AT88680B - Verfahren zur Gewinnung von Sulfosäuren bzw. deren Salzen aus Braunkohlenteerölen. - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Sulfosäuren bzw. deren Salzen aus Braunkohlenteerölen.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Gewinnung von Sulfosäuren bzw. deren Salzen aus Braunkohlenteerölen. Es ist bereits bekannt, Sulfosäuren bzw. deren Salze aus Braunkohlenteerölen in der Weise zu gewinnen, dass man die Braunkohlenteeröle mit Schwefelsäure behandelt und die entstandenen Sulfosäuren nach wiederholtem Lösen in Wasser oder Laugen in Form von Natronsalzen mit Kochsalz ausfällt. Da sich nun aber bei der Behandlung von Braunkohlenteerölen mit Schwefelsäure ausser Sulfosäuren auch noch Polymerisationsprodukte bilden, die zwar an sich wasserunlöslich sind, sich aber in einer wässerigen Lösung der Sulfosäuren lösen, andrerseits die Sulfosäuren sich infolge ihrer stark emulgierenden Wirkung nur sehr schwer von dem unangegriffenen Öl abtrennen lassen, so machte die Gewinnung der Sulfosäuren in technisch befriedigender Weise bisher grosse Schwierigkeiten. Ihre Abscheidung gelingt zwar, analog dem Verfahren zur Gewinnung von Naphthensulfosäuren aus Mineral- ölen, durch Ausziehen des Öles mit Alkohol, doch steht der technischen Anwendung dieser Arbeitsweise der hohe Preis und die Knappheit an Alkohol im Wege. Auch würde man nach dem Alkoholverfahren nur einen geringen Teil der aus dem Braunkohlenteeröl gebildeten Sulfosäuren erhalten, weil die Hauptmenge in die Schwefelsäureschicht geht. Gemäss der Erfindung gelingt es nun, Sulfosäuren aus Braunkohlenteerölen mit billigen Reagentien und in guter Ausbeute zu gewinnen. Zu diesem Zwecke wird das Braunkohlenteeröl fraktioniert sulfuriert, indem man es zunächst nur mit einigen Prozenten konzentrierter Schwefelsäure behandelt, wobei sich im wesentlichen unlösliche Polymerisationsprodukte bilden, die man samt der Säure abtrennt und für sich auf Asphaltersatz o. dgl. weiterverarbeitet. Erst dann lässt man auf das so vorbehandelte Öl grössere Mengen Schwefelsäure, gegebenenfalls unter Erwärmen, einwirken. Hierbei bilden sich zwei Schichten. Eine, unangegriffenes Öl und einen Teil der Sulfosäuren infolge der stark emulgierenden Wirkung derselben enthaltende, obere Ölschicht und eine untere Schwefelsäureschicht, welche getrennt weiterverarbeitet werden. Die Verarbeitung der Ölschicht geschieht in der Weise, dass dieselbe mit sehr stark verdünnter Lauge, z. B. 1/2 n-Natronlauge, unter Erwärmen stark geschüttelt und dann noch einige Stunden in der Wärme belassen wird. Nach dem Erkalten und Stehen über Nacht hat sich dann unten eine klare wässerige Schicht abgesetzt. Diese wird mit gesättigter Kochsalzlösung versetzt und so die Sulfosäure in Form ihres Natronsalzes abgeschieden. Die Verarbeitung der Schwefelsäureschicht auf Sulfosäuren hat ebenfalls in besonderer Weise zu erfolgen. Sie wird zunächst mit wenig Wasser behandelt, um die überschüssige Säure von den Sulfosäuren zu trennen, dann werden die letzteren in viel Wasser gelöst, von etwa ausgeschiedenem Öl durch Filtrieren getrennt und einer fraktionierten Fällung mit Kochsalz unterworfen. Man setzt zunächst so wenig Kochsalz zu, dass nur ein kleiner Teil der Sulfosäuren ausfällt. Dieser Niederschlag reisst noch in der Flüssigkeit verbliebene Verunreinigungen mit nieder. Er wird abgetrennt und dann erst die Hauptmenge der Sulfosäuren als Natronsalz mit Kochsalz ausgefällt. Eine weitere Reinigung dieses Natronsalzes kann durch Lösen desselben in warmem Alkohol, wobei die Polymerisationsprodukte, soweit diese nicht schon durch die fraktionierte Kochsalzbehandlung entfernt wurden, ungelöst bleiben und abgeschieden werden, oder durch Behandeln mit Oxydationsmitteln, wie z. B. Permanganat, EMI1.1 <Desc/Clms Page number 2> sollen zum Spalten von Fetten dienen, sowie als Seifenersatz für verschiedene Zwecke der Technik. Beispiel : 100 kg schweres Braunkohlenteeröl werden mit 3 bis 5% konzentrierter Schwefelsäure geschüttelt und die sich bildenden Polymerisationsprodukte abgetrennt. Das derart vorbehandelte Öl wird nunmehr mit 10 bis 20% konzentrierter Schwefelsäure behandelt, und zwar je nach Qualität des Öles in der Kälte oder unter Erwärmen. Hierbei bilden sich zwei Schichten. Eine obere Ölschicht und eine untere Schwefelsäureschicht. Beide Schichten werden hierauf voneinander getrennt weiterverarbeitet. Die Ölschicht wird mit 1/2 n-wässeriger Natronlauge heiss geschüttelt. Aus der gebildeten Seifenlösung erhält man die Sulfosäuren in Form ihrer Natronsalze durch Fällen mit Kochsalz. Die Schwefelsäureschicht wird zunächst nur mit wenig Wasser versetzt, wodurch sie sich in zwei Teile trennt, einen wässerigen, der die überschüssige Schwefelsäure enthält, den man entfernt, und einen zweiten, der eine schwarze Masse darstellt, welche aus den Sulfosäuren, verunreinigt durch Polymerisationsprodukte und Sulfone, besteht. Diese Masse wird in der fünf-bis zehnfachen Menge Wasser gelöst und die Lösung durch Filtration geklärt. Zu dieser wässerigen Lösung setzt man soviel Kochsalz, dass auf je 100 l Lösung 10 bis 20 l gesättigte Kochsalzlösung kommen. Der gebildete Niederschlag wird abfiltriert, während das Filtrat mit zwei-bis viermal so viel Salz wie zuvor versetzt wird. Der ausgefällte Niederschlag wird durch Waschen mit Kochsalzlösung von anhaftender Schwefelsäure befreit und kann nach nochmaligem Lösen in Wasser durch nochmaliges fraktioniertes Fällen mit Kochsalz oder durch Ausziehen mit heissem Alkohol oder durch Behandeln mit Oxydationsmitteln, z. B. Permanganat, in neutraler wässeriger Lösung in der Kälte weiter gereinigt werden, wenn erwünscht oder solches erforderlich ist.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung von Sulfosäuren bzw. deren Salzen aus BraunkohlenteerÏlen durch Behandeln mit Schwefelsäure und Ausfällen der gebildeten Sulfosäuren nach Lösen in Wasser oder Laugen in Form von Natronsalzen, dadurch gekennzeichnet, dass die BraunkohlenteerÏle zunächst einer fraktionierten Behandlung mit Schwefelsäure unterworfen, die sich bei der ersten Schwefelsäurebehandlung bildenden Polymerisationsprodukte abgetrennt und die bei der weiteren Behandlung der so vorbehandelten Öle mit Schwefelsäure sich bildenden Öl- und Sehwefelsäureschichten getrennt weiterverarbeitet werden, indem man die Ölschicht mit stark verdünnten Laugen unter Erwärmen behandelt und aus der sich abscheidenden Seifenlösung die Sulfosäuren in Form ihrer Natronsalze mit Kochsalz fällt,während man die Schwefelsäureschicht nach dem Lösen in Wasser fraktioniert mit Kochsalz ausfällt und die in Form ihrer Natronsalze ausfallenden Sulfosäuren gegebenenfalls durch Lösen in Alkohol oder durch Behandeln mit Oxydationsmitteln, wie z. B. Permanganat, in neutraler wässeriger Lösung aufhellt.
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