DE2350956B1 - Verwendung von Alkalisalzen als Zusatzmittel zu Waschwasserkreislaeufen fuer die Nassentstaubung von Gasen - Google Patents

Description

arbeitet wird, zumal die eingesetzten Alkalisalze relativ billig sind. Das sei im folgenden an Hand der Ergebnisse eines Vergleichsversuchs näher erläutert.

Zunächst wurde ein Waschwasserkreislauf für die Naßentstaubung von Calciumoxidteilchen und Kohlendioxid enthaltenden Konverterabgasen in der eingangs beschriebenen bekannten Weise ohne Zugabe von Zusatzmitteln betrieben. Das gesamte Wasservolumen des Kreislaufes betrug 5500 m^s. Der von den Konverterabgasen durchströmte Wascher wurde vom Waschwasser mit 1040 m³/h durchflossen. Der Verdampfungsverlust betrug 80 m³/h. Anbackungen im Wascher traten nicht auf, wenn dem Kreislauf mit der Abschlämmung 720 m³/h Schmutzwasser entzogen wurden. Im laufenden Betrieb mußten also 800 m³/h Frischwasser ergänzt werden.

Der gleiche Waschwasserkreislauf wurde nach Entleerung und Reinigung mit 5500 m³ Frischwasser unter einmaliger Zugabe von 5500 kg Soda gefüllt. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Waschwassers durch den Wascher war die gleiche wie zuvor. Der Verdampfungsverlust betrag auch hier etwa 80 m³/h. Mit der Abschlämmung wurden lediglich 80m³/h Waschwasser entfernt. Mit einem Zusatz von 160 m³/h Frischwasser unter gleichzeitiger Sodazugabe von 105 kg/h traten auch nach längerem Betrieb keinerlei Anbackungen im Wascher auf.

Vergleicht man die beiden Verfahrensweisen im ständigen Betrieb, so stehen 640m^s/h Frischwasser beim Stand der Technik 105 kg/h Soda bei der Erfindung gegenüber. Berücksichtigt man, daß 1 m³ Frischwasser etwa dieselben Kosten verursacht wie 1 kg Soda, so werden die Vorteile der Erfindung offensichtlich.

Claims (3)

dadurch in schwer lösliche Verbindungen überführ- Patentansprüche: ten Härtebildner abzufiltrieren, das hat jedoch auf die Behandlung von Waschwasserkreisläufen für die

1. Verwendung von Alkalisalzen in Form von Naßentstaubung von Calciumoxidteilchen und Koh-Carbonaten und/oder Hydrogencarbonaten, vor- 5 lendioxid enthaltenden Gasen, insbesondere Konzugsweise Soda, als Zusatzmittel zu Wasch- verterabgasen, bisher keinen Einfluß ausgeübt, weil Wasserkreisläufen für die Naßentstaubung von die Beseitigung von Calciumsulfat oder Magnesium-Calciumoxidteilchen und Kohlendioxid enthalten- sulfat bei den genannten Kreisläufen nicht zur Disden Gasen, insbesondere Konverterabgasen, wo- kussion steht.

bei das Schmutzwasser nach Absetzen sowie Ab- io Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Zuschlämmen der Feststoffe unter Ergänzung von satzmittel für Waschwasserkreisläufe der in Rede Frischwasser und der Zusatzmittel recyclisiert stehenden Art anzugeben, die bei geringem Verwird, zum Zwecke der Verhinderung des In- brauch und zugleich geringer Frischwasserzufuhr lösunggehens von Calcium aus den Calciumoxid- anbackende Ablagerungen im Wascher absolut sicher teilchen. . 15 verhindern.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von kennzeichnet, daß im Waschwasserkreislauf eine Alkalisalzen in Form von Carbonaten und/oder Carbonatkonzentration, gerechnet als Soda, von Hydrogencarbonaten, vorzugsweise Soda, als Zusatz-0,2 bis 2, vorzugsweise 0,4 bis 1 g/Liter Wasch- mittel zu Waschwasserkreisläufen für die Naßentstauwasser aufrechterhalten wird. 20 bung von Calciumoxidteilchen und Kohlendioxid ent-

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch haltenden Gasen, insbesondere Konverterabgasen, gekennzeichnet, daß die Alkalisalze je nach Koh- wobei das Schmutzwasser nach Absetzen sowie Ablendioxidgehalt des Gases teilweise durch Alkali- schlämmen der Feststoffe unter Ergänzung von hydroxid ersetzt sind. Frischwasser und der Zusatzmittel recyclisiert wird,

25 zum Zwecke der Verhinderung des Inlösunggehens von Calcium aus den Calciumoxidteilchen.

Die Erfindung nutzt hierbei die Tatsache, daß die

Reaktion des Calciumoxids an der Oberfläche der

Calciumoxidteilchen zu Calciumhydroxid relativ

30 langsam verläuft und sich das gebildete Calcium-

Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung hydroxid, bevor es im Wasser gelöst wird, mit dem von Zusatzmitteln zu Waschwasserkreisläufen für die im Waschwasser gelösten Carbonat zu Calcium-Naßentstaubung von Calciumoxidteilchen und Koh- carbonat umsetzt. Auf diese Weise bildet sich auf lendioxid enthaltenden Gasen, insbesondere Kon- den Calciumoxidteilchen eine gleichsam inaktivierte verterabgasen* wobei das Schmutzwasser nach Ab- 35 Hülle, die die weitere Umsetzung des Calciumoxids Setzung sowie Abschlämmen der Feststoffe unter mit Wasser bzw. des Calciumhydroxids mit Kohlen-Ergänzung von Frischwasser und der Zusatzmittel dioxid unterbindet. Gelöstes Calcium gelangt daher recyclisiert wird. nicht mehr in das recyclisierte Schmutzwasser, viel-

InWaschwasserkreisläufen für die Naßentstaubung mehr werden die inaktivierten Calciumoxidteilchen von Calciumoxidteilchen und Kohlendioxid enthal- 4» durch die Abschlämmung dem Kreislauf vollständig tenden Konverterabgasen treten ohne besondere entzogen. Die bei der Reaktion des Carbonats mit Vorsorgemaßnahmen regelmäßig im Wascher Staub/ dem Calciumhydroxid an der Oberfläche der CaI-Kalk-Ablagerungen auf, die zu Betriebsstörungen ciumoxidteilchen gebildete freie Lauge reagiert mit Anlaß geben. Das ist darauf zurückzuführen, daß die dem Kohlendioxid der Abgase zu löslichem Carbonat vom Waschwasser ausgewaschenen Calciumoxidteil- 45 oder Hydrogencarbonat. Dem Kreislauf muß daher chen an ihrer Oberfläche mit Wasser zu Calcium- nur die Menge an Carbonat zudosiert werden, die hydroxid reagieren, welches sich vor dem Abschläm- sich aus der Differenz zwischen der abgeschlämmten men in beachtlichen Mengen im zu recyclisierenden Carbonatmenge und der neugebildeten Carbonat-Wasser löst und nachfolgend im Wascher mit dem menge ergibt. Bei Verwendung erfindungsgemäßer Kohlendioxid des zu reinigenden Gases zu Calcium- 50 Zusatzmittel ist der Kreislauf also gleichsam selbstcarbonat umsetzt. Zur Vermeidung dieser Ablage- regenerierend.

rangen ist es bekannt, dem Waschwasser Zusatz- Die erforderliche Carbonatkonzentration im

mittel beizugeben, die. das Ausfallen des gelösten Waschwasser hängt ab von der Verweilzeit des Was-Calciums in Form unlöslicher Calciumverbindungen sers im Wascher, vom Kohlendioxidgehalt des Gases unterbinden. Die für den genannten Zweck eingesetz- 55 und der Menge sowie Korngröße der ausgewascheten Zusatzmittel sind vergleichsweise teuer und müs- nen Calciumoxidteilchen. Sie sollte regelmäßig zwisen infolge vollständigen Verbrauchs ständig in gro- sehen 0,2 und 2, vorzugsweise jedoch zwischen 0,4 ßen Mengen dem Kreislauf zugesetzt werden, wes- und 1 g/Liter Waschwasser liegen. Im Rahmen der halb ihre Verwendung in der Praxis keinen Eingang erfindungsgemäßen Maßnahmen liegt es auch, die gefunden hat. Vielmehr behilft man sich in der 60 Alkalicarbonate je nach Kohlendioxidkonzentration Praxis damit, im Zuge des Abschlämmens bis zu teilweise durch Alkalihydroxide zu ersetzen, die sich 75 % des Schmutzwassers aus dem Kreislauf zu ent- nach einmaligem Durchgang durch den Wascher mit fernen und durch Frischwasser zu erneuern. Die dem Kohlendioxid zu Carbonaten umsetzen,
ständig hohe Frischwasserzufuhr gestaltet auch diese Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind

Betriebsweise recht kostspielig. 65 vor allem darin zu sehen, daß bei Verwendung der

Bekannt ist es zwar auch, aufzubereitendem Was- erftndungsgemäßen Zusatzmittel im laufenden Beser zur Beseitigung der Nichtcarbonathärte Soda zu- trieb relativ geringe Frischwasser- und Zusatzmittelzusetzen (sogenanntes Kalk-Soda-Verfahren) und die zufuhren erforderlich sind, so daß kostengünstig ge-