DE437520C - Verfahren zur Reinigung von OElen und Fetten - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von OElen und FettenInfo
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Classifications
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- C11B—PRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
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Description
- Verfahren zur Reinigung von Ölen und Fetten. Durch die Raffination von Ölen und Fetten mit Alkali oder ähnlichen Neutralisationsmitteln, wie z. B. Erdalkali, Karbonaten und Superoxyden der Alkalien und Erdalkalien, wird beabsichtigt, die im Öl befindlichen schädlichen Verunreinigungen, insbesondere freie Fettsäuren, zu entfernen.
- Die Neutralisationsmittel werden den in offenen Apparaten befindlichen und durch geeignete Mischvorrichtungen in Bewegung gehaltenen Ölen oder Fetten gewöhnlich in flüssiger Form beigegeben. Es entstehen dabei zwei Produkte: das gereinigte Fett oder ijl und der Rückstand. Der letztere besteht in der Hauptsache aus der neutralisierten (verseiften) Fettsäure und Wasser, das einerseits mit dem flüssigen N eutralisationsmittel in den Raffinationsvorgang eingeführt wurde und das anderseits bei der Neutralisation der Fettsäure entsteht, und gegebenenfalls aus überschüssigem N eutralisationsmittel u. dgl.
- Bei dieser Arbeitsweise fallen die Rückstände infolge ihres Wassergehaltes als sehr voluminöse Seifenflocken an, die auch nach längerem Absetzenlasseil noch erhebliche Mengen Neutr alöl einschließen. Wegen der voluminösen Beschaffenheit des Rückstandes ist eine Trennung von Öl und Seife durch Filtrieren nicht möglich, sondern es erfolgt die Trennung gewöhnlich durch Absetzenlassen und Dekantation. Diese unvollkommene Trennungsmethode hat zur Folge, daß der Verlust an Öl im Rückstande bis die dreifache Menge der freien Fettsäure betragen kann. , Um dem Rückstand eitle für die Trennung. vom 0I günstigere Beschaffenheit zu geben und zu trocknen, körnigen Seifen zu gelangeii, hat man versucht, seinen Wassergehalt dadurch zu vermindern, daß man die Neutralisationsinittel in fester Form auf das Öl einwirken ließ oder daß man das Gemisch von Öl und Rückstand nach beendeter Raffination einer Vakuumbehandlung unterwarf. Zu einem gut filtrierbaren Rückstand und einem 01 voll hervorragender Güte -;langt man indessen erst durch das Verfahren gemäß der Erfindung.
- Dieses bezieht sich auf die Reinigung von Ölen oder Fetten mit Alkali oder ähnlichen Neutralisationsmitteln, die in Form von Lösungen o. dgl. verwendet werden. Die Erfindung ist darin zu erblicken, daß die Vakuumbehandlung zwecks Entfernung des Wassers aus dem Gemisch von Öl und flüssigem Neutralisationsmittel schon während der -.\'Iischung des Öls mit dem Neutralisationsmittel vorgenommen wird. Bei dieser Arbeitsweise gelangt das flüssige \etitralisationsmittel stets in konzentriertester Forin zur Einwirkung auf (las zu reinigende Cil oder Fett. Da hierbei die Entfernung des als Lösungsmittel verwendeten und des durch chemische Umsetzung gebildeten Wassers schon während der Einwirkung des Neutr alisatiensmittels auf das Öl erfolgt, wird durch das neue Verfahren derselbe gute Erfolg erzielt, de l die Verwendung praktisch wasserfreier N eutralisationsmittel erreichen läßt. Darüber hinaus «-erden aber auch die \ achteile des bekannten Verfahrens der Verwendung des N eutralisationsmittels in fester Form vermieden, die insbesondere in der schlechten Mischbarkeit von Öl und Neutralisationsmittel und in dem dadurch bedingten großen Üb.erschuß an Neutralisationsmittel bestehen.. Denn da das Neutralisatnonsmittel gemäß der Erfindung in flüssiger Form -mit dem 01 in Berührung tritt, läßt es sich gut mit diesem mischen, und es hat sich gezeigt, daß praktisch nur ein sehr geringer Überschuß an Neutralisationsmittel für das Raffinationsverfahren erforderlich ist. Aber auch in dem Falle, wo nach bekanntem Verfahren die Entwässerung des Gemisches von Öl und Neutralisationsmittel erst nach Bildung der Seifenemulsion, d. h. nach Schluß der Raffination vorgenommen wird, ist ein erheblich größerer Überschuß an Neutralisationsmittel als bei dem neuen Verfahren nötig, da bei dem bekannten. Verfahren das Öl mit einer verdünnten wässerigen Lösung des Raffinationsmittels behandelt wird. Außerdem entstehen hier Schwierigkeiten bei der Entwässerung der Seifenemulsion. Abgesehen davon, daß durch das neue Verfahren diese Schwierigkeiten beseitigt werden, da Seifenemulsionen nicht entstehen und die Seife gleich am Schluß der Raffination in körniger, filtrierbarer Form vorliegt, hat die Verwendung eines nur geringen Überschusses an Neutralisationsmittel den Vorteil, daß die Gefahr der schädlichen Einwirkung des Neutralisationsmittels auf das raffinierte Öl bedeutend vermindert oder praktisch völlig beseitigt wird. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Reinigung der Öle bei niedrigen Temperaturen vorgenommen wird. Außerdem löst sich bei Einhaltung geeigneter Öltemp°raturen keine Seife nm Öl, und es wird die Oxydation des Neutralöles vermieden. Tatsächlich haben auch die Betriebsversuche ergeben, daß bei dem neuen @'erfahren die Ölausbeute steigt und ein Öl von besserer Beschaffenheit erzeugt wird als nach dem bisherigen Verfahren, wie aus den nachfolgenden Angaben über einen derartigen Betriebsversuch hervorgeht.
- Das zu raffinierende Öl war Sesamöl, das nach der üblichen Vorbehandlung einen Fettsäuregehalt von rund 4 Prozent (3,95 Prozent) aufwies. Als Neutralisationsinittel wurde Sodalösung (i Gewichtsteil 96prozentige Soda, 3 Gewichtsteile Wasser) benutzt. Zur Behandlung gelangten 6ooo kg Öl, die thecretisch ¢5 kg iooprozentige Soda zur Neutralisation der Fettsäure erforderten. Für die Raffination bereitgestellt wurden 49 kg der 'obenerwähnten technisch reinen Soda - 196 kg Sodalösung. Es wurde also ein Überschuß von ungefähr io Prozent an \Teutralisationsmittel verwandt. Die Sodalösung wurde dem Öl, das zur Verdampfung des Wassers aus der Lösung und des bei der Verseifungsreaktion entstehenden Wassers unter hohem Vakuum gehalten wurde, nach und nach zugesetzt, und es war das Einziehen der Sodalösung nach Verlauf von ungefähr zwei Stunden seit dem Beginn der Behandlung beendet. Ein Rührwerk sorgte während der Dauer des Versuchs für eine gute Durchmischung des Öles mit der Sodalösung. Nach Beendigung des Verseifungsvorgangs und Kühlung des Öls läßt sich dieses von der gebildeten Seife in Filterpressen gut trennen. Der Fettsäuregehalt des gereinigten Öles betrug nur noch o,oig Prozent. Bei den bisher gebräuchlichen Verfahren war es bekanntlich nicht möglich, unter Anwendung von Sodalösung als Neutralisationsmittel den Fettsäuregehalt von Ölen unter 0,5 Prozent zu bringen. Ähnliche Vorteile ergaben sich bei einer Reihe weiterer Versuche mit anderen Ölen, die in ähnlicher Weise vorgenommen wurden.
- Die Beigabe der Lauge kann entweder mit der Temperatur stattfinden, die das Öl bei seinem Eintritt in den Apparat hat, oder wenn notwendig, wird dasselbe angewärmt oder abgekühlt. Außerdem kann während der Beigabe der Lauge oder auch nachher angewärmt oder abgekühlt werden.
- Um eine schnelle Verdampfung des Wassers aus der Seife zu erzielen, kann die Vakuumbehandlung in der Weise ausgeführt werden, daß die Mischung von Öl und Lauge zerstäubt oder sonstwie fein verteilt wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von .Ölen und Fetten mit Lösungen von Alkali oder ähnlichen Neutralisationsmitteln unter Anwendung der Luftleere, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl oder geschmolzene Fett unter Luftleere gesetzt und in den Behälter unter Aufrechterhaltung der Luftleere die Neutralisationsmittellösung allmählich derart eingesaugt wird, daß das L ösungs- und Reaktionswasser verdampft.
Priority Applications (1)
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| DE437520C true DE437520C (de) | 1926-11-23 |
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