar, bei dem mindestens vier Fraktionen gewonnen
werden.
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Ein natürliches Fettmaterial, beispielsweise Sojabohnenöl, wird durch
die Leitung 11 in den Fraktionierturm 12 an einer in seiner Mitte gelegenen Stelle
eingeführt. Ein Lösungsmittel, beispielsweise Propan, wird diesem Turm nahe seinem
unteren Ende durch die Leitung 13 zugeführt. Die in Propan unlöslichen Bestandteile
des Sojabohenöls werden aus dem unteren Ende des Turms 12 durch die Leitung 14 abgezogen.
Beim Sojabohnenöl bestehen diese Bestandteile aus den Farbstoffen, Phosphatiden
und Schleimstoffen. Aus dem oberen Ende des Fraktionierturms 12 wird durch die Leitung
15 eine Extraktphase angezogen, die im wesentlichen das gesamte Lösungsmittel und
die unter den gegebenen Bedingungen darin löslichen Bestandteile des Sojabohnenöls
enthält. Die Leitung 15 ist mit einem Erhitzer 16 zur Erhöhung der Temperatur der
Extraktphase versehen, um, wie vorstehend beschrieben, die Phasentrennung im Abscheider
17 zu bewirken. Die obere oder lösungsmittel reiche Phase, die, wenn überhaupt,
nur geringe Mengen Öl enthält, wird aus dem Abscheider 17 über die Leitung 18 abgelassen.
Die untere oder ölreiche Phase wird über die Leitung 19 aus dem Abscheider 17 angeführt.
Ein Teil der ölreichen Phase ann durch die Leitung 20, die mit der Leitung 19 in
Verbindung steht, zum oberen Ende des Fraktionierturms 12 zwecks Rückfluß zurückgeleitet
werden. Das zurückflißende Material verbessert die Rektifikation, die in dem oberen
Teil des Fraktionierturms 12 stattfindet, derart, daß man eine wirksamere und schärfere
Fraktionierung erreichen kann. Der verbliebene Teil der ölreichen Phase tritt durch
die Leitung 21 in den zweiten Fraktionierturm 22 an einer in seiner Mitte gelegenen
Stelle ein. Da die Temperatur der ölreichen Phase höhler ist, als im Fraktionierturm
22 erwünscht, ist ein Kühler 23 Zur Erniedrigung der Temperartur der ölreichen Phase
auf den gewünschten Wert vorgesehen. Ebenso ist in der Leitung 18 ein Kühler 24
zur Abkühlung der lösungsmittelreichen Phase auf die gewünschte Temperatur
vorgesehen.
Die lösungsmittelreiche Phase wird in den Fraktionierturm 22 an einer nahe seinem
unteren Ende gelegenen Stelle eingeleitet. Falls die lösungsmittelreiche Phase im
wesentlichen frei von irgendwelchen Ölbestandteilen ist, kann sie an einer in unmittelbarer
Nähe des' unteren Endes des Turms gelegenen Stelle eingeführt werden; wenn diese
Phase jedoch geringe, aber trotzdem merkliche Mengen Öl enthält, ist es vorteilhaft,
sie an einer etwas höher gelegenen Stelle in den Turm einZuführen, beispielsweise
über die Leitung 25.
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Diejenigen Ölbestandteile, die durch die Leitung 21 eingeführt werden
und im Lösungsmittel nicht gelöst sind, fließen abwärts durch den Turm 22 und werden
aus seinem unteren Ende durch die Leitung 26 abgezogen. Bei Verwendung von Sokabohnenöl
besteht diese Fraktion in erheblichem Ausmaß aus ungesättigen Verbindungen, die
im wesentlichen Glyceride darstellen, und dient daher als geeignetes Öl für Farben.
Das Lösungsmittel, das unter Mitführung der darin löslichen Ölbestandteile im Fraktionierturm
22 aufwärts steigt, wird vom oberen Ende dieses. Turms über die Leitung 27 abr geführt.
Da diese zweite Extraktphase alle vorhandenen Fettsäuren enthält, kann es wünschenswert
sein, diese Säuren durch Neutralisation vor der weiteren Fraktionierung des Öls
abzuscheiden.
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Zu diesem Zweck wird das Öl durch die Leitung 28 geführt, wo man es
mit Alkali vermischt, das man duirch die Leitung 20 zuführt. Diese Mischung wird
in das Neutralisationsgefäß 30 eingeführt, wo man die Seifen sich abscheiden läßt.
Die Seifen können durch die Leitung 31 abgeführt werden. Das neutralisierte Öl wird
aus dem Neutralisationsgefäß 30 durch die Leitung 32 abgezogen und dem Phasenabscheider
33 zugeführt. Diese Leitung ist mit dem Erhitzer 34 Zur Erhöhung der Temperatur
der neutralisierten. Extraktphase versehen, um die Phasentrennung im Abscheider
33, wie vorstehend beschrieben, zu bewirken. Wenn es nicht nötig oder nicht erwünscht
ist, die aus dem Fraktionierturm 22 erhaltene Extraktphase zu neutralisieren, kann
man die ganze Phase über die Leitung 35 der Leitung 32 unter Umgehung des Neutralisationssturms
30 zuführen. Die in den Abscheider 33 eingeleitete Extraktphase trennt sich in zwei
Schichten und die untere oder ölreiche Schicht wird durch die Leitung 36 abgeführt.
Ein Teil dieses Materials kann durch die Leitung 37 dem Fraktionierturm 22 erneut
zugeführt werden, und zwar an einer nahe seinem oberen Ende gelegenen Stelle, um
die Rektifikation im oberen Teil dieses Turms zu verbessern. Der verbliebene Anteil
der ölreichen Phase kann über die Leitung 38 aus dem System abgeführt oder über
die Leitung 40 in einen dritten Fraktionierturm 39 eingeleitet werden. Man kann
zur Erniedrigung der Temperatur der ölreichen Phase den Kühler 41 eingeschalten.
Die obere Phase im Abscheider 33 wird durch die Leitung 42 abgeführt und kann durch
,die Leitungen 42 oder 43 in den dritten Fraktionierturm 39 an einer nahe seinem
unteren Ende gelegenen Stelle eingeleitet werden.
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Der Kühler 44 ist zur Ernierdrigung der Temperatur dieser lösungsmittelreichen
Phase vorgesehen. Der Fraktionierturm 39 wird in ähnlicher Weise betrieben, wie
es bezüglich der Türme 12 und 22 angegeben wurde. Das nicht in Lösung gegangene
Material wird aus dem unteren Ende dieses Turms durch die Leitung 45 abgezogen.
Dieses Material kann beispielsweise aus im wesentlichen gesattigten Stoffen einschließlich
gestättigter Glyceride bestehen. Dieses Öl ist für den menschlichen Genuß geeignet.
Die Extraktphase aus dem oberen Ende des Fraktionierturms 39 wird durch die mit
dem Erhitzer 47 versehene Leitung 46 abgezogen und in den Phasenabscheider 48 eingeleitet.
Die untere oder ölreiche Phase wird durch die Leitung 49 abgezogen unf kann teilweise
durch die Leitung 50 dem oberen Ende des Fraktionierturms 39 erneut zugeführt werden.
Der Rest dieser ölreichen Phase kann gewünschtenfalls durch die Leitung 49 einem
Ausfriergefäß 51 zugeföhrt werden, um die Temperatur derart zu erniedrigen, daß
Kristallisation verschiedener hochschmelzender, hochmolekularer Verbindungen, die
im Öl enthalten sind, z.B.
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Stearin, bewirkt wird. Die ausgefrorene Mischung gelagt über die Leitung
53 zum Filter 52, um die Stearline durch die Leitung 54 zu entfernen. Das von Stearin
befreite oder ausgefrorene Öl wird aus dem FIlter 52 durch die Leitungen 55, 56
und 57 abgezogen. Die ölreiche Phase aus dem Abscheider 48 wird durch die Leitung
58 geführt, die mit einem Druckreduzierventil 59 versehen ist, und dem Verdampfer
60 zugeführt, der mit geeigneten Mitteln zum Erhitzen der lösungsmittelreichen Phase
zwecks Verdampfung des Lösungsmittels versehen sein kann. Die Lösungsmitteldämpfe
werden durch die Leitungen 61 und 62 abgeführt, wobei sich in der letzteren der
Kühler 63 zur Kondensation der Dämpfe befindet, und das kondensierte Lösungsmittel
wird zur Propaneinlaßleitung 13 zurückgeführt. Das Öl, das wesentlichen vollständig
aus nicht verseifabaren Stoffen besteht, wird aus dem Verdampfer 60 durch die Leitung
64 abgelassen.
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Dieses Öl kann gewünschtenfalls mit dem aus dem Filter 52 gewonnenen.
Öl vermischt werden; das Vermischen findet in der Leitung 56 statt.
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Alternativ kann man die im Abscheider 33 erhaltene öleiche Phase
durch die Leitungen 36, 38, 65 und 49 direkt in das Ausfriergefäß 51 und die lösungsmittelreiche
Phase über die Leitungen 42, 66 und 58 direkt in den Verdampfer 60 einführen.
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Diese Anordnung kann angewandt werden, wenn es unerwünscht oder unnötig
ist, die nicht verseifbaren Stoffe einschließlich der Tocopherole und Sterine vom
genußfähigen Ol zu trennen. Andererseits, wenn eine solche Trennung erwünscht ist,
ist es im allgemeinen notwendig, die ölreiche Phase aus dem Abscheider 33 weiter
zu fraktionieren indem man sie durch den dritten Fraktionierturm 39 führt.
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Es ist klar, daß verschiedene Modifikationen des in der Zeichnung
dargestellten Systems zur Anwendung gelagen können, ohne den Bereich der Erfindung
zu überschreiten. Wie vorstehend ausgeführt, kann der Neutralisationsschritt ganz
fortfallen oder in einer anderen Stufe d'es Verfahrens
angewandt
werden; beispielsweise kann nur eines oder beide Produkte in den Leitungen 64 oder
49 neutralisiert werden. Auch der Verfahrensschritt der Entfernung von Stearin oder
das Ausfrieren kann fortfallen. Darüber hinaus kann der dritte Fraktionierturm ausgeschaltet
werden, wenn weniger als vier Fraktionen gewünscht werden, oder wenn mehr als vier
Fraktionen gewünscht werden, können weitere Türme Verwendung finden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die nachfolgenden Fraktionierungen
mit dem Öl durchgeführt, das in der Extraktphase deSr vorhergehendein Fraktionierung
erhalten wird. Daher ist es im allgemeinen vorteilhaft, mindestens im ersten Fraktionsierungsschrift
solche Temperatur- und Druckbedingungen anzuwenden, daß ein wesentlicher Teil des
zuge führten Öls in der Extraktphase vorhanden ist, während das verbleibende Öl
durch die Leitung 14 abgezogen wird. Bei Verwendung von Sojabohnenöl und wenn eine
die Farbstoffe enthaltende Fraktion im ersten Fraktionierungsschritt abgetrennt
werden soll, wird im allgemeinen ein Anteil von I oder 20/0 durch die Leitung 14
a,bgeführt. Wünscht man eine Fraktion von einem Öl, das ungesättigt bzw. als Öl
für Farben geeignet ist, so ist es im allgemeinen notwendig, etwa 40 bis 60% des
Öls durch die Leitung 26 abzutrennen, wohe,i der Rest des Öls so behandelt wird,
daß man a,u-s der Leitung 45 ein genußfähiges Öl erhält, welches etwa 60 bis 40%
des durch die Leitung 40 zugeführten Öls betragen kann. Die nicht verseifbaren Stoffe
in den Leftungen 57 und X und die Stearine aus der Leitung 54 betragen im allgemeinen
nur 1 oder 2% des ursprünglichen Öls.
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Mnachmal ist es unerwünscht, die ölreiche Phase aus dem Abscheider
33 durch den dritten Fraktionierturm 39 zu führen, und in diesem Fall kann der Abscheider
33 als Verdampfer benutzt werden, so daß das Lösungsmittel verdampft und in im wesentlichen
reiner Form für die erneute Verwendung gewonnen wird. Das zurückgewonnene Propan
kann direkt in die Leitung 62 über die Leitung 67, die mit der Leitung 42 in Verbindung
steht, zurückgeführt werden. Das zurückbleibende Öl kann selbstverständlich durch
Leitung 38 aus dem System abgeführt oder durch die Leitungen 65 und 49 dem Ausfriergefäß
51 zugeführt werden zur Entfernung von Stearin und ähnlichen Bestandteilen.
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Die Erfindung ist nicht auf die im Zusammenhang Mit der Zeichnung
beschriebene Methode beschränkt. Anstatt die Phasenanscheider I7, 33 oder 48 zu
benutzen, kann man dlas Lösungsmittel auf dies-en Stufen auch abdampfen, wobei man
die Lösungsmitteldämpfe wieder komprimiert und kphlt, um sie in das für das Lösungsmittel
bestimmte Vorratsgefäß zurückzuführen. In diesem Fall ist an Stelle des ans der
oberen Phase gelblildeten Materials frisches Lösungsmittel durch die Leitungen 18
und 42i zuzuführen.
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Bei Behandlung von Sojabohnenöl ist es sehr wünschenswert, das entfärbte
Öl durch ein Dampfabtrenngefäß zu führen, in dem Dampf bei einer Temperatur von
etwa 178 bis 260°, vorzugsweise innerhalb des Bereichs von etwa 220 bis 240°, durch
das Öl nach oben steigt, um niedrigmolekulare Fettsäuren. Geruchstoffe und alle
verdampfbaren Verunreinigungen aus dem Öl zu entfernen.
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Fettsäuren sind im allgemeinen nicht erwünscht, obwohl sie selten
I,50/o des rollen Sojabohnenöls übersteigen. Sie haben große Schwierigkeiten bei
ihrer Abtrennung bereitet. Früher wurden diese Fettsäuren immer durch alkalische
Behandlung beseitigt. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens können Fettsäuren
jedoch ohne alkalische Behandlung entfernt werden, da einige von ihnen beim Entfärben
und die anderen durch die vorstehend beschriebene Abtrennmaßnahme entfernt werden.
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Die zwei wichtigen Schritte bei der Raffination von Sojabohnenöl
sind die Entfärbung und die Fraktionierung in Fraktionen von höherer und niedrigerer
Jodzahl. Dies kann auf jedem der folgenden beiden Wege erreicht werden. Die Entfärbung
kann zuerst durchgeführt und das entfäbte Öl anschließend fraktioniert werden, wie
es in der Zeichnung gezeigt wurde. Aber es ist auch möglich, das Öl zuerst in eine
obere und in eine untere Fraktion zu trennen. Die obere Fraktion ist im wesentlichten
frei von Farbstoffen und stellt ein Endprodukt dar. Die untere Fraktion ist wesentlich
größer als, die 5 % od,e'r weniger, die normalerweise zur Entfärbung desl Öls erforderlich
sind. Sie wird dann, wie vorstehend beschrieben, entfärbt.
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Erfindungsgemäß kann die Farbe von rohem RIndstalg, die ursprünglich
18 (Gardner-Holt) be. trägtm, auf eine Farbe von 6 bis 8 (Gardner-Holt) durch die
Entfernung eines 2%igen Rückstands bei Verwendung eines Mengenverhältnisses von
Propan zu zugeführtem Material von 20:1 verringert werden, wenn die Temperatur am
oberen Ende der Turms etwa 78° (172° F) und am unteren Ende des. Turms etwa 75°
(167°F) beträgt. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften des entfärbten
Produktes sind im wesentlichen die gleichen wie beim rohen Fettmaterial, da nur
ein sehr geringer Anteil dieses Njaterlals als Farbstoff abgetrennt wurde:.