DE2364998C3 - Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Rauchgasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus RauchgasenInfo
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Description
Im Hinblick auf die Mengen schwefelhaltiger Kuhle, die täglich hauptsächlich in Kraftwerken verbrannt
werden und die kurzlichen und vorgesehenen Begrenzungen der Emission von Schwefeldioxyd in
die Atmosphäre wird den Möglichkeiten zur Verhinderung dieser Emission an Orten, wo keine schwefelfreie
Kohle verfügbar ist, große Aufmerksamkeit gewidmet.
Eine äußerst zweckmäßige und praktische Methode ist die Naßwäsche des SO2 enthaltenden Rauchgases
mit einer alkalischen Lösung, im allgemeinen mit wäßrigem Natriumhydroxyd. Die ausgebrauchte
Waschlösung, die ein Gemisch von Natrium-Sehwe-I'el-Salzen,
nämlich Natriumsulfit, Natriumbisulfii: und Natriumsulfate enthält, wird dann mit Kalk behandelt,
wodurch die Schwefelsalze in einer unlöslichen Form, die sich für die Verwendung zur hygienischen Landaufschüttung
eignet, ausgefällt werden, während gleichzeitig die Waschiösung regeneriert wird. Ein besonderes
Problem bei diesem Verfahren ist die begrenzte, aber immer noch wesentliche Löslichkeit der
C'alciumsalze in der im Kreislauf geführten Waschlösung.
Im Waschturm führt eine weitere Absorption von Schwefelsalzen zur Ausfällung von unlöslichem
Calciumsulfit und somit zu starker Ansatzbildung an den Waschanlagen, so daß kostspielige periodische
Reinigungen notwendig sind. Die üblichen Verfahren /ur Entfernung von Calcium aus der im Kreislauf geführten
Waschlösung, ι. Β. durch Kationenaustausch, waren aufgrund der notwendigen Anwesenheit großer
Mengen von Natriumionen in der zu behandelnden Lt)SUiIg nicht erfolgreich.
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren verfügbar zu machen, das die Entfernung
von SO, aus Rauchgasen durch eine alkalische Naßwäsche unter Verhinderung der Ausfällung inerter
Materialien in tier Waschanlage, die Umwandlung de->
SO, in eine l'iit die Beseitigung geeignete form und
lange Ben iehs/eiten ohne Wartung und Instandhaltung
ermöglicht.
Das Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxyd
aus Rauchgasen ist dadurch gekennzeichnet, daß man
a) das Rauchgas mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsalzes wäscht,
b) wenigstens einen Teil der hierbei gebildeten Waschlösung durch ein schwach basisches Anionenaustauschharz
leitet,
c) den Ablauf aus dem Harz mit einem pH-Wert von mehr als 7,0 in die Waschstufe a) zurück-
i» führt,
d) das verbrauchte Harz mit einer wäßrigen ammonialkalischen Lösung regeneriert,
e) wenigstens einen Teil des Ablaufs aus der Regenerierung mit Calciumhydroxid umsetzt,
'» f) die hierbei gebildete, Calciumsulfit enthaltende
Fällung abtrennt und
g) das in der Stufe e) freigesetzte NH3 in die Regenerierungsstufe
d) zurückführt.
Ein solches Verfahren hat eine Anzahl von Vortei-
Ein solches Verfahren hat eine Anzahl von Vortei-
-1» len. Die endgültige Form, die die Schwefelsalze annehmen,
ist die von unlöslichen Calciumsalzen, die sich zur Beseitigung als hygienische Landaufschuttung
eignen. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren wird jedoch das Calcium nicht in das System in einer
.'· solchen Weise eingeführt, daß es seinen Weg zu dem
eigentlichen Waschvorgang findet und hierbei ein Problem durch Ansatzbildung schafft. Das System ermöglicht
eine im wesentlichen vollständige Ruckgewinnung und Rückführung der verschiedenen Chemi-
!" kalten und schaltet daher die Notwendigkeit aus,
flussige Abfallprodukte wie bei anderen Verfahren zu beseitigen.
Die Verwendung eines nicht fluchtigen Alkalimetallions, insbesondere Natrium, als Absorptionsmittel
ι*· hat insbesondere den Vorteil einer hohen Salzloslichkeit
und eines hohen Absorptionswirkungsgrads, so daß verhältnismäßig kleine Absorptionsanlagen verwendet
werden können. Die Ausfallung aus einer Ammoniumsalzlösung mit billigem Kalk ermöglicht
»ι die kontinuierliche Rückgewinnung von NH, als
Kopfprodukt. Bei Natriumsalzlösungcn unterdrückt
das regenerierte NaOH die Löslichkeit von Ca(OH), Die Konzentrierung des Regenerierungsmittelstroms
durch Rückführung in die lonenaustauschstufe vorder
il Ausfällung verringert die zu beseitigende Hltratmenge.
Die Anreicherung von Natriumsulfat im Absorptionsmittel wird durch den Ionenaustauschprozeß,
durch den Sulfat sowie Sulfit entfernt werden, vermindert. Die Anreicherung von löslichem Natri-
Vi umsulfat durch Oxydation war ein Problem bei Verfahren,
bei denen mit direkter Kalkbehandlung des Natrium-Absorptionsmittel-Systems gearbeitet wird.
Die Entfernung von SO^ aus Rauchgas durch Naßwäsche mit einer alkalischen Losung ist bekannt. Die
-,-> Variablen, die diesen Prozeß beeinflussen, wurden
beispielsweise von R. J. Phülips in seinem Vortrag »Sulfur Dioxide Emission Control for Industrial Power
Plants« beschrieben, der beim Zweiten Internationalen Lime/Limestone Wet Serubbing-Symposium
w) im November 1^71 gehalten wurde Bei einem solchen
Verfahren sind Abtrennwirkungsgrade uher 9O'i ohne weiteres erreichbar. Bei diesem Verfahren
wird der Rauchgasstrom im Gegenstrom mit einer wäßrigen Alkaliwaschlösung im allgemeinen auf Basis
h-, von Nutriumhydroxydlösung zusammengeführt, jedoch
können auch andere alkalisehe Materialien, die
sieh in wasserlösliche Schwefelsalze umwandeln lassen. /. B. Natriumcarbonat, verwendet werden \iit-
grund der leichten Verfügbarkeit im Handel und der Einfachheit halber wird die Erfindung nachstehend
im Zusammenhang mit der Wäsche unti r Verwendung von Natriumhydroxyd beschrieben.
Da SO, durch die Lauge aufgenommen wird, wird zunächst Natriumsulfit als Salz gebildet. Da die
Waschlösung im Kreislauf durch das System geführt wird, ist das eigentliche arbeitende Absorptionsmittel
das Sulfit: Na2SO, + SO2 -»2NaHSO,. Eine gewisse
Sulfatmenge wird ebenfalls durch Oxydation in situ gebildet. Mit fortschreitender Absorption steigt das
Verhältnis von Bisulfit zu Sulfit in der Lösung und sinkt der pH-Wert. Der Wirkungsgrad der Entfernung
des Schwefeldioxyds bleibt hoch bis hinab zu pH 6,0, wobei jedoch der Wirkungsgrad nur geringfügig abnimmt,
winn der pH-Wert auf 5,0 sinkt. Die Alkalilösung
wird im Absorber im Kreislauf geführt, bis der pH-Wert auf einen Bereich von 5,0 bis 6/) gefallen
ist. Zu diesem Zeitpunkt wird ein Teil der ausgehrauchten Alkalilösung abgezogen und einem Bett eines
schwach basischen Anionenaustauschharzes zugeführt. Diese Harze gelten in im wesentlichen
neutralen Lösungen normalerweise als unwirksam. Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß sie
in hohem Maße die Fähigkeit haben, Sulfitionen aus einer Losung von Natriumbisulfit zu entfernen. Hierdurch
wird die Lösung in eine Natriumsulfitlösung mit einem pH-Wert über H umgewandelt und diese Lösung
wird dann in den Wäscher zurü· .;geführt. Es wurde ferner gefunden, daß zwar sc'iwach basischt
Harze normalerweise inert gegenübe. Natriumsulfatlösungen sind, das Sulfation jedoch tatsächlich in diesem
System entfernt wird, bedingt vermutlich durch die Verdrängung der weniger sauren Sulfitionen auf
dem Harz.
Die Art des beim Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten schwach basischen Anionenaustauschhurzes
ist nicht entscheidend wichtig und nur insofern wesentlich, daß es wirksam und gegenüber der ausgebrauchten
Waschlösung beständig ist. Diese Harze enthalten im allgemeinen primäre, sekundäre und/
oder tertiäre Aminogruppen und können Aminderivate von chlormethyliertem Polystyrol, Kondensationsprodukte
von Epichlorhydrin mit Aiiiinen oder Ammoniak, aminierte Kondensationsprodukte von
Phenol und Formaldehyd oder modifizierte vernetzte Acrylpohmerisate sein.
Wenn das Harz ausgetauscht ist, d. h. wenn der pH-Wert des Ablaufs auf 7-8 gefallen ist, wird das
Harz regeneriert. Die Regenerierung wird mit einer ammoniakalischen Lösung vorgenommen.
Der Ablauf aus der Regenerierung besteht aus einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfit und Ammoniumsulfat.
Da die Gesamtkonzentration dieser Schwefelsalze im Ablauf niedrig ist und beispielsweise
in der Größenordnung von 1 bis 2% liegt, ist es im allgemeinen erwünscht, die Lösung unter Zusatz von
Ammoniak nach Bedarf im Kreislauf zu führen, bis die Konzentration Werte im Bereich von 5 bis 10%
erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt oder gegebenenfalls früher wird der Ablauf, der die abgestreiften
Sehwefelsalze enthält, mit gelöschtem Kalk umgesetzt,
wobei das unlösliche Calciumsulfit und Calciumsulfat ausgefällt werden und gleichzeitig das Ammoniak
für die Rückgewinnung, z. B. durch Destillation, freigesetzt wird. Das in dieser Weise zurückgewonnene
Ammoniak wird der Regenerierungsflüssigkeit zugesetzt, während die unlöslichen Bestandteile
abfiltriert werden, wobei nur eine geringe Menge verdünnter Calciumsulfatlösung zurückbleibt, die verworfen
oder in die Ammoniakdestillation zurückgeführt werden kann.
' In der Abbildung ist ein Fließschema des Verfahrens
gemäß der Erfindung dargestellt, wobei die ausgezogenen Linien die Wasch- und Austauschstufen
und die gestrichelten Linien den Regenerierungs- und Ausfällungszyklus bedeuten.
i» Rauchgas, das SO2 enthält und eine Temperatur
von 40 bis 90° C hat, wird durch Leitung 3 von unten nach oben in den Wäscher 1 eingeführt und im Gegenstrom
zu der von oben nach unten fließenden Waschlösung (Temperatur 30 bis 60° C) geführt, die
ι '> durch Leitung 5 eingeführt wird. Das Gas, das im wesentlichen
von SO2 frei ist, tritt durch Leitung 7 aus und kann in die Atmosphäre abgeblasen werden. Um
wirksamen Kontakt von Gas und Flüssigkeit zu gewährleisten, ist der Wäscher im allgemeinen mit einem
■?" inerten Material gefüllt, oder es wird eine Brause oder
eine ähnliche mechanische Vorrichtung verwendet. Die Waschlösung, die steigende Mengen von absor-
, biertem SO, enthält, tritt durch Leitung 9 aus und wird
durch Leitung 11 zur Einführung in den Wäscher 1
.'"> durch die Leitung 5 im Kreislauf geführt. Wenn die
Waschlösung einen pH-Wert von wenige/ als 7 erreicht, wird ein Teil der Lösung durch ein Ventil über
die Leitung 13 abgezogen und in die lonenaustauschersäule 15 eingeführt.
in Zur Sicherstellung einer wirksamen Ausnutzung
der Alkalilösung kann der Wäscher in zwei oder vorzugsweise in drei Stufen unterteilt werden. Die Lösung
wird in jeder Stufe umgewälzt und auf der Basis des sinkenden pH-Wertes in die nächste Stufe geführt.
ii Die dritte Stufe sollte im pH-Bereich oberhalb von
8,0, die zweite im Bereich von 7,0 bis 9,0 und die erste Stufe im Bereich von .*>,() bis 7,0 arbeiten. Wenn
der pH-Wert der Absorptionsmittellösung in der dritten Stufe auf 6,0 oder tiefer fällt, wird ein Teil der
4i) Losung zur Einführung in die ionenaustauschersäulc
15 abgezogen. Zur Entfernung von Asche oder anderen Feststoffen, die im Wäscher aufgenommen werden,
können Vorrichtungen zur Filtration dieser Lösung vorgesehen werden.
4-, Die Größe und Ausbildung der lonenaustauscherkolonne
wird nach Erwägung, die dem Fachmann bekannt sind, in Abhängigkeit von dem Umfang des AIv
sorptionsprozesses variiert. Nachdem die Alkalilösung über das Anionenaustauschharz gelaufen ist.
V) verläßt sie die Harzsäule 15 durch Leitung 17 bei einem
pH-Wert, der im allgemeinen im Bereich von 9 bis 12 liegt. Dieses alkalische Material wird dünn
mit der Waschlösung gemischt, die durch Leiiung 11 im Kreislauf zum Wäscher 1 geführt wird. Wenn das
5i Harz in der Kolonne 15 ausgebraucht ist, erkennbar
daran, daß der pH-Wert des Ablaufs auf weniger als 7 gefallen ist, wird die Zufuhr von ausgebrauchtcr
Waschlösung zum Harzbett unterbrochen, damit das Sulfit und das Sulfat entfernt werden können und das
bo Harz regeneriert werden kann. Zu diesem Zeitpunkt
kann ein zweites Harzbett zugeschaltet werden, um kontinuierlichen Betrieb aufrechtzuerhalten.
Zur Vermeidung einer Verunreinigung des Ammoniakkreises
mit Alkalimetallionen k;nm eine kurze
bi Wäsche des Harzes mit Wasser vorgenommen werden.
Eine ammonialkaüsche Regenerierungslösung wird dann durch Leitung 19 in clic H;n!'.kolonne 15
eingeführt. Diese Lösung k;:rri eine Losümw wm Am-
inoniumhydroxyd oder einer Kombination von Ammoniuinhydroxydmit
im Kreislauf geführtem Ammoniumsulfit und Ammoniumsulfat sein. Die erforderliche
Ammoniakmenge ist den auszutauschenden Sulfiten und Sulfaten ungefähr stöchiometrisch aqui- r>
valent. Die Regenerierungslösung, die die abgetrennten Sulfite und Sulfate enthält, verlaßt die lonenaustausclicrivolonnc
dui cli Leitung 21 und fließt entweder
direkt zum Kalkbehandlungsreaktor und zur Ammoniakdestillation
23, oder sie wird ganz oder teilweise |{|
durch Leitung 25 dem Tank 27 zugeführt, der Regencrierungsmittel zur Ergänzung enthält. Nachdem sie
hier erneut ammoniaikalischer gemacht worden ist, kann sie durch Leitung 19 der Ionenaustauscherkolonne
15 zum weiteren Austausch zugeführt werden. ' >
!n die aus Kalkbchandlungsreaktor und Ammoniakdestillation
bestehenden Baugruppen 23 wird gelöschter Kalk durch Leitung 29 eingeführt, wodurch
Calciumsulfit und Calciumsulfat ausgefällt werden, die durch Leitung 31 zum Filter 33 abgezogen werden. ■"
Der hierbei aufgefangene Schlamm wird durch Leitung 35 abgezogen. Das zurückbleibende verdünnte
Calciumsulfatfiltrat kann durch Leitung 37 abgezogen und verworfen werden, da es neutral und verhältnismäßig
unschädlich ist. Vorzugsweise wird es in die aus -'> Kalkbehandlungsrcaktor und Ammoniakdestiilation
bestehende Einheit 23 zurückgeführt und ein äquivalentes
Wasservolumen mit dem Ammoniak durch Destillation entfernt. Gleichzeitig wird durch Erhitzen
des Kalkbehandlungsteaktors und der Ammoniakde- w stillation 23 das frei gewordene Ammoniak als Gas
abgetrieben. Dieses Gas strömt durch Leitung 39 zum Tank 27, der das zur Ergänzung dienende Regenerierungsmittel
enthält.
Die vorstehende Beschreibung zeigt, daß der Che- i>
mikalienbedarf des Verfahrens auf gelöschten Kalk und die zur Ergänzung der Verluste erforderlichen geringen
Mengen Ammoniak und Ätzalkali begrenzt ist. Es ist ferner zu bemerken, daß die Ausfällung von
unlöslichen Calciumsalzen im Wäscher nicht möglich ■>"
ist, da die Calciumionen im Kalkbehandlungsreaktor isoliert werden. Eine gegenseitige Verunreinigung der
Alkalimetall- und Ammoniumströme wird durch Spülen der Harzsäule mit Wasser zwischen den abwechselnden
Beladungs- und Regenerierungszyklen verhindert.
Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens gemäß der Erfindung werden in den folgenden Beispielen
beschrieben.
"ill
Eine synthetische ausgebrauchte Waschlösung, die 0,31 -molar an NaHSO3 0,025-molar an Na2SO, ist
und einen pH-Wert von 5.5 hat, wird hergestellt. Die
Lösung wird in einer Menge von 20 ml/ Min. (entspre- >5 chend 53,1 cmVMin./lOOO cm3) durch eine Kolonne
von 25,4 mm Durchmesser geführt, die 400 ml eines schwach basischen Harzes enthält, das durch Kondensation
von Epichlorhydrin mit einem alkalischen Polyamin in Form von Perlen, die ein Sieb einer Ma- ω
schenweite von 0,297 bis 0,84 mm passieren, hergestellt worden ist. Proben, die periodisch vom Ablauf
genommen werden, haben einen pH-Wert im Bereich von 8,8 bis 9,2. Der Wirkungsgrad der Schwefelentfernung
liegt zwischen 45 und 50%. Nach Durchlauf es von etwa 1800 ml fällt der pH-Wert schnell auf weniger
als 7. Gleichzeitig wird die Schwefelentfernung schlechter. Die Kolonne wird nun mit Wasser gespült.
mit 120 ml NH4OH einer Konzentration von etwi
14% regeneriert und erneut gespült, wobei der gc
samte Ablauf aufgefangen wird. Die Analyse des Ab
laufs zeigt, daß 100% des von der ausgehiauchtci
synthetischen Waschlösung entfernten Sulfits im Ah lauf zurückgewonnen wurden. Durch Zusatz von un
gefahr stöchiometrischen Mengen Löschkalk win Calciumsulfit ausgefällt, das sich leicht abfiltrierci
läßt.
Line zweite synthetische ausgebrauchte Waschlö
sung, die 0,23-molar an NaHSO3, 0,02-molar ai
Na2SO, und 0,10-molar an Na2SO4 ist und einen pH
Wert von 5,4 hat. wird hergestellt. Mit dieser Lösunj wird der in Beispiel 1 beschriebene Versuch unter der
gleichen Bedingungen wiederholt, wobei jedoch al· schwach basisches Harz ein modifiziertes vernetzte:
Acryipoiymerisat verwendet wird. Der pH-Wert de! Ablaufs während der Beladung bleibt zwischen 10,:
und 11.5 für 7 Bettvolumina, worauf er scharf auf )■
fällt. Während dieser Zeit beträgt der Gesamtschwe felgehalt des Ablaufs 38 bis 32% des Schwefeigehaiti
der zugeführten Lösung. Ungefähr 30% des Sulfitgehalts und 55-65% des Sulfatgehalts werden entfernt
Wenn die Kolonne ausgebraucht ist, wird sie gestrippi und mit etwa 3%igem Na4OH regeneriert, wobei dei
Ablauf einschließlich der Spülflüssigkeit aufgefangen wird. Die Analyse ergibt, daß 100% des Schwefels,
der durch die Säule aus der Lösung entfernt worden ist, eluiert worden sind.
Ein auf 54° C gekühltes Rauchgas, das looo ppm
Schwefeldioxyd enthält, wird in einer Menge von 62,3 m'/Min. durch einen mit Füllkörpern gefüllten
dreistufigen Wäscher mit Querströmung geführt. Der Wäscher ist bis zu einer Höhe von 1.22 m rhit Füllkörpern
aus Kunststoff gefüllt. Eine Natriumsulfit-Natriumhydroxyd-Lösung, die 4% gelöste Feststoffe enthält
und einen pH-Wert von 11 hat, wird der dritten Stufe des Wäschers in einer durchschnittlichen Menge
von 11,36 l'Min. zugeführt. Die Lösung wird in jeder
der drei Stufen in einer Menge von 56,8 I/Min. umgewalzt
und so weitergeleitet, daß in der dritten Stufe ein pH-Wert im Bereich von 8,5 bis 11,0, in der zweiten
Stufe ein pH-Wert von 7,0 bis 9,0 und in der ersten Stufe von 5,0 bis 7,5 aufrechterhalten wird. Die ausgebrauchte
Waschlösung wird bei einem pH-Wert von 5,5 aus der ersten Stufe in einer durchschnittlichen
Menge von 11,36 l/Min, abgezogen. 90% des Schwefeldioxyds
in dieser Lösung sind als Natriumbisulfit und 10% als Natriumsuifit vorhanden. Diese Lösung
wird über eine Zwischenvorlage einer Kolonne zugeführt, die 283,2 1 eines schwach basischen Ionenaustauscherharzes
des in Beispiel 2 beschriebenen Typs enthält. Das Harzbett hat einen Durchmesser von
61 cm und ist bis zu einer Höhe von 91 cm gefüllt. Die ausgebrauchte Waschlösung wird in einer Menge
von 15,14 l/Min, durch die Säule geführt. Sie verläßt die Säule bei einem pH-Wert von etwa 11 und wird
über die Zwischenvorlage zur dritten Stufe des Wäschers zurückgeführt. Nachdem etwa 3785 1 ausgebrauchte
Waschlösung durch die Kolonne geführt worden sind, fällt der pH-Wert schnell auf einen Wert
im Bereich von 7 bis 8. Zu diesem Zeitpunkt wird der Zufluß zur Kolonne unterbrochen. Die in der Kolonne
verbleibende ausgebrauchte Waschlösung wird
durch IN9..1 I Wasser verdrängt und in das W.isehsy-■-tem
zurückgeführt.
Die Säule wird mit f>(;5.d I einer Losung, die 2rr
Ammoniak und 5't Armioniumsulfit enthält und in
'. iner Menge von I 1 .3d i Min. durchgeleitet wird, regenei
iert. Die ersten 1 5 1.4 I des Ahlaufs, der aus dem
Wasser aus den Zwischenräumen in der Säule besteht, w ird in die Kanalisation gegeben. Die nächsten 189.3 I
werden in den Tank geführt, der das Regeneric! ungsinittel
/ur Ergänzung enthält. Die nächsten 302.8 ! w erden der aus Kalkbehandlungsreaktor und Ammoniakdestillation
bestehenden Einheit zugeführt. Die folgenden 4lf>.4 1 werden in den Tank gegeben, der
das Regenerierungsmitte: zur Ergänzung enthält. Die Harzsäule ist nun bereit für den nächsten Zyklus. In
den Kalkbehandlungsreaktor werden 22.fi8 kg Löschkalk unter Rühren gegeben. Hierbei wird Calciumsulfit
ausgefäll'. während etwa 9,07 kg freigesetztes Ammoniak durch Erhitzen der Aufschlämmung
auf SN C" abgetrieben und erneut in dem Tank, der
das Regenerierungsmittel zur Ergänzung enthält, absorbiert. Hierdurch wird die Regenerierungslösung
auf die richtige Zusammensetzung für die nächste Betriebspcriode gebracht. Geringe Ammoniakmengen
werden nach Bedarf zum Ausgleich für mechanische Verluste zugesetzt. Die Calciunisulliiaufschliimnning
wird einem Filterrad zugeführt und mit 75,7 I Wasser gewaschen. Der erhaltene Kuchen besteht aus
40.82 kg Calciumsulfitdihydrat, das sich zur I.andaulschiittung
eignet. Das Fütrat besteht aus 378.5 I Wasser, das etwa 0,2 Gew.% Calciumsulfat, das Ergebnis
der beim Prozeß stattfindenden Oxydation des Sulfitions, enthält. Dieses Filtrat kann ohne Bedenken
in die Kanalisation gegeben werden.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- b)Patentanspruch:Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Rauchgasen, dadurch gekennzeichnet, daß manu) das Rauchgas mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsalzes wascht,
wenigstens einen Teil der hierbei gebildeten Waschlösung durch ein schwach basisches Anionenaustauschharz leitet,c) den Ablauf aus dem Harz mit einem pH-Wert von mehr als 7,0 in die Waschstufe a) zurückführt,d) das verbrauchte Harz mit einer wäßrigen ammor.talkalischen Lösung regeneriert,e) wenigstens einen Teil des Ablaufs aus der Regenerierung mit Calciumhydroxid umsetzt,f) die hierbei gebildete, Calciumsulfit enthaltende Fällung abtrennt undg) das in der Stufe c) freigesetzte NH3 in die Regenerierungsstufe d) zurückführt.
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