DE505815C - Verfahren zur Zerlegung von Montanwachs - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung von Montanwachs

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DE505815C
DE505815C DER71781D DER0071781D DE505815C DE 505815 C DE505815 C DE 505815C DE R71781 D DER71781 D DE R71781D DE R0071781 D DER0071781 D DE R0071781D DE 505815 C DE505815 C DE 505815C
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DE
Germany
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wax
montan
montan wax
raw
resin
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Expired
Application number
DER71781D
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English (en)
Inventor
Dr Theodor Hellthaler
Dr Erich Peter
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RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Original Assignee
RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Zerlegung von Montanwachs Das durch Extraktion von Braunkohle mit geeigneten Lösungsmitteln gewonnene Montanwachs ist bekanntlich kein einheitliches Produkt, sondern besteht aus einer Anzahl chemisch wie physikalisch verschiedenartiger Bestandteile. In der Hauptsache sind drei Körperklassen in dem rohen Montanwachs vorhanden, nämlich das in dünner Schicht rotbraun durchscheinende Montanharz (A), die hellschokoladebraunen, wachsartigen Bestandteile (B) und ein schwarzer, nicht einheitlicher Körper (C).
  • Es sind verschiedene Verfahren bekannt geworden, welche die Abscheidung der harzartigen Bestandteile (A) des Montanwachses bezwecken. So wurde beispielsweise schon vorgeschlagen, Rohmontanwachs in der Wärme mit Benzin zu behandeln und die aus der dabei erhaltenen Lösung durch Abkühlen ausgeschiedenen Wachsanteile (B und C) von der die Harze (A) enthaltenden Lösung zu trennen. Es wird durch dieses sowie durch ähnliche bekannte Verfahren eine Zerlegung des Montanwachses in die harzartigen AnteiIe (A) einerseits und in ein Gemisch der übrigen Bestandteile (B und C) andererseits bewirkt.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft dagegen ein Verfahren zur Zerlegung von Montanwachs in dem Sinne, daß der eingangs erwähnte schwarze Rückstand (C) einerseits und die wachsartigen Bestandteile (B) andererseits, und zwar letztere entweder für sich allein oder zusammen mit dem Montanharz (A), gewonnen werden.
  • Es hat auch bisher nicht an Versuchen gefehlt, die wertvollen Wachskörper (B) aus dem Rohmontanwachs zu isolieren. Alle diesbezüglichen bekannten Verfahren beruhen auf der Erkenntnis, daß in einigen Lösungsmitteln, insbesondere Äthylalkohol und Aceton, in der Wärme nicht das gesamte Rohwachs, sondern nur das Montanharz und die Wachsbestandteile (A und B) löslich sind und daß beim Erkalten der von dem Rückstand (C) gegossenen Lösung die Wachsbestandteile ausfallen, während das Harz auch in der Kälte gelöst bleibt. Nach diesen Verfahren ist jedoch die technische Gewinnung der reinen Wachse sehr umständlich.
  • Um durch Auskochen mit Alkohol die Bestandteile (A und B) von dem unlöslichen Rückstand (C) einigermaßen vollkommen zu trennen, muß diese Behandlung oftmals, heispielsweise 5- bis 6mal, wiederholt «erden. Man hat diesen Mißstand dadurch zu beseitigen versucht, daß man das Rohmontanwachs in fein gemahlenem Zustand mit heißem Alkohol behandelte. Diese Arbeitsweise erfordert besondere Mahlanlagen, und manche Montanwachssorten lassen sich auf diese Weise überhaupt nicht verarbeiten, weil sie infolge ihres Harzgehaltes beim Vermahlen zum Zusammenbacken und Kleben neigen.
  • Auch bei der getrennten Gewinnung der Harz- und Wachsanteile aus der alkoholischen Lösung treten große Schwierigkeiten auf. Beim Erkalten der alkoholischen Lösung scheidet sich nämlich das Wachs schleimig und gelatinös aus der Harzlösung ab und hält mehrere hundert Prozent harzhaltiges Lösungsmittel eingeschlossen, so daß eine weitgehende Trennung durch Filtration oder Zentrifugieren sehr schwer und nur unter Nachwaschen mit sehr großen Lösungsmittelmengen durchführbar ist.
  • Durch die vorliegende Erfindung wird nun unter Vermeidung der den bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile eine weitgehende Gewinnung der in dem rohen Montanwachs vorhandenen Wachsanteile auf technisch leicht durchführbare Weise erreicht. Es wird dabei entweder vom entharzten :Montanwachs oder, wenn man die Wachsbestandteile zusammen mit dem Montanharz erhalten will, von dem rohen Montanwachs ausgegangen.
  • Erfindungsgemäß wird folgendermaßen gearbeitet: Rohes oder vorher entharztes Montanwachs wird in irgendwelchen bekannten Lösungsmitteln, z. B. Benzol, in der Wärme gelöst. Die Lösung wird in an sich bekannter Weise so weit abgekühlt, daß die reinen Wachsester (B) sowie die außerdem im Rohwachs enthaltenen nicht harzartigen Bestandteile (C) ausfallen. Das so erhaltene Gemisch, welches die ausgefallenen Bestandteile in großoberflächigem Verteilungszustand enthält, wird ohne Abtrennung der Lösung mit Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, welche in der Wärme außer den harzartigen Anteilen nur die reinen Wachsester zu lösen vermögen, beispielsweise mit Äthylalkohol, bei Temperaturen behandelt, bei welchen die Bestandteile (C) ungelöst bleiben. Zweckmäßig kann ein Teil des Alkohols auch schon beim Abkühlen der Montanwachslösung zugesetzt werden, wodurch die Ausfällung schon bei einer Temperaturerniedrigung auf etwa 55 bis 6o° vollständig und ein besonders feiner Verteilungszustand erzielt wird. Bei der Behandlung des obenerwähnten Gemisches mit Äthylalkohol muß die Temperatur so hoch sein, daß die zu gewinnenden Wachsbestandteile (B) in dem Alkohol leicht löslich sind, sie muß jedoch unterhalb des Siedepunktes des Lösungsmittels und unterhalb des Schmelzpunktes des Wachses liegen. Durch Rühren oder Schütteln kann der Lösungsvorgang beschleunigt und das schädliche Zusammenbacken der ungelöst gebliebenen Wachsbestandteile (C) verhindert werden.
  • Der Rückstand (C) wird dann durch Steigerung derTemperatur-gegebenenfalls unter teilweisem Abdestillieren des Lösungsmittels oder unter Anwendung von geringem Druck - zum Zusammenbacken oder zum Schmelzen gebracht, worauf beispielsweise durch Abgießen der Wachs- bzw. Wachs-Harz-Lösung oder durch Abziehen -des geschmolzenen, ungelösten Rückstandes (C) ohne weiteres eine Trennung erreicht wird.
  • Der Alkoholüberschuß muß bei der Behandlung mindestens so groß sein, daß das Lösungsmittel, in dem das gesamte Wachs zunächst gelöst wurde, z. B. Benzol, so stark verdünnt ist, daß dieses kein merkliches Lösungsvermögen auf die Bestandteile C ausübt. Um mit möglichst wenig Alkohol auszukommen, wird zweckmäßig zum Lösen des rohen oder entharzten Montanwachses nur so viel Lösungsmittel verwendet, als unbedingt zur Erzeugung einer dünnflüssigen, heißen Lösung notwendig ist.
  • Als Lösungsmittel für das mit Alkohol zu behandelnde Wachs können alle bekannten organischen, indifferenten Flüssigkeiten oder deren Gemische verwendet werden, welche die Eigenschaft haben, in der Wärme das gesamte Rohmontanwachs zu lösen, wie z. B. Benzol und seine Homologe, höhere Alkohole, insbesondere Isobutylalkohol, Benzinkohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe usw. Insbesondere können die bei der bekannten Gewinnung und Entharzung des rohen Montanwachses verwendeten Lösungsmittel benutzt werden. Dies bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß das neue Verfahren direkt und ohne vorheriges vollständiges Abdampfen des Lösungsmittels und neues Lösen des Montanwachses an die Montanwachsgewinnung oder Entharzung angeschlossen werden kann.
  • Statt Äthylalkohol können auch Methylalkohol, Propylalkohol, Aceton und andere Lösungsmittel oder deren Gemische verwendet werden, welche die Eigenschaft haben, neben dem Harz in der Wärme auch die braunen Wachsbestandteile (B), nicht dagegen den schwarzen Rückstand (C) zu lösen.
  • Das Verfahren zur Gewinnung der reinen Wachsbestandteile (B) für sich allein wird beispielsweise folgendermaßen durchgeführt: Ein in bekannter Weise entharztes Montanwachs wird durch Erwärmen mit Benzol in Lösung gebracht. Die benzolige Lösung wird auf etwa 5o° C abgekühlt und mit der 5fachen Menge Äthylalkohol versetzt. Unter leichtem Rühren wird diese Mischung darauf kurze Zeit auf der Temperatur von etwa 5o° gehalten. Dann wird unter gleichzeitigem Abdestillieren eines Gemisches aus Benzol und Alkohol die Temperatur so weit erhöht, daß der nicht in Lösung gegangene Rückstand (C) zusammenschmilzt oder zusammensintert. Nun wird nach kurzem Absitzenlassen die heiße Lösung von dem Ungelösten abgegossen und das Lösungsmittel abdestilliert. Durch einmalige Behandlung wurde auf diesem Wege das entharzte Montanwachs zerlegt in 32°/" braunes Wachs (B) und 68°,I" Rückstand (C).
  • Wenn die Wachsbestandteile (B) nicht für sich allein, sondern zusammen mit dem Montanharz (A) erhalten werden sollen, so geht man in entsprechender Weise von dem Rohmontanwachs aus. So konnten beispielsweise aus einem mitteldeutschen Rohmontanwachs durch Lösen in der doppelten Menge Isobutylalkohol, Abkühlen auf etwa 5o°, Zusatz der 3i/2fachen Menge Äthylalkohol, Wiedererhitzen bis zum Zusammenschmelzen des ungelösten Rückstandes und Abdekantieren von diesem nach Abdestillieren des Lösungsmittels 5o"/" eines braunen, aus der Wachskoponente (B) und Montanharz (A) bestehenden Gemisches und 5o"/" des Rückstandes (C) erhalten «-erden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Zerlegung von Montanwachs und Gewinnung der darin enthaltenen Wachsbestandteile für sich oder zusammen mit dem Montanharz, dadurch geleennzeichnet, daß man eine heiße Lösung von rohem oder entharztem Montanwachs in an sich bekannter Weise so weit abkühlt, daß die reinen Wachsester (B) sowie die außerdem im Rohwachs enthaltenen nicht harzartigen Bestandteile (C) ausfallen, das Gemisch ohne Abtrennung der Lösung mit Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, welche in der Wärme außer den harzartigen Anteilen nur die reinen Wachsester zu lösen vermögen, bei Temperaturen behandelt, bei welchen die Bestandteile (C) ungelöst bleiben, dann die Temperatur so weit erhöht, daß das Ungelöste (C) zusammenschmilzt oder zusammensintert, und hierauf die heiße Lösung von dem Ungelösten, z. B. durch Dekantieren, abtrennt.
DER71781D 1927-07-16 1927-07-16 Verfahren zur Zerlegung von Montanwachs Expired DE505815C (de)

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