DE2549796C3 - Verfahren zur Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen

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DE2549796C3 DE2549796A DE2549796A DE2549796C3 DE 2549796 C3 DE2549796 C3 DE 2549796C3 DE 2549796 A DE2549796 A DE 2549796A DE 2549796 A DE2549796 A DE 2549796A DE 2549796 C3 DE2549796 C3 DE 2549796C3
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds

Description

ΐ'ίί
W
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen.
Bei der Müllverbrennung von industriellem oder städtischem Müll entstehen auf Grund der in den Abfällen vorhandenen Polyvinylchlorid-Kunststoffgegenstände Abgase mit einem Gehalt an Chlorwasserstoff, der beispielsweise bei der städtischen Müllverbrennung in einem Bereich von 500 bis 1000 ppm HCI und bei der industriellen Verbrennung von PVC-Abfällen bei 2 bis 3% liegt. Da diese Abgase wegen der drohenden Umweltverschmutzung nicht in die Atmosphäre abgeblasen werden können, ist es erforderlich, den Chlorwasserstoff vorher zu entfernen.
Ein bekanntes Verfahren zur Entfernung von HCl aus Abgasen ist das sogenannte Naßverfahren, bei dem die Abgase mit Wasser in Kontakt gebracht werden, so daß der Chlorwasserstoff vom Wasser absorbiert wird. Die Absorptionslösung wird dann mit einer anorganischen Verbindung, die Calciumcarbonat, neutralisiert und anschließend verworfen bzw. als Abwasser weitergeleitet. Dieses führt zu einer übermäßigen Salzbelastung der Flüsse und Umweltverschmutzung, zumal die Abgase oft Schwermetalle enthalten, die auf diese Weise ebenfalls in die Flüsse und Seen gelangen.
In der DE-OS 2043848 ist ferner ein sogenanntes
Trockenreinigungsverfahren zur Behandlung von Gasen, die nur geringe Mengen an Chlorverbindungen (bis zu 10 ppm) enthalten, beschrieben, bei dem ein Gas bei einer Temperatur von 100 bis 500° C mit
einem festes Erdalkalicarbonat oder -hydroxid enthaltenden Absorptionsmittel kontaktiert wird. Da die Reaktion der gasförmigen Chlorverbindungen mit dem festen Absorptionsmittel langsam verläuft und sich außerdem nach verhältnismäßig kurzer Zeit auf
ίο dem Absorptionsmittel ein Überzug aus dem Reaktionsprodukt von Chlorverbindung und Absorptionsmittel bildet, so daß das Absorptionsmittel nur sehr unvollständig ausgenutzt wird, ist dieses Verfahren zur Reinigung von industriellen und ähnlichen Abgasen
mit hohen Chlorwasserstoff gehalten nicht geeignet. Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein neues Verfahren zur wirksamen Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen nach dem Naßverfahren zu entwickeln, bei dem die Ableitung von Abwas- ser entfällt und mit dem auch hohe Gehalte an Chlorwasserstoff aus Abgasen entfernt werden können.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß man eine Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltende Aufschlämmung zur Ab-
sorption von Chlorwasserstoff mit dem Abgas in Kontakt bringen kann, wobei sich in der Aufschlämmung Calciumchlorid bildet; bei Erreichen eines CaI-ciumchloridgehaltes von mehr als 40 Gew.% entsteht festes Calciumchloridhydrat, wobei sich bei einem
jo Calciumchloridgehalt von über 50 Gew.% die gesamte Flüssigkeit zu festem CaCl2-Hydrat umwandelt. Auf Grund dieser Erkenntnisse wird zur Lösung der eingangs angegebenen Aufgabe ein Verfahren zur Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen mittels
j5 Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) eine Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltende Aufschlämmung durch eine Kontaktzone zirkulieren läßt, in der man die Aufschlämmung zur Absorption von Chlorwasserstoff in Form von Calciumchlorid mit dem Abgas in Kontakt bringt und so eine 15 bis 60 Gew.% Calciumchlorid enthaltende Aufschlämmung erzeugt;
b) einen Teil dieser zirkulierenden Aufschlämmung abzieht und unter Bildung und gegebenenfalls Abtrennung von festem Calciumchloridhydrat auf 40° C oder darunter abkühlt; und
c) aus der nach Abtrennung des CaJciumchloridhydrats gegebenenfalls zurückbleibenden Flüssigkeit durch Zusatz von Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid eine zweite Aufschlämmung herstellt und diese in die Kontaktzone zurückführt.
Es wird also ein Teil der Absorptionslösung bei einem CaCI2-Gehalt von 15 bis 60 Gew.% abgezogen. Beträgt die CaClj-Konzentration mehr als 40 Gew.%, wird dieser Teil der abgezogenen Absorptionslösung auf 40° C oder niedriger, vorzugsweise auf unter
30° C abgekühlt, Wenn die CaClj-Konzentration in der abgezogenen Absorptionslosung unter 40 Gew.% liegt, wird die Flüssigkeit durch Eindampfen auf einen Gehalt von über 40 Gew.% gebracht und dann auf unter 40° C oder vorzugsweise auf unter 30" C abge-
kühlt. Danach kann festes CaClj-Hydrat isoliert werden. Wenn die CaCl2~Konzentration in der Flüssigkeit über 50 Gew. % beträgt, so wandelt sich die Flüssigkeit vollständig in festes CaClj-Hydrat um, wobei das rest-
liehe Wasser als Kristallisationswasser eingebaut wird. Liegt die CaClj-Konzentration unter 50 Gew.%, so erhält man neben dem festen CaCI2-Hydrat beim Kühlen noch eine Lösung; dieses Filtrat kann dann zur Herstellung einer CaCO3 oder Ca(OH)rAufschlämmung wieder im Kreislauf zur Absorption von HCl aus den Abgasen verwendet werden, so daß bei diesem Naßverfahren überhaupt kein Abwasser entsteht.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 ein Fließbild des Verfahrens, bei dem durch die Absorption von Chlorwasserstoff mehr als SO Gew.% Calciumchlorid in der Absorptionsflüssigkeit gebildet werden,
Fig. 2 ein Fließbild analogFig. 1 für ein Verfahren, bei dem in der Absorptionsflüssigkeit 15 bis 40 Gew.% Calciumchlorid gebildet werden,
Fig. 3 ein Fließbild analog Fig. 1 für ein Verfahren, bei dem in der Absorptionsflüssigkeit 40 bis 50 Gew.% Calciumchlorid absorbiert werden.
Der Gehalt an Calciumcarbonat und C-!ciumhydroxid in der zur Absorption von Chlorwasserstoff verwendeten Aufschlämmung wird je nach dem HCl-Gehalt im Abgas eingestellt; vorzugsweise wird jedoch so viel an Calciumhydroxid oder Calciumcarbonat verwendet, daß bei dem Kontakt zwischen Aufschlämmung und Abgas eine vollständige Umwandlung in Calciumchlorid erfolgt. Vorzugsweise liegt der CaCO3- bzw. CA (OH)2-Gehalt in einem Bereich von 0,001 bis 5 und insbesondere von 0,01 bis 2 Gew.%. Der Kontakt zwischen Abgas und Aufschlämmung erfolgt durch Einbringen der beiden Komponenten in einen Absorptionsturm, wobei gegebenenfalls auch zwei oder mehrere Türme verwendet werden können. Die Temperatur der Aufschlämmung soll gewöhnlich über 50° C liegen, was auf keine Schwierigkeiten stößt, da die Temperatur des Abgases gewöhnlich in einem Bereich von 200 bis 1200° C liegt und sich die Temperatur von über 50° C beim Kontakt von Abgas mit der Aufschlämmung bereits einstellt. Das auf diese Weise vom Chlorwasserstoff befreite Abgas kann dann in die Atmosphäre abgeblasen werden.
Bei Kontakt des Chlorwasserstoff enthaltenden Gases mit der Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltenden Aufschlämmung bildet sich Calciumchlorid, welches in Lösung geht. Die Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltende Aufschlämmung wird so lange zu ein oder mehreren Absorptionstürmen zur Absorption von Chlorwasserstoff geleitet, bis der Calciumchloridgehalt in der Flüssigkeit 15 bit 60 Gew.% erreicht. Wird dieser Konzentrationsbereich erhalten, wird ein Teil der Flüssigkeit abgezogen, der Rest mit Wasser und Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid zur Bildung einer neuen Aufschlämmung vermischt, die dann im Kreislauf zur weiteren Absorption von Chlorwasserstoff verwendet werden kann.
In der Absorptionsflüssigkeit beträgt der Höchstgehalt an gelöstem Calciumchlorid bei 50° C etwa 57 Gew.% und bei 70" C etwa 60 Gew.%. Wenn die abgezogene Absorptionsflüssigkeit 40 Gew.% oder mehr Calciumchlorid enthält, schlägt sich beim Abkühlen der Flüssigkeit auf eine Temperatur von 40° C oder niedriger zuerst das Calciumchloridtetrahydrat und bei weiterem Abkühlen auf 25° C das Calciumchloridhexahydrat nieder. Wenn die abgezogene Absorptionsflüssigkeit weniger als 40 Gew.% Calciumchlorid enthält, muß dieser Gehalt durch Einengen erst auf 40 Gew.% oder mehr gebracht werden. Liegt der Calciumchloridgehalt in der Absorptionsflüssigkeit über 50 Gew,%, verfestigt sich die ganze Flüssigkeit als Calciumchloridhydrat, ohne daß Wasser abgeschieden werden muß. Bei einer Calciumchloridkonzentration von 40 bis 50 Gew.% erhält man neben dem festen Calciumchloridhydrat beim Abkühlen noch eine Restlösung, die nach Abtrennen zur Her-
stellung der neuen Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltenden Aufschlämmung verwendet und im Kreislauf wieder zur Absorption von Chlorwasserstoff eingesetzt werden kann. Es entsteht also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kein Wasser, welches als Abwasser verworfen werden muß. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt nach dem Kontakt zwischen Abgas und der Aufschlämmung der HCl-Gehalt im Abgas unter 5 ppm.
Bei Behandlung von Abgasen, die neben Chlorwasserstoff noch Schwefeldioxid enthalten, kann auch letzterer mit dem erfindungsgemä^in Verfahren zusammen mit dem Chlorwasserstoff wüksam entfernt werden. Wenn Chlorwasserstoff in Form von Calciumchlorid in der Abschlämmung absorbiert wird, wird gleichzeitig das etwa vorhandene Schwefeldioxid in Form von Calciumsulfit ausgefällt. Wenn eine derart gefälltes Calciumsulfit und Calciumchlorid enthaltende Flüssigkeit erfindungsgemäß abgekühlt wird, können festes Calciumsulfit und Calciumchloridhydrat isoliert werden. Calciumsulfit kann auch zuerst von der Flüssigkeit abfiltriert werden, so daß beim Abkühlen des Filtrates Calciumsulfit und Calciumchloridhydrat getrennt isoliert werden können.
Bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Fließbild wird das Abgas aus einer Verbrennungsanlage 1 gegebenenfalls nach Entfernung der Staubanteile und einem Wärmeaustausch in einen Absorptionsturm 2 gewöhnlich mit einer Temperatur von 200 bis 1000° C geleitet, wobei die Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltende Aufschlämmung leicht auf eine Temperatur von 50° C oder höher gebracht werden kann. Abgase aus einer städtischen Müllverbrennungsanlage enthalten etwa 500 bis 1000 ppm HCl, die aus industriellen Verbrennungsanlagen etwa 20000 bis 30000ppm HCl bestehen. Im Absorptionsturm 2 wird das heiße Abgas mit der über die Leitung 3 eingeführten Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltenden Aufschlämmung in Kontakt gebracht, wobei sich das Abgas abkühlt und gleich-
zeitig die Absorption von Chlorwasserstoff aus dem Abgas erfolgt. Nach dem Kontakt mit der Aufschlämmung ist das Gas auf 80 bis 100° C gekühlt und hat einen auf 5 ppm oder niedriger verringerten HCl-Gefiall. Die aus dem Absorptionsturm ablaufende Flüssigkeit wird in einem Aufnahmebehälter 4 gelagert, von wo ein Teil der Flüssigkeit in einen Aufbereitungsbehälter 5 geleitet wird, in dem Calciumcarbonat und Calciumhydroxid und gegebenenfalls Wasser zur Herstellung einer neuen Aufschlämmung mit aufge-
frischter Absorptionsfähigkeit zugesetzt werden, wonach diese neue Aufschlämmung zusammen mit dem Rest der Flüssigkeit wieder in den Absorptiowsturm 2 eingeleitet wird.
Die aus dem Absorptionsturm 2 austretende Flüssigkeit hat eine Temperatur von 80 bis 100° C und einen pH-Wert von 6 bis 7. Wenn der Calciumchloridgehalt im Verlaufe dieser im Kreislauf vor sich gehenden Absorption einen Wert von 51% oder mehr er-
reicht hat, wird ein Teil der Flüssigkeit aus dem Aufnahmebehälter 4 abgezogen und in einen Kühlbehälter 6 geleitet, während der restliche Teil der Flüssigkeit wieder durch den Absorptionsturm geschickt wird. Bei dieser Umwälzung wird ein Teil der Flüssigkeit wieder in den Aufbereitungsbehälter 5 gefördert; neues Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid wird über eine Zufuhrrichtung 7 und Wasser über eine Leitung 8 zugegeben, worauf das erhaltene Gemisch mit dem restlichen Teil der Flüssigkeit zu einer Aufschlämmung vermischt wird, die 0,001 bis 5 Gew.% Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthält und die dann wieder in den Kreislauf zur Absorption von Chlorwasserstoff geführt wird. Beim Abkühlen der in dem Kühlbehälter 6 befindlichen Flüssigkeit auf eine Temperatur von 40° C oder niedriger kann die gesamte Flüssigkeit als festes Calciumchloridhydrat abgetrennt werden, ohne daß überhaupt Abwasser abccleitet werden muß.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Anordnung ist analog eine Vcrbrcnnungsanlage 11, ein Absorptionsturm 12, eine Zufuhrleitung 13 für die Aufschlämmung, ein Aufnahmebehälter 14, ein Aufbereitungsbehälter 15, ein Kühlbehälter 16, eine Zufuhrvorrichtung 17 für Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid, eine Zuleitung 18 für Wasser und zusätzlich ein Kühlturm 19 vorgesehen.
Die Abgase aus der Müllverbrennungsanlage 11 werden über den Kühlturm 19 in den Ahsorptionsturm 12 geleitet. Anschließend wird, wie bei dem Verfahren gemäß Fig. I, ein Teil der Flüssigkeit in den Kühlbehälter 16 abgeleitet, wenn der Calciumchloridgehalt im Aufnahmebehälter 14 einen Wert von I 5 bis 40 Gew.% erreicht hat. Dieser Teil der Flüssigkeit wird in den Kühlturm 19 geführt und dort in Kontakt mit den heißen Abgasen aus der Verbrennungsanlage 11 eingeengt, bis der Calciumchloridgehalt über 50 Gew.% ansteigt. In diesem Fall kann ein Teil der Flüssigkeit vom Aufnahmebehälter 14 direkt in den Kühlturm 19 und nicht in den Kühlbehälter 16 geleitet werden. Darüber hinaus kann ein Teil der Flüssigkeit vom Kühlturm 19 wieder in diesen zurückgeleitet werden. Die mehr als 50 Gew.% CaCI2 enthaltende Flüssigkeit wird auf eine Temperatur von 40° C oder niedriger abgekühlt, wobei sich wiederum festes Calciumchloridhydrat bildet.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Anlage wird mit einer Verbrennungsanlage 21, einem Absorptionsturm 22, einer Zufuhrleitung 23 für die Aufschlämmung, einem Aufnahmebehälter 24, einem Zubereitungsbehälter 25, einem Kühlbehälter 26, einer Zufuhrvorrichtung für Calciumcarbonat und Calciumhydroxid 27 und einer Wasserzufuhrleitung 28 gearbeitet, wobei noch eine Filteranlage 29 vorgesehen ist. Das Abgas wird wie bei dem Verfahren gemäß Fig. 1 von der Verbrennungsanlage 21 in den Absorptionsturm 22 geleitet, wobei ein Teil der zugeführten Flüssigkeit zum Abkühlen in den Kühlbehälter 26 geleitet wird, wenn der Calciumchloridgehalt in dieser Flüssigkeit im Aufnahmebehälter 24 einen Wert von 40 bis 50 Gew.% Calciumchlorid erreicht hat. Das erhaltene feste Calciumchloridhydrat wird im Filter 29 abgeschieden und isoliert, während das Filtrat wieder in den Aufbereitungsbehälter 25 geleitet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Wasser nur in Form von Kristalüsationswasser im festen Calciumchloridhydrat oder in Form von Wasserdampf aus dem System entfernt, der mit dem Abgas aus dem Absorptionsturm austritt, so daß kein Abwasser entsteht bzw. entfernt werden muß. Das als Kristallisationswasser oder als Wasserdampf aus dem System entfernte Wasser kann an beliebiger Stelle innerhalb
■> des Verfahrens wieder zugeführt werden, wobei vorzugsweise die Wassermenge, die als Wasserdampf aus dem Absorptionsturm austritt, im Absorptionsturm zugesetzt wird, während das durch Kristallisation verlorengegangene Wasser im Herstellungstank 25 er-
H) gänzt wird. Bei der in Fig. 1 gezeigten Anlage wird das zum Auffüllen erforderliche Wasser in den Absorptionsturm 2 über die Leitung 9 zugeführt. Bei der in Fig. 2 gezeigten Anlage wird Wasser über die Leitung 20 in den Kühlturm 19 geleitet, während bei der
i"> in Fig. 3 gezeigten Anlage das Wasser über die Leitung 30 in den Absorptionsturm geleitet wird.
Beispiel 1
Es wurde nach einem Verfahren gemäß Fig. 1 gc-
'Ii arbeitet, wobei iiei Ausurpuonsiurrn 2 mit !0(K)O NmVStd. eines 300" C heißen Verbrennungsgases mit einem Gehalt von 1500 ppm HCI beschickt wurde. Das Abgas wurde in dem Turm mit einer 73° C warmen Calciumcarbonataufschlämmung in Berührung
.'■> gebracht, um HCI zu absorbieren. Die Calciumcarbonai enthaltende Aufschlämmung wurde so lange durch den Absorptionsturm geführt, bis sich eine Flüssigkeit mit einem Gehalt von über 50 Gew.% Calciumchlorid bildeiv. worauf ein Teil dieser so erhaltenen Flüssig-
ii) keit in einer Menge von 555 kg/Std. von dem Aufnahmebehälter 4 unterhalb des Absorptionsturmes abgezogen wurde··. Die restlich; Flüssigkeit wurde mit 25 kg/Std. Calciumcarbonat -and 70 kg/Std. Wasser vermischt, so daß der Calciumcarbonatgehalt in der
r, Flüssigkeit im Absorptionsturm auf etwa 0,5 Gew.% eingeteilt war, worauf diese Flüssigkeit wieder durch den Absorptionsturm 2 geführt wurde. Die Chlorwasserstoffkonzentration in dem aus dem Absorptionsturm 2 austretenden Gas lag unter 5 ppm HCl. Die
■40 aus dem Aufnahmebehälter 4 abgezogene Lösung wurde in dem Kühlbehälter 6 auf 25° C abgekühlt, wobei die gesamte Flüssigkeit sich in festes Calciumchloridhydrat umwandelte.
A- Beispiel 2
Es wurde nach dem Verfahren gemäß Fig. 2 gearbeitet, wobei 7500 NnrVStd. Abgas mit einer Temperatur von 1000° C und einem Gehalt von 15 000 ppm HCl durch den Kühlturm 19 geleitet wurden, wobei
ίο das Gas auf eine Temperatur von 95° C abgekühll und dann in den Absorptionsturm 12 geleitet und dori mit der Calciumcarbonat enthaltenden Au'.xhlämmung in Kontakt gebracht wurde.
Die Calcumcarbonat enthaltende Aufschlämmung wurde durch den Absorptionsturm 12 geführt, bis ein« 25 Gew.% Calciumchlorid enthaltende Flüssigkeit er halten wurde, worauf ein Teil der so erhaltenen Flüs sigkeit in einer Menge von 1115 kg/Std. von dem Aufnahmebehälter 14 unterhalb des Absorptionsturme!
12 in den Kühlbehälter 16 geleitet wurde. Der restli ehe Teil der Flüssigkeit wurde mit 1037 kg/Std. eine 26gew.%igen Calciumcarbonataufschlämmung ver mischt, so daß die Konzentration von Calciumcarbo nat in der in den Absorptionsturm 12 eingeleitetei
b5 Flüssigkeit 1,5 Gew.% betrug. Diese Flüssigkei wurde durch den Absorptionsturm 12 geführt.
Die aus dem Aufnahmebehälter 14 abgezogen* Flüssigkeit wurde mit 7500 Nm3/Std. Abgas mit ei
ncr Temperatur von K)OO'1 C" in Koniakt gebracht, wahrend (λ52 kg/Std. Wasser in den Kühlturm 19 gesprüht wurden Die Flüssigkeit wurde bis zu einer Calciumchloridkunzenlration von 51 Gew.% eingeengt und dann in den Kühlbehälter 16 geleitet und dort auf 25' C abgekühlt, wobei die gesamte l-'lüssigkei' sieh in festes C'aleiumehloridhydrat umwandelte.
Das Abgas wurde also mit einer Calciumcarbonat enthaltenden Aufschlämmung behandelt, wobei die Chlorwasserstoffkon/eniialion in dem aus dem Turm abgelassenen das unter 5 ppm UCI lag.
Heispiel .1
Ks wurde nach dem Verfahren gem a Ll Ii^. 3 gearbeitet, wobei KI(H)Nm1Zh eines KOO" C heißen Abgases mit einem (ichalt von 5000 ppm HCI in ilen Absorptionsturm 22 geleilet wurden. Die Absorption von Chlorwasscrstoll erfolgte durch Versprühen von nicht IUu" Wasser, sondern von einer Flüssigkeit, die durch den Absnrptionsturm 22 umgewäl/l wurde, so dall die Temperatur des Abgases auf 72 bis 75' C fiel. Die Konzentration von Chlorwasserstoff in dem aus dem Absorptionsturm 22 austretenden das lag bei etwa 3 ppm HCI.
Hei diesem Verfahren wurden 420 kg/Std. Wasser \ erwendet, und /war entsprechend der Wassermenge, die mit dem aus dem Absorptionsturm 22 austretenden Cias abgetrieben wurde.
. Aus dem Aufnahmebehälter 24 wurden I K),1) kg/ Stil, der Flüssigkeit als Teilflüssigkeit abgezogen, wählend der restliche Teil mit 104,3 kg/Sld. einer Aufschlämmung gemischt wurde, die 10.7 Oew.'/ί Caleiumcarbonat enthielt. Die Calciumcarbonatkon-
Ki zentration der in den Absorptionsturm 22 geleiteten Flüssigkeit wurde auf ().? Ciew.'/'f eingeteilt und die so eingestellte Flüssigkeit wurde durch den Absorptionstuim 22 geführt. Die von dem Aufnahmebehälter 24 abgezogene Flüssigkeit wurde /ur Entfernung von
ι . Fremilleilehen filtriert und dann auf 20 C abgekühlt, wobei sich festes Calciumchloridhydrat absetzte, das in einer Menge von 33.2 kg/Std. als CaCI, Ml,O isoliert wurde. Das hierbei erhaltene Filtrat wurde in den Aufbereiiungsbehiiiier 25 /ur iiersiciiuiig uei C'aiei-
1M umearbonat enthaltenden Aufschlämmung geleitet und zusammen mit 17.1 kg/Std. Wasser zur Herstellung der Calciumcarbonat enthaltenden Aufschlämmung verwendet; die zusätzliche Wassermenge entspricht der aus dem System bei der Ausscheidung von
·, CaCI, Ml.O entlernten Wassermeiiue.
llieizii > Watt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen mittels Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) eine Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltende Aufschlämmung durch eine Kontaktzone zirkulieren läßt, in der man die Aufschlämmung zur Absorption von Chlorwasserstoff in Form von Calciumchlorid mit dem Abgas in Kontakt bringt und so eine 15 bis 60 Gew.% Calciumchlorid enthaltende Aufschlämmung erzeugt;
b) einen Teil dieser zirkulierenden Aufschlämmung abzieht und unter Bildung und gegebenenfalls Abtrennung von festem Caltiumchloridhydrat auf 40° C oder darunter abkiSiii; und
c) aus der nach Abtrennung des festen Calciuitichloridhydrats gegebenenfalls zurückbleibenden Flüssigkeit durch Zusatz von Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid eine zweite Aufschlämmung herstellt und diese in die Kontaktzone zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den in Stufe b) aus der Kontaktzone abgezogenen Teil der Aufschlämmung bei einem Calciumchloridgehalt von 15 bis 40 Gew.% vor dem Abkühlen durch Verdampfen von Wasser auf einen Gehalt von 40 ode; mehr Gew.% Calciumchlorid konzentriert.
3. Verfahren nach Anspr· dl 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 0,001 bis 5,0 Gew.% Calciumcarbonat oder Calciumhydroxid enthaltende Aufschlämmung verwendet.
DE2549796A 1974-11-15 1975-11-06 Verfahren zur Entfernung von Chlorwasserstoff aus Abgasen Expired DE2549796C3 (de)

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