AT101486B - Verfahren zur Herstellung eines sauren, kristallisierten Saponins aus Primulaarten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines sauren, kristallisierten Saponins aus Primulaarten.

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   Es ist bekannt, dass Primulaarten   saponil1artige   Substanzen enthalten, doch sind die diesbezüglichen Literaturstellen einander widersprechend. So ist nicht einmal festgestellt, ob die aus Primulaarten gewonnene, in der Literatur als   Primulin   bezeichnete Substanz ein Saponin ist und steht auch nicht fest, ob dieses Saponin sich   ausschliesslich   in der Primula vorfindet oder ob es nicht, wie einzelne Autoren behaupten, mit dem in den Zyklamenknollen vorkommenden   Zyklamin   identisch ist. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich aus Primulaarten ein kristallisiertes, saures Saponin nach einem bestimmten, den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Verfahren gewinnen lässt. Dieses Saponin ist hinsichtlich seiner Eigenschaften wesentlich verschieden von den bisher aus Primulaarten dargestellten Substanzen und stellt ein weisses, aus   nadelförmigen   Kristallen bestehendes Pulver dar. 



  Es ist im Wasser unlöslich, schwer löslich in heissem Alkohol und besser   löslich   in verdünntem Alkohol. 



  Durch Alkalien kann man dieses Saponin in Wasser zur Lösung bringen. Die Lösungen   schäumen   beim   Schütteln     stark. Durch Bleizuekerlösung   wird das Saponin ausgefällt. Das Filtrat gibt weder mit Bleiessiglösung noch mit Bleiessiglösung und Ammoniak einen Niederschlag. Es ist daher gerechtfertigt, diese Substanz als saures Saponin zu bezeichnen. Als trockenes Pulver reizt die Substanz heftig zum Niesen und schmeckt ebenso wie die wässerigen Lösungen ihrer Alkalisalze kratzend.

   Diese Lösungen wirken (nach Zusatz von   0. 9% Kochsalz) hämolytisch. -  
Das Rohsaponin lässt sich für technische Zwecke als   Schaum'mittel   und für medizinische Zwecke in Form von Pulver, Tabletten oder Lösungen für innerlichen Gebrauch, das reine Saponin dagegen zur Herstellung von Injektionsflüssigkeiten verwenden. 



   Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Körper ist die zuerst von Hünefeld ("Journal für praktische Chemie", 1836, S. 57) aus Primula dargestellte, von ihm als Primulin bezeichnete, ebenfalls 
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 wurde von späteren Autoren, so auch von Kobert in seiner zusammenfassenden Darstellung der Saponine   (Abderhalden,"Biochemisches Handlexikon",   Band 7, S.   159)   das Primulin als Saponin betrachtet. Es sind weiters bereits saure Saponine aus verschiedenen Pflanzen gewonnen worden, welche ähnliche Eigenschaften aufweisen wie das vorliegende saure Saponin (siehe "Die chemische Industrie", 1916, 
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   Gemäss dem vorliegenden Verfahren wird das Ausgangsmaterial (zerkleinerte   Primulawurzel)   mit wässerigen Alkalilösungen, z. B. Natron-oder Kalilauge,   Natrium-oder Kaliumkarbonatlösung,   extrahiert. Der Auszug wird mit irgendeiner Säure, zweckmässig verdünnter Salzsäure oder Sehwefelsäure, angesäuert, wodurch das Saponin allerdings in unreinem Zustande, quantitativ ausgefällt wird. 



  Der auf dem Filter gesammelte Niederschlag wird gewaschen und im Vakuum getrocknet. Nach einer   Ausführungsform   des Verfahrens wird das Ausgangsmaterial mit heissem,   verdünntem   Alkohol   (Äthyl-,   Methyl-oder Amylalkohol) extrahiert und das Saponin aus der alkoholischen Lösung mit Wasser"ausgefällt. Zu diesem Zwecke wird zuerst die Hauptmenge des Alkohols abdestilliert und dann das Saponin unter allmählichem Zusatz von Wasser und Vertreiben des Alkohols ausgefällt. Obwohl das mit Hilfe von Alkohol gewonnene Produkt viel reiner ist, ist demnach das Verfahren mit Lauge und Säure viel rationeller.

   Zur weiteren Reinigung wird das durch Fällung erhaltene Rohprodukt in verdünntem Alkohol gelöst, mit Entfärbungskohle behandelt und das Saponin nach dem Abfiltrieren der Kohle aus dem alkoholischen Filtrat in der beschriebenen   Weise durch allmählichen   Zusatz von Wasser ausgefällt. Das so gewonnene Saponin lässt sich nun aus Äthyl-, Methyl-oder Amylalkohol oder anderen Lösungsmitteln umkristallisieren. Trotzdem enthält dieses   umkristallisierte Saponin noch   geringe Anteile von Verunreinigungen anorganischer Natur, wie z. B. Mg- oder Ca-Salze, welche aus der Rohdroge stammen. 



  Um diese vollständig zu entfernen, wird das Saponin in   wässrig-alkaliseher   Lösung der Elektrodialyse unterworfen, wobei es vollkommen rein und allmählich ausfällt. Eine derartige   Elektrodialyse beschränkt   sich aber nicht auf die vorstehend beschriebene Reinigung des kristallisierten Endproduktes, sondern kann auch mit jedem Zwischenprodukte des vorliegenden Verfahrens in wässriger alkalischer Lösung,   gleichgültig   ob sie als solche schon vorliegt oder erst hergestellt werden muss, vorgenommen werden. 



   Wird die Elektrolyse auf den nach der ersten Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens gewonnenen, alkalischen Auszug angewendet, so fällt das Saponin unter Trennung der Alkaliverbindung 
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 wird dann   direkt mit. verdünntem Alkohol   und   Entfärbungskohle   in der beschriebenen Weise weiter gereinigt. 



   Beispiel 1 : 1 kg zerkleinerte Primulawurzel wird zweimal mit je 5 l Wasser, welches ungefähr   1% Natriumkarbonat   enthält, ausgekocht. Die gesammelten Auszüge werden mit verdünnter Salzsäure angesäuert, der entstandene Niederschlag wird auf dem Filter gesammelt, mit Wasser gewaschen und im   Vakuum   getrocknet. Das so gewonnene Rohsaponin wird in kochendem, etwa   70% gem   Alkohol gelöst, die Lösung mit Entfärbungskohle versetzt, einige Zeit erwärmt und abfiltriert. Aus dem nun farblosen Filtrat wird das Saponin nach Abdestillation der Hauptmenge des Alkohols durch allmählichen Zusatz von Wasser und Vertreiben des Alkohols ausgefüllt.

   Hierauf wird das Saponin aus Äthyl-oder Methylalkohol oder anderen organischen Lösungsmitteln umkristallisiert und endlich in verdünnter Natron-   lauge gelöst und   der Elektrodialyse unterworfen. Die auf diese Weise gewonnene Substanz ist in kaltem 
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 und Essigäther. Durch Natronlauge,   Natronkarbonat   usw. lässt sieh die Substanz in Wasser in Lösung bringen, diese Lösungen schäumen beim Schütteln, wirken stark hämolytisch, schmecken kratzend und wirken breeherregend. Das Puvler reizt zum Niesen. Cholesteiin ei zeugt in der alkoholischen Lösung einen Niederschlag. Die Substanz schmilzt zwischen   215-2200 unter Bräunung   und Blasenbildung. 



  Das durch Umkristallisieren gewonnene Produkt besteht aus   Klistallnadeln.   Die Substanz ist daher auf Grund der geschilderten Eigenschaften als saures Saponin zu bezeichnen. 



   Beispiel 2. 1   leg zerkleinerte   Primulawurzeln werden zweimal mit je   5l   etwa   70% gem   Äthylalkohol am   Rückflusskühler   extrahiert. Aus den vereinigten Auszügen wird der Alkohol abdestilliert, bis die Flüssigkeit auf etwa ein Drittel ihres ursprünglichen Volumens eingeengt ist. Dann wird unter allmählichem Zusatz von Wasser und vollständigem Vertreiben des Alkohols das Saponin ausgefällt. 



  Das auf diese Weise ausgefällte Saponin wird auf dem Filter gesammelt und in heissem,   70% gem   Alkohol gelöst und mit Tierkohle behandelt. Auch die weitere Reinigung durch Umluistallisieren und Elektrodialyse erfolgt wie in Beispiel 1. 



   Beispiel 3. 1. leg zerkleinerte Primulawurzeln werden zweimal mit je 5 l Wasser, welches ungefähr   1 Na2C03   enthält, ausgekocht. Die gesammelten Auszüge werden auf etwa   3 l   eingeengt und der Elektrodialyse unterworfen. Das in der Mittelkammer sich ausscheidende Rohsaponin wird durch Lösen in Alkohol, Behandeln mit Tierkohle und Umkristallisierung weiter gereinigt wie in Beispiel 1. 



   In der Patentschrift Nr. 87609 ist ein Verfahren zur Verarbeitung von Rosskastanien oder ähnlich zusammengesetzten Pflanzenteilen auf Stärke, Saponin und andere nutzbare Produkte beschrieben, bei welchen das Rohmaterial mit   l% eigen   Lösungen von Soda, Pottasche,   Ätzkali, Ätznatron u.   dgl. alkalisch reagierender Substanzen behandelt wird. Abgesehen davon, dass in der Rosskastanie sich haupt-   sächlich   neutrale Saponine vorfinden, hat der Zusatz von Alkali dort nach den Ausführungen der Patentschrift nur den Zweck, die Stärke der Rosskastanien von den gleichzeitig vorhandenen Eiweisskörpern zu befreien, also nicht die Aufgabe, das ohnehin wasserähnliche Saponin in Lösung zu bringen.

   Ausserdem werden nach diesem Verfahren nicht Saponine in reinem Zustande, sondern saponinhältige Rückstände (verunreinigt mit Eiweiss, Gerbstoffen, Bitterstoffen, Glykosiden usw.) erhalten, welche als solche zur Waschmittelfabrikation dienen sollen. Ferner werden nach dem D. B. P. Nr. 314877 wässerige   Auszüge   von saponinhältigen Pflanzen bei   600 mit   Natronlauge versetzt und hierauf so viel Salzsäure zugesetzt, bis die   Lösung Methylorangepapier   rötet. Bei diesem Verfahren wird das Alkali also erst nachträglich dem wässerigen Drogenextrakt zugesetzt und handelt es sich auch hiebei nicht um die Reindarstellung eines sauren Saponins, wie im vorliegenden Falle. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines sauren, kristallisierten Saponins, dadurch gekennzeichnet, dass Primulaarten mit wässerigen Alkalilösungen ausgezogen und aus den so gewonnenen Auszügen das Saponin durch Säuren ausgefällt und abfiltriert wird, worauf das so gewonnene Rohsaponin in heissem, verdünntem Alkohol gelöst, die Lösung mit Entfärbungskohle versetzt, einige Zeit erhitzt, dann filtriert und aus dem Filtrat das Saponin nach Abdestillieren der Hauptmenge des Alkohols durch allmählichen Zusatz von Wasser ausgefällt und am Schlusse aus geeigneten   Lösungsmitteln umkristallisiert   wird.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Primulaarten in der Wärme mit verdünntem Alkohol ausgezogen werden und aus dem so gewonnenen Auszug das Saponin nach Abdestillieren der Hauptmenge des Alkohols durch allmählichen Zusatz von Wasser ausgefällt, filtriert, neuerdings in heissem, verdünntem Alkohol gelöst und in der in Anspruch 1 beschrieben Weise gereinigt wird.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Endprodukte oder andere Zwischenprodukte dieses Verfahrens in wässrig-alkalischer Lösung der Elektro- dialyse unterworfen werden.
AT101486D 1924-03-21 1924-03-21 Verfahren zur Herstellung eines sauren, kristallisierten Saponins aus Primulaarten. AT101486B (de)

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