DE2726257C2 - Verfahren zur Entschwefelung von Schwefeloxide enthaltenden Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Entschwefelung von Schwefeloxide enthaltenden AbgasenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
Description
Bei der Verbrennung von schwefelhaltigen Brennstoffen, z. B. Schweröl, entstehen schädliche Oxide, *le SO2
und SOj, die schwere Verschmutzungsprobleme mit sich bringen. Zur Entschwefelung von Abgasen wurden als
Naßverfahren das Ammoniakverfahren, das Kalkverfahren und das Sodaverfahren empfohlen. Diese Verfahren
weisen noch Nachteile auf, ds große Mengen des Nebenprodukts Schwefel gebildet werden. Man Ist daher
bestrebt als Nebenprodukt Gips zu bilden, für den ein großer Bedarf besteht. Auch besteht dann die Möglichkeit
kostengünstigen und leicht verfügbaren Kalk als Neuirallsationsmlitcl zu verwenden.
Die GB-PS 4 20 539 beschreibt das sogenannte Kalk-Gips-Verfahren, bei dem eine wäßrige Kalklösung direkt
als Absorptionsmittel verwendet wird. Bekannt sind auch Verfahren, bei denen wäßrige Lösungen von Natriumsulflt, Natriumacetat und Ammoniak als Absorptionsmittel verwendet werden, und schließlich das Schwefal-
säureverfahren, bei dem verdünnte Schwefelsäure als Absorptionsflüssigkeit verwendet wird. Es besteht das
Bedürfnis, bei diesen Verfahren einen hohen Verwertungsgrad des Kalks und eine Vereinfachung des stetigen
Betriebs zur wirtschaftlichen Herstellung von Gips zu erzielen.
kelt des Kalks In Form einer Aufschlämmung gesteuert wird, hat diese Aufschlämmung keinen Pufferungs
effekt auf den pH-Wert und die Absorptionswirksamkeit Ist daher Im sauren Bereich schlecht. Um die Ab-
sorptionsgeschwlndlgkelt des Schwefeldioxids zu erhöhen. Ist es daher erforderlich, entweder den Kalk Im
Somit sind beim Kalk-Glps-Verfahren die Absorptionskapazität und das Auftreten von Abscheldungcn antagonistische Bedingungen, was den größten Nachteil dieses Verfahrens darstellt. Es Ist auch schon ein anderes
Kalk-Glps-Verfahren zur Entschwefelung vorgeschlagen worden, bei dem das Schwefeldioxid enthaltende Abgas
mit einer Absorptlonsaufschlämmung behandelt wird, die Kalk enthält. Bei diesem Verfahren wird das Abgas
mit der Absorptlonsaufschlämmung, deren pH-Wert auf unterhalb 5 eingestellt worden Ist, In Gegenwart von
Sauerstoffgas In Berührung gebracht, wodurch die Absorption und die Oxidation von Schwefeldioxid und die
Nebenproduktblldung von Gips In einer Slufc erreicht werden. Aber auch bei diesem Verfahren Ist die Absorptlonskapazltät des Schwefeldioxids nur niedrig und das Verfahren hat den Nachteil, daß es nur zur Behandlung
von Abgasen mil niedriger Konzentration an Schwefeldioxid, wie 500 ppm, geeignet Ist.
4< Die Bildung von Gips wird nach einem der folgenden zwei Verfahren durchgeführt: Bei dem einen Verfahren
wird Schwefeldioxid mit der Calclumquelle absorbiert, wodurch eine Calclumsulfltaufschlämmung erhalten
wird, die nachfolgend oxidiert wird. Bei dem anderen Verfahren werden die Blsulfltlonen und die Sulfltlonen,
die durch Absorption des Schwefeldioxids gebildet worden sind, auf einmal zu Blsulfatlonen
><nd Sulfationen oxidiert, die sodann mit der Calclumquelle umgesetzt werden. Da die erstere Oxidationsreaktion In einer heterogenen Reaktion durchgeführt wird, hat sie den Nachteil, daß die Reak'lon spezielle Bedingungen erfordert.
Andererseits hat das zweite Verfahren, bei dem Schwefeldioxid In der Absorptionsflüssigkeit absorbiert wird,
vvohel Sulfailonen durch Oxidation gebildet werden, und bei dem gleichzeitig mit der Neutralisation und Ak(I-vlerung durch Kalk Gips gewonnen wird, verschiedene Vorteile, z. B. (1) daß die Reaktion sehr leicht lsi, well
die Oxidationsreaktion eine homogene Reaktion Ist, (2) das Auftreten von Abscheidungen In der Absorpllons-Oxldatlons-Stufe so selten Ist, daß keine Schwierigkelten entstehen, und (3) daß die Blsulfltlonen und die
Sulfltlonen In der Zurückführungslöung zurückgeführt werden, nachdem sie zu Blsulfatlonen und Sulfationen
oxidiert worden sind, wobei der Dampfdruck des Schwefeldioxids selbst dann erheblich niedrig Ist, wenn der
pH-Wert der Lösung weniger als 4 beträgt. Somit handelt es sich um ein attraktives Verfahren. Es sind auch
schon Verfahren zur Entschwefelung von Abgasen unter Verwendung von verdünnter Schwefelsäure und von
wäßrigen Lösungen, die Ammoniumsulfat, Natriumacetat etc. als Absorptionsflüssigkeit enthalten, vorgeschlagen worden. Bei diesen Verfahren wird jedoch festgestellt, daß Immer noch schwierige Probleme zurückbleiben, die gelöst werden massen und die auf die jeweiligen charakteristischen Merkmale des Verfahrens
zurückzuführen sind. Bei dem Verfahren, bei dem verdünnte Schwefelsäure als Absorptionsflüssigkeit verwendet wird, kann Gips durch Verwendung von billigem Kalkstein als Kalk bei der Stufe der Erzeugung von Gips
6< durch Neutralisation mit Kalk erhalten werden. Aufgrund des niedrigen pH-Werts der Absorptionsflüssigkeit,
der erforderlich Ist, damit das Schwefeldioxid In dem Abgas vollständig absorbiert wird. Ist es jedoch erforderlich, den Wen des Flüsslgkeits/Gas-Verhältnisses (L/G) groß zu machen. Bei dem Verfahren, bei dem eine
wäßrige Ammonlumsulfatlösung als Absorptionsmittel verwendet wird. Hegt, wenn das Schwefeldioxidgas In
dem so behandelten Abgas In verdünnter Form vorliegt, der pH-Wen der Lösung Im Bereich von 3 bis 4 beim
Betrieb so daß der Betrieb nur mit einem niedrigen FlQsslgkelts/Gas-VerhSltnls (L/G) möglich ist, wobei es
aber erforderileh 1st, daß Schnellkalk oder Schlammkalk bei der Umsetzung der Sulfationen und Blsulfatlonen
mit Kalk verwendet wird. Somit Ist es unmöglich, Gips durch vollständige Umsetzung der Sulfatlonen und
Blsulfatlonen In der Lösung mit billigem Kalkstein zu erhalten. Da weiterhin das Schwefeldioxid In dem Abgas s
durch eine Reaktion gemäß der nachstehenden Gleichung (1) absorbiert wird, Ist die Absorptionskapazität des
Schwefeldioxids bei einem pH-Wert der Lösung von 4 bis 3 nur niedrig, so daß, wenn die Konzentration des
Schwefeldioxids In dem Abgas hoch 1st, das Flüsslgkelts/Gas-Verhältnls (L/G) In der Absorptionsstufe groJ.
gemacht werden sollte
Bei dem Verfahren, bei dem eine wäßrige Natrlumacetatlöeung als Absorptionsflüssigkeit verwendet wird. Ist
es unmöglich, daß bei der Gipsstufe billiger Kalkstein verwendet wird, um Gips nach der Reaktion gemäß Gleichung (2) zu erhalten. Da bei diesem Verfahren die Absorptionsstufe und die Oxidationsstufe von Schwefeldl-
oxid vorgesehen sind und das Schwefeldloxldgas in dem Abgas nach den Reaktionen gemäß den Gleichungen
(3) bis (6) absorbiert wird, wodurch Suifatlonen und Blsulfatlonen gebildet werden, wird freie Essigsäure geb'ldet, die eine zusatzliche Stufe zur Entfernung der Essigsaure erforderileh macht. Da dies unter Verwendung
einer KalkaufscMammung geschieht, treten beim Betrieb Schwierigkelten auf.
2CHjCOO- + SO2 +H2O = SO,2" + 2CH,C00H (3)
2SO,2- + Oj = 2SO4 (5)
2HSO,-+ O3+ 2CH1COO----2SO4 2-+ 2CH1COOH (6)
2CH1COOH + CaCO, = 2CH,C0O- + Ca2· + CO2 + H2O (?)
Es wurden auch Verbesserungen hinsichtlich der Behandlungskapazltai, der Kompaktheit der Vorrichtung
und der Entfernung von Chlorid sowie der Wiedergewinnung von Meiallloncn, z. B. von Magnesium, die die
Abgase begleiten ~der die als Verunreinigungen Im Kalk vorhanden sind, untersucht. Aufgrund dieser Arbeiten
wurde ein Entschwefelungsverfahrfn entwickelt, bei dem wäßrige Lösungen von Zinksulfat und/oder Kupfersulfat als Absorptionsflüssigkeit verwendet werden. Dieses Verfahren Ist In der JP-OS 32 495/1976 und
32 491/1976 beschrieben.
Aufgabe der Erfindung Ist die Bereitstellung eines Entschwefelungsvcrfahrens, das eine ausgezeichnete
Entschwefelungslclstung hat, das die wirtschaftliche Herstellung von Gips ermöglicht und bei dem nicht nur
Kalkstein mit Einschluß von billigstem Dolomit-Kalkstein als Neutrallsatlonsmittel verwendet werden kann,
sondern auch die Entschwefelungsstufe vereinfacht werden kann, damit ein kontinuierlicher stetiger Betrieb
gewährleistet wird.
Das Schwefeldioxid In dem Abgas wird gemäß der Gleichung (1) absorbiert. Das SO, wird gemäß der -w
Gleichung (8) absorbiert. Das SO,, das in dem Verbrennungsgas enthalten Ist, beträgt gewöhnlich 3 bis 4%,
bezogen auf das Schwefeldioxid.
SO4 2 + SO, + H2O = 2HSO4- (8>
Das absorbierte Schwefeldioxid wird durch Sauerstoff oxidiert, wodurch Blsulfatlonen in einer homogenen
Reaktion gemäß der Gleichung (9) ohne Zwischenbildung von Calciumsulfat In anfgeschlämmler Form erhalten
werden. Die so gebildeten Blsulfatlonen ergeben Gips, Indsm gemäß Gleichung (10) mit Kalk umgesetzt wird.
Zur gleichen Zelt wird die Lösung aktiviert. Als zuzusetzender Kalk kann Kalkstein, Schnellkalk. gelöschter
Kalk oder ein Gemisch davon verwendet werden. Aus wirtschaftlichen Gründen sowie aus betriebstechnischen so
Gründen Ist die Verwendung von Kalkstein am günstigsten.
Die Kalkmenge, die zugesetzt wird, Ist so bemessen, daß der pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit einen Wert
zwischen 4 und 2,5 aufrechterhalten kann. Es wird bevorzugt, daß der Kalk kontinuierlich In einer Menge zugesetzt
wird, die die gleiche Ist wie die chemisch äquivalente Menge zu dem Schwefeldioxid In dem zu behandeln-
Π den Abgas.
j 2HSO, + O2 = 2HSO4 (9>
2HSOr + CaCO, + H2O = SO4 2 + CaSO4 · 21I2O + CO, (10)
Die Gesamtreaktion von Schwefeldioxid und SO, In dem Abgas mit Kalk unter Bildung von Gips wird durch «'
die Gleichungen (!1) und (12) angegeben.
SO1 + 1 /2O1 + CaCO, + 2H2O = CaSO* ■ 2H2O + CO2 (11)
SO, + CaCO, + 2H2O = CaSO4 ■ 2H1O + CO1 Π 2)
Der Grund, warum Lösungen von Sulfalen von Zink, Kupfer oder Magnesium entweder für sich oder In
Gemischen als Additiv zu der Absorptionsflüssigkeit gemäß der Erfindung zugesetzt werden, liegt In der
Verwertung Ihrer Puffcrungsfnhlgkeli als vielseitige Salze sowie In der Leichtigkeit, mit der Kupfer und Zink In
den zugegebenen Salzen zur Wiedergewinnung abgetrennt werden können, wenn störende Stoffe, die mit den
Verunreinigungen in dem Abgas und dem Kalk verunreinigt sind und die sich wahrend des Langzeltbetrlebs
ansammeln, entfernt wenden. Da Magnesium als Verunreinigung In natürlichem Kalkstein vorhanden Ist, wirkt,
wenn Kalkstein zur Aktivierung der Lösung zugesetzt wird, das Magnesium als Neutralisationsmittel der
Lösung gemäß Gleichung (13). Zur gleichen Zelt wird hierdurch die Lösung In wirtschaftlicher Weise mit dem
Salzadditiv ergänzt.
Diese Metaliverbindungen können auch In Form von Verbindungen, wie Oxiden, Hydroxiden oder Carbonaten,
anstell·, von Sulfaten zugesetzt werden, so daß sie sich mit der Schwefelsaure In der Lösung unter Bildung
von Sulfaten umsetzen.
2HSO4 + MgCO, = 2SC4 2>
+ Mg2' + CO2 + H2O (13)
Die Lösung, die durch Abtrennung des Gipses von der Absorptlonsaufschlämmung erhalten wird, kann
wiederholt als Absorptionsflüssigkeit für Schwefeloxide zurückgeführt werden. Um jedoch die Ansammlung von
störenden Stoffen darin zu verhindern, wird ein Teil der Lösung entnommen und sodann neutralisiert und
unschädlich gemacht, bevor er ausgetragen wird. In diesem Falle wird auch das Magnesiumsulfat zur gleichen
Zelt aus dem System herausgetragen, so daß die Menge des Magnesiumsulfats in der Absorptionsflüssigkeit gut
ausgewogen Ist. Erforderlichenfalls kann das Magnesiumsulfat auch wiederverwendet werden. Indem es aus der
entnommenen Lösung wiedergewonnen wird. Bei der Entfernung von störenden Stoffen, die ^;h in der Absorp-
:tl tlonsflüssigkelt angesammmeil haben, können Zink und Kupfer als Niederschläge abgetrennt werden, wenn die
Lösung neutralisiert wird. Sie können wiederholt als Additive für die Absorptionsflüssigkeit ohne Verluste
verwendet werden, so daß sie wirtschaftlich sind. Die Reaktionen zur Bildung der Niederschlüge durch Neutralisation
von Zink und Kupfer mit Schncllkalk werden durch die Gleichungen (14) und (15) angegeben.
Zn3' + SO4 3 + CaO + 3H2O = Zn(OH)2 + CaSO4 · 2H2O (14)
Cu2* + SO4 2 + CaO + 3H2O = Cu(OH)2 + CaSO4 · 2H2O (15)
Als ein Beispiel für störende Stoffe, die .sich In der Lösung ansammeln, können Chloridlonen genannt werden.
Da Chlortdioncn einen Lochfraß In Edclstahlmalcrlallen bewirken, muß Ihre lonenkonzentration kontrolliert
^1 werden.
Das erflndungsgemüße Entschwcfelungsvcrfahren wird In der Welse durchgeführt, daß man den pH-Wert der
flüssigen Absorpiionsaufschiammung zu allen Zeitpunkten Im Bereich von 4,0 bis 2,5 einstellt. Da der pH-Wert
je nach Art und Konzentration der sauren Komponenten, z. B. der Schwefelsäure, und der schwefellgcn Säure,
die in der Aufschlämmung vorhanden sind, variiert, wird er durch das AusglelchKverhällnls dieser Säurekomponenten
zu den kaiionischen Komponenten, z. B. Zink, Kupfer und Magnesium (mit Einschluß von z. B. Fc2',
Co2*, Nl2* und Mn2', die als Katalysator verwendet werden), gesteuert. Der wichtigste Grund, warum der pll-Werl
der wäßrigen Absorpiionsaufschiammung 4 bis 2,5 beträgt, liegt darin, daß es wesentlich Ist, die Reaktion
in einer einzigen Vorrichtung durchzuführen. Bei pH-Werten oberhalb von 4 kann der pH-Wert der Flüssigkeit
kaum auf einen stabilen Wert eingestellt werden, was auf die Wirkung von gleichfalls vorliegendem Kalk
zurückzuführen Ist. Weiterhin wird bei pH-Werten oberhalb 4,5 ein Niederschlag von Calciumsulfit gebildet und
eine glatte Oxldationsreaki'on des Calciumsulfits wird "hierdurch behindert. Zur Durchführung der Neutralisation
und der Absorption des Schwcfeldioxldgases In wirksamer Welse, damit das absorbierte Schwefcldloxldgas
glatt zu Bisulfalloncn oxidiert wird, lsi es erforderlich, den pH-Wert der Flüssigkeit auf 2,5 oder mehr einzustellen.
Wenn de: pH-Wert der Absorpiionsaufschiammung unterhalb 2,5 liegt, dann Ist eine große Katalysatormenge
erforderlich, damtl eine vollständige Oxidation des absorbierten Schwefcldloxldgases erhalten wird.
Obgleich die Konzentration des Katalysators je nach dessen Art variiert, werden, wenn ein Elsen(II)-loncn-Kalalysator
zur vollständigen Oxidation des absorbierten Schwcfcldloxldgases erforderlich Ist, die Eisen(ll)-Ionen als
mehrere 10 bis 100 ppm im pH-Bereich von 4,5 bis 3, als 100 bis mehrere 100 ppm im pH-Bcrclch von 3 bis 2,5,
als mehrere 100 bis 1000 ppm Im pH-Bereich von 2.5 bis 2 und als mehrere 1000 ppm bei pH-Werten unterhalb
*" 2 bcn4tlgl. Ks Ist weiterhin bestätigt worden, daß unterhalb eines pH-Werts von 2.5 keine wirksame Wirkung
erwartet werden kann, wenn nicht HlscndlD-lonen als Katalysator verwendet werden.
Bei dem erflndungsgcmäHcn Verfahren enthält die At5or(,il(-nsaufschlämmung gewöhnlich die GlpsicstslolTc
in einer Konzentration von 0,1 bis !.5 Mol/l (2 bis 20 Gew.-'*.). Die Konzentration des verwendeten Sulfats
beträgt 0.5 bis 5 Gew.-1*, (0,05 bis 0,5 Mol/l). Neben diesen Stoffen sind mehrere 10 bis mehrere ICO ppm von
5^ Metallloncn. wie von Fc2'. Nl2>. Co2' und Mn2', als Katalysatoren In der Absorptlonsaufschlämmung enthalten.
Wenn die Konzentration der Glpsfcststolfc In der Absorptlonsaulschlänimung weniger als 0,1 Mol/l betrügt,
dnnn wird das Volumen der Aufschlämmung, die In den Gipsscparalor eingespeist wird, so groß, dall eine
erhöhte Beladung die Verwendung eines größeren Separators erforderlich macht. Wenn andererseits die Konzentration
der Glpslesistofle mehr als 1,5 Mol/l betragt, dann wird die scheinbare Viskosität so hoch, daß tier
Öiis/FlUsslgkeits-Kontaki, die Dlspcrglcrung etc. nachteilig beeinflußt werden, so dall die Konzentration der
Feststoffe 0.1 bis 1,5 Mol/l betragen sollte. Weiterhin, wenn die Konzentration von teilchenförmigen) Sulfat.
(J1Is zugesetzt wird, weniger als 0.5 Gcw.-'\, beträgt, dann Ist die Pufferwirkung für dun pll-Wcrt der Flüssigkeit
<fh pll-Bcrekh von 4.0 bis 2.5 schlecht, während bei Mengen oberhalb 5 <"<cv/.-'\. der F.ifekl der Erhöhung der
Konzentration der Salze dazu neigt, sich einzuebnen, so daß der Bereich von 0,5 bis 5 Gcw.-'v vom wlrlschallll-
(li cSen Standpunkt iys zweckmäßig ist.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen nilher crlilulert. I)Ie I Ig. I zeigt die Veränderung
lies p'l-Wcrts. die beobachtet wurde, als Schwefelsäure zu einer Aufschlämmung gegeben wurde, welche 0,3
Mol/l Gins von '.' C im IdIIe (II). wo 0.06 Mol/l Zlnksullal und 0,04 Mol/l Magnesiumsulfat gleichzeitig
vorlagen, und Im l'allc (II, wo kein Sull.it vorlag, enthielt.
I)Ic l:l g. 2 zeigt die Beziehung /wischen der Menge des absorbierten Schweleldloxldgases und dem pH-Wert
der Aufschlämmung sowie die Beziehung zwischen der Menge des absorbierten Schwcfeldloxldgases und des
Glelchgewlehts-Dampfdrucks des Schwcfcldloxldgascs. Diese Werte wurden erhalten, als eine Gipsaufschlämmung
(II). die 0,1 Mol/l Sulfate gemäß l-'lgur I enthielt, und die Gipsaufschlämmung (1). die keine Sulfate
en.hielt und die jeweils mil Schwefelsäure aiii einen pll-Werl von 4 eingestellt worden waren. Schwefeldioxidgas
absorbierten. In der Figur z.elgl die gebrochene 1 InIe die Werte an, die in dem lalle erhalten wurden, wo die
Absorption des Sehwefcldloxldgascs unter gleichzeitigem Vorliegen von Sauerstoff durchgeführt wurde. Die
ausgezogenen Linien zeigen die Werte, die erhallen wurden, als die Absorption unter s.iuerstofffrelen Bedingungen
durchgeführt wurde.
Die Flg. 3 zeigt weiterhin den Gcsamiprozcß als eine Ausfuhrungsform des crllndungsgcmäßen Verfahrens
bei der technischen Durchführung.
Nachfolgend soll anhand von einigen experimentellen Werten der Effekt des zu der Absorptionsflüssigkeit
zugegebenen Sulfats sowie der EITckl des gleichfalls vorliegenden Sauerstoffs erläutert werden.
In der l:lg. I Ist die Beziehung zwischen der Menge der zugegebenen Schwefelsaure und dem pH-Wert der
Absorptionsflüssigkeit dargestellt, der beobachtet wurde, als Schwefelsaure nacheinander zu der Absorptionsflüssigkeit
(11), hergestellt durch Zugabe von 0,06 Mol/l Zlnksulfal und 0,04 Mol/l Magnesiumsulfat zu einer
Aufschlämmung, eile 0,3 Mh!/! Gips en'.hie!!, und .'.ur AbsorpUonslKissigkclt (I). hergestellt ohne Zusatz von
Sulfat, gegeben wurde. Aus der l-'lgur wird ersichtlich, daß zum Erhall des gleichen pH-Werts die Zugabe der
elwa dreimal größeren Menge von Schwefelsaure zu der Absorptionsflüssigkeit (II), die zugesetztes Sulfat
enthielt, erforderlich war als zu der Absorptionsflüssigkeit (1), die kein Sulfat enthielt. Dies zeigt, daß das Sulfat
eindeutig eine Pufferwirkung für den pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit hat.
Die Flg. 2 zeigt die Beziehung zwischen der Menge des absorbierten Schwcfeldloxldgases und dem pll-Wert
der Lösung sowie die Beziehung zwischen der Menge des absorbierten Schwefeldioxidgases wie oben und dem
Gleichgewicht-Dampfdruck des Schwefeldloxldgases. Beide Kurven wurden aufgenommen, als die oben
beschriebenen Absorptionsflüssigkeit (1) und (II), deren pH-Wert mit Schwefelsaure auf 4 eingestellt worden
war, Schwefeldioxidgas bei 55" C absorbierten. In der Figur zeigen dK ausgezogenen Linien die Werte, die in
dem Fall beobachtet wurden, daß die Absorption des Schwcfeldloxldgases unier sauerstoff freier Bedingung
durchgeführt wurde Die gebrochenen Linien zeigen die Werte, die In dem Falle beobachtet wurden, daß die
Absorption In Gegenwart von Sauerstoff durchgeführt wurde.
Aus den erhaltenen Werten wird ersichtlich, daß die Fffektc der Zugabe von Sulfat zu der Absorptlonsaufschlämmung
so sind, daß, wenn sie bei Bedingungen verglichen werden, daß die Menge des absorbierten
Schwefeldloxldgases konstant 1st, der Glclchgcwlchls-Dampldruek des Schwefeldioxids Im Falle der Zugabe von
Sulfat etwa Vi von demjenigen Ist, wenn keine Zugabe von Sulfat erfolgt. Wenn man weiterhin hei den Bedingungen
vergleicht, daß der Glclchgewlchts-Dampfdruck des Schwefeldioxids konstant lsi, dann ist die Menge
des absorbierter. Schwcfcldloxltigascs !m Falle der Zugabe von Sulfat etwa doppelt so groß wie ohne Sulfatzusalz.
Somit kann aufgrund der Zugabe von Sulfat Schwcfeldloxldgas mit extrem hoher Wirksamkeit seihst aus
Abgasen absorbiert werden, die dieses In niedriger Konzentration enthalten.
Die Anwesenheit von Sauerstoff Ist äußerst wirksam, um die absorbierten Blsulfltlonen zu Bisulfationen zu
oxidieren und wirksam als Gips zu gewinnen. Wie aus Flg. 2 klar hervorgeht, wird festgestellt, dall die Erniedrlgung
des pH-Werts Im Falle des Vorhandenseins von Sauerstoff ausgeprägter Ist als Im Falle der Abwesenheit
von Sauerstoff. Selbst wenn kein Sulfat zugesetzt wird, nimmt der pH-Wert sofort auf weniger als 2,5 durch
Absorption von geringen Mengen von Schwefeldioxidgas ab, was zu einer verminderten Absorptlonslcistung
führt. Weiterhin wird die Oxidation der sehwefellgen Säure unwirksam. Wenn andererseits das Sulfat zugesetzt
wird, dann wird, wie aus Flg. 2 eindeutig hervorgeht, der pH-Wert niemals auf weniger als 2,5 verringert, und
zwar selbst dann nicht, wenn die Menge des ahsorblerlcn Schwcfeldloxldgases mehr als 7 χ 10 ' Mol/l beträgt,
so daß der pH-Wert ohne weiteres im Bereich von 4 bis 2,5 kontrolliert werden kann.
Die Erfindung soll weiterhin anhand des beigefügten Fließschemas erläutert werden. Die Flg. 3 zeigt einen
vereinfachten Gesamlprozeß zur Entschwefelung eines Abgases mit Einschluß einer Oxidation zu Schwefelsäure
als einer Ausl'Ohrirugsform des erllndungsgemäßcn Verfahrens. Es Ist jedoch zu beachten, daß das crflndungsgemäße
Verfahren nicht auf dieses Beispiel beschränkt Ist. Die I· 1 g. 3 zeigt, daß das Abgas, das von Bollern.
Heizöfen etc. herrührt, gewöhnlich durch die Leitung 1 mit einer Temperatur von 130 bis 1805C einer Abkühlungsstaubentfernungseinrlchlung
2 zugeführt wird. In der AbkOhlungsstaubentfcrnungsclnrlchtung wird Kühlwasser
durch die Leitung 3 zusammen mit einer geringen Wassermenge zirkuliert, welche zur Ergänzung mittels
der Leitung 4 zugeführt wird. Das Abgas wird auf 50 bis 60° C zur Staubentfernung direkt durch Wasserabkühlcn
abgekühlt und sodann durch die Leitung 5 In den Entschwcfelungsturm 6 geleitet. Der Hauptieil der Lösung
in der Abkühlungsstaubentfernungselnrlchtung wird wiederholt für die Abkühlungsstaubentlcrnungseinrichiung
durch die Leitung 3 durch Ergänzung mil Wasser verwendet. Der pll-Wert des zirkulierenden Wassers, das
zum Kühlen und Waschen verwendet wird, erreicht 1,0 bis 2,0. Ein Teil der Lösung In der Leitung 3 wird
kontinuierlich einem Staubabscheider 8 durch die Leitung 7 zugeleitet, um den Staub, z. B. Kohlenstaub etc.. zu
entfernen, der als unlösliche Bestandteile In der Lösung disperglert ist. Nach Abscheidung des Staubs wird
durch die Leitung 9 entnommen. Del staubfreie Lösung wird durch die Leitung 10 dem Enischwefelungsturm 6
zugeführt. In diesem Entschwefelungsturm wird das Abgas von der Ahkühlungsstaubcntfernungseinrichiung 2
mit der Absorpilünsaufschlanimung In Kontakt gebrach!, die durch die Leitung 11 zirkuliert, wodurch die
.Schwefeloxide absorbiert werden. Im allgemeinen beträgt die Konzentration des .Schwefeldioxidgases in dem zu
behandelnden Abgas in der Abgas-Enlsehwelelungsvorrichtung UK)O his 2000 ppm. Der Anteil von SOi beträgt
3 bis 4%, bezogen auf das Sehwefeldloxldgas. Die Mengen der anderen Gase, die enthalten sind, sind etwa 10'%.
Kohlendioxid, elwa 7% Sauerstoff aufgrund überschüssiger Luft und etwa 180 ppm NO1. Das Schwefeldioxid
wird gemäß der Reaktion, die durch die Gleichung (I) angegeben wird, absorbiert und zu BlsuH'atloncn durch
überschüssige Lull In dem Abgas sowie durch Luft oder Sauerstoff, die durch die leitung 14 zugeführt werden,
oxidiert. Die 'Zuführung von LuIt oder Sauerstoff erfolgt einerseits zum Durchrühren der Aufschlämmung und
andererseits /ur Oxidation der darin enthaltenen Blsullallonen gcniiiü der Gleichung (9). Das NO,. das In dem
Abgas enthalten lsi. bcRlnf1ul.fl In günstiger Welse die Oxidation des Schweleldloxidgases. Auch wird das SOi In
dem Abgas absorbiert und /u HlsuUallonen genial! der Gleichung (')) umgewandelt. Diese Bisullalionenleile
b'',-cn Gips durch Umsetzung mit der Kalkaufschlilmmung. die kontinuierlich durch die Leitung 13 In der
berechneten Menge gemilU Gleichung (K)) zugeführt wird. Somit kann die Absorptlonskapaz.llal der Absorplionsaulschlanimung
tür Schwefcloxklc unverändert gehalten werden. Die Absorpllonsauf.schlammung In dem
Entschwefciungsturm Ist eine Gipsaufschlämmung, die einen pH-Wert von 4 bis 2,5 hat und die tcllchcnformlges
Sulfat enthüll, wie oben bcrclls erläutert wurde. Das Im Kntschwclclungslurm 6 gereinigte Abgas wird durch
die Leitung 12 abgezogen und nach dem lirhllzen auf R(I bis 150" C In einem Wiedererhitzer 16. damit die
aufsteigende Dllfuslonskrult verstärkt wird. In die Atmosphäre abgelassen. Hin Teil der Aufschlämmung wird
durch die Leitung 15 In einen Gipsseparator 19 geschickt, wo der Gips von der Mutterlauge abgetrennt wird und
der Gips mittels der Leitung 20 abgezogen wird. Die Mutterlauge wird in den Kalkaufschlilmmungs-Ilcrslellungstank
21 geleitet, wo die Kalkaufschlämmung hergestellt wird. Indem zu der Mutterlauge, die durch die
Leitung 22 kommt, der Kalk, der durch die Leitung 23 /ugelUhrl wird. In einer Menge gegeben wird, die
chsrf.isch den SchwcfcloxWcn !n dem Ahgas 9.»»!va!cn· l<;i Πΐι- Külkaufschlilmmunj!. die so erhalten wird, wird
durch die Leitung 13 dem Hnischwefelungsiurni 6 zugeführt. Der Kalk, der für die F.rganzung zugeführt wird,
wird vorzugsweise auf eine Teilchengröße von weniger als KM) um gemahlen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entschwefelung von Schwefeloxide enthaltenden Abgasen, bei dem man das Abgas mit
einer Gipsaufschlämmung In Gegenwart von Sauerstoff und einer dem Schwefeldioxidgehalt des Abgases
äquivalenten Menge Kalk In Kontakt bringt, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren In
einem einzigen Entschwefelungsturm durchführt und die mit Schwefelsaure auf einen pH-Wert von 4 bis 2,5
angesäuerte Gipsaufschlämmung Zink-, Kupfer- und/oder Magnesiumsulfate In einer Menge von 0,5 bis 5
Gew.-«, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Gipsaufschlämmung einsetzt, die
2 bis 20 Gew.-% Gipsfeststoffe enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Gipsaufschlämmung
einsetzt, die Fe2*, Nl3*, Co2*, Mn2* allein enthält. '
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