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In den durch Auslaugen des kalzinierten oder geschmolzenen Rohsalzes der Fabriken von Natronstoffen, d. i. des durch Eindicken der Ablaugen gewonnenen festen Rückstandes, erhaltenen Laugen findet sich oft Kieselsäure, die in sehr verschiedener Menge aufgelöst ist, so dass solche Laugen sich im wesentlichen wie ein Gemisch von Soda und Natronsilikat verhalten.
In den Fabriken, wo an Kieselsäure reiche pflanzliche Stoffe, beispielsweise Stroh, verarbeitet werden, kann diese Kieselsäuremenge eine beträchtliche Höhe erreichen.
Das Vorhandensein von gelöster Kieselsäure in den Lösungen, die zur Kaustifizierung mit Hilfe von Kalk bestimmt sind, kann eine Anzahl Nachteile mit sich bringen, unter welchen folgende zu nennen sind :
1. Es ist deshalb schwer, eine regenerierte Ätznatronlauge unter günstigen Bedingungen zu bereiten : a) weil sich Kalk-und Natrondoppelsilikate bilden können, die einen Verlust an Natron verursachen ;
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enthaltenen Kalkes ist deshalb praktisch unmöglich, weil diese Sclämme Kieselsäure in Verbindung mit Kalk in einer solchen Menge enthalten, die bei jedem weiteren Prozess rasch zunehmen würde.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren, mit welchem es möglich ist, die in den durch Auslaugen des Rohsalzes der Fabriken von Natronstoffen erhaltenen Laugen gelöste Kieselsäure durch Fällen mit nachfolgender Ausscheidung fast restlos zu entfernen.
Das Verfahren beruht auf der Wirkung des Kohlensäuregases oder des doppelkohlensauren Natrons oder auch dieser beiden Mittel zusammen auf ein Gemisch von Soda und Natronsilikat in Lösung bei einer Temperatur von ungefähr 15 C. Die als Natronsilikat gelöste Kieselsäure scheidet sich aus, wenn in der Lösung eine genügende Menge doppelkohlensaures Natron enthalten ist, die entweder von einem Zusatz
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wird in dieser Beziehung durch die verhältnismässig geringe Löslichkeit des doppelkohlensauren Natrons sowie durch die wirtschaftliche Seite der Frage gesetzt.
Es ist bereits bekanntgeworden, die Schwarzlaugen der Natronzellulosefabriken mit Kohlensäure eventuell in Verbindung mit Natriumbikarbonat zu behandeln. Das Verfahren der Erfindung geht aber nicht von Schwarzlaugen, sondern von der Lösung des Rohsalzes aus, das durch Eindicken der Ablaugen als fester Rückstand gewonnen und hierauf kalziniert oder geschmolzen wurde. Überdies wurden bei diesen bekannten Verfahren Humusstoffe abgeschieden, während nach dem Verfahren der Erfindung die Kieselsäure entfernt wird, es haben deshalb diese beiden Verfahren nichts miteinander gemeinsam. Es ist ferner auch an sich nicht neu, Kieselsäure aus den Lösungen ihrer Salze durch Kohlensäure abzuscheiden, aber es war bisher nicht bekannt, aus dem kalzinierten Rohsalz von Natronzellulosefabriken gemäss der vorliegenden Erfindung die Kieselsäure zu entfernen.
Beispiel : Ausgangspunkt : Lösung entsprechend folgender Analyse.
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Na2O-Gesamtmenge <SEP> (restlos <SEP> gebunden) <SEP> 48'980 <SEP> g <SEP> je <SEP> Liter,
<tb> Si02 <SEP> in <SEP> Lösung <SEP> 12-252 <SEP> g""
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<tb> d. <SEP> h. <SEP> mit <SEP> folgendem <SEP> Gehalt <SEP> je <SEP> Liter <SEP> :
<tb> Na2 <SEP> SiO3...................................24#902 <SEP> g
<tb> Na. <SEP> CO.,................................................. <SEP> 62-UOo.
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2. Die Lösung (mit 15 C) strömt dann durch einen ähnlichen Absorptionsturm , wie solche bei der Herstellung des doppelkohlensauren Natrons verwendet werden und in welchen man die beispielsweise von einem Kalkofen kommenden abgekühlten Gase leitet. Die Reaktion 1 findet statt.
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Wärme zersetzt.
4. In diesem Turm bildet sich doppelkohlensaures Natron, und sobald sieh eine genügende Menge dieses Körpers gebildet hat, scheidet sich die Kieselsäure fast restlos aus. Wenn die NaHCO-Menge beim Austritt aus diesem Turm für eine fast restlose Ausscheidung der Kieselsäure nicht genügen sollte, so könnte man der Lauge eine geringe Menge doppelkohlensaures Natron des Handels zusetzen.
5. Die Lösung fliesst dann in eine der Wannen 4, wo man sie eine Zeitlang (im allgemeinen eine Stunde) ruhen lässt. Durch Verwendung von drei solchen Wannen von passendem Inhalt ist es möglich, die Behandlung kontinuierlich zu gestalten.
6. Alsdann wird mit Hilfe eines Vakuumfilters 5 filtriert, worauf man den Kieselsäureschlamm mit kaltem Wasser auswäscht.
7. Das Filtrat fliesst dann mit 15 C in eine der Wannen 6, die je mit einer Dampfsehlange versehen sind, um in denselben eine Temperatur von 800 bis 900 C zu unterhalten. Das als doppelkohlensaures Salz gebundene COs-Gas entweicht und wird nach Abkühlung in der Kolonne. 3 zur Bildung von neuem doppelkohlensauren Natron verwendet.
Die kohlensaure Natronlosung wird endlich nach der Kaustifizierungsstelle geleitet, die ebenfalls für ununterbrochenen Betrieb eingerichtet sein kann.
Die während dieser Behandlung ausgesehiedene Kieselsäure ist ein nahezu reines Produkt. Sie lässt sich daher überall dort anwenden, wo reine Kieselsäure erforderlich ist. Ausserdem kann diese Kiesel- säure auch, nachdem sie in passender Weise getrocknet worden ist, mit Rücksicht auf ihre bemerkenswerten absorbierenden Eigenschaften verwendet werden, durch welche sie den., aktiven Kohlen"zur Seite gestellt
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sich bewährt haben.