DE670583C - Verfahren zur Reinigung von Keimdruesenhormonen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Keimdruesenhormonen

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DE670583C
DE670583C DESCH105323D DESC105323D DE670583C DE 670583 C DE670583 C DE 670583C DE SCH105323 D DESCH105323 D DE SCH105323D DE SC105323 D DESC105323 D DE SC105323D DE 670583 C DE670583 C DE 670583C
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hormones
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solutions
purifying
gonadal
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DESCH105323D
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Erwin Schwenk
Bradey Whiteman
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Bayer Pharma AG
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Schering AG
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/54Ovaries; Ova; Ovules; Embryos; Foetal cells; Germ cells
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    • A61K35/48Reproductive organs
    • A61K35/52Sperm; Prostate; Seminal fluid; Leydig cells of testes

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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Keimdrüsenhormonen Die bisher bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung der weiblichen Keimdrüsenhormone bedienen sich zur Reinigung der Rohextrakte der Tatsache, daß die weiblichen Keimdrüsenhormone zur Gruppe der' Phenole gehören und deshalb schwachsaure Eigenschaften besitzen. Man schüttelt deswegen entweder die Lösungen der rohen Keimdrüsenhormonextrakte mit Alkalien verschiedener Konzentration aus oder man behandelt die roher Extrakte mit verdünnten Alkalien und extrahiert sodann aus diesen Lösungen die schwachsauren Hormone.
  • Diese Verfahren haben verschiedene Nachteile. Die schwache Azidität der weiblichen Keimdrüsenhormone bringt es mit sich, daß nicht nur die Alkalien diese Stoffe aus den Lösungen in organischen Lösungsmitteln extrahieren, sondern es werden auch umgekehrt die Hormone mit organischen Lösungsmitteln aus ihren alkalischen Lösungen aufgenommen. Es ist deshalb schwer, eine quantitative Extraktion der Hormone zu erzielen. Ein weiterer Umstand, der sich sehr unangenehm bemerkbar macht, liegt darin, daß alle weibliches Keimdrüsenhormon enthaltenden Extrakte Gemische mit Säuren, insbesondere mit Fettsäuren, vorstellen. Es ist aber bekannt, daß die Salze dieser Säuren zum Teil als solche in den verwendeten örganischen Lösungsmitteln löslich sind, so daß die erhaltenen Extrakte niemals die schwachsauren Hormone allein enthalten; vielmehr sind diese stets mit mehr oder weniger großen Mengen von fettsauren Salzen verunreinigt. Alle weiteren Operationen werden durch diese Beimengung stark erschwert, da die fettsauren Salze in ihre Lösungen an sich schwer lösliche Stoffe aufnehmen, wodurch wieder die an sich in Wasser unlöslichen Hormone in Lösung gehalten werden.
  • Bei der entsprechenden Gewinnung des männlichen Keimdrüsenhormons aus Harn liegen die Schwierigkeiten darin, daß es nur schwer gelingt, diesen neutralen Stoff von seinen phenolischen und sauren Begleitern abzutrennen.
  • Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß alle diese Schwierigkeiten beseitigt werden können, wenn man an Stelle von wässerigen Alkalien trockene Alkalien, z. B. Hydroxyde oder Carbonate vorzugsweise der Alkali- und Erdalkalireihe, zu den Reinigungen verwendet.
  • Das neue Verfahren hat den großen Vorteil, daß es eine bequeme Trennung der wahren Säuren und der schwachsauren phenolischen Keimdrüsenhormone voneinander und von den neutralen Hormonen und Begleitstoffen ermöglicht, je nachdem ob man mit wasserfreien Carbonaten oder Hydroxyden arbeitet. Es besteht darin, daß man z. B. Rohextrakte, welche die weiblichen Keimdrüsenhormone enthalten, gegebenenfalls nach einer ausgiebigen Hydrolyse, in einem organischen nicht dissoziierenden Lösungsmittel, beispielsweise Äther oder Benzol, aufnimmt und sodann mit gepulvertem, wasserfreiem Natriumcarbonat, zweckmäßig unter Rühren, behandelt. Die freien Säuren, auch die Fettsäuren, werden durch diese Behandlung gebunden. An Stelle des Natriumcarbonats kann indiesemFalle auchCalciumoxydoder-hydroxyd Verwendung finden. NachvollständigerBindung der Säuren auf dem beschriebenen Wege wird vom Ungelösten abfiltriert, die Hormonlösung darauf beispielsweise mit gepulvertem Natriumhydroxyd versetzt und unter Rühren eine Zeit lang gekocht; dabei werden die weiblichen Keimdrüsenhormone von dem Ätznatron in Form ihrer Salze gebunden. Wenn nach weiterer Zugabe von gepulvertem Ätznatron keine durch Verfärbung dieses Pulvers bemerkbare Abscheidung von Substanz aus der Lösung mehr erfolgt, wird der Rückstand von der Lösung durch Filtrieren getrennt. Man wäscht mit dem verwendeten Lösungsmittel gründlich nach, trocknet zur Entfernung desselben und löst sodann den pulverigen Rückstand in Wasser auf. Die weitere Verarbeitung kann in verschiedener Weise erfolgen. Man kann durch einfaches Ansäuern sämtliche an das Ätznatron gebundene Substanzen im Gemenge in Freiheit setzen und die Reindarstellung der Hormone dann durch Verarbeitung des erhaltenen Niederschlages ausführen.
  • Zur Gewinnung des männlichen Keimdrüsenhormons verarbeitet man die abgetrennten organischen Lösungen.
  • Da aber außer manchen Keimdrüsenhormonen noch andere phenolartige Körper sowie Phenole als solche von dem Ätznatron gebunden werden, empfielt sich der folgende Weg der Aufarbeitung des Ätznatronanteiles: Man löst das Gemenge der Natronsalze in Wasser auf und filtriert vom Ungelösten beispielsweise über Glaswolle ab. Die Mutterlauge wird dann ohne weiteres mit beispielsweise Äther gründlich ausgeschüttelt, an welchen sie die am schwächsten sauren Substanzen abgibt. Durch Sättigen der Mutterlauge mit Kohlensäure werden weitere Substanzen abgeschieden, welche durch Extraktion gewonnen werden können. In der bicarbonatischen Mutterlauge bleiben sodann nur mehr Spuren der phenolisc hen Hormone zurück.
  • Bei dem Verfahren der Schweizer Patente 113 835 und 117 282 wird bereits Keimdrüsenhormone enthaltendes Material mit Alkalien in trockenem sowie in gelöstem Zustande behandelt, doch werden bei diesen Verfahren nicht wie bei vorliegendem Verfahren die Wirkstoffe als schwer oder unlösliche Alkalisalze abgeschieden, sondern nur die Verunreinigungen entfernt und die wirksame Substanz mit einem Lösungsmittel. extrahiert. Es besteht also zwischen den Verfahren der prinzipielle Unterschied, daß die Alkalien, die einerseits zur direkten Gewinnung der EVirkstoffe führen, andererseits, da sie lediglich zur Entfernung von Unreinigkeiten dienen, nur an einer indirekten Gewinnnng der Wirkstoffe teilhaben. Beispiel i 5oo g eines durch Extraktion von alkalisch und sauer hydrolysiertem Stutenharn mit Butylalkohol erhaltenen Extrakts werden in 31 Äther gelöst und sodann mit ioo g fein gepulvertem, wasserfreiem Natriumcarbonat unter Rühren 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Von dem Natriumcarbonat wird abfiltriert und das Filtrat wieder unter Rühren durch 2 Stunden mit3ogfein gepulvertem Calciumoxyd oder 6o g Calciumhydroxyd, dem man zur Wasserverbindung eine entsprechende Menge wasserfreien Calciumsulfats zugibt, versetzt und wieder 2 Stunden gekocht. Man filtriert nun ab. Sowohl derNatriumcarbonatsrückstand wie der Calciumoxydrückstand werden mit Wasser ausgerührt und mit Salzsäure kongosauer gemacht. Nach vollständigem Auflösen der anorganischen Salze scheiden sich die in dem Rohpräparat enthaltenen Säuren in Form eines dunkel gefärbten Öles ab, das beim Erkalten kristallinisch erstarrt.
  • Die filtrierte ätherische Lösung wird darauf mit ioo g fein gepulvertem Natriumhydroxyd, dem man- 5o g wasserfreies, fein gepulvertes Natriumsulfat zugesetzt hat, unter Rühren weitere 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Dabeifärbt sich das weiße N atriumhydroxydpulver dunkelbraun, während die Lösung fast vollständig entfärbt wird. Es empfiehlt sich, diese Behandlung mit einer geringeren Menge Ätznatron, beispielsweise 5o g, zu wiederholen. Man filtriert nunmehr die ätherische Lösung von dem Rückstand ab. Sie enthält die sogenannten neutralen Substanzen, wie Cholesterin u. ä., und kann zur Gewinnung dieser Stoffe verwendet werden. Der braun gefärbte Ätznatronrückstand wird nach entsprechender Waschung mit Äther und Abdampfen desselben mit etwa 5oo ccm Wasser versetzt. Dabei geht der größte Teil des Niederschlages in Lösung. Es bleibt nur eine verhältnismäßig geringe Menge bräunlich gefärbter Substanz zurück. Aus der klarfiltrierten alkalischen Lösung fällt beim Versetzen mit Säure ein Öl aus. Nach Ablassen desselben mit überhitztem Wasserdampf, wodurch die niedrigen Phenole, welche bekanntlich in jedem Harn enthalten sind, entfernt werden, erstarrt der Rückstand beim Abkühlen zu einer halbkristallinischen Masse. Aus dieser können nach an sich bekannten Methoden die weiblichen Keimdrüsenhormone in kristallisierter Form erhalten werden. Beispiel 2 Zoo g des nach dem Patent 584 211 aus Stutenharn erhaltenen, mitPhthalsäureveresterten Anteils der Keimdrüsenhormone werden in 11 Benzol gelöst und mit fein gepulvertem Calciumhydroxyd 2 Stunden lang gekocht. Nach Filtrieren vom Ungelösten wird die benzolische Lösung mit 50 g fein gepulvertem Natriumhydroxyd ebenfalls 2 Stunden unter Rühren zum Sieden erhitzt. Die benzolische Lösung ist sodann fast vollkommen entfärbt und enthält nur mehr stearinartige Stoffe, welche keine Hormoneigenschaften mehr besitzen. Der unlösliche Rückstand wird mit Wasser aufgenommen, vom Nichtgelösten abfiltriert und die alkalische Lösung mit, Äther erschöpfend ausgeschüttelt. Durch Ausschüttelung dieser ätherischen Lösung mit 5 °/oiger Kalilauge und Ansäuern wird das Delta-Follikelhormon als feines, schwach bräunlich gefärbtes Pulver erhalten. Beispiel 3 zoo g eines nach Funk aus Männerharn hergestellten Chloroformextraktes werden in 21 Äther aufgelöst und mit 50 g fein gepulvertem Natriumhydroxyd, der Flüssigkeit in mehreren Anteilen nach und nach zugesetzt, durch 2 bis 3 Stunden in der Kälte geschüttelt. Nach Filtrieren wird das Filtrat mit weiteren 2o g fein gepulvertem Natriumhydroxyd und etwa der gleichen Menge Natriumsulfat am Wasserbad möglichst unter Rühren 2 Stunden erhitzt. Man filtriert und dampft die ätherische Lösung zur Trockne. Der Rückstand beträgt etwa 3 bis 5 g und enthält das gesamte männliche Sexualhormon.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCIi Verfahren zur Reinigung von Keimdrüsenhormonen, dadurch gekennzeichnet, daB man solche Hormone enthaltende Rohextrakte in nicht dissoziierenden organischen Lösungsmitteln auflöst, die Lösungen sodann mit festen Erdalkali- oder Alkalicarbonaten oder Erdalkalioxyden bzw. -hydroxyden zur Entfernung der Säuren behandelt, die so vorbehandelten Extrakte einer Behandlung mit festen Alkalien unterwirft, die Lösung vom Ungelösten abtrennt, das Verfahren gegebenenfalls wiederholt und aus den Lösungen die neutralen Hormone, aus dem Ungelösten die phenolischen, schwachsauren Keimdrüsenhormone nach bekannten Methoden isoliert.
DESCH105323D 1934-10-06 1934-10-06 Verfahren zur Reinigung von Keimdruesenhormonen Expired DE670583C (de)

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