DE2907600C2 - - Google Patents
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
- B01D53/501—Sulfur oxides by treating the gases with a solution or a suspension of an alkali or earth-alkali or ammonium compound
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Description
Die Luftverschmutzung durch Abgase ist zu einem schwerwiegenden
Problem geworden. Abgase, beispielsweise aus Dampfberei
tungsanlagen oder Verbrennungsöfen, bestehen im allgemeinen
aus 0,05 bis 5 Volumenprozent Schwefeldioxid, 2 bis 5 Vo
lumenprozent Sauerstoff, 10 bis 20 Volumenprozent Kohlendi
oxid, 70 bis 80 Volumenprozent Stickstoff und 0,0005 bis
0,005 Volumenprozent Schwefeltrioxid. Aus der DE-OS 22 57 798
ist ein Verfahren zur Abtrennung von Schwefeloxiden aus Ab
gasen mit Hilfe von Schlacke aus einem Hochofen, Siemens-
Martin-Ofen, Converter oder ähnlichem, bekannt. In der
DE-OS 25 02 079 wird ein Verfahren zur Abtrennung von Schwe
feloxiden aus Abgasen beschrieben, in dem als Absorptions
mittel eine Erdalkaliverbindung, insbesondere Calciumverbin
dung, eingesetzt wird. Dabei ist das Schwefeldioxid im Abgas
ein besonders unangenehmer Bestandteil bezüglich der Luftver
unreinigung. Jedoch erfordert die Abtrennung dieses schädli
chen Schwefeldioxids aus Abgaben einen großen wirtschaftlichen
Aufwand und hohe Betriebskosten, so daß bis jetzt noch keine
befriedigende Lösung zur Abtrennung von Schwefeldioxid ge
funden worden ist.
Andererseits ist Rotschlamm als ungelöster Rückstand be
kannt, der als Nebenprodukt beim Bayer-Verfahren anfällt,
das ein Hauptverfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid
darstellt. Rotschlamm besteht im allgemeinen aus 8 bis
10 Gewichtsprozent Natriumoxid, 18 bis 22 Gewichtsprozent
Aluminiumoxid, 17 bis 22 Gewichtsprozent Siliciumdioxid,
30 bis 37 Gewichtsprozent Eisen(III)-oxid, 2 bis 5 Ge
wichtsprozent Titandioxid und 8 bis 12% solcher Bestand
teile, die einen Glühverlust verursachen. Außderdem enthält
der Rotschlamm weitere Bestandteile, wie Natriumverbindungen,
z. B. Natriumcarbonat, sowie Aluminiumoxid und
Siliciumdioxid. Diese letzteren an sich nicht wertlosen Be
standteile wurden ohne Wiedergewinnung verworfen.
Der Calciumgehalt des Rotschlamms hängt vom speziell ange
wandten Verfahren ab. Beim Bayer-Verfahren laufen verschie
dene Verfahrensstufen gegebenenfalls gleichzeitig, z. B. er
folgt ein Zusatz von Kalk zur Bayer-Lauge, um ein anderes
Nebenprodukt, nämlich Natriumcarbonat, in Natriumhydroxid
zu überführen, und außerdem wird zur Bayer-Lauge Kalk ge
geben, um Verunreinigungen, wie Phosphor und Vanadium, ab
zutrennen, und auch deshalb, um die Ausbeute an Aluminium
oxid zu erhöhen. In einigen Fällen enthält der dabei anfal
lende Rotschlamm im wesentlichen kein Calcium, selbst dann
nicht, wenn die vorgenannten Verfahrensstufen durchgeführt
werden. In anderen Fällen enthält der Rotschlamm mehr als
1,5 Gewichtsprozent Calcium (als Calciumoxid), bezogen auf
den Feststoffgehalt. Somit hängt also der Calciumgehalt des
Rotschlamms vom angewandten Verfahren ab.
Es ist bekannt, als Abfall vorhandenen Rotschlamm zum Ab
trennen von Schwefeloxiden aus Abgasen einzusetzen, wobei
Schwefeldioxid aus den Abgasen an Soda gebunden wird, die
aus dem Rotschlamm ausgelaugt wird.
Beispielsweise ist in der US-PS 32 98 781 ein entsprechen
des Verfahren beschrieben, bei dem ein Schwefeloxide ent
haltendes Abgas aus einer Verbrennungsanlage auf Temperaturen
von Raumtemperatur bis 100°C abgekühlt und dann mit
einer Aufschlämmung von Rotschlamm behandelt wird. Dabei
reagieren die in dem Abgas enthaltenen Schwefeloxide mit
der in dem Rotschlamm enthaltenden Soda bis zu einem pH-
Wert von 4 bis 5 unter Überführung der Schwefeloxide in
saures Natriumsulfit. Jedoch ist es bei Durchführung dieses
Verfahrens im industriellen Maßstab schwierig, mehr als 80%
der Absorptionswirksamkeit bezüglich der Schwefeloxide im
Abgas zu erreichen, da diese hauptsächlich in saures
Natriumsulfit überführt werden und dabei der diesem Salz
entsprechende Partialdruck im Absorptionssystem steigt.
Darüber hinaus liegt die Ausbeute der Soda beim Auslaugen
aus dem Rotschlamm unter 50%. Damit ist dieses Verfahren
unzureichend bezüglich der Absorptionswirksamkeit gegen
über Schwefeloxiden und der Verwertung der Soda im Rot
schlamm und für eine großtechnische Durchführung nicht geeignet.
Aus der JP-OS 44 773/77 ist ein weiteres entsprechendes Ver
fahren bekannt, bei dem ein Schwefeloxide enthaltendes Ab
gas auf Temperaturen von höchstens 100°C abgekühlt und dann
mit einer Aufschlämmung von Rotschlamm behandelt wird, wobei
ein pH-Wert von mindestens 6 aufrechterhalten wird.
Auch dieses Verfahren ist unbefriedigend, da der Wirkungs
grad bei der Ausnutzung der Soda im Rotschlamm wegen des
pH-Werts von mindestens 6 ungenügend ist.
In der JP-AS 40 870/76 ist gleichfalls ein Verfahren zum Ab
trennen von Schwefeloxiden aus Abgasen beschrieben, bei dem
eine Aufschlämmung von Rotschlamm nach dem Absorbieren von
Schwefeloxiden oxidiert und dann in dem System erneut ver
wertet wird, um die Ausbeute der Soda beim Auslaugen aus dem
Rotschlamm und die Wirksamkeit der Abtrennung der Schwefel
oxide zu verbessern. Dieses Verfahren verläuft gut hinsicht
lich der verbesserten Ausbeute der Soda beim Auslaugen aus
dem Rotschlamm und der verbesserten Abtrennung von Schwefel
dioxid. Jedoch hat sich gezeigt, daß die Lebensdauer des
Absorptionssystems wegen gebildeter Ablagerungen von Calcium
verbindungen in einem Absorptionsturm deutlich verkürzt
wird, wenn dieses Verfahren mit einer Aufschlämmung von Rot
schlamm durchgeführt wird, der Calciumionen enthält. Dagegen
treten diese Schwierigkeiten nicht auf, wenn bei dem Verfahren
eine Aufschlämmung von Calciumionen-freiem Rotschlamm
eingesetzt wird.
Vor diesem Hintergrund wurden weitere Untersuchungen zum Ab
trennen von Schwefeloxiden aus Abgasen unter Einsatz einer
Aufschlämmung von Calciumionen enthaltendem Rotschlamm
durchgeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Abtrennen von Schwefeloxiden aus Abgasen zur Verfügung zu
stellen, wobei die Abgase mit einer Aufschlämmung von
Calciumionen enthaltendem Rotschlamm behandelt werden.
Gleichzeitig sollen bei diesem Verfahren die Bildung von Ab
lagerungen verhindert und der Wirkungsgrad der Schwefeloxid-
Absorption sowie die Ausbeute der Soda beim Auslaugen aus
dem Rotschlamm verbessert werden.
Die Verbindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeich
neten Gegenstand.
Der Ausdruck "Aufschlämmung von Calciumionen enthaltendem
Rotschlamm" bedeutet in diesem Zusammenhang eine Aufschläm
mung eines Rotschlamms, der mindestens 0,1 Gewichtsprozent
Calcium (als Calciumoxid) enthält. Stellenweise wird dieser
Ausdruck verkürzt nur als "Rotschlamm" gebracht.
Es wurde gefunden, daß die Bildung von Ablagerungen in Be
ziehung zum pH-Wert der Aufschlämmung des Rotschlamms und
in Beziehung zum Molenbruch von SO₄-- zur Gesamtmenge an
Schwefeldioxid in der Aufschlämmung steht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem
Abgas, das eine Temperatur von höchstens 100°C aufweist,
wird das Gas direkt erfindungsgemäß behandelt. Liegt die
Temperatur des Abgases über 100°C, wie bei einem Abgas aus
einem Dampferzeuger, einem Verbrennungsofen oder einer
Raffinerie, wird das Gas auf eine Temperatur von höchstens
100°C, vorzugsweise 40 bis 80°C unter Verwendung von z. B.
Leitungswasser oder Seewasser als Kühlmedium, abgekühlt
und dann erfindungsgemäß weiter behandelt. Zum Abkühlen
eines Abgases kann z. B. ein Sprühturm, ein plattenaufweisen
der Absorptionsturm, ein Turm mit benetzten Wänden, ein
Turm mit perforierten Platten, ein mit Holzstücken gepackter
Turm oder Fraktionierturm, eingesetzt werden. Obwohl das
Zustromverhältnis von Abgas und Kühlflüssigkeit, d. h. das
Flüssigkeit-Gas-Verhältnis (Liter/Nm³), vom angewandten
Kühlverfahren abhängt, ist ein derartiges Verhältnis von
über 0,3 im allgemeinen ausreichend.
Erfindungsgemäß wird ein Schwefeloxide enthaltendes Abgas mit
einer Temperatur von höchstens 100°C einer ersten Behandlungs
stufe unterworfen. Dabei wird das Abgas mit einer Aufschläm
mung von Calciumionen enthaltendem Rotschlamm in Berührung
gebracht, wobei diese Aufschlämmung bereits in der zweiten
Behandlungsstufe eingesetzt worden ist und teilweise Schwefel
oxide absorbiert enthält. In der ersten Stufe werden Schwefel
oxide aus dem Abgas aufgenommen, bis der pH-Wert der Auf
schlämmung einen Wert von 4,3 bis unter 6 beträgt, wobei der
Molenbruch von SO₄-- zur Gesamtmenge an Schwefeldioxid in der
Aufschlämmung innerhalb des vorgenannten pH-Bereichs auf
0,05 bis 0,7 gehalten wird.
In der ersten Stufe werden Schwefeloxide bei einem pH-Wert
der Aufschlämmung des Rotschlamms von 4,3 bis unter 6, vor
zugsweise 5 bis unter 6, aufgenommen.
Sind die aufzunehmenden Schwefeloxide von geringer Menge und
liegt der pH-Wert der Aufschlämmung des Rotschlamms über 6,
ist das Verfahren nicht wirtschaftlich, da die Absorption
der Schwefeloxide pro Menge der Aufschlämmung vermindert
wird. Werden dagegen Schwefeloxide in großen Mengen und bei
pH-Werten der Aufschlämmung des Rotschlamms von unter 4,3
aufgenommen, wird der Absorptionswirkungsgrad vermindert und
er werden andere Stoffe als Soda, wie Aluminiumoxid und
Siliciumoxid, aus dem Rotschlamm ausgelaugt und so in die
nächste Stufe mitgeführt, wo sie Schwierigkeiten bei der
weiteren Verarbeitung verursachen.
Andererseits wurde gefunden, daß die Absorption der Schwefel
oxide im vorgenannten unteren pH-Bereich in einem Absorptions
turm innerhalb kurzer Zeit Ablagerungen bewirkt und der weitere
Betrieb schwierig wird. Es wurde experimentell bestä
tigt, daß die Hauptkomponente der Ablagerung Calciumsulfat
ist und dessen Abscheidung durch Verminderung seiner Löslich
keit verursacht wird, die ihrerseits sowohl vom Molenbruch der
Sulfationen SO₄-- zur Gesamtmenge an Schwefeldioxid in der
Aufschlämmung beim gegebenen pH-Wert abhängt. Das heißt,
daß bei einem Molenbruch von Sulfationen zur Gesamtmenge an
Schwefeldioxid in der Aufschlämmung des Rotschlamms von
über 0,7 bei einem pH-Wert von unter 6 die Löslichkeit des
Calciumsulfats mit abnehmendem pH-Wert sich verringert und
damit Calciumsulfat als Ablagerung entsteht.
Obwohl die Gründe, warum die Oxidationsgeschwindigkeit des
Natriumhydrogensulfits NaHSO₃ (Bildung von Sulfationen) in
der Aufschlämmung des Rotschlamms sich mit dem pH-Wert
ändert, nicht geklärt sind, wurde festgestellt, daß Natrium
hydrogensulfit bei einem pH-Wert von unter 6 rasch oxidiert
wird, während diese Oxidation bei einem pH-Wert von 6 oder
mehr nur langsam verläuft. Somit wird in einem üblichen
industriellen Verfahren, das im allgemeinen bei einem pH-
Wert von unter 6 durchgeführt wird, der Molenbruch im allge
meinen über 0,7. Diese Tatsache ist auch beispielsweise im
Mitsubishi Juko Giho, Bd. 2, Nr. 5, S. 572, beschrieben, wo
es heißt: "Wenn Schwefeloxide bis zu einem pH-Wert von 4,6
bis 4,7 aufgenommen werden, werden 70 bis 90% der Soda in
der Flüssigkeit in Natriumsulfat überführt, was auf die
Oxidation durch Sauerstoff im Gas zurückzuführen ist".
Dabei bildet sich Calciumsulfat als Ablagerung.
Liegt dagegen der Molenbruch der Sulfationen zur Gesamtmenge
an Schwefeldioxid in der Aufschlämmung des Rotschlamms nicht
über 0,7, wird die Löslichkeit des Calciumsulfats mit ab
nehmendem pH-Wert erhöht. Deshalb soll der Molenbruch der
Sulfationen zur Gesamtmenge an Schwefeldioxid in der Auf
schlämmung des Rotschlamms bei höchstens 0,7 gehalten werden.
Beträgt der Molenbruch der Sulfationen zur Gesamtmenge an
Schwefeldioxid in der Aufschlämmung des Rotschlamms weniger
als 0,05 bei einem pH-Wert von unter 6, ist das Verfahren
weniger interessant, da der Partialdruck des Natriumhydro
gensulfits steigt und der Absorptionswirkungsgrad vermindert
wird, sowie darüber hinaus eine Ablagerung von Calciumsul
fit CaSO₃ erfolgt.
Deshalb wird in der ersten Stufe die Absorption der Schwefel
oxide durch Aufrechterhalten eines Molenbruchs der Sulfat
ionen zur Gesamtmenge an Schwefeldioxid in der Aufschläm
mung des Rotschlamms auf 0,05 bis 0,7, vorzugsweise 0,12
bis 0,6, gehalten. Der Molenbruch kann durch Einstellen der
Verweilzeit der Aufschlämmung des Rotschlamms in einem
Kreislaufbehälter aufrechterhalten werden, in dem die Auf
schlämmung gehalten und wiederholt zwischen einem Ab
sorptionsturm und dem genannten Behälter im Kreislauf ge
führt wird. Eine weitere Möglichkeit der Einstellung des
Molenbruchs liegt beispielsweise in der Art der Absorption
und in der Konzentration des Sauerstoffs in dem zu behan
delndem Abgas. Die Sauerstoffkonzentration kann beispiels
weise durch Einstellen der Menge an Überschußluft in dem
Dampferzeuger oder dem Verbrennungsofen eingestellt werden.
Obwohl das Zustromverhältnis der Aufschlämmung des Calcium
ionen enthaltenden Rotschlamms und des Schwefeloxide ent
haltenden Abgases, d. h. das Flüssigkeits-Gas-Verhältnis
(Liter/Nm³) in der ersten Stufe von der Art des Zusammen
bringes der beiden Komponenten abhängt, liegt dieses Ver
hältnis im allgemeinen bei über 0,3 vorzugsweise bei 1
bis 3.
Zur Absorption kann beispielsweise ein gepackter Turbo-
Turm, ein Plattenabsorptionsturm, wie ein Kittel-Boden,
ein TCA-Turm, ein Turm mit benetzten Wänden, ein mit Holz
stücken gepackter Turm, ein Turm mit perforierter Platte
oder ein Turm mit dammfreien perforierten Platten einge
setzt werden.
Das derart in der ersten Stufe behandelte Abgas wird erfin
dungsgemäß einer zweiten Stufe zugeführt, in der die restli
chen Schwefeloxide in einer frischen Aufschlämmung von Rot
schlamm aufgenommen werden, bis die Konzentration der Schwe
feloxide in dem Gas einen vorbestimmten Wert erreicht, im
allgemeinen unter 100 TpM. Andererseits wird die in der ersten
Stufe eingesetzte Aufschlämmung des Rotschlamms aus dem Ab
sorptionssystem abgeführt. Vorzugsweise wird diese abgeführ
te Aufschlämmung verworfen, nachdem sie mit einem Kühlwasser
gemischt worden ist, das aus der oben genannten Kühlbehand
lung stammt.
In der zweiten Stufe wird das Gas mit einer frischen Auf
schlämmung von Calciumionen enthaltendem Rotschlamm behandelt,
um die restlichen Schwefeloxide aufzunehmen, wobei die Kon
zentration von Natriumhydrogensulfit in der Aufschlämmung
auf höchstens 8 g/Liter, vorzugsweise höchstens 4 g/Liter,
eingestellt wird.
Die Konzentration des Natriumhydrogensulfits in der Auf
schlämmung des Calciumionen enthaltenden Rotschlamms kann in
der Praxis innerhalb eines Bereichs von etwa 0 bis 30 g/Liter
durch z. B. Einstellen eines Flüssigkeit-Gas-Verhältnisses
in einer Absorptionszone, einer Verweilzeit der Aufschläm
mung oder einer Sauerstoffkonzentration im Abgas eingestellt
werden. Jedoch soll erfindungsgemäß die Konzentration des
Natriumhydrogensulfits im genannten Bereich gehalten werden,
da der Absorptionswirkungsgrad von Schwefeldioxid durch den
hohen Partialdruck von Natriumhydrogensulfit deutlich ver
mindert wird, wenn die Konzentration dieser Verbindung über
dem vorgenannten Bereich liegt.
Zur Aufrechterhaltung der Konzentration des Natriumhydrogen
sulfits in der Aufschlämmung des Rotschlamms auf einen Wert
von höchstens 8 g/Liter kann das in der JP-AS 40 870/76 be
schriebene Verfahren angewandt werden. Beispielsweise kann
die in der zweiten Stufe einzusetzende Aufschlämmung des
Rotschlamms zu einem Kreislaufbehälter geführt werden, in
dem das in der Aufschlämmung enthaltene Natriumhydrogensul
fit durch Einblasen eines Oxidationsmittels, wie Luft oder
Sauerstoff, oxidiert wird. Auch kann die Aufschlämmung des
Rotschlamms nur mit Sauerstoff in der Gasphase oxidiert wer
den, wobei die Aufschlämmung in einem Absorptionsturm für
längere Zeit (durch vielfaches Zirkulieren der Aufschlämmung)
oder die Aufschlämmung für längere Zeit, im allgemeinen über
0,2 Stunden, vorzugsweise 1 bis 3 Stunden, in einem Kreislauf
behälter gehalten wird. Die letztgenannten Verfahrensweisen
sind bevorzugt, da keine besondere Energiezufuhr nötig ist.
Die vorgenannte Oxidation verbessert nicht nur den Absorp
tionswirkungsgrad bezüglich der Schwefeloxide im Abgas,
sondern auch den Wirkungsgrad bezüglich der Verwertung
oder Auslaugung der Soda in der Aufschlämmung des Rotschlamms.
Obwohl das Zustromverhältnis einer Aufschlämmung von
Calciumionen enthaltendem Rotschlamm und einem Abgas nach
der ersten Stufe, d. h. das Flüssigkeits-Gas-Verhältnis (Liter/Nm³)
in der zweiten Stufe, auch vom speziell angewandten Verfahren
abhängt, beträgt es doch im allgemeinen über 0,3, vorzugs
weise 1 bis 3.
Zur Absorption in der zweiten Stufe kann beispielsweise ein
gepackter Turbo-Turm, ein Absorptionsturm mit Platten, wie
ein Kittel-Boden, ein TCA-Turm, ein Turm mit benetzten Wän
den, ein mit Holzstücken gepackter Turm, ein Turm mit per
forierten Platten oder ein Turm mit dammfreien perforierten
Platten eingesetzt werden.
Die zweite Stufe erfolgt im allgemeinen unter Aufrechterhal
ten eines pH-Werts von 6 bis 9, vorzugsweise 7 bis 9, in der
Aufschlämmung des Rotschlamms.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Aufschlämmung von Rotschlamm
zur Absorption von Schwefeloxiden enthält Feststoffe in
einer Konzentration von höchstens 500 g/Liter, vorzugsweise
etwa 50 bis 350 g/Liter. Wenn die Feststoffkonzentration
500 g/Liter übersteigt, ist es schwierig, die Aufschlämmung
zu handhaben. Liegt diese Konzentration dagegen unter
50 g/Liter, ergibt sich der Nachteil, daß ein großer Kreis
laufbehälter erforderlich ist.
In der ersten und/oder der zweiten Stufe des erfindungsge
mäßen Verfahrens können eine oder mehrere Absorptionsstufen
und Absorptionstürme eingesetzt werden.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung erläutert.
In der Figur ist ein Fließschema für eine Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. Das dort gezeigte System weist
einen Kühlturm 21, Schwefeldioxid-Absorptionstürme 22 und
23, sowie Kreislaufbehälter 24 und 25 auf.
Ein Schwefeloxide enthaltendes Abgas mit hoher Temperatur
wird über die Leitung 1 dem Kühlturm 21 zugeführt und auf
eine Temperatur von höchstens 100°C, vorzugsweise höchstens
80°C, unter Verwendung einer Kühlflüssigkeit, wie Leitungs
wasser oder Seewasser, abgekühlt, die über die Leitung 16
und 17 in den Kühlturm 21 eingespeist wird. Die Kühlflüs
sigkeit kann nötigenfalls über die Leitung 19 zurückgeführt
werden, während der Rest über die Leitungen 18 und 20 aus
dem System entnommen wird. Beträgt die Temperatur des zu
behandelnden Abgases bereits nicht mehr als 100°C, kann
diese Kühlstufe entfallen.
Das abgekühlte Abgas wird über die Leitung 2 dem Absorptions
turm 22 zugeführt, in dem die erste Stufe des erfindungsge
mäßen Verfahrens durchgeführt wird, wo das Abgas mit einer
Aufschlämmung von Rotschlamm bei einem pH-Wert von 4,3 bis
unter 6 in Berührung gebracht wird, so daß die im Abgas ent
haltenen Schwefeloxide aufgenommen und in saures Natrium
sulfit, Natriumsulfit und Natriumsulfat überführt werden.
Als Absorptionsturm 22 kann beispielsweise ein Turm einge
setzt werden, der eine oder mehrere perforierte Platten ohne
Damm aufweist; es eignet sich auch ein Fließbett-Absorptions
turm. Vorzugsweise wird eine solche Art von Absorptionsturm
eingesetzt, die einen innigen Kontakt zwischen Abgas und Auf
schlämmung ermöglicht. Die Aufschlämmung des Rotschlamms im
Absorptionsturm 22 wird im allgemeinen auf einer Temperatur
von 40 bis 80°C gehalten.
Die in der ersten Stufe einzusetzende Aufschlämmung des Rot
schlamms wird über die Leitung 10 und nötigenfalls über die
Leitung 7 dem Kreislaufbehälter 25 zugeführt. Von dort ge
langt die Aufschlämmung über die Leitung 11 zum Absorptions
turm 22. Die Aufschlämmung, die Schwefeldioxid absorbiert
enthält, wird über die Leitung 12 dem Absorptionsturm ent
nommen und dem Kreislaufbehälter 25 wieder zugeführt.
Auf diese Weise wird in der ersten Stufe die Aufschlämmung
wiederholt durch den Kreislaufbehälter 25, die Leitung 11,
den Absorptionsturm 22 und die Leitung 12 im Kreislauf ge
führt. Die durchschnittliche Verweilzeit der Aufschlämmung
in der ersten Stufe beträgt im allgemeinen mehr als 0,2 Stun
den, vorzugsweise 1 bis 3 Stunden. Der Molenbruch von Sul
fationen zur Gesamtmenge an Schwefeldioxid in der Aufschläm
mung wird während des Kreislaufs auf 0,05 bis 0,7 gehalten.
Der Kreislaufbehälter 25 weist im allgemeinen eine Tempera
tur von 40 bis 80°C unter etwa Umgebungsdruck auf. Die über
die Leitung 11 dem Absorptionsturm zugeführte Aufschlämmung
des Rotschlamms soll einen pH-Wert von 4,3 bis unter 6
aufweisen. Das Einstellen des pH-Werts wird vorzugsweise
durch Regelung der Schwefeldioxidmenge erzielt, die im Ab
sorptionsturm 22 aufgenommen wird, wobei man sich eines ge
eigneten Absorptionsturms oder geeigneter Verfahrensbedingun
gen bedient oder Aufschlämmung einsetzt, die über die Lei
tungen 15 und/oder 7 ab- oder zugeführt werden und verschie
dene pH-Werte aufweisen. Im übrigen sind keine speziellen
Maßnahmen erforderlich.
Wenn die gewünschte Ausbeute beim Auslaugen der Soda aus dem
Rotschlamm erreicht ist, wird die Aufschlämmung von Rotschlamm
über die Leitung 13 dem System entnommen.
Nachdem Schwefeldioxid teilweise im Absorptionsturm 22 abge
trennt worden ist, wird das Abgas über die Leitung 3 zum
Schwefeldioxid-Absorptionsturm 23 geführt, wo die zweite
Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt und dabei
das Abgas mit einer frischen Aufschlämmung von Rotschlamm
mit einem pH-Wert von 6 bis 9 behandelt wird, so daß die
restlichen Schwefeloxide aus dem Abgas aufgenommen und in
saures Natriumsulfit, Natriumsulfit und Natriumsulfat über
führt werden. Der Absorptionsturm 23 kann ein gleicher Turm
sein wie der Absorptionsturm 22; auch kann eine ähnliche
Innentemperatur eingesetzt werden. Die in der zweiten Stufe
einzusetzende frische Aufschlämmung von Rotschlamm wird über
die Leitungen 5 und 6 dem Kreislaufbehälter 24 zugeführt.
Von dort aus gelangt die Aufschlämmung über die Leitung 8
zum Absorptionsturm 23. Die Aufschlämmung, die dort Schwefel
dioxid absorbiert hat, wird dem Absorptionsturm 23 entnommen
und über die Leitung 9 dem Kreislaufbehälter 24 zurückge
führt. Somit wird wie in der ersten Stufe die Aufschlämmung
wiederholt über den Kreislaufbehälter 24, die Leitung 8, den
Absorptionsturm 23 und die Leitung 9 im Kreis geführt. Die
Verweilzeit der Aufschlämmung in der zweiten Stufe beträgt
im allgemeinen über 0,2 Stunden, vorzugsweise 1 bis 3 Stun
den. Das im Abgas enthaltene Schwefeldioxid wird in der
Aufschlämmung des Rotschlamms in saures Natriumsulfit über
führt, das während des Kreislaufs der Aufschlämmung mit im
Rotschlamm enthaltener Soda in Natriumsulfit und Natriumsul
fat umgewandelt wird. Dabei kann der Absorptionswirkungsgrad
bezüglich Schwefeldioxid verbessert werden.
In diesem System soll das Schwefeldioxid im Abgas vorher in
der ersten Stufe aufgenommen werden, um den pH-Wert der über
die Leitung 8 dem Absorptionsturm 23 zugeführten Aufschlämmung
bei 6 bis 9 zu halten, selbst wenn fast das restliche Schwe
feldioxid im Absorptionsturm 23 von der Aufschlämmung aufge
nommen wird. Vorzugsweise werden die Art des Absorptionsturms
23 und dessen Betriebsbedingungen so gewählt, daß fast das
restliche Schwefeldioxid im Abgas in der zweiten Stufe aufge
nommen wird. Die in der zweiten Stufe eingesetzte Aufschläm
mung wird über die Leitung 10 dem Kreislaufbehälter 25 zuge
führt und in der ersten Stufe wieder verwendet.
Das derart behandelte Abgas wird über die Leitung 4 in die
Atmosphäre entlassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile auf:
- 1. Beim Abtrennen von Schwefeloxiden aus Abgasen durch Ab sorbieren unter Verwendung einer Aufschlämmung von Calcium ionen enthaltendem Rotschlamm führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einem verbesserten Absorptionswirkunsgrad bezüglich der Schwefeloxide und zu einer verbesserten Aus beute beim Auslaugen der Soda aus dem Rotschlamm, wobei die Bildung von Ablagerungen in der Vorrichtung zu Durch führung des Verfahrens vermieden wird.
- 2. Verglichen mit bekannten Verfahren, die bei pH-Werten von unter 6 durchgeführt werden, wird erfindungsgemäß die Aus beute beim Auslaugen des Soda aus dem Rotschlamm verbes sert; außerdem ist die Menge des einzusetzenden Rotschlamms wesentlich geringer. Dies bedeutet, daß das erfindungsge mäße Verfahren mit der gleichen Menge Rotschlamm größere Mengen Abgas behandeln kann als bekannte Verfahren.
- 3. Durch den Kreislauf einer Aufschlämmung von Rotschlamm, die bereits Schwefeldioxid absorbiert enthält, wird der Ab sorptionswirkungsgrad bezüglich Schwefeldioxid erfindungs gemäß nicht vermindert, während diese Verminderung bei be kannten Verfahren auftritt.
- Da das erfindungsgemäße Verfahren Rotschlamm einsetzt, der bisher als Abfall verworfen wurde, kann dieses Verfahren mit geringen Kosten durchgeführt werden, wobei die Umwelt belastung verringert wird.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Gemäß der Figur wird ein aus einem Dampferzeuger stammendes
Abgas mit einer Temperatur von 170°C und der in der nachfol
genden Tabelle I angegebenen Zusammensetzung mit einer Auf
schlämmung von Calciumionen enthaltendem Rotschlamm behandelt,
dessen Zusammensetzung in der nachfolgenden Tabelle II ange
geben ist (Feststoffkonzentration in der Aufschlämmung
280 g/Liter.)
Das Abgas wird über die Leitung 1 mit einem Zustrom von
110 000 Nm³/Stunde dem Kühlturm 21 zugeführt. Nach dem Ab
kühlen auf 70°C wird das Gas über die Leitung 2 in den Ab
sorptionsturm 22 (Absorptionsturm mit perforierter Platte
ohne Damm) gebracht. Dort wird das Abgas mit einer über die
Leitung 11 mit einem Zustrom von 300 m³/Stunde zugeführten
Aufschlämmung von Rotschlamm mit einem pH-Wert von 5,3 in Be
rührung gebracht, um das Schwefeldioxid aus dem Abgas aufzu
nehmen. Anschließend wird das Gas über die Leitung 3 dem Ab
sorptionsturm 23 zugeleitet und dort mit einer über die Lei
tung 8 mit einem Zustrom von 300 m³/Stunde eingespeisten fri
schen Aufschlämmung von Rotschlamm mit einem pH-Wert von 7,5
behandelt, um weiteres Schwefeldioxid abzutrennen. Nach der
Absorption des Schwefeldioxids wird das Gas über die Leitung 4
in die Atmosphäre entlassen.
Der Schwefeldioxidgehalt des Gases in den Leitungen 3 und 4
beträgt 610 bzw. 50 TpM. Der gesamte Absorptionswirkungsgrad
bezüglich Schwefeldioxid beträgt etwa 97%. Etwa 66% des ge
samten Schwefeldioxids wird in der ersten Stufe, der Rest von
etwa 34% in der zeiten Stufe abgetrennt.
Die frische Aufschlämmung des Rotschlamms wird über die Lei
tungen 5 und 6 in den Kreislaufbehälter 24 eingebracht, der
ein Fassungsvermögen von 40 m³ aufweist. Die Aufschlämmung
wird über die Leitung 8 mit einem Zustrom von 300 m³/Stunde
dem Absorptionsturm 23 zugeleitet und wiederholt über den Ab
sorptionsturm 23, die Leitung 9, den Kreislaufbehälter 24 und
die Leitung 8 im Kreis geführt, um Schwefeldioxid aus dem Gas
aufzunehmen. Nach dem Kreislauf wird die Aufschlämmung über
die Leitung 10 in einer Menge von 21 m³/Stunde dem Kreislauf
behälter 25 zugeführt, der ein Fassungsvermögen von 30 m³ auf
weist. Die Aufschlämmung wird über die Leitung 11 in einer
Menge von 300 m³/Stunde dem Absorptionsturm 22 zugeleitet und
wiederholt über den Absorptionsturm 22, die Leitung 12, den
Kreislaufbehälter 25 und die Leitung 11 im Kreis geführt, um
weiteres Schwefeldioxid aus dem Gas abzutrennen. Nach dem
Kreislauf wird die Aufschlämmung über die Leitung 13 konti
nuierlich dem System entnommen.
Die frische Aufschlämmung von Rotschlamm wird nicht über die
Leitung 7 in den Kreislaufbehälter 25 gegeben. Auch wird die
Aufschlämmung im Kreislaufbehälter 25 nicht über die Leitung
15 in den Kreislaufbehälter 24 zurückgeführt. Bei Erreichen
eines stabilen Zustands beträgt der pH-Wert der Aufschlämmung
in den Leitungen 8 und 11 jeweils 7,5 bzw. 5,3.
Die Verweilzeit der Aufschlämmung in den Kreislaufbehältern
25 und 24 beträgt etwa 1,5 bzw. 2 Stunden, da die Ver
weilzeit der Aufschlämmung in den Absorptionstürmen kurz und
vernachlässigbar ist.
Dementsprechend weist die flüssige Phase der über die Leitung
8 dem Absorptionsturm 23 zugeführten Aufschlämmung einen Ge
halt an 13,4 g/Liter Na₂SO₃ und 2,1 g/Liter Na₂SO₄, jedoch
keinen Gehalt an NaHSO₃ auf. Die Zusammensetzung der flüssi
gen Phase der über die Leitung 11 dem Absorptionsturm 22
zugeführten Aufschlämmung enthält 18,2 g/Liter NaHSO₃, 7,5 g/
Liter Na₂SO₃, 17,5 g/Liter Na₂SO₄ und 0,7 g/Liter CaSO₄
(Molenbruch von Sulfationen zur Gesamtmenge an Schwefeldi
oxid 0,35).
Die Feststoffkonzentration der Aufschlämmung in der Leitung
10 ist die gleiche wie in der Leitung 8. Auch ist die Fest
stoffkonzentration der Aufschlämmung in der Leitung 13
gleich derjenigen in der Leitung 11, da die Kieselaufbehäl
ter 24 und 25 mit Rührern ausgerüstet sind und deshalb eine
homogene Konzentrationsverteilung vorliegt. Die Ausbeute an
Soda beim Auslaugen aus Rotschlamm beträgt 16% an der Leitung
10 und 62% an der Leitung 13; weitere 24% Soda werden aus
gelaugt, wenn die Aufschlämmung aus der Leitung 13 oxidiert
wird.
Die Behandlung gemäß Beispiel 1 wird unter den in der nach
folgenden Tabelle III angegebenen Bedingungen wiederholt. Die
Zuführung von Aufschlämmung und die Verweilzeit der Auf
schlämmung in den Kreislaufbehältern 25 und 24 werden
variiert.
Es werden die Bildung von Ablagerungen im Absorptionsturm in
der ersten Stufe, die Ausbeute der Soda beim Auslaugen aus
dem Rotschlamm, der Absorptionswirkungsgrad bezüglich Schwe
feldioxid in der zweiten Stufe und die Konzentration an
Schwefeldioxid in dem aus der Leitung 4 entlassenen Gas
untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tabelle III zusammenge
faßt.
Claims (13)
1. Verfahren zum Abtrennen von Schwefeloxiden aus Abgasen
mit einer Temperatur von höchstens 100°C durch Absor
bieren der Abgase in einer Aufschlämmung von Calcium
ionen enthaltendem Rotschlamm,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) in der ersten Stufe mit einer aus der zweiten Stufe stammenden Aufschlämmung, die durch Aufnahme von Schwefeloxiden einen pH-Wert von 4,3 bis unter 6 aufweist und der Molenbruch von SO₄-- zur Gesamt menge an Schwefeldioxid in der Aufschlämmung bei 0,05 bis 0,7 liegt, behandelt wird, und
- b) das Gas in der zweiten Stufe mit einer frischen Auf schlämmung von Rotschlamm kontaktiert wird, wobei die NaHSO₃-Konzentration in der Aufschlämmung höchsten 8 g/Liter beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
in der ersten Stufe ein Abgas mit einer Temperatur von
40 bis 80°C einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
in der ersten Stufe eine Aufschlämmung von Rotschlamm mit
einem pH-Wert von 5 bis unter 6 einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
in der ersten Stufe den Molenbruch von SO₄-- zur Gesamt
menge an Schwefeldioxid in der Aufschlämmung auf 0,12 bis
0,6 einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der ersten Stufe das Zustromverhältnis von Auf
schlämmung und Abgas auf über 0,3 Liter/Nm³ einstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Zustromverhältnis auf 1 bis 3 Liter/Nm³ einstellt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der zweiten Stufe in der Aufschlämmung eine NaHSO₃-
Konzentration von höchstens 4 g/Liter einstellt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der zweiten Stufe den pH-Wert der Aufschlämmung
auf 6 bis 9 einstellt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man den pH-Wert der Aufschlämmung auf 7 bis 9 einstellt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der zweiten Stufe das Zustromverhältnis von Auf
schlämmung und Abgas auf über 0,3 Liter/Nm³ einstellt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Zustromverhältnis auf 1 bis 3 Liter/Nm³ einstellt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Feststoffkonzentration in der Aufschlämmung auf
50 bis etwa 500 g/Liter einstellt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Feststoffkonzentration in der Aufschlämmung auf
50 bis etwa 350 g/Liter einstellt.
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