DE918401C - Verfahren zum Veredeln von gegebenenfalls von Eiweiss- und Schleimstoffen, Lecithinen u. dgl. vorher befreiten pflanzlichen oder tierischen OElen oder Fetten - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von gegebenenfalls von Eiweiss- und Schleimstoffen, Lecithinen u. dgl. vorher befreiten pflanzlichen oder tierischen OElen oder Fetten

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DE918401C
DE918401C DEP47594A DEP0047594A DE918401C DE 918401 C DE918401 C DE 918401C DE P47594 A DEP47594 A DE P47594A DE P0047594 A DEP0047594 A DE P0047594A DE 918401 C DE918401 C DE 918401C
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fats
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fatty acids
oils
vegetable
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DEP47594A
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Otto Bruecke
Arthur Milbers
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GEA Group AG
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Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/001Refining fats or fatty oils by a combination of two or more of the means hereafter

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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Veredeln von gegebenenfalls von Eiweiß- und Schleimstoffen, Lecithinen u. dgl. vorher befreiten pflanzlichen oder tierischen Ölen oder Fetten Für den menschlichen Genua sowie für viele technische Zwecke sind die meisten tierischen oder pflanzlichen Rohöle und Rohfette infolge ihrer Herstellungsweise ohne weiteres nicht geeignet. Diese Stoffe und auch Öle oder Fette, die durch Veresterung mit Glyzerin od. dgl. aus Fettsäuren tierischer oder pflanzlicher Herkunft oder auch synthetischen Ursprungs hergestellt worden sind, müssen durch Raffination veredelt werden. In der Praxis werden die Rohöle und Rohfette meistens mit Mineralsäuren behandelt, um Eiweiß- und Schleimstoffe od. dgl. zu entfernen. Dann werden die freien Fettsäuren durch alkalische Lösungen in Form von Seifen abgetrennt, wobei geringe Seifenmengen, die in das Neutralöl übergegangen sind, daraus mit heißem Wasser ausgewaschen werden. Im weiterenVerlauf der Raffination wird das C51 durch Bleicherde gebleicht, die Bleicherde von dem Öl durch Filterpressen oder Zentrifugen getrennt und das filtrierte, gebleichte C51, das noch Geruchs- und Geschmacksstoffe enthält, einer Wasserdampfdestillation unter Vakuum unterzogen.
  • Es ist ferner bekannt, die in tierischen oder pflanzlichen Ölen oder Fetten befindlichen freien Fettsäuren mit alkalischen Lösungen im Vakuum zu verseifen, wobei gleichzeitig die sich bildenden Seifenflocken mehr oder weniger getrocknet werden.
  • Die bekannten Raffinationsmethoden haben verschiedene Nachteile. Die bei der Neutralisation mit Alkalilösungen anfallende Seife enthält große Mengen neutrales C51, das bei der Zerlegung der Seife durch Mineralsäure in die Fettsäure gelangt und dadurch für menschlichen Genuß verlorengeht. Außerdem ist der hohe Neutralölgehalt der anfallenden Fettsäure im Hinblick auf die Weiterverarbeitung der Fettsäure ebenfalls nicht erwünscht.
  • Bei der Auswaschung der im Neutralöl vorhandenen Seifenreste mit heißem Wasser treten nennenswerte Verluste an Öl ein. Außerdem erfordert dieser Arbeitsvorgang viel Handarbeit und die Trennung des gewaschenen Öles vom Waschwasser große Aufmerksamkeit. Auch können sich leicht schwer trennbare Emulsionen bilden, die dann zusätzliche Ölverluste verursachen. Außerdem steigt durch die Waschung die Fettsäure im Öl wieder an. Bei den hohen Temperaturen, bei welchen die Desodorisierung des gebleichten Öles unter Vakuum stattfindet, können durch Eintritt von Luftsauerstoff in das heiße Öl schädliche Stoffe, z. B. Ketone, Oxyfettsäuren u. dgl., entstehen, die den Geschmack, die Farbe sowie die Haltbarkeit des desodorisierten Öles ungünstig beeinflussen.
  • Es ist des weiteren bekannt, Öle und Fette mit Säuren oder Bleicherde vorzureinigen und dann die Geruchsstoffe und Fettsäuren durch Wasserdampfdestillation unter Vakuum zu entfernen. Diese Raffinate sind jedoch bezüglich Geschmack, Farbe, Gehalt an freier Fettsäure sowie Haltbarkeit Schwankungen unterworfen. Um diese Nachteile zu beseitigen, ist man dann zu einer Nachbehandlung dieser Raffinate übergegangen. Sie besteht in der Neutralisation der noch vorhandenen freien Fettsäuren mit Alkalilösungen, Waschung des von der Seife getrennten Öles, Bleichung desselben unter Vakuum und Desodorisierung mit Wasserdampf unter Vakuum, die notwendig ist, um den Bleicherdegeschmack, den das Öl während der Bleichung aufgenommen hat, wieder zu beseitigen. Durch diese teure und umständliche Nachbehandlung werden die Vorteile, welche durch die gleichzeitige Abdestillation von Geruchsstoffen und freien Fettsäuren entstehen, wieder ausgeglichen. Außerdem ist für dieses Verfahren eine große und teure Apparatur erforderlich. Auch der Fettsäuregehalt der Öle kann während der Nachbehandlung wieder ansteigen.
  • Durch die Erfindung gelingt es, die geschilderten Nachteile zu vermeiden. Nach der Erfindung werden pflanzliche oder tierische Öle oder Fette, oder Öle oder Fette, die durch Veresterung mit Glyzerin od. dgl. aus Fettsäuren oder aus Gemischen von Ölen oder Fetten und Fettsäuren pflanzlichen, tierischen oder synthetischen Ursprunges hergestellt worden sind, gegebenenfalls nachdem Eiweiß- und Schleimstoffe abgeschieden wurden, in der Weise veredelt, daß die Behandlung mit Soda-oder Pottaschelösungen oder ein Teil dieser Behandlung, mit der eine Behandlung zur Herausnahme von Seife aus dem Öl oder Fett mit Adsorptionsmitteln verbunden wird, zum Schluß der Ra,ffination durchgeführt wird. Zum Beispiel kann das Rohöl zuerst von Eiweiß- und Schleimstoffen, Phosphatiden, Bitterstoffen od. dgl. befreit werden. Man kann es auch noch mit Bleicherde od. dgl. Adsorptionsmitteln behandeln. Das vorgereinigte Öl wird nun in eine unter hohem Vakuum arbeitende Wasserdampfdestillationsanlage gebracht, in der die Geruchs- und Geschmacksstoffe, die freien Fettsäuren sowie andere destillierbare Verunreinigungen abdestill.iert werden. Die Abdestillation dieser Stoffe kann diskontinuierlich, halbkontinuierlich oder auch kontinuierlich erfolgen. Dabei werden die Geruchsstoffe vollständig, die freien Fettsäuren jedoch nur unvollständig durch geeignete Einstellung der Temperatur des Öles, der Höhe des Vakuums sowie der angewandten Wasserdampfmenge abdestilliert. Nach Abdestillation eines Teils der freien Fettsäuren und der Geschmacks- und Geruchsstoffe sowie anderer destillierbarer Verunreinigungen wird das heiße Öl unter Vakuum z. B. auf 35 bis q.o° C heruntergekühlt.
  • Beispielsweise wird ein auf diese Weise behandeltes extrahiertes Erdnußöl, das vor der Abdestillation z. B. 5 % freie Fettsäure und nach derselben noch 0,75 % davon enthält, einer Waschung mit einer Sodalösung unterzogen, wobei auch die Neutralisation der im Öl noch vorhandenen freien Fettsäuren erfolgt. Das Erdnußöl wird z. B. in einen mit Heiz- und Kühlvorrichtung versehenen Rührwerksapparat gebracht, in welchem die Waschung desselben z. B. mit einer ro° Be Sodalösung bei einer Öltemperatur von z. B. 35°C erfolgt. Um eine intensive Mischung von Öl und Alkalilösung zu erzielen, kann außer dem Rührwerk noch eine zweite außerhalb des Mischapparates befindliche Mischvorrichtung, z. B. eine Mischpumpe, Verwendung finden, etwa in der Weise, daß Flüssigkeit aus dem untersten Teil der Behandlungsbehälter ständig oder zeitweise in den obersten Teil gefördert wird. Für die Waschung sowie für die Neutralisation der freien Fettsäure soll z. B. die in der Waschlösung befindliche Soda so bemessen werden, daß z. B. ein Überschuß von 15 % der für die Verseifung der freien Fettsäure notwendigen Alkalimenge vorhanden ist. Es wird z. B. 2o Minuten lang gut gemischt, wobei eine Reinigung des Erdnußöles erfolgt und gleichzeitig ein Teil der freien Fettsäure verseift wird. Hierauf wird das Gemisch von 01, Sodalösung und Seifenflocken in einen mit Heiz- und Kühlvorrichtung sowie Rührwerk versehenen Apparat, der sich unter Vakuum befindet, unter Rühren eingesaugt. Um die Qualität des desodorisierten Öles zu schonen, soll bei niedrigen Temperaturen, z. B. 35° C, gearbeitet werden und ist daher ein hohes Vakuum zweckmäßig. Die in dem eingesaugten Öl-Sodalösung-Seifenflocken-Gemisch befindlichen Seifenflocken werden in dem Vakuumverseifer während der Konzentration der Sololösung getrocknet. Die freie Fettsäure kann hierbei leicht bis auf o,o3 % und darunter verseift werden.
  • Die Trennung der feinkörnigen Seifenflocken von dem Neutralöl kann z. B. mittels Zentrifugen erfolgen. Zum Beispiel soll die Zentrifugierung des Erdnußöles so durchgeführt werden, daß das zentrifugierte Raffinat keine oder doch nur sehr wenig suspendierte feine Seifenflocken enthält. Ein Rest von Seifenflocken wird hierauf durch Adsorptionsmittel, z. B. Aktivkohle, aus dem Raffinat entfernt. Dabei ist der Verbrauch an Aktivkohle oder anderer geeigneter Adsorptionsmittel, die für die Entfernung von Seifenresten, Metallspuren oder anderer Verunreinigungen Verwendung finden, sehr gering. Die Adsorptionsmittel werden so gewählt, daß sie dem raffinierten Erdnußöl keinen Beigeschmack erteilen.
  • Die Mischung des Erdnußöles mit dem Adsorptionsmittel kann z. B. in einem Mischer bei einer Temperatur von 30°C erfolgen, und die Trennung z. B. der gebrauchten Kohle kann durch Filterpressen vorgenommen werden. Da das Filtrat keine Spuren von Seife, Metallen od. dgl. mehr enthält und außerdem die Nachraffination, z. B. mit der Sodalösung, in sehr schonender Weise erfolgt ist, zeichnet sich das raffinierte Erdnußöl durch eine gute Qualität und Haltbarkeit aus.
  • Die Waschung des Öles und die Neutralisation der freien Fettsäure kann aber auch in der Weise geschehen, daß die Natriumkarbonat- oder Pottaschelösung in einen unter Vakuum gehaltenen Rührwerksapparat eingesaugt wird, in dem sich bereits das Öl befindet, oder es wird die Alkalilösung dem Öl in einem geschlossenen Apparat unter Rühren beigegeben und darauf der Apparat unter Vakuum gesetzt. Die Behandlung des Öles mit Alkalilösungen und die Trocknung der Seifenflocken können ebenfalls diskontinuierlich, halbkontinuierlich oder kontinuierlich vorgenommen werden. Die Verseifung der freien Fettsäuren erfolgt zweckmäßig bei niedrigen Öltemperaturen und entsprechend hohem Vakuum.
  • Durch die Behandlung mit Alkalilösung werden aus dem Öl außer den freien Fettsäuren auch noch weitere Verunreinigungen entfernt, beispielsweise solche, die bei der Abdestillation der Geruchsstoffe und der Fettsäuren bei den erforderlichen hohen Temperaturen oder durch Luftsauerstoff, der durch Undichtheiten der Apparatur oder mit dem Wasserdampf in das heiße Öl gelangen kann, entstanden sind, sowie Reste von Stoffen, die durch die vorausgehende Reinigung nicht zur Gänze herausgenommen wurden und nicht destillierbar sind, wie Farbstoffe u. dgl.
  • Die durch die Trocknung gebildeten, sehr feinkernigen Seifenflocken können gemeinsam mit dem Adsorptionsmittel durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl, von dem Raffinat getrennt werden. Die Kohle od. dgl. kann auch noch nach der Entfernung der Seifenflocken, die vorteilhaft durch Filtrieren, Zentrifugieren, Herauslösen durch Lösungsmittel usw. geschieht, dem öl beigegeben werden.
  • Das neue Verfahren eignet sich auch gut für öle oder Fette, die nach der Entfernung solcher Verunreinigungen, welche als Katalysatorengifte wirken, durch Wasserstoffanlagerung mehr oder weniger hydriert wurden und aus denen nach Entfernung der Katalysatoren die Geruchs- und Geschmacksstoffe und andere destillierbare Verunreigungen mittels Wasserdampfdestillation möglichst zur Gänze sowie gegebenenfalls die freien Fettsäuren mehr oder weniger abdestilliert worden sind. Das Verfahren kann auch gut für die Behandlung von Ölen oder Fetten oder hydrierten Ölen oder Fetten, die polymerisiert worden sind, Verwendung finden.
  • Die Kombination von Desodorisation und Abdestillation der freien Fettsäuren mit der Waschung mit alkalischen Lösungen und mit der Vakuumverseifung sowie der Behandlung mit Kohle od. dgl. Adsorptionsmitteln bedeutet einen wichtigen Fortschritt auf dem Gebiete der Ölraffination. Es werden hochwertige Öle von stets gleichbleibender Qualität und sehr guter Haltbarkeit erzielt.
  • Bei den gegenwärtig in Anwendung befindlichen Raffinationsmethoden steht dagegen die Desodorisation am Ende der Arbeitsvorgänge. Die Raffinate können daher noch Verunreinigungen enthalten, die teils bei der Vorreinigung, Waschung, und Bleichung nicht ganz entfernt wurden oder die sich bei den verhältnismäßig hohen Öltemperaturen bei der Desodorisation gebildet haben. Weitere große Vorteile des neuen Verfahrens liegen in der hohen Ausbeute an hochwertigen Raffinatölen oder Fetten sowie in dem Anfall von hochprozentigen Fettsäuren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Veredeln von gegebenenfalls von Eiweiß- und Schleimstoffen, Lecithinen u. dgl. vorher befreiten pflanzlichen oder tierischen Ölen oder Fetten, oder Ölen oder Fetten, die durch Veresterung mit Glyzerin od. dgl. aus Fettsäuren oder aus Gemischen von Ölen oder Fetten mit Fettsäuren pflanzlichen, tierischen oder synthetischen Ursprungs hergestellt worden sind, durch Entfernung von Geruchs- und Geschmacksstoffen, Fettsäuren od. dgl. destillierbaren Verunreinigungen mittels Wasserdampfdestillation im Vakuum und anschließende Herausnahme eines Fettsäureesters mit Alkalien, dadurch gekennzeichnet, daß nach vollständiger Entfernung der destillierbaren Geruchs- und Geschmacksstoffe und nach unvollständiger Entfernung der freien Fettsäuren, z. B. bis auf etwa 0,75 %, die Behandlung der Öle oder Fette mit Soda- oder Pottaschelösungen derart erfolgt, daß die hierbei gebildeten Seifenflocken bei der Verseifung der freien Fettsäuren oder nach derselben im Vakuum getrocknet werden, und daß nach der Entfernung der Hauptmenge der Seifenflocken durch Zentrifugieren, Filtrieren od. dgl. das öl oder Fett zwecks Herausnahme des Restes der Seifenflocken mit Aktivkohlen oder anderen adsorbierenden :Mitteln behandelt wird, die so gewählt werden, daß sie dem Öl oder Fett keinen Beigeschmack geben. Angezogene Druckschriften: B a i 1 e y, Industrial Oil and Fats Products, 1945, S. 5 io bis 521 ; Hefter-Schönfeld, Chemie und Technologie der Fette und Fettprodukte, 1937, Bd. II, S. 2z, 32, 695/696.
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