DE216459C - - Google Patents

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DE216459C
DE216459C DENDAT216459D DE216459DA DE216459C DE 216459 C DE216459 C DE 216459C DE NDAT216459 D DENDAT216459 D DE NDAT216459D DE 216459D A DE216459D A DE 216459DA DE 216459 C DE216459 C DE 216459C
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petroleum
sulfur dioxide
liquefied
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hydrocarbons
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DENDAT216459D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G21/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents
    • C10G21/06Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents characterised by the solvent used
    • C10G21/08Inorganic compounds only
    • C10G21/10Sulfur dioxide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

fill 1^ Γπ IW Hl α .W
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 236. GRUPPE
. DISCONTO-GESELLSCHAFT in BERLIN.
und ungesättigten, schweren Kohlenwasserstoffe.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Mai 1908 ab.
Das vorliegende Verfahren zur Reinigung von rohem oder vorbehandeltem Erdöl und seinen Destillaten bezweckt, die in diesen ölen vorhandenen Verunreinigungen, sowie die die Brennfähigkeit beeinflussenden Stoffe, namentlich die aromatischen und ungesättigten, schweren Kohlenwasserstoffe aus dem öl zu extrahieren. Die bisherige Reinigung des Erdöls mit Schwefelsäure konnte wohl gewisse Verunreinigungen durch Umbildung in Harze u. dgl. entfernen, vermochte aber eine Entfernung der schweren Kohlenwasserstoffe nur unter Verwendung großer Mengen Schwefelsäure herbeizuführen. Im Gegensatz zu diesem bekannten Verfahren erreicht das vorliegende Verfahren eine Extraktion der gesamten in sehr beträchtlicher Menge vielfach in dem Erdöle vorkommenden schweren Kohlenwasserstoffe in unveränderter Form, so daß nach Entfernung des Extraktionsmittels die entfernten Kohlenwasserstoffe unverändert erhalten oder technisch weiter verwertet werden können. Dieses Ziel wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, daß das Erdöl und seine Destillate mit verflüssigter schwefliger Säure behandelt werden. Wenn man J genügende Mengen verflüssigter schwefliger !Säure mit den ölen vermischt und absetzen Jjläßt. so bilden· sich namentlich bei niederer 3of Temperatur zwei Schichten. Die obere Schicht Jbesteht aus den eigentlichen Kohlenwasserstoffen des Erdöles, welche das Leuchtöl auszumachen. Die untere Schicht stellt die Lösung der schweren Kohlenwasserstoffe u. dgl. in der , verflüssigten schwefligen Säure dar. Die 35 * Trennung in die erwähnten beiden Schichten erfolgt nur, wenn man reichliche Mengen verflüssigter schwefliger Säure anwendet. Verwendet man geringe Mengen flüssiger schwefliger Säure, so tritt die erwähnte Schichtenbildung nicht auf, vielmehr bleibt das Erdöl· ! vollkommen klar, indem gleichsam eine Lösung der schwefligen Säure in dem Erdöle stattfindet.
Gasförmige, oder wäßrige schweflige Säure, die als Ersatz der Schwefelsäure zur Reinigung von Mineralölen wiederholt vorgeschlagen worden sind (z. B. britische Patentschrift 935/1872 und amerikanische Patentschrift 146405), können die angeführte Wirkung der verflüssigten schwefligen Säure nicht ausüben, weil die Möglichkeit der Schichtenbildung nicht gegeben ist. Man hat auch die Behandlung von Schieferöl oder ähnlichen Mineralölen mit flüssiger schwefliger Säure vorgeschlagen (britische Patentschrift 3759/1876). Abgesehen davon, daß es sich bei diesem Verfahren um andere Ausgangsmaterialien handelt, besteht auch der Zweck jenes Ver- ! fahrens lediglich darin, teerige Bestandteile aus dem öle niederzuschlagen. Wenn man nun entsprechend der britischen Patentschrift j 3759/1876 flüssige schweflige Säure zu Erdöl j zusetzt und hierbei, wie es der Absicht der Fällung entspricht, zunächst kleine Mengen verwendet, so tritt überhaupt keine sichtbare
Veränderung auf. Die Bildung von .Niederschlägen, die allerdings bei Schieferöl tatsächlich stattfindet, bleibt bei Petroleum und seinen Destillaten in meikbaier .Menge aus Die extiahieiende Wiikung der verflüssigten schwefligen Säule auf die r-diweren Kehlcnwasserstoffe konnte bei dem Verfahren der britischen Patentschrift i7",<) ι*S7C> nicht eintreten. Man kann die extrahierend·1 Wirkung der verflüssigton sehweliigcn Säure erst dann· feststellen, wenn man hinreichende Mengen verflüssigter schwefliger Säule zugibt und das Eintreten der Schichtenbildung abwaitet. Di-' Grundlage des vorliegenden Verfaliu ns,' die schweren Kohlenwasserstoffe des Erdöles in verflüssigter schwclliger Saun- zu lösen und sie hierdurch unverändert dem Erdöle zu entziehen, war in keinem <.\vf bekannten Verfahren benutzt oder beschrieben.
Das vorliegende Verfall; en beruht demnach auf einem physikalischen Vorgang, nämlich lauf der Wirkung der verflüssigten schwefligen .■fSäuro als Lösungsmittel für die schweren !Kohlenwasserstoffe 11. df.
, ΐ lichen Kohlenwasserstoffe
itisch ungelöst bleiben.
fahren wirkten dagegen
Verunreinigungen
diesem chemisch
, während die cigeiit-
dt'S Leuchtöles prak-
Die bisherigen \7er-
dadurch, daß die
chemisch verändert und in veränderten Zustande (als
onie-
Oxydations-, Polymerisations- oder SuIf rungsprodukte) ausgeschieden wurden.
Die Ausführung des Verfahrens kanu ' beispielsweise derartig erfolgen, daß man bei Temperaturen unter o' C. flüssiges Schwefeldioxyd mit dem rohen oder vorbehandelten Erdöl oder seinen Destillaten vermischt, was durch Rühren o. dgl. erreicht werden kann. Man läßt dann bis zur Schichtenbildung stehen und zieht die Lösung der Kolilen-Wasserstoffe in dem flüssigen Schweieldioxyd, das sich zu Boden setzt, ab.
Man kann das Schwefeloxyd zu den zu reinigenden Erdölen oder den Destillaten entweder auf einmal oder auch portionsweise zu- setzen, aber immer in solcher Menge, daß eine Schichtenbildung zwischen dem zu reinigenden öl und dem flüssigen Schwefeldioxyd bei niederer Temperatur eintritt. Das verwendete Schwefeldioxyd kann quantitativ durch Verdampfen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Vakuumpumpe, wiedergewonnen werden.
Die Behandlung des rohen oder vorbehan delten Erdöls, oder der Destillate mit dem verflüssigten Schwefeldioxyd kann sowohl im geschlossenen wie offenen Gefäße erfolgen. Wenn man in offenen Gefäßen arbeitet, muß die Temperatur der zu mischenden Flüssigkeiten genügend tief gehalten werden, um einen Verlust der schwefligen Säure möglichst zu vermeiden.
Man kann das Verfahren auch derartig aus
führen, daß in ein Gefäß gleichzeitig mit den abgekühlten Petroleumdestillaten flüssiges Schwefeldioxyd zugeführt wird und eine Mischung durch Schütteln, Rühren u. dgl. erreicht wird. Man kann auch das Schwefeldioxyd und die Destillate im Gegenslrom gegeneinander führen oder die eine Flüssigkeit durch die andere durchpressen.
Die Ausführung des Verfahrens kann auch derartig erfolgen, daß man in die zu behandelnden Piodukte gasförmiges Schwefeldioxyd utifer Druck einleitet und dann eine Kühlung ν.: nimmt. Die Menge, der Druck und die Temperaturerniedrigung sind hiei bei deraitig
regeln,
daß ein Überschuß von flüssigem
Schwefeldioxyd vorhanden ist. «Alsdann scheitlet sich die Lösung der zu entfernenden Bestandteile des Erdöls in flüssigem Schwefeldioxyd am Boden aus, während das gereinigte Produkt über dieser Lösung steht.
Beispiel.
Um aus einem Bustenarii-Erdöldestillat vom spezifischen Gewicht 0,820 ein Leuchtöl vom spezifischen Gewicht von 0,802 bis 0,803 zu erhalten, behandelt man einen Gewichtsteil Destillat mit etwa Γ''Λ Gewichtsteilen flüssigem Schwefeldioxyd bei —10' C. in drei Portionen, indem man das Destillat erst mit ''V4 Teilen go und dann mit je l.A Teil der schwefligen Säure mischt. Die Brennfähigkeit des erhaltenen Produktes entspricht einem guten Leuchtöl. Das spezifische Gewicht der extrahierten Bestandteile beträgt 0,860 bis 0,880. ■
Jc nach dem spezifischen Gewicht der Produkte und deren Zusammensetzung, der Menge und Art der zu entfernenden Körper und der Weise, in welcher das Schwefeldioxyd zugeführt wird, kann die Menge des Schwefeldi- ίου oxyds wechseln.
Man gewinnt demnach nach diesem Verfah ren einerseits besser verwertbare Produkte als nach dem bisher geübten Raffinationsverfahren und andererseits die bisher unverwertbaren Bestandteile in -technisch verwertbarer Form. Die letzten Spuren von Schwefeldioxyd können mit Wasser oder alkalischen Lösungen entfernt werden. .
Falls für bestimmte Zwecke noch erforder-rfiio; lieh, können die nach dem beschriebenen Ver-i fahren gewonnenen Produkte nachträglich j einer Raffination nach den üblichen Verfahren unterzogen oder diese vor der Behandlung mit flüssigem Schwefeldioxyd. vorgenommen werden.
Die ausgezogenen Bestandteile können als Ausgangsmaterial zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe wie anderer technisch ver wertbarer Produkte und als Lösungsmittel 120,1 dienen.
Das Verfahren ist für alle Arten von Erd·
ölen und deren Destillate geeignet. Besonders eignet sich das Verfahren für Texas, Ohio, kalifornische, rumänische und galizische sowie ähnliche öle. Es gelingt, aus diesen ölen leicht gut brennende, namentlich nicht rußende Leuchtöle zu gewinnen, deren sonstige Eigenschaften auch den Ansprüchen guter Produkte entsprechen.
Die wichtigen Vorteile des Verfahrens sind:
1. Das lösende Agens, das Schwefeldioxyd, ist billig herstellbar, z. B. durch Verbrennung von Schwefel, Rösten von Kiesen oder auch durch Erhitzen der bei der Schwefelsäureraffination der Erdölprodukte erhaltenen Abfallsäure.
2. Es entsteht kein Verlust des behandelten Materials durch Oxydation oder andere chemische Prozesse.
3. Das Agens ist quantitativ wiedergewinnbar.
4· Die Wärmebindung, welche bei der Verdampfung des Schwefeldioxyds entsteht, kann zur Abkühlung der zu behandelnden Produkte benutzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Reinigung von rohem oder vorbehandeltem Erdöl und seinen Destillaten, insbesondere zur Ausscheidung der aromatischen und ungesättigten, schweren Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß das öl unter der kritischen Temperatur mit solchen Mengen verflüssigter schwefliger Säure behandelt wird, daß eine Schichtenbildung eintritt, worauf die untere Schicht der Lösung der schweren Kohlenwasserstoffe in der verflüssigten schwefligen Säure von'' der oberen Schicht der unangegriffenen leichten Petroleumkohlenwasserstoffe getrennt wird.
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