AT346822B - Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus den bei der verbrennung von magnesiumbisulfit-ablaugen anfallenden rauchgasen - Google Patents

Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus den bei der verbrennung von magnesiumbisulfit-ablaugen anfallenden rauchgasen

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Description


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   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxyd aus den bei der Verbrennung von Magnesiumbisulfit-Ablaugen anfallenden Rauchgasen durch Schwefeldioxyd-Absorption in mehreren, vorzugsweise in drei Stufen unter Verwendung von Magnesiumhydroxyd und/oder Magnesiumsulfit als Absorptionsmittel, wobei die Rauchgase in jeder Stufe durch eine poröse   Füllkörperschicht   von unten nach oben geleitet werden, während das Absorptionsmittel von oben nach unten durch diese Schicht rieselt. 



   Um bei der Zellstofferzeugung die Holzinkrusten zu lösen, wird eine Magnesiumbisulfit-Kochsäure eingesetzt, aus der die Magnesiumbisulfit-Ablauge entsteht, die natürlich auch die Aufschlusschemikalien Magnesiumoxyd und Schwefel enthält. Diese Aufschlusschemikalien werden bei der nach einer Eindampfung erfolgenden Verbrennung der Ablauge in einer für die Wiederverwendung zur Herstellung frischer Kochsäure idealen Art aufgespalten, wenn das neben dem Magnesiumoxyd mit den Rauchgasen mitgeführte Schwefeldioxyd mit Magnesiumhydroxyd als Absorptionsmittel zu Magnesiumbisulfit gebunden wird, da in der Absorptionsanlage sofort eine Rohsäure entsteht, aus der durch   Aufstärken   mit Schwefeldioxyd neue Kochsäure erhalten werden kann. Das Magnesiumoxyd wird trocken oder nass aus dem Rauchgas ausgeschieden. 



   Mit Hilfe des Magnesiumhydroxyds als Absorptionsmittel wird folglich neben einer Schwefeldioxyd-Entfernung aus den Rauchgasen ein sehr günstiger   ChemikaIien-Kreisprozess   ermöglicht, so dass der Magnesiumsulfit-Aufschluss das meist verwendete Bisulfitverfahren ist. 



   Um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten, muss ein sehr geringer Schwefeldioxyd-Endgehalt in den Rauchgasen angestrebt werden. Diese Anforderungen können bei einer mehrstufigen Absorption des Schwefeldioxyds durch Magnesiumhydroxyd als Absorptionsmittel bei geringem Energiebedarf erfüllt werden, wenn das Absorptionsmittel in jeder Stufe von oben nach unten durch eine keramische   Füllkörperschicht   hindurchrieselt, die die Rauchgase von unten nach oben durchdringen. Die durch die poröse Füllkörperschicht bedingte grosse Oberfläche ermöglicht einen sehr guten Kontakt zwischen dem Rauchgas und dem Absorptionsmittel, so dass es zur Bildung von Magnesiumbisulfit kommt. 



  Um die geforderte, hochprozentige Schwefeldioxyd-Absorption in der letzten der üblicherweise drei Stufen zu erzwingen, muss das Magnesiumhydroxyd-Angebot erhöht werden. Dies führt aber zu einer Steigerung des PH-Wertes auf 6 bis 7, was die Bildung von Magnesiummonosulfit an Stelle von Magnesiumbisulfit mit sich bringt. Da das Monosulfit unter diesen Bedingungen jedoch schwer löslich ist, kommt es in der Füllkörperschicht zu starken, den Betrieb gefährdenden Sulfitverkrustungen. 



   Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, wurden die Türme, in denen die letzte Absorptionsstufe durchgeführt wurde, in regelmässigen Abständen mit Wasser berieselt, was zu einem Absinken des PH-Wertes und eine Umwandlung des Monosulfits in Bisulfit zur Folge hat. Verkrustete Türme wurden ausserdem vom Rauchgasstrom getrennt und einen oder mehrere Tage mit sauren Flüssigkeiten, beispielsweise aus der   Sulfitablaugeneindampfung,   gespült. Alle diese Massnahmen konnten jedoch nicht befriedigen, so dass man von einer Schwefeldioxyd-Absorption in den mit keramischen Füllkörperschichten versehenen Türmen abging, obwohl in diesen Türmen mit vergleichsweise geringem Energieaufwand ein hoher Reinheitsgrad der Rauchgase erreicht wird. 



   Zur Umgehung dieser nachteiligen Füllkörperverkrustung wurde vorgeschlagen, die Absorptionsflüssigkeit in die Kehlen von Venturiwäschern einzusprühen, wobei die aus dem Venturiwäscher austretende Mischung von Rauchgasen und Absorptionsflüssigkeit zur Expansion gebracht, dabei die Absorption durchgeführt und schliesslich die dann schwefelhältige Absorptionsflüssigkeit in eigenen, den   Venturiw schern   und den Expansionsräumen nachgeschalteten Abscheidern von den Rauchgasen getrennt wird. Solche Anlagen wurden zwar hinsichtlich ihres Aufwandes wesentlich verbessert, doch konnte die erwünschte, sehr kleine Schwefeldioxyd-Endabgaskonzentration nicht erreicht werden. 



   Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Schwefeldioxydabsorption aus den bei der Verbrennung von Magnesiumbisulfit-Ablaugen entstehenden Rauchgasen zu schaffen, das einfach mit geringem Energieaufwand durchgeführt werden kann und bei kontinuierlichem Betrieb eine sehr kleine Schwefeldioxyd-Endabgaskonzentration von beispielsweise   0, 01 Vol.-% ermöglicht.   



   Ausgehend von einem Verfahren der eingangs geschilderten Art, löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass nur in den ersten Absorptionsstufen Magnesiumhydroxyd bzw. Magnesiumsulfit als Absorptionsmittel bei einem PH-Wert von höchstens 4, 7 verwendet wird, dass in der letzten, von den andern Stufen getrennten Absorptionsstufe jedoch entweder ein gut in Wasser lösliches Monosulfit, wie 

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 Ammoniumsulfit oder Natriumsulfit, oder ein aromatisches Amin mit guter Desorbierbarkeit des Schwefeldioxyds, beispielsweise Anilin oder ein Xylidin, als Absorptionsmittel zum Einsatz kommt.

   Da durch die Beschränkung des PH-Wertes auf maximal 4, 7 eine Bildung von unter diesen Bedingungen unlöslichem Magnesiumsulfit ausgeschlossen ist, können die keramischen Füllkörperschichten in den ersten Absorptionsstufen nicht verkrusten, so dass diese Absorptionsstufen kontinuierlich unter Ausnutzung aller ihrer Vorteile betrieben werden können. Wegen der Beschränkung des PH-Wertes auf einen Höchstwert von 4, 7 ist jedoch die erforderliche bzw. erwünschte Schwefeldioxyd-Endabgaskonzentration nicht erreichbar. Es wird daher in der letzten Stufe ein anderes Absorptionsmittel verwendet, das die Nachteile des Magnesiumhydroxyds nicht besitzt.

   Durch die Trennung der letzten Stufe von den übrigen Stufen wird daher einerseits die einfache   Chemikalienrückgewinnung   des Magnesiumbisulfit-Prozesses in den ersten Stufen nicht behindert und anderseits trotz der keramischen   Füllkörperschichten   ein kontinuierlicher Betrieb mit sehr hoher Schwefeldioxyd-Absorption bei geringem Kraftbedarf gewährleistet. Das in der letzten Stufe verwendete Absorptionsmittel soll dabei im Kreis geführt werden. 



   Zu diesem Zweck kann das in der letzten Stufe aus dem Monosulfit durch Aufnahme von Schwefeldioxyd gebildete Bisulfit durch Zugabe von Magnesiumhydroxyd im Magnesiumsulfit und in das Monosulfit umgewandelt werden, das wieder der letzten Absorptionsstufe als Absorptionsmittel zugeführt wird, während das Magnesiumsulfit ausgeschieden wird. Durch die Zugabe von Magnesiumhydroxyd wird also das aus der letzten Stufe mit der Absorptionsflüssigkeit abgezogene Bisulfit in das Monosulfit umgewandelt, so dass der Absorptionsmittelkreislauf geschlossen werden kann. Das abgeschiedene Magnesiumsulfit kann einer pyrolitischen Behandlung zugeführt werden. Günstiger ist es jedoch, wenn das ausgeschiedene Magnesiumsulfit einer vorgeschalteten Absorptionsstufe als Absorptionsmittel zugleitet wird.

   Bei den in dieser Stufe herrschenden Bedingungen geht das Magnesiummonosulfit in lösliches Bisulfit über. 



   Eine andere Möglichkeit, das in der letzten Stufe als Absorptionsmittel verwendete Monosulfit aus dem bildenden Bisulfit zurückzugewinnen, besteht darin, dass dem aus der letzten Stufe abgezogenen, aus dem Absorptionsmittel durch Aufnahme von Schwefeldioxyd gebildeten Bisulfit Zinkoxyd zugegeben wird, wobei nach dem Ausscheiden des sich dabei bildenden Zinksulfits das aus dem Bisulfit entstandene Monosulfit wieder der letzten Stufe als Absoptionsmittel zugeführt wird. Dem ausgeschiedenen Zinksulfit kann dabei nach einer Trocknung durch einen Röstvorgang Schwefeldioxyd entzogen werden, so dass das verbleibende Zinkoxyd im Kreislauf wieder mit dem in der letzten Stufe anfallenden Bisulfit umgesetzt werden kann. 



   Wird ein aromatisches Amin als Absorptionsmittel in der letzten Absorptionsstufe verwendet, so kann auch dieses Amin im Kreislauf geführt werden. Es muss lediglich dafür gesorgt werden, dass das vom Amin absorbierte Schwefeldioxyd desorbieren kann. Zu diesem Zweck ist es günstig, einen Teil des Absorptionsmittelstromes zur Desorption des Schwefeldioxyds abzuzweigen und nach dem Ausscheiden des Schwefeldioxyds wieder dem Kreislauf zuzuführen. 



   In den Zeichnungen sind Anlagen zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens im schematischen Blockschaltbild dargestellt,   u.   zw. zeigen Fig. 1 eine Anlage zur Aufarbeitung des aus der letzten Absorptionsstufe erhaltenen Bisulfits mit Hilfe von Magnesiumhydroxyd, Fig. 2 eine Anlage zur Aufarbeitung des aus der letzten Stufe erhaltenen Bisulfits mit Hilfe von Zinkoxyd und Fig. 3 eine Anlage, bei der in der letzten Absorptionsstufe ein aromatisches Amin als Absorptionsmittel eingesetzt wird. 



   Wie die Ausführungsbeispiele zeigen, sind die drei Absorptionsstufen --1, 2 und 3-- jeweils übereinander in einem Absorptionsturm --4-- untergebracht, in dem über die Zuleitung --5-- die von der Verbrennung der Magnesiumbisulfit-Ablauge anfallenden Rauchgase zugeführt werden. Die einzelnen Absorptionsstufen bestehen jeweils aus einer keramischen   Füllkörperschicht --6--,   auf die von oben über eine entsprechende   Sprühvorrichtung --7-- Absorptionsmittel   aufgebracht wird, das entgegen dem 
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 Absorptionsmittel und Rauchgas gewährleistet ist, ohne Energie für Zerstäubung od. dgl. aufwenden zu müssen.

   Unterhalb der auf einem Siebboden, einem Rost   od. dgl.   ruhenden   Füllkörperschicht --6-- ist   ein geneigter Auffangboden --8-- mit zentraler   Öffnung --9-- vorgesehen,   durch die das Rauchgas der   Füllkörperschicht --6-- zugeführt   wird, die oberhalb der   Öffnung --9-- durch   einen   Kegel --10-- nach   unten abgedeckt ist, um das Durchrieseln von Absorptionsmittel durch die   Öffnungen --9-- zu   verhindern. Auf den geneigten   Auffangböden --8-- wird   die Absorptionsflüssigkeit gesammelt und über entsprechende Leitungen aus den einzelnen Stufen abgezogen, um sie neu aufzubereiten bzw. andern Prozessen zuzuleiten. 

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   In den beiden ersten Stufen --1 und 2-- wird nun als Absorptionsmittel Magensiumhydroxyd eingesetzt. Dieses Absorptionsmittel wird mit Hilfe der   Pumpe --11-- der Sprühvorrichtung --7-- der   ersten Stufe zugeführt, wobei in der keramischen   Füllkörperschicht --6-- das   Magnesiumhydroxyd mit der sich bildenden schwefeligen Säure reagiert, so dass es zur Bildung von Magnesiumbisulfit kommt. Voraussetzung für diesen Vorgang ist, dass der PH-Wert höchstens   4, 7 beträgt.   Es entsteht in der Absorptionsanlage gleich die Magnesiumbisulfit-Rohsäure, die über die   Leitung --12-- abgeführt   und zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet wird.

   Ein Teil der Absorptionsflüssigkeit wird über die Leitung   --13-- im Kreis   geführt, wobei diese Flüssigkeit über eine Speiseleitung --14-- mit frischer magnesiumsulfit-Milch aufgefrischt wird. 



   Die Absorptionsstufe --2-- wird von einem   Sammelbehälter --15-- her   über die Pumpe --16-- mit Absorptionsflüssigkeit versorgt, wobei die nach der Absorption aus der Stufe --2-- über die Leitung - entnommene Absorptionsflüssigkeit wieder dem   Sammelbehälter --15-- zugeführt   wird. Ein Teil der Flüssigkeit wird jedoch über die Leitung --18-- in den Kreislauf der   Stufe-l-übergeführt.   Die Verluste an Absorptionsflüssigkeit werden über die im   Sammelbehälter --15-- mündende Zuleitung --19-- mit   frischer Magnesiumoxyd-Milch ergänzt. 



   In den beiden ersten zusammenhängenden Absorptionsstufen --1 und   2-- wird demnach   die Schwefeldioxydabsorption in üblicher Weise unter Beibehaltung der vorteilhaften   Aufschlusschemikalien-   rückgewinnung durchgeführt, wobei wegen der Begrenzung des PH-Wertes eine Sulfitverkrustung der keramischen Füllkörperschichten --6-- ausgeschlossen wird. Diese Absorption reicht jedoch nicht aus, um die gewünschte, sehr niedrige Schwefeldioxyd-Endabgaskonzentration von beispielsweise   0, 01 Vol.-%   zu erhalten. Aus diesem Grund wird eine weitere Absorptionsstufe --3-- angeschlossen, in der jedoch zur Vermeidung von Sulfitkrusten kein Magnesiumhydroxyd als Absorptionsmittel Verwendung findet. 



   Nach Fig. 1 wird in der Stufe --3-- die Absorption durch ein gut im Wasser lösliches Monosulfit, wie Ammoniumsulfit oder Natriumsulfit, erreicht. Dieses Monosulfit wird über die Pumpe --20-- der   Sprühvorrichtung     --7-- der Stufe --3-- zugeführt,   rieselt durch die   Füllkörperschicht,   wo aus dem Monosulfit durch die Schwefeldioxydaufnahme aus den Rauchgasen Bisulfit entsteht. Die dieses Bisulfit enthaltende Absorptionsflüssigkeit gelangt von der dritten Absorptionsstufe über die Leitung --21-- zu einem   Mischbehälter --22--,   in dem über die Leitung --23-- Magnesiumhydroxyd zugeführt wird. Dieses Gemisch erreicht über die   Leitung --24-- einen Sedimentationsbehälter --25--,   wo Magnesiumsulfit über die Leitung --26-- abgezogen werden kann.

   Durch die leichte Löslichkeit des Magnesiumhydroxyds bei Anwesenheit beispielsweise von Ammoniumbisulfit kommt es nämlich zur Bildung von Magnesiumsulfit und Ammoniumsulfit, so dass das zum Monosulfit umgewandelte Bisulfit ebenfalls aus dem Sedimentationsbehälter - abgezogen und über die Leitung --27-- im Kreislauf der Pumpe --20-- zugeführt werden kann, wobei über den   Zulauf-28-neues Monosulfit   dem Absorptionsflüssigkeitskreislauf zugegeben wird. Das Magnesiumsulfit aus dem   Sedimentationsbehälter --25-- wird   in einer Presse --29-- auf einen atro-Gehalt von 45% gepresst und das Presswasser über die   Leitung --30-- dem Mischbehälter --22-- zugeführt.   Das Magnesiumsulfit kann dann über eine Leitung --31-- einer pyrolitischen Behandlung zugeführt werden.

   Es ist aber auch möglich, das erhaltene Magnesiumsulfit als Absorptionsmittel für eine vorhergehende Absorptionsstufe einzusetzen. Zu diesem Zweck gelangt es über eine Leitung --32-- zum Sammelbehälter   - -15-- der Stufe --2--.   Um die noch enthaltenen Absorptionsmittelrückstände aus der Stufe --3-auszutreiben, wird die Magnesiumsulfitlösung durch eine Kammer --33-- geleitet, wo mit Hilfe eines über eine   Dampfleitung --34-- zugeführten   Dampfstromes die gebundenen Ammoniumteile als Ammoniak ausgetrieben und einer   Ammoniakabsorptionskammer --35-- zugeführt   werden, die über die Leitung --36-mit dem   Sedimentationsbehälter --25-- in   Verbindung steht und von diesem mit Absorptionsflüssigkeit beschickt wird.

   Die   Ableitung --37-- der Ammoniakabsorptionskammer --35-- mündet   in die Leitung --27-des Absorptionsmittelkreislaufes für die Stufe --3--. 



   Es zeigt sich somit, dass das Absorptionsmittel für die Stufe --3-- gewissermassen lediglich zum Schwefeldioxydtransport dient und unabhängig von den vorhergehenden Absorptionsstufen im Kreis gefahren wird. 



   Bei einer Kesselbelastung von 20 t Dicklauge je Stunde mit einem Gehalt von 28 kg Magnesiumoxyd und 42 kg Schwefel pro Tonne fallen pro Stunde 560 kg Magnesiumoxyd und 840 kg Schwefel an. Werden in den beiden ersten Stufen 85% des Schwefels absorbiert, so verbleiben für die letzte Stufe 126 kg Schwefel pro Stunde, der theoretisch 410, 68 kg Magnesiumsulfit bilden kann und hiefür 175, 5 kg 

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 Magnesiumoxyd verbraucht. Diese Schwefelmenge wird in der Stufe --3-- nahezu gänzlich als Bisulfit gebunden. Zum Ausfällen von Magnesiumsulfit aus dem Bisulfit werden theoretisch 228, 4 kg Magnesiumhydroxyd gebraucht. Diese Mengen sollten nicht überschritten werden, um kein Magnesiumhydroxyd in dem gefällten, leicht entwässerungsfähigen Magnesiumsulfit zu haben.

   Um eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz zu erhalten, muss das erforderliche Magnesiumhydroxyd auf einen atro-Gehalt von zirka 30% eingedickt werden. Bei der erforderlichen Menge von 228 kg Magnesiumhydroxyd sind hiefür pro Stunde 
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 pro Stunde anhaften, ergibt sich praktisch kein Überhang an Flüssigkeit. 



   Fig. 2 unterscheidet sich im wesentlichen von Fig. 1 nur dadurch, dass die Aufarbeitung des aus der Stufe --3-- abgezogenen Bisulfits zum Monosulfit mit Hilfe von Zinkoxyd erfolgt. Zu diesem Zweck wird die aus der   Stufe --3-- abgezogene   Absorptionsflüssigkeit einem   Klärtank --38-- zugeführt,   in den über die Leitung --39-- Kalziumkarbonat oder Soda zugegeben wird, um gegebenenfalls vorhandenes Schwefeltrioxyd als Kalziumsulfat bzw. Glaubersalz auszufällen und als Schlamm über die   Leitung --40--   abzuziehen. Die gereinigte Flüssigkeit gelangt dann in den   Kristalliseur --41--,   der über eine Zuleitung - mit Zinkoxyd beschickt wird.

   Durch die Zugabe von Zinkoxyd bildet sich das schwer lösliche Zinksulfit, wobei das Bisulfit der Absorptionsflüssigkeit in Monosulfit umgewandelt und über die Leitung -   -43-- dem Absorptionsmittelkreislauf   wieder zugeführt wird. Das aus dem Kristalliseur --41-- abgezogene Zinksulfit wird   bei --44-- stark abgepresst   bzw. zentrifugiert und dann einem Trockner --45-- zugeleitet, wonach das Zinksulfit in einem   Röstofen --46-- unter   Abgabe von Schwefeldioxyd, das über die Leitung -   abgeführt   wird, in Zinkoxyd umgewandelt wird, um über die Leitung --42-- wieder dem Kirstalliseur zugefördert zu werden. Die Pressflüssigkeit aus der Presse bzw.

   Zentrifuge --44-- wird über eine Leitung --48-- dem Absorptionsmittelkreislauf zugeführt, der über eine weitere Speiseleitung --49-mit frischem Absorptionsmittel ergänzt werden kann. 



   Um gemäss dem Beispiel 126 kg Schwefel pro Stunde zu binden, werden 228, 4 kg Monosulfit als Absorptionsmittel benötigt. Zur Abtrennung des Schwefeldioxyds aus dem sich bei der Schwefeldioxyd-Absorption bildenden Bisulfits in Form von Zinksulfit werden 160, 2 kg Zinkoxyd gebraucht. Da die Reaktion auch bei   700C   gut durchführbar ist, ist keine Kühlung der Rauchgase erforderlich. 



   Wird das restliche Schwefeldioxyd in der letzten Stufe mit Hilfe von Anilin, einem Xylidin oder einem andern aromatischen Amin absorbiert, so sollen die Rauchgase arm an Sauerstoff und Katalysatoren sein, um eine Oxydation des Schwefeldioxyds zu Schwefeltrioxyd zu vermeiden bzw. gering zu halten. Diese Voraussetzungen sind zwar im wesentlichen in der letzten Absorptionsstufe gegeben, doch können dem Absorptionsmittel sicherheitshalber geringe Mengen Soda zugegeben werden, um das gebildete Sulfat zu binden. Dies wird gemäss Fig. 3 in einem   Klärtank --50-- erreicht,   dem einerseits das aus der Stufe --3-abgezogene Absorptionsmittel und anderseits über die Leitung --51-- Soda zugeführt wird.

   In einem an den Klärtank angeschlossenen Abscheider --52-- wird das gebildete Glaubersalz abgetrennt und über die Leitung --53-- ausgeschieden, während das Klärwasser über die Leitung --54-- wieder dem Klärtank -   zugeführt   wird. Die so gereinigte Absorptionsflüssigkeit wird aus dem   Klärtank --50-- mit   Hilfe der   Pumpe --53-- der Sprühvorrichtung --7-- der Stufe --3-- zugefördert,   so dass auch gemäss Fig. 3 das Absorptionsmittel im Kreislauf zugeführt wird. Ein Teil der Absorptionsflüssigkeit wird jedoch über die   Leitung --56-- einem Desorptionsgefäss --57-- mit Glockenböden --58-- und   einer Heizung --59-- 
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 dem Absorptionsmittelkreislauf zugeführt. 



   Da zur Desorption des Schwefeldioxyds eine höhere Temperatur erforderlich ist, wird die über die Leitung --56-- abgezweigte Absorptionsflüssigkeit über einen   Wärmetauscher --61-- auf   zirka   65 C   erhitzt. 



  Die vom   Desorptionsgefäss --57-- dem   Absorptionskreislauf wieder zugeführte Absorptionsflüssigkeit muss jedoch mittels eines   Wärmetauschers --62-- wieder   gekühlt werden, weil die Schwefeldioxyd-Absorption beim Einsatz aromatischer Amine als Absorptionsmittel eine vergleichsweise geringe Temperatur aufweisen muss. Aus diesem Grund muss auch, und das ist nachteilig, die Rauchgastemperatur in der dritten Absorptionsstufe unter   350C   gehalten werden. 



   Um die in der letzten Stufe beim angenommenen Beispiel vorhandenen 126 kg Schwefel binden zu können, sind theoretisch 366 kg Anilin erforderlich. Da die Schwefeldioxydkonzentration im Rauchgas jedoch zwischen 0, 1 und   0, 2 Vol.-%   liegt, muss die Absorptionsmittelkonzentration mit Rücksicht auf eine 

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 höchstgradige Schwefeldioxyd-Absorption gegenüber der theoretischen Menge verdoppelt werden. Es sollen daher 750 kg Anilin in 2000 bis 3000   l   Wasser gelöst werden. Die Umwälzung pro Stunde wird günstigerweise etwa 15fach gewählt werden, damit eine zusätzliche Kontaktsteigerung zwischen dem Schwefeldioxyd und dem Absorptionsmittel gewährleistet wird. 



   Da nach den Fig. 2 und 3 aus dem Kreisprozess der   Stufe --3-- kein   in der Stufe --2-- einsetzbares Absorptionsmittel gewonnen werden kann, erübrigt sich bei diesen Anlagen ein   Sammelbehälter --15--,   wie dies die Fig. 2 und 3 auch zeigen. 



     PATENTANSPRÜCHE   : 
1. Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxyd aus den bei der Verbrennung von Magnesiumbisulfit-Ablaugen anfallenden Rauchgasen durch Schwefeldioxyd-Absorption in mehreren, vorzugsweise in drei Stufen unter Verwendung von Magnesiumhydroxyd und/oder Magnesiumsulfit als Absorptionsmittel, wobei die Rauchgase in jeder Stufe durch eine poröse Füllkörperschicht von unten nach oben geleitet werden, während das Absorptionsmittel von oben nach unten durch diese Schicht rieselt, da- 
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 bzw.

   Magnesiumsulfit als Absorptionsmittel bei einem PH-Wert von höchstens 4, 7 verwendet wird, dass in der letzten, von den andern Stufen getrennten Absorptionsstufe jedoch entweder ein gut in Wasser lösliches Monosulfit, wie Ammoniumsulfit oder Natriumsulfit, oder ein aromatisches Amin mit guter Desorbierbarkeit des Schwefeldioxyds, beispielsweise Anilin oder ein Xylidin, als Absorptionsmittel zum Einsatz kommt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der letzten Stufe aus dem Monosulfit durch Aufnahme von Schwefeldioxyd gebildete Bisulfit durch Zugabe von Magnesiumhydroxyd in Magnesiumsulfit und in das Monosulfit umgewandelt wird, das wieder der letzten Absorptionsstufe als Absorptionsmittel zugeführt wird, während das Magnesiumsulfit ausgeschieden wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgeschiedene Magnesiumsulfit einer vorgeschalteten Absorptionsstufe als Absorptionsmittel zugeführt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem aus der letzten Stufe abgezogenen, aus dem Absorptionsmittel durch Aufnahme von Schwefeldioxyd gebildeten Bisulfit Zinkoxyd zugegeben wird, wobei nach dem Ausscheiden des sich dabei bildenden Zinksulfits das aus dem Bisulfit entstandene Monosulfit wieder der letzten Stufe als Absorptionsmittel zugeführt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem ausgeschiedenen Zinksulfit nach einer Trocknung durch einen Röstvorgang Schwefeldioxyd entzogen und das so erhaltene Zinkoxyd im Kreislauf wieder mit dem in der letzten Stufe anfallenden Bisulfit umgesetzt wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als Absorptionsmittel verwendete Amin im Kreislauf geführt wird, wobei ein Teil des Absorptionsmittelstromes zur Desorption des Schwefeldioxyds abgezweigt und nach dem Ausscheiden des Schwefeldioxyds wieder dem Kreislauf zugeführt wird.
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