DE2814644A1 - Verfahren zur desulferisierung von abgasen unter gewinnung von gips als nebenprodukt - Google Patents
Verfahren zur desulferisierung von abgasen unter gewinnung von gips als nebenproduktInfo
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Description
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Anmelder:
Verfahren zur Desulferisierung von Abgasen unter Gewinnung von
Gips als Nebenprodukt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desulferisierung von Abgasen, bei dem die Schwefeloxide wirksam in stabilisierter
Form aus den solche Schwefeloxide enthaltenden Abgasen entfernt werden und gleichzeitig Gips guter Qualität wiedergewonnen wire
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem Abgase mit einer eine spezifische organische Säurekomponente,
eine Schwefelsäurekomponente und eine Alkalikomponente enthaltenden Gipsaufschlämmung bei einem pH-Wert von 5 bis 3 behandelt
werden, so daß die Schwefeloxide in den Abgasen unter BiI-d.ung von Gips-Nebenprodukt mit guter Qualität, der keinen
nicht-umgesetzten Kalk enthält, absorbiert und oxidiert werden.
In der vorliegenden Anmeldung wird der Einfachheit halber der Ausdruck "Desulferisierung" verwendet. Dieser Ausdruck soll
die Ausdrücke "Schwefelentfernung" bzw. "Schwefelabspaltung durch Reduktion" auch mit umfassen.
Zur Entfernung von Schwefeloxiden aus Abgasen zur Verhinderung öffentlicher Belästigung wurden schon verschiedene Verfahren
vorgeschlagen. Da die Schwefeloxide in ihrer Natur sauer sind, ist es, um sie in eine gefahrlose Form zu überführen, vor allen
erforderlich, sie zu neutralisieren. Dementsprechend sind die meisten Desulferisierungsverfahren von Abgasen, die heute verwendet
werden, solche, bei denen als Neutralisationsmittel Kali varwendet wird, der leicht mit niedrigsten und stabilsten Ko-
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steil verfügbar ist, wobei Gips als Nebenprodukt erhalten wird.
Gips ist ein ungefährliches, unverbrennbares und chemisch stabiles
Material, das viele nützliche Verwendungen findet und eben falls beseitigt werden kann, ohne daß sekundäre öffentliche Gefahren
hervorgerufen werden, indem man ihn auf geeignete Weise für Landwiedergexvlnnung bzw. Landgewinnung verwendet. Diese
Verfahren für die Desulferisierung, bei denen Kalk als Neutralisationsmittel verwendet und in Form von Gips gewonnen wird,
hängen jedoch davon ab, wie wirksam und konstant die Schwefeloxide entfernt werden können und wie weit der Kalk ausgenutzt
werden kann. Es ist daher ein wichtiges Ziel das Verfahren für die Desulferisierung praktischer und wirtschaftlicher auszu
gestalten, indem man die Stufen vereinfacht.
Bei dem Kalk-Gips-Verfahren, bei dem eine Aufschlämmung aus CaI
ciumhydroxid, Calciumoxid oder Kalkstein (Calciumcarbonat) als
Absorbens verwendet wird, wird die Absorptionsreaktion der Schwefeloxide durch die Rate der Kalkauflösung in Form einer
Aufschlämmung kontrolliert. Da in dem sauren Bereich, wo die Löslichkeit des Kalkes hoch ist, die Absorptionswirksamkeit
der Schwefeloxide schlecht ist, und weiterhin die Pufferwirkung für den pH der Aufschlämmung mäßig ist, nimmt die Absorption
der Schwefeloxide in diesem pH-Wert ab und die Absorption wird nachteilig beeinflußt. Zur Erhöhung der Absorptionsrate von
Schwefeloxiden ist es daher erforderlich, den Kalk in einer Menge zuzugeben, die über dem chemischen Äquivalent der zu absorbierenden
Schwefeloxide liegt, so daß der Absorptionsturm in einem Bereich von stärkerer Basizität betrieben werden kann,
oder es ist erforderlich, ein vielstufiges Verfahren zum Waschen zu nehmen. Im basischen Bereich findet jedoch eine Kesselsteinbildung
bzw. Belagsbildung in dem Absorptionsturm statt und, wenn der pH-Wert der aufgeschlämmten Lösung über 5 liegt,
nimmt die Löslichkeit von Calciumsulfit ab und es bildet sich ein Niederschlag, so daß die Oxidationsreaktion des Calciumsul-
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fits als heterogene Reaktion abläuft. Also ist es erforderlich, entweder eine besonders gestaltete Vorrichtung für die Oxidation
zu verwenden oder die Oxidation bei einem pH-Wert der Aufschlämmung unter 4,5 durchzuführen, nachdem der nicht-umgesetzte
Kalk in der Aufschlämmung mit Schwefelsäure behandelt wurde. Das heißt, bei einem Kalk-Gips-Verfahren sind die Bedingungen,
die die Absorptionskapazität für die Schwefeloxide begünstigen, im Gegensatz zu den Bedingungen, die für die Verhinderung einei
Belagsbildung wie auch für eine beschleunigte Oxidation des CaH
ciumsulfits erforderlich sind, sehr antagonistisch. Andererseits ist es bekannt, daß die Oxidationsrate des Calciumsulfit
stark durch den pH-Wert der Aufschlämmung beeinflußt wird, und man hat daher ein Kalk-Gips-Verfahren vorgeschlagen, bei dem
die Stufen vereinfacht wurden. Dies ist ein Verfahren zur Desu3 ferisierung, bei dem die Absorption und Oxidation der Schwefeldioxide
und die gleichzeitige Bildung von Gips in einer einzigen Stufe erfolgen, während die Absorbensaufschlämmung, deren
pH-Wert unter 5 eingestellt wurde, mit Abgasen in Anwesenheit von Sauerstoffgas behandelt wird. Selbst bei einem solchen Verfahren
für die Desulferisierung ist die Absorptionskapazität des Schwefeldioxids so gering, daß es nur für die Behandlung
von Abgasen verwendet werden kann, deren Schwefeldioxidgehalt so niedrig wie etwa 500 ppm beträgt. Wegen der schlechten Pufferwirkung
für- den pH-Wert der Aufschlämmung ist es weiterhin schwierig, dieses Verfahren in stationärem Zustand zu betreiben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wirtschaftliches
Verfahren für die Desulferisierung von Abgasen, bei dem Gips von guter Qualität wirksam bei einem stabilen Betrieb bzw. stationären
Betrieb erhalten werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine aufgeschlänm
te Lösung aus Gips bzw. eine Gipsaufschlämmung, die eine spezifische organische Säurekomponente, eine Schwefelsäurekomponente
und eine Alkalikomponente enthält und einen pH-Wert von
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5 bis 3 aufweist, als Absorbenslösung mit Abgasen, die Schwefel
oxide enthalten, in gleichzeitiger Anwesenheit von Sauerstoff behandelt, während man Kalk zu der Aufschlämmung aus Gips gibt,
so daß die Absorption und Oxidation des Schwefeloxids und die Bildung von Gips unabhängig und gleichzeitig in einer einzigen
Vorrichtung erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein geeignetes Verfahren für die Desulferisierung von Abgasen, bei dem der Einfluß der spezifischen
organischen Säurekomponente auf das Reaktionsmedium die Pufferwirkung für den pH, die Löslichkeit des Kalks, des
Calciumsulfits und des Gipses und die pH-¥ertbedingungen der Aufschlämmung des Gipses auf überraschende Weise ausgenutzt wer
den. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren für die Desulferisierung von Abgasen unter Gipsgewinnung als Nebenprodukt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man A) die Abgase reinigt, indem man eine Kontaktreaktion bzw. Kontaktumsetzung durchführt,
die darin besteht, daß man eine Aufschlämmung aus Gips, die 0,05 bis 1,5 Mol/l Gips zusammen mit 0,001 Mol/l oder mehr
einer organischen Säurekomponente, die durch die Formel KOOCRCOOH dargestellt wird (worin R eine Äthylengruppe, Hydroxyäthylengruppe,
Dihvdroxyäthylengruppe oder Vini^lengruppe bedeutet), 0,001 Mol/ 1 oder mehr Schwefelsäurekomponente und
einer Alkalikomponente enthalt, ■· wobei der pH-Wert 5 'bis 3 beträgt, mit Abgasen in Anwesenheit eines Sauerstoff
enthaltenden Gases behandelt und wobei die Absorption und Oxidation der Schwefelverbindungen wie auch die Reaktion in der
Bildung von Gips, die durch die Zugabe von Kalk erfolgt, gleichzeitig in einer einzigen Vorrichtung ablaufen, und
B) den Gips für die Wiedergewinnung abtrennt, wobei ein Teil der Aufschlämmung aus Gips entnommen wird, der Gips, für die
Gewinnung abgetrennt und.die Mutterlauge zu der;oben beschriebenen
Stufe A') recyclisietrt wird,.
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Die charakteristischen Merkmale der vorliegenden Erfindung liegen darin, daß die Stufen des Verfahrens für die Desulferisierung
der Abgase vereinfacht werden und daß die Absorption und Oxidation der Schwefeloxide in den Abgasen wie auch die Bildung
von Gips leicht auf stabile Weise erfolgen können innerhalb einer einzigen Vorrichtung, und daß weiterhin billiger Kalkstein
als Kalk, der zugegeben wird, verwendet werden kann. Zusätzlich zeigen die Salze der spezifischen organischen Säurekomponente
eine charakteristische Modifizierungswirkung gegenüber dem Hemihydrat des alpha-Typs, so daß der bei der direkten
Entnahme aus dem Verfahren für die Entschwefelung erfindungsgemäß entnommen© Gips in das Hemihydrat vom alpha-Typ durch
hydrothermische Behandlung bei 95 bis 1500C ohne besondere Zugabe
eines I-Iabitusmodifizierungsmittels umgewandelt werden kann Das Hemihydrat vom alpha-Typ ergibt durch gewöhnliches hydräuli
sches Abbinden . Gipskalk bzw. Gipsmörtel bzw. Gipsbrei mit einer Festigkeit, die etwa 10-mal so hoch ist wie diejenige
des Heinihydrats vom beta-T3^. Der erfindungsgemäß gewonnene
Gips kann daher leicht als Hemihydrat des alpha-Typs für industrielle Zwecke in Formmaterialien anstatt in üblichen Zementoder
Baumaterialien verwendet werden.
Die spezifische organische Säurekomponente, die in der erfindungsgemäßen
Aufschlämmung enthalten ist, umfaßt Bernsteinsäure Apfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure usw. und wird
durch die allgemeine Formel HOOCRCOOH dargestellt, worin R
eine Äthylengruppe, Hydroxyäthylengruppe, Dihydroxyäthylengruppe
oder Vinylengruppe bedeutet. Diese Säuren sind leicht jederzeit als zweibasische Säuren mit niedrigem Dampfdruck verfügbar.
Diese Säurekomponenten können in Form einer Einzelverbindung oder im Gemisch verwendet werden. Diese spezifischen or
ganischen Säurekomponenten werden in solcher Menge verwendet bzw. so eingestellt, daß man eine vorbestimmte Komponentenkonzentration
unter Verwendung der freien Säuren und der Alkalisalze erhält. Als Alkalikomponenten werden bei der vorliegen-
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den Erfindung Li, K, Na, RTd, Cs,KH, und Mg entweder allein oder
im Gemisch verwendet. Vom Standpunkt industrieller Praxis werden
vorzugsweise Na, IiH,, K und Mg allein oder in Kombination
verwendet. Die Alkalikomponente wird als Salz der spezifischen organischen Säure, als Carbonat ., Sulfat, , Hydroxid oder Oxid
zugegeben. Weiterhin besitzen mehrere ppm bis mehrere zehn ppm von Metallionen, wie Co2+, Ni2+, Fe2+, Mn2+, Cu2+ usw., eine
katalytisch© Wirkung auf die Oxidation von Schwefeldioxid, so daß diese auch vorzugsweise vorhanden sind. Die Konzentration
der spezifischen organischen Säurekomponente kann variieren, ab hängig von der spezifischen Art der verwendeten organischen Sau
re, im allgemeinen sollte sie nicht über 0,001 Mol/l und innerhalb des Bereiches liegen, in dem die spezifische organische
Komponente keine Abscheidungen unter den Betriebsbedingungen bewirkt .· Wenn die Konzentration der spezifischen organischen
Säurekomponente unter 0,001 Mol/l liegt, ist die Konzentration im Reaktionsmedium ungenügend, so daß ihre Wirkung nicht ausreicht,
und die Pufferwirkung für den pH-Wert der Aufschlämmung aus Gips schlecht wird., Wenn die Wirkung als Reaktionsmedium
und die Pufferwirkung für den pH-Wert der Aufschlämmung aus Gip
schlecht werden, bildet sich ein Niederschlag aus Calciumsulfit dessen glatte Oxidation dadurch verhindert wird, und die Einstellung
des pH-Werts der Gipsaufschlämmung, die erfolgt, um die Belagbildung bzw. Kesselsteinbildung zu verhindern, wird kompli
ziert, so daß zusätzliche Einrichtungen für Instrumente usw. wie auch zusätzliche Arbeit und Zeit für den Betrieb und die
Wartung erforderlich sind,, Die optimale Konzentration der spezifischen
organischen verwendeten Säurekomponente variiert, abhängig von der Art und der Konzentration der Alkalikomponente,
der Konzentration der Sehwefelsäurekomponente, dem pH-Wert der
Aufschlämmung aus Gips,, der Betriebstemperatur usw. im allgemeinen
beträgt sie jedoch vorzugsweise Q901 Ms Q93 Mol/l. Die
Konzentration an Alkalikomponente wird durch die Art und Konsentration
der spezifischen organischen Säurekomponente, der Konzentration der Schwefelsäurekomponent© und dem pH-Wert der
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zu behandelnden Gipsaufschlämmung bestimmt. Obgleich die Gipsaufschlämmung
die Schwefelsäurekomponente enthält, bedeutet der Ausdruck "Schwefelsäurekomponente", wie er in der vorliegenden
Anmeldung verwendet wird, die Schwefelsäurekomponente»die ge-,
löst ist, so .'daß die. Schwef elsäurekomponent.e, die^ in der Aufschlämmung"
aus Gips, ohne gelöst zu sein,· dispergiert ist, ■darin nicht enthalten ist. Die optimale Konzentra- ■
tion der Schwefelsäurekomponente variiert abhängig von der Art und der Konzentration der spezifizierten organischen Säurekomponente, dem pH-Wert der aufgeschlämmten Gipslösung, der Konzentration
der Alkalikomponente und den Betriebsbedingungen. Im allgemeinen wird sie in einer fast äquimolaren Konzentration
zu der spezifizierten organischen Säurekomponente verwendet. Zur Neutralisation der Schwefelsäurekomponente, die durch Absorption
und Oxidation in der Gipsaufschlämmung der Schwefeloxide, die in den Abgasen enthalten sind, gebildet wird, und
zur Überführung der Schwefelsäurekomponente in Gips sollte ein chemisches Äquivalent an Kalk bei der Reinigung der Abgase zugegeben
werden. Durch den wirksamen Einfluß der Schwefelsäurekomponente, die in der Gipsaufschlämmung vorhanden ist, kann
die Reaktion sehr glatt ablaufen, selbst, ohne daß man sich auf die Schwefelsäurekomponente verlassen muß, die durch Absorption
und Oxidation der Schwefeloxide in den Abgasen gebildet wird. Selbst wenn die Konzentration der spezifizierten organischen
Säurekomponente hoch ist,verhindert ein Teil, daß CaI-ciumsalz
ausfällt, und weiterhin reagiert der zugefügte Kalk mit der Schwefelsäurekomponente, die zuvor zugegeben wurde, unter
Gipsbildung. Die freie Carbonsäure in der organischen Säurekomponente wirkt katalytisch, so daß der pH-Wert der Gipsaufschlämmung
einfach eingestellt werden kann, und so daß ein stabiler bzw. stationärer Betrieb des Verfahrens zur Entschwefelung
von Abgasen möglich ist. Die Konzentration des Gipses, der als unlösliches Material in der Aufschlämmungslösung des
Gipses dispergiert ist, beträgt 0,05 bis 1,5 Hol/l (1 bis 20 Gew.-?0· Wenn die Konzentration an Gips, der in der Aufschläm-
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mungslösung dispergiert ist, unter 0,05 MolA lieg*» wird das
Flüssigkeitsvolumen der Aufsclilämmung aus Gips, das zu der
Srennstufe des Gipses geleitet wird, so groß, daß ein großes Volumen vorhanden ist und es erforderlich ist, den Separator
zu vergrößern. Wenn andererseits die Konzentration an Gips in der Aufschlämmung über 1,5 Mol liegt, wird die scheinbare Viskosität
bzw. die Viskosität bei bestimmtem Geschwindigkeitsgefälle so hoch, daß der Gas/Flüssigkeits-Kontakt, die Dispersion,
die Diffusion usw. nachteilig beeinflußt werden, und daher ist es erforderlich, daß die Konzentration an dispergiertem
Gips ohne Auflösung bei 0,05 bis 1,5 Mol/l gehalten wird. Bei dem erfindungsgemäßen Desulferisierungsverfahren erfolgt der
Betrieb durch Einstellung des pH-Werts der Aufschlämmung aus Gips innerhalb eines Bereiches von 5 bis 3, der pH-Wert variier
jedoch durch die Konzentrationen der spezifischen organischen Säurekomponente, die unterschiedliche Eigenschaften aufweist,
abhängig von ihrer besonderen Art, die Schwefelsäurekomponente und die Alkalikomponente, die in der Aufschlämmung aus Gips gelöst
ist, und ihren Verhältnissen in der Zusammensetzung bzw. dem Gleichgewicht in ihren Verhältnissen der Zusammensetzung.
Der Grund, warum der pH-Wert der Aufschlämmung des Gipses 5 bis 3 betragen soll, ist der, daß, wenn der pH-Wert der Lösung
über 5 liegt, sich ein Niederschlag aus Calciumsulfit bildet, dessen glatte Oxidation verhindert wird, wohingegen, damit die
Neutralisation und Absorption des Schwefeldioxidgases wirksam und zufriedenstellend läuft und die Oxidation des absorbierten
Scliwefeldiozidgases in der Schwefelsäurekomponente vorteilhaft
abläuft, der pH-Wert der Aufschlämmungslösung des Gipses über
3 liegen sollte.
Wenn der pH-Wert der Aufschlämmung des Gipses unter 3 liegt,
ist eine große Menge an Katalysator für die wirksame und vollständige Oxidation des absorbierten Schwefeldioxids erforderlich.
Zwischen dem Dampfdruck des Schwefeldioxids beim Absorptionsgleichgewicht und der Konzentration des Schwefeldioxids,
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das in undissoziiertem Zustand in der Lösung gelöst ist, gilt
das Henry'sehe Gesetz und die Konzentration des Schwefeldioxids
das in undissoziiertem Zustand gelöst ist, wird stark durch den pH-Wert der Lösung und die Konzentration der gesamten schwefeligen
Säurekomponente in der Lösung beeinflußt. Fast das gesamte Schwefeldioxidgas, das in den Abgasen in der Gipsaufschlämmung
gelöst ist, ist bei der vorliegenden Erfindung in Forin von HSO-," bei einem pH-Wert von 5 bis 3 vorhanden, während nur
ein geringer Teil entweder als SO^ oder als undissoziiertes
Schwefeldioxidgas vorhanden ist. Die Beziehung zwischen der Konzentration der gesamten schwefeligen Säurekomponente C30
(Mol/l) und dem Grad der Nicht-Dissoziation der Schwefeldioxidgase in der Gipsaufschlämmung S und der Dampfdruck des Schwefeldioxidgases
im Gleichgewicht P30 (atm) werden durch die
folgendenGleichungen (1) und (2) angegeben:
[H+]2 + [H+]K1 + K1
pso2 = H-Cso2' 5 C2)
[H+]: Konzentration der Wasserstoffionen (Mol/l)
K1: scheinbare erste Dissoziationskonstante von SO2
K2: scheinbare zweite Dissoziationskonstante von SO2
H: Konstante des Henry'sehen Gesetzes (atm/Hol)
Bei den Betriebsbedingungen der vorliegenden Erfindung bei 55°C betragen die beobachteten Werte für die scheinbaren ersten und
zweiten Dissoziationskonstanten und für die Konstante des Henry1sehen
Gesetzes roh 2S5 x 10~2 f 6,3 x 10~7 und 2,05 (atm/Mol)
Aus diesen Dissoziationskonstanten folgt, daß der Einfluß des pH-Werts der Gipsaufschlämmung auf den Dampfdruck der Sehwefeldioxidgase
beim Absorptionsgleichgewicht ausgeprägt bei einem pH-Wert über 2,5 auftritt«, Wenn die Konzentration der gesamten
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schwefeligen Säurekomponente konstant ist, fällt, wenn der pH-Wert um 1 zunimmt, der Dampfdruck des Schwefeldioxides im
Gleichgewicht PQn um eine Stelle in der Figur at>. Die Haupt-
faktoren, die einen Einfluß auf die Oxidationsreaktion des absorbierten
Schwefeldioxids haben, sind die Gas/Flüssigkeits-Kontaktflache,
der Partialdruck des Sauerstoffs, die Temperatui der pH-Wert, die Konzentration der gesamten schwefeligen Säurekomponente
und. die Art und Konzentration des Katalysators. Als Katalysatoren werden verwendet: CO2+, Ni2+, Fe2+, Mn2+, Cu +
usw. Die Menge an verwendetem Katalysator variiert, abhängig von der Art des Katalysators und dem pH-Wert, bevorzugt liegt
sie im Bereich von mehreren ppm bis mehreren zehn ppm . bei den Betriebsbedingungen der vorliegenden Erfindung.
Die Zugabe eines oberflächenaktiven Mittels zu der Gipsaufschlämmung
bewirkt bei der vorliegenden Erfindung eine Abnahme in der Oberflächenspannung der Lösung, wodurch die Absorption
und Oxidation der Schwefeloxide verbessert werden kann, bedingt durch den verringerten Flüssigkeitswiderstand zum Zeitpunkt
der Absorption der Schwefeloxidgase, des Sauerstoffs usw. wie auch dadurch, daß feine verteilte Gasblasen durch die
Lösung durch den Fraktionierturm hindurchgehen, und außerdem
wird das Wachstum des Gipses zu groben größeren Kristallen wesentlich begünstigt. Als oberflächenaktive Mittel, die verwendet
werden können, können erwähnt werden anionische oberflächenaktive Kittel, die eine Sulfongruppe oder Schwefelsäureestergruppe
als hydrophile Gruppe und eine Alkylgruppe, Alkyl· phenolgruppe, Alkylnaphthalingruppe oder Olefingruppe als liophile
Gruppe enthalten, nicht-ionische oberflächenaktive Mittel, die Äthylenglycolgruppen als hydrophile Gruppe und eine
Alkylgruppe oder Alkylphenolgruppe als liophile Gruppe enthalten, ampholytische oberflächenaktive Mittel des Betaintyps
usw. Diese oberflächenaktiven Mittel können auch im Gemisch verwendet werden. Bevorzugte oberflächenaktive Mittel gehören
dem anionischen Typ an; Beispiele davon sind Alkylsulfonsäuren
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oder ihre Salze, Schwefelsäureester von höheren Alkoholen, Alkylbenzolsulfonsäuren
und ihre Salze, Alkylnaphthalinsulfonate, ct-Olefinsulfonate, Polyoxyäthylenalkyläther, Laurinsäurediäthanolamid,
Polyoxyäthylenalkylphenoläther, Alkylbetaine usw. Die Menge an oberflächenaktivem Mittel, die verwendet wird, variiert,
abhängig von der Art und den Betriebsbedingungen, so daß sie nicht genau definiert werden kann, aber sie liegt üblicherweise
im Bereich von 1 bis 50 ppm, bezogen auf die Aufschlämmung aus Gips. Wenn das oberflächenaktive Mittel in einer
Menge von über 50 ppm zugegeben wird, so kann eine zu starke Schaumbildung bewirken, daß Blasen aus der Vorrichtung zusammen
mit den Gasen abgehen.
Bei der erfindungsgemäßen Reinigungsstufe von Abgasen wird,
wenn die Schwefeloxide enthaltenden Abgase mit der Gipsaufschlämmung erfindungsgemäß behandelt v/erden, das Schwefeldioxid
vollständig nach den in den Gleichungen (3) und (4) dargestellten Reaktionen absorbiert und dann dureh Sauerstoff unter Bildung
einer Schwefelsäurekomponente entsprechend den Gleichunger (5) und (6) oxidiert.
"OOCRCOO" + SO2 + H2O = HOOCRCOO" + HSO^" (3)
HOOCRCOO" + SO2 + H2O = HOOCRCOOH + HSO3" (4)
2~00üRC00" + 2HSO3" + O2 = 2H00CRC00" -f 2SO4 2" (5)
3
2H00CRC00" + 2HSO7" + O2 = 2H00CRC00H + 2SO^2" (6)
2H00CRC00" + 2HSO7" + O2 = 2H00CRC00H + 2SO^2" (6)
Die Hauptreaktion bei den Absorptionsreaktionen variiert, abhängig
von dem pH-Wert der Aufschlämmung aus Gips und der Art der darin enthaltenen organischen Säure. Das SO-, das in den
Verbrennungsgaseii enthalten ist, ist normalerweise in einer
Menge von 3 bis k%, bezogen auf das Schwefeldioxid, vorhanden
und es wird vollständig durch die in den Gleichungen (7) und (φ
dargestellten Reaktionen unter Bildung von Schwefelsäurekomponente absorbiert.
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2"00CRCOO" + SO3 + H2O = 2H00CRC00" + SO^2" (7)
2HOOCRCO(T + SO3 + H2O = 2H00CRC00H + SO^2" (3)
Die spezifizierte organische Säurekomponente wirkt in der Gipsaufs
chlämmung als Reaktionsmedium, was durch die Reaktionsformeln der Gleichungen (j5) "bis (8) dargestellt wird, wodurch die
freie Carbonsäurekomponente und Schwefelsäurekomponente erhöht werden, so daß der pH-Wert der Gipsaufschlämmung erniedrigt
wird, zusammen mit der Absorptionskapazität für Schwefeloxide. Darauf wird eine vorbestimmte Menge Kalk zugegeben, so daß die
Aufschlämmung aus Gips wieder aktiviert wird, wobei der Kalk mit der Schwefelsäurekomronente und der freien Carbonsäure unte
Bildung von Gips reagiert und gleichzeitig die freie Carbonsäure wieder in den Zustand des Carboxylations überführt wird.
Die Menge an zugefügtem Kalk sollte chemisch äquivalent sein zu der der Schwefeloxide in den Abgasen. Der zugefügte Kalk
kann glatt mit der Schwefelsäurekompor.ente, die zuvor zu der
Gipsaufschlämmung, wie oben beschrieben, zugegeben wurde, reagieren, ohne daß es erforderlich ist, sich auf die Bildung der
Schwefelsäurekomponente durch Absorption und Oxidation der Schwefeloxide in den Abgasen zu verlassen. Die Gewinnung von
Gips kann erfolgen, ohne daß es erforderlich ist, eine andere Behandlungsstufe durchzuführen, bei der die Gipsaufschlämmung
von der Reinigungsstufe der Abgase zu der Trennstufe des Gipses geleitet wird, der von nicht-umgesetztem Kalk oder anderen Verunreinigungen
befreit wird. Als Kalk, der zugegeben wird, kann man irgendwelchen Kalkstein (Calciumcarbonat), ungelöschten
Kalk, bzw. gebrannten Kalk, gelöschten Kalk bzw. Löschkalk oder ihre Gemische verwenden, hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit
und der Art der Verwendung ist jedoch die Verwendung von Kalkstein
besonders bevorzugt. Wenn Kalkstein als Kalk verwendet
wird, finden die Reaktionen der Gleichungen (9) und (10) statt, während, wenn gelöschter Kalk verwendet wird, die Reaktionen
der Gleichungen (11) und (12) ablaufen.
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2H00CRC00H + SO4 2" + CaCO^ = 2H00CRC00" + CaSO4^ + CO2IV Η£0
2H00CRC00" + SO4 2" + CaCCU = 2"00CRCOO" + CaSO4 \- + C02f +
2H00CRC00H + SO4 " + Ca(OH)2 = 2H00CRC00" +
2H00CRC00" + SO4 2"" + Ca(OH)2 = 2"00CRCOO" + CaSO4^ +
Da die spezifizierte organische Säurekomponente, die zu der erfindungsgemäßen
Gipsaufschlämmung zugegeben wird, eine Säure ist, die schwächer ist als Schwefelsäure und die Säure, die "bei
der ersten Dissoziation von schwefeliger Säure entsteht, aber stärker als Kohlenstoff säure, wirkt sie v/irksam als Reaktionsmedium für die Absorption von Schwafeloxiden und ihre Umwandlung
in Gips, und weiterhin bewirkt sie, daß die Reaktion ungestört bzw. glatt abläuft. Die Schwefelsäurekomponente, die zuvor
zu der Gipsaufschlämmung gegeben wurde, erlaubt, daß der Kalk in einer vorbestimmten Menge kontinuierlich zugegeben wird
und die Reaktion eintreten kann und verhindert, daß das Hebenprodukt
Gips durch nicht-umgesetzten Kalk verunreinigt ist. Durch Einstellung des pH-Werts der Gipsaufschlämmung auf 5 bis
3 auf solche Weise wird die Gipsaufschlämmung die spezifizierte organische Säurekomponente und die Schwefelsäurekomponente
in gut ausgeglichenen Zusammensetzungsverhältnissen mit der Alkalikomponente enthalten, wird in anderen Worten die Absorption
und die Oxidation der Schliefeloxide in den Abgasen und die Auflösung und Abscheidung von Gipskristallen des zugefügten
Kalks unabhängig voneinander und gleichzeitig ablaufen. Bei den erfindungsgemäßen Verfahren nimmt man an, daß eine Reaktion
stattfindet, die direkt zwischen den Schwefeloxiden in den Abgasen, Sauerstoff und Kalk bei stabilen Bedingungen abläuft.
Die Schwefeloxide v/erden bei der Reinigungsstufe der Abgase absorbiert und in Gips überführt, als Folge der gesamten Reaktionen, die durch die Gleichungen (13) und (14) dargestellt
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werden, wobei in diesem Fall der Kalk Kalkstein ist, oder durch
die Gleichungen (15) und (16) dargestellt werden, bei Löschkalk. Kalk wird daher zu der Reinigungsstufe der Abgase in eine
Menge zugegeben, die chemisch äquivalent ist zu der der Schwefeloxide in den Abgasen, und eine äquimolare Menge an Gips
wird gebildet.
2SO2 + O2 + 2CaCO3 = 2CaSO^ + 2C02f (13)
SO7 + CaCO3 = CaSO^i + C02f (14)
2SO2 + O2 + 2Ca(OH)2 = 2CaSO^ + 2H2O (15)
SO3 + Ca(OIi)2 = CaSO4,/ +H2O (16)
Tias den vorhandenen Sauerstoff bei der Reinigung von Abgasen b<=
trifft, so ist, solange die Schwefeloxide in den Abgasen unter 500 ppm sind, kein weiterer Sauerstoff als der Restsauerstoff,
der von der Verbrennung des Brennstoffs mit überschüssigem Sauerstoff zurückgeblieben ist, bei den bestimmten Betriebsbedingungen
erforderlich, im allgemeinen werden jedoch Luft oder Sauerstoff zugeführt, wegen der Tatsache, daß der in der
Gipsaufschlämmung gelöste Sauerstoff direkt durch den Partialdruck des Sauerstoffs beeinflußt wird, ist das Verfahren zum
Zuleiten von Luft oder Sauerstoff besonders wirksam, wenn diese direkt in die Aufschlämmung eingeleitet werden, wobei in
diesem Fall der Partialdruck zumindest lokal höher wird, als wenn der Sauerstoff direkt zu den Abgasen zugegeben wird.
Abgase unterscheiden sich abhängig von der Art und der Qualität des Brennstoffs wie auch des Verbrennungsverfahrens. Die
in der Vorrichtung für die Desulferisierung von Abgasen behandelten Gase sind normalerweise ein Stickstoff enthaltendes
Gas, in dem Schwefeldioxid in einer Menge von 1000 bis 2000 ppm, SO^ in einer Menge von 3 bis 4?o, bezogen auf das Schwefel-·
dioxidgas, vorhanden sind· und worin außerdem Kohlendioxid in einer Menge von etwa 10?$, Sauerstoff, bedingt durch überschüssige
Luft, in einer Menge von 2 bis 5% und Ν0χ in einer Menge
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von etwa 180 ppm vorhanden sind. Kohlendioxid wird außerdem
gemäß den Reaktionen der Gleichungen (9) und (10) gebildet, wenn Kalkstein als Kalk verwendet wird, die Ilenge an in der
Aufschlämmung aus Gips gelöstem Kohlendioxid ist jedoch praktisch vernachlässigbar. Um den pH-Wert von 5 bis 3 der erfindungsgemäßen
Gipsaufschlämmung liegt das Kohlendioxid, das in der ersten Dissoziationskonstante in der Größenordnung von
10 liegt, fast in vollständig undissoziiertem Zustand bei den erfindungsgemäßen Arbeitsbedingungen vor, so daß die Absorption
nur durch eine sogenannte physikalische Absorption stattfindet und die Menge an Kohlendioxid, durch chemische Absorption
absorbiert, ist vernachlässigbar. Weiterhin trifft das Henry»sehe Gesetz zu hinsichtlich der Beziehung zwischen
der Konzentration des Kohlendioxids, das in unlissoziiertem Zustand
gelöst ist, und dem Gleichgewichtsdampfdruck des Kohlendioxids
.
Der durch die Schwefeloxide in den Abgasen bei der Reinigungsstufe
der Abgase gebildete Gips wird in einer Kenge entnommen, die chemisch äquivalent ist zu den Schwefeloxiden, und zu der
Trennstufe des Gipses geleitet, wobei bei dieser Stufe der Gip! abgetrennt und aus dem System entnommen wird und die Mutterlauge
zu der Reinigungsstufe der Abgase recyclisiert wird, so daß die Desulferisierung der Abgase auf kontinuierliche Weise erfolgt.
Die Menge an Gips, die entnommen und in die Trennstufe geleitet wird, wird entsprechend dem Gipsgehalt in der Gipsaufschlämmung
bestimmt.
Anhand der beigefügten Zeichnungen werden bevorzugte erfindungsgemäße
Äusführungsfornien näher erläutert.
In Figur 1 ist die Pufferwirkung für den pH-Wert der spezifizierten
organischen Säurekomponente, die zu der Gipsaufschlämmung zugegeben wird, dargestellt. Die Werte wurden aufgrund
von Versuchsergebnissen erhalten. In Figur 2 ist eine Ausfüh-
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rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt.
Figur 3 zeigt eine vertikale Querschnittsansicht, einer Vorrichtung, die als Versuchsvorrichtung bei den Beispielen 1
und 2 verwendet wurde.
In Figur 1 sind die Werte aufgeführt, die man bei Änderung des pH-Werts erhält, wenn Schwefelsäure bei 55°C zu je 4 Aufschlämmung
aus Gips (I) bis (IV) zugegeben wird, (i) ist eine Aufschlämmung,
die 0,5 Mol Gips pro 1 Lösung enthält. (II) ist eine Lösung, die man durch Zugabe von 0,05 Mol Natriumsulfat
zu (I) erhält. (III) ist eine Lösung, die man durch v/eitere Zugabe von 0,05 Hol Fumarsä'ire und 0,0333 KoI Natriumbicarbonat
zu (II) erhält, und (IV) wird erhalten durch Zugabe von 0,05 Hol Bernsteinsäure und 0,0499 Hol Natriumbicarbonat zu (II).
Aus der Figur ist offensichtlich, daß die Gipsaufschlänmung (I)
und die Lösung (II), die durch Zugabe von Natriumsulfat zu (I) erhalten wird, kaum eine Rafferwirkung für den pH-Wert 2eigen,
wohingegen die Lösungen (III) und (IV), die Fumarsäure und Bernsteinsäure als typische spezifizierte organische Säurekomponente
enthalten, eine ausgeprägte Pufferwirkung für den pH-Wert aufweisen.
Anhand der Figur 2 wird das erfindungsgemäße Verfahren näher
erläutert. Wie in Figur 2 dargestellt, werden die Abgase, die aus Boilern, Heizöfen bzw. Brennofen usw. abgegeben werden, im
allgemeinen bei einer Temperatur von 130 bis 1800C durch das
Leitungsrohr 1 in den Kühlstaubentfernsr 2 geleitet. Durch
diesen Kühlstaubentferner 2 wird Kühlwasser aus der Rohrleitung 3 und eine geringe Henge an frischem Wasser aus der Rohrleitung
4 zirkuliert, so daß dann die Abgase auf 50 bis 600C abgekühlt
und gleichzeitig von festem Material, wie Kohlestaub, Flugasche usw., befreit werden. Sie werden dann durch die Rohrleitung
5 zu der Reinigungsstufe 6 geleitet. Der größere Teil der Lösung, die im Kühlstaubentferner 2 verwendet wird, wird
wiederholt für die Staubentfernung unter Kühlen der Abgase ver-
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wendet, während sie durch die Rohrleitung 3 zirkuliert wird und ihr frisches Wasser zugemischt wird. Der pH-Wert des zirkulierenden
Kühlwassers für die Staubentfernung beträgt 1,0 bis 2,0. Ein Teil der Lösung in der Rohrleitung 3 wird kontinuierlich
durch die Rohrleitung 7 zum Staubseparator 8 geleitet, damit der Staub, wie Kohle usw., entfernt wird, wobei der Staub als
Unlösliches darin dispergiert ist, und dann wird sie über die Rohrleitung 9 entnommen, nachdem der Staub entfernt wurde. Die
vom Staub befreite Lösung wird durch die Rohrleitung 10 zur Reinigungsstufe
der Abgase 6 geleitet. In dieser Reinigungsstufe der Abgase wird eine Aufschlämmung aus Gips, die eine spezifizierte
organische Säurekomponente zusammen mit einer Schwefelsäurekomponente
und einer Alkalikomponente mit einem pH-Wert von 5 bis 3 enthält, mit den Abgasen behandelt, um die Reinigung
der Abgase in Anwesenheit von Luft oder Sauerstoff, die durch die Rohrleitung 11 eingeleitet wird, oder der überschüssigen
Luft vom Zeitpunkt der Verbrennung, die in den Abgasen enthalten ist, während eine vorbestimmte Menge von Kalk kontinuierlich
durch die Rohrleitung 13 eingeleitet wird, durchzuführen. Bei dieser Stufe werden durch den Einfluß der spezifizierten organischen Säurekomponente und der Schwefelsäurekomponente,
die in der Gipsaufschlämmung enthalten sind, die Schwe feloxide in den Abgasen wirksam absorbiert und oxidiert und
die in steigendem Maße gebildete Schwefelsäurekomponente wird in Gips durch die chemisch äquivalente, kontinuierlich zugegebene
Kenge an Kalk überführt. Die Zugabe von Kalk kann durch direkte Zugabe erfolgen, aber das Verfahren läuft glatter ab
und einheitlicher, wenn eine Kalkaufschlämmung, die durch die
Verwendung von frischem Wasser hergestellt wurde, so daß das Wassergleichgevriclit bei Desulferisierung erhalten bleibt, zugegeben
wird. Der Kalk, der zugegeben wird, wird vorteilhafterweise in einer auf weniger als 100 um vermahlenen Form verwendet.
Die so gereinigten Abgase werden durch die Rohrleitung 14 entnommen und, nachdem sie auf 80 bis 1500C mit einem Wiedererhitzer
15 erhitzt wurden, so daß die aufsteigende Diffu-
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sionskraft verstärkt wird, werden sie durch die Rohrleitung 16 in die Atmosphäre abgeblasen. Ein Teil der Aufschlämmung aus
Gips wird durch die Rohrleitung 18 entnommen und in die Trennstufe des Gipses 19 geleitet. Die Menge an Aufschlämmung aus
Gips., die durch diese Rohrleitung 18 entnommen wird, ist ziemlich
äquivalent zu dem Gips«, der durch die Schwefeloxide in der.
Abgasen gebildet wird. In der Trennstufe des Gipses 19 wird der Gips abgetrennt und durch dis Rohrleitung 20 aus dem System
entnommen. Die Kutterlauge wird durch die Rohrleitung 12 zu der
Reinigungsstufe der Abgase 6 reoyclisiert, so daß die Desulferlsieruiig
der Abgase auf kontinuierliche Weise erfolgt» Wenn Hamihydrat des alpha=-Typs gewonnen wird2 wird der Gips, der
noch nicht mit !fässer gewaschen wurde und somit 8 bis 10Jo der
Huttsrlauge enthält, durch die Rohrleitung 20 entnommen und
bei 95 bis 1500C einer hyärothsr-mischen Behandlung unterworfen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
lii Figur 3 ist die Tersuchsvorrichtung dargestellt,, die in die·
sem Beispiel verwendet wurde. Die Vorrichtung zum Reinigen der
Abgase 6 1st ein zylindrischer Tank mit einem Durchmesser von 60 nun und einer Höhe von 230 ram. Die Tiefe bzw. das Niveau
der Gipsaufschlämmung wird so eingestellt, daß es 1--X) mm unter
dsn Betriebsbedingungen lisgt. Der Tank ist mit einer Rührvorrichtung
21 nit Schaufeln Im mittleren Teil der Flüssigkeit .
vorgesehen und die Abgase werden durch das Rohr 59 das einen
Durchmesser von ο sei besitzt;, an sine Stelle 60 mm tief unter
der Flüsslgkeltsoberflache eingeleitet,, Das Rohr enthält an
seinem Ende ein Kugelfilter mit einem Durchmesser von 20 Die verwendete Gipsaufschlämmung ist eine Lösung mit einem
Wert von 4,5 und wird-durch Zugabe von O505 Hol Bernsteinsäure
und 0s 0499 KoI ITatrlumbicarbonat zu einer Aufschlämmung s dl
ü35 KoI Gips (dispergiesrt ohne Auflösung) und 0„05 Hol natriumsulfat
pro 1 enthält, hergestellte Die Behandlung der Abgase
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erfolgt bei 550C 800 Hl/h Abgase, die 1700 ppm Schwefeldioxid,
13,5/-o Kohlendioxid und 3% Sauerstoff auf Trockenbasis enthalten,
werden durch das Einleitungsrohr 5 geblasen und 9 Hl Sauerstoff enthaltendes Gas werden unter Rühren durch das Einleitungsrohr
11 geblasen an einer Stelle, die 135 mm tief unter der Flüssigkeitsoberfläche
angebracht ist. Zwischenzeitlich wird Kalkstein (6,07 g/h) äquivalent dem Schwefeldioxid in den Abgasen, die in
die Reinigungsstufe eingeleitet werden, konstant durch die Leitung 13 eingeleitet, so daß der pH-¥ert der Aufschlämmung des
Gipses bei einem vorbestimmten Wert gehalten wird. Die so entschwefelten und gereinigten Abgase werden dann aus der Leitung
14 entnommen. Das Schwefeldioxid in den entschwefelten und gereinigten Abgasen wird mittels eines elektrochemischen Analysengeräts
für Schwefeldioxid analysiert; es beträgt 1 bis 2 ppm, was anzeigt, daß die Rate bc-i der Desulferisierung höher ist
als 93^0. Damit Gips in einer Menge entnommen wird, wie er gebildet
wird (0,0607 Hol/h) werden 4,94 1 der Aufschlämmungslösung
aus Gips über das Rohr U entnommen. Die entnommende Gipsaufschlämmung
wird zur Trennung des Gipses zentrifugiert und die Mutterlauge wird in die Vorrichtung zur Reinigung der Abgase
6 durch das Rohr 14 zurückgeführt. Die Analyse der so abgetrennten Feststoffe zeigt, daß sie 99,4?u oder mehr Dihydrat-Gips,
aber kein Calciumsulfit und nicht-umgesetztes Calciumcarbonat
enthalten.
Eine Aufschlämmung aus Gips wird hergestellt, indem man 0,05 Mol Fumarsäure und 0,0383 KoI Natriumbicarbonat zu einer Aufschlämmung
gibt, die 0,3 Mol Gips und 0,05 Mol Natriumsulfat enthält. Der pH-Wert wird auf 4,5 bei 55°C eingestellt. Die
entstehende Lösung wird zur Durchführung des gleichen Verfahrens in der gleichen Vorrichtung wie im Beispiel 1 verwendet
und man erhält die gleichen Ergebnisse wie im Beispiel 1.
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Leersei ie
Claims (7)
1. Verfahren zur Desulferisierung von Abgasen unter Gewinnung
von Gips als Nebenprodukt, dadurch gekennzeichnet, daß man
A) die Abgase durch eine Kontaktreaktion reinigt, indem
man eins Aufschlämmung aus Gips, die 0,05 bis 1,5 MoI/ 1 Gips zusammen mit 0,001 Hol/l oder mehr einer organischen
Säurekomponente, die durch die allgemeine Formel IiOOCRCOOH dargestellt wird, worin R eine Äthylengruppe,
Hydroxyäthylengruppe, Dihydroxyäthylengruppe oder Vinylengruppe bedeutet, 0,001 Mol/ 1 oder mehr
Schwefelsäurekomponente und eine Alkalikomponente enthält und einen pH-Wert von 5 bis 3 besitzt, mit Abgasen
in Anwesenheit eines Sauerstoff enthaltenden Gase unter Gipszugabe behandelt, wobei die Absorption und
Oxidation der Schwefelverbindungen wie auch die Bildung von Gips gleichzeitig in einer einzigen Apparatur
stattfinden, und
B) den Gips zu seiner Gewinnung abtrennt, indem man einen Teil der Aufschlämmung des Gipses zur Abtrennung
des Gipses zu seiner Gewinnung entnimmt und die Kuttei
lauge zu der obigen Stufe A) recyclisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der organischen Säurekomponente
0,001 bis 0,3 Mol/l der Gipsaufschlämnung beträgt
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als organe
sehe Säurekomponente Bernsteinsäure oder Fumarsäure verwendet.
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ORIGINAL fNSPECTED
ORIGINAL fNSPECTED
Z 28U6U
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß als Kalk, der zugegeben
v/ird, Kalkstein van;endet v/ird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet , daß katalytisch^ Ketallionen,
v/ie Co2+, ITi2+, Fe2+, Hn2+, Cu2+ usw., in der Gipsaufs
chiäminuiig vorhanden sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß in der Gipsaufschlämmung
ein oberflächenaktives liittel vorhanden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß das oberflächenaktive liittel in einer Henge von 1 bis 50 ppm, bezogen auf die Gipsaufschlämmung, zugegeben
wird.
Dr. ϊ/Vit/rm
809842/078?
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