DE2715778A1 - Verfahren und vorrichtung zum entfernen von gasfoermigen schwefeldioxyd- und chlorbestandteilen aus einem gasstrom - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entfernen von gasfoermigen schwefeldioxyd- und chlorbestandteilen aus einem gasstromInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Entfernen von gasförmigen Schwefeldioxydbestandteilen und Chloridbestandteilen aus einem diese Bestandteile enthaltenden
Gasstrom und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Schwefeloxyden, wie Schwefeldioxyd, aus
Gasen durch Waschen mit einer wässrigen Lösung auf Natriumbasis, wobei man die Gase aus einem Verbrennungsprozeß unter Verwendung
eines Brennstoffs erhält, der einen merklichen Chlorgehalt hat.
Aus Gründen des Umweltschutzes muß die Industrie die Konzentration
von Schwefeloxyden begrenzen, die als Ergebnis von Verbrennungsprozessen in die Atmosphäre entlassen werden. Die
Regulierung der Schwefeloxydemissionen ist jedoch dann schwierig zu erreichen, wenn es erforderlich ist, daß das Steuersystem
zuverlässig genug arbeitet, daß keine Störung beim Verbrennungsprozeß selbst eintritt. Anlagen zur Erzeugung von elektrischer
Energie beispielsweise müssen die Schwefeloxydemissionen aus ihren Kohle-befeuerten Kesseln steuern, wobei die Steuerung
jedoch so erfolgen muß, daß die Energieerzeugung nicht unterbrochen wird.
Zum Entfernen von Schwefeldioxyd aus Verbrennungsgasen bzw. Rauchgasen wurde bereits eine Anzahl von Verfahren vorgeschlagen.
Bekannt ist der sogenannte "Kalk-Waschprozeß", bei dem die Verbrennungsgase mit einer wässrigen Aufschlämmung
gewaschen werden, die Kalzium in Lösung enthält, die man durch teilweises Lösen von Kalkstein bzw. ungebranntem Kalk erhält.
Wenn Verbrennungsgase, die Schwefeloxyde enthalten, mit einer solchen Aufschlämmung gewaschen werden, reagieren die Kalziumionen
abschließend mit den Schwefeloxyden in einem bestimmten Ausmaß in der Wascheinrichtung unter Bildung relativ unlöslicher
Produkte, vor allem Kalziumsulfat und Kalziumsulfit, die danach
aus der Waschaufschlämmung durch Filtrieren oder Sedi-
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mentierung oder Kombinationen davon abgetrennt werden können.
Ein Nachteil solcher Kalk-Waschsysteme besteht in der Gefahr, daß insbesondere bei Störungen in der Vorrichtung sich unabsichtlich
große Niederschläge unlöslicher Materialien in der Wascheinrichtung bilden. Diese Niederschläge, sogenannter
Kesselstein, können die Wascheinrichtung und die zugehörige Verrohrung irreparabel verschmutzen bzw. verstopfen.
Um dies zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, Waschlösungen auf Natriumbasis zu verwenden. Bei solchen Anlagen
werden die Verbrennungsgase mit Lösungen gewaschen, welche Natriumhydroxyd und/oder Natriumsulfit enthalten. Diese Lösungen
reagieren mit Schwefeldioxyd unter Bildung von Natriumdisulfit, das eine lösliche Verbindung ist, die keinen Niederschlag
bildet. Es wurden bereits viele Prozesse vorgeschlagen, die Waschlösungen durch Behandlung mit billigem Alkalimaterial,
wie Kalk oder ungebranntem Kalk zu reaktivieren, um das relativ teure Natrium wiederzugewinnen und um die gesammelten
Schwefeloxyde in eine feste Form umzuwandeln, damit sie auf einfache Weise abgeführt werden können. Bei solchen Regenerierungsprozessen
werden feste Kalziumsulfit- und Kalziumsulfatteilchen gebildet. Gleichzeitig nehmen die Natriumsulfit-
und/oder -hydroxydkonzentrationen der Lösung auf Kosten von Natriumbisulfit zu. Gewöhnlich werden die Kalzium-tragenden
Feststoffteilchen von der regenerierten Lösung abgetrennt und weggeworfen.
Bei einem seit langem bekannten Waschprozeß auf Natriumbasis (US-PS 1 271 899) läßt man eine Natriumsulfitlösung, die sich
aus dem Waschen von Rauchgas ergibt, mit Kalk reagieren, um Kalziumsulfit abzuscheiden und um das Natriumhydroxyd zu regenerieren.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren (US-PS 3 607 033) wird eine Lösung aus Natriumsulfit und Natriumbisulf
it, die sich aus dem Waschen von Verbrennungsgasen ergibt, nacheinander mit ungebranntem Kalk und dann mit Kalk behandelt,
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um Kalziumsulfit und Kalziumsulfat abzuscheiden und um die
Waschlösung auf Natriumbasis zu regenerieren. Ein weiteres auf Natrium basierendes Waschverfahren ist aus der US-PS
3 772 532 bekannt. Bei dem Verfahren der US-PS 3 911 084 wird eine Vorbehandlungsstufe verwendet, bei der Gase auf unter
2600C gekühlt werden, wobei die Masse der größeren Teilchen
entfernt wird.
Erfindungsgemäß sollen nun ein Verfahren und eine Vorrichtung
geschaffen werden, mit denen Verbrennungsgase behandelt werden können, die man aus der Verbrennung von Kohle erhält und die
somit einen hohen Chlorgehalt haben. Kohle hat im allgemeinen einen hohen Chlorgehalt, da sie etwa 0,04 Gewichtsprozent
oder mehr Chlorid enthält. Wenn die zu verbrennende Kohle etwa 0,10 oder mehr Gewichtsprozent Chlorid enthält, läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft verwenden.
Die Form, in welcher Chlor in der Kohle auftritt, ist noch nicht genau bekannt. Man nimmt an, daß es als Natriumchlorid,
Magnesiumchlorid, Kaliumchlorid, als organisches Chlorid, als Oxychloride des Kalziums und Magnesiums und in mit organischer
Materie kombinierten Formen vorliegt. Beim Verbrennen entstehen die Chloridbestandteile als Chlorgas und Chlorwasserstoff, wobei
die letztere Form gewöhnlich vorherrscht.
'Erfindungsgemäß wird nun eine Kombination von zwei zusammenwirkenden
Waschsystemen geschaffen. Das erste Waschsystem wirkt auf die Verbrennungsgase mit einer wässrigen Lösung derart
ein, daß Chlorwasserstoffgas und andere Chlorkomponenten entfernt werden. Das zweite Waschsystem wirkt anschließend auf
die Verbrennungsgase mit einer Lösung auf Natriumbasis derart ein, daß Schwefeloxyde absorbiert werden. Die Produkte der
beiden Waschsysteme werden in Kombination behandelt, um ein Material zum Wegwerfen zu bilden und um eine wässrige Wasch-
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lösung für das Chloridwaschsystem zu schaffen.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher
erläutert.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, hat das Chloridwasch-
system eine Wascheinrichtung 11, die so angeordnet ist, daß sie
über eine Einlaßleitung 13 Gase zugeführt erhält, die sich aus
einem Verbrennungsprozeß ergeben, bei welchem ein Brennstoff mit hohem Chloridgehalt verwendet wird. Vor dem Eintritt in
das Chloridwaschsystem werden die Verbrennungsgase vorzugsweise durch einen elektrostatischen Abscheider oder einen anderen
Trockensammler geführt, der mitgenommene Teilchen, insbesondere Flugasche aus den Gasen entfernt.
In der Wascheinrichtung 11 werden die Verbrennungsgase in einen
innigen Kontakt mit einer wässrigen Waschlösung gebracht, welche die Chloridkomponenten, hauptsächlich Chlorwasserstoff, aus den
Gasen absorbiert. In dieser Waschstufe werden nicht nur Chlor- ride entfernt und der Säuregas-Dampfdruck reduziert, sondern
auch verschiedene andere Verunreinigungen aus den Verbrennungsgasen entfernt. Die entfernten Verunreinigungen umfassen normalerweise
etwas Flugasche \__:d was erheblich wichtiger ist,
Eisen oder andere Schwermetallsubstanzen, die die Oxidation in dem darauffolgenden Schwefeldioxydwaschsystem katalytisch
verstärken würden. Weitere Schwermetallsubstanzen sind Arsen, Beryllium, Kadmium, Chrom, Kobalt, Kupfer, Quecksilber, Blei,
Selen und Zink. Wenn diese Verunreinigungen nicht entfernt werden, können sie die Schwefeldioxydabsorption in dem zweiten
Waschsystem nachteilig beeinflussen.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Gaseinlaß 13 mit dem oberen Ende des Gehäuses der Wascheinrichtung verbun
den. Die eingeführten Gase fließen von dort nach unten zu einer
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Auslaßleitung 14. Die Waschflüssigkeit wird in dem Gehäuse
mittels Sprühdüsen 15 abgegeben und fließt im Gleichstrom mit dem Gas nach unten. Am Boden des Gehäuses wird die
Waschflüssigkeit gesammelt und zurück zu den Sprühdüsen 15 über eine Pumpe 16 und eine Umwälzleitung 17 gepumpt. Die
Wascheinrichtung kann alternativ eine beliebige Anzahl bekannter und üblicher Naßreinigungseinrichtungen aufweisen,
bei denen ein Flüssigkeits-Gas-Kontakt entweder im Gegenstrom oder im Gleichstrom erreicht wird.
Ein Teil der umlaufenden Waschlösung wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel kontinuierlich von der Wascheinrichtung
abgezweigt und in ein Behandlungssystem geführt, das im Folgenden erläutert wird. Die abgezweigte Lösung wird über eine Leitung
19 transportiert, die an die Umwälzleitung 17 angeschlossen ist. Der Prozentsatz der Waschlösung, der abgezweigt ist,
beträgt gewöhnlich weniger als etwa 10% und die Wahl dieses Prozentsatzes unterliegt bestimmten Einschränkungen, die noch
erläutert werden.
Das Behandlungssystem hat vorzugsweise einen Setztank 22, der die aus der Leitung 19 ausströmende Flüssigkeit aufnimmt und
in einem insgesamt ruhigen Zustand hält, so daß suspendierte Feststoffe aus der flüssigen Phase durch Sedimentierung abgetrennt
werden. Vorzugsweise ist der Tank 22 abgedeckt, so daß er Gase und Dämpfe enthalten kann. Mit dieser Setzstufe werden
die suspendierten Feststoffe, wie Flugasche, eingeschränkt, die in dem Chloridwaschsystem mitgeführt werden. Die Chloridwaschlösung
sollte vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,1 bis 1 Gewichtsprozent suspendierter Feststoffe enthalten. Von dem Absetztank
22 wird die abgesetzte Substanz bzw. das Sediment in Form einer wässrigen Aufschlämmung über eine unten abziehende Leitung 23
abgeführt. Der Prozentsatz an Feststoffen in diesem Abstrom ist nicht wesentlich, er kann von etwa 0% bis über 60% reichen.
Gewöhnlich hat die Aufschlämmung einen pH-Wert von weniger als
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etwa 2. Die Azidität der Aufschlämmung ergibt sich offensichtlich
auf Grund des Vorhandenseins von gelöster Chlorwasserstoffsäure und Schwefelsäure, die aus den Verbrennungsgasen absorbiert
werden.
Die aus dem Setztank 22 als unten befindliche Aufschlämmung
nicht entfernte Flüssigkeit wird als geklärte obenaufschwimmende Flüssigkeit abgezogen. Die geklärte Flüssigkeit wird direkt
zur Wascheinrichtung über eine Pumpe 25 und eine Leitung 26 zurückgeführt. Die unten abgezogene Aufschlämmung wird über eine
Leitung 23 zu einer Neutralisierungsstufe geführt. Die Bemessung des Anteils an zuströmender Flüssigkeit, die aus dem
Tank 22 unten abgezogen wird, und der Anteil, der als geklärte Flüssigkeit entfernt wird, ist abhängig von das Waschverhältnis
betreffenden Einschränkungen, auf die noch eingegangen wird. Der Absetztank 22 kann weggelassen werden. Diese entspräche
dem Fall, in welchem 100% der zuströmenden Flüssigkeit als Abstrom auf der Unterseite entfernt werden.
Die Neutralisierungsstufe umfaßt einen kontinuierlich gerührten Reaktionstank 31, der die auf der Unterseite aus dem Setztank
22 abgezogene Aufschlämmung, die durch die Leitung 23 mittels einer Pumpe 29 gepumpt wird, aufnimmt. Dem Reaktionstank
wird außerdem ein Neutralisierungsmittel, wie ungelöschter oder gelöschter Kalk, über eine Zuführungsleitung 33 aus einem
Speicher 34 zugeführt. Wenn das Neutralisierungsmittel mit der bodenseitig abgezogenen Aufschlämmung in dem Reaktor vermischt
wird, stellen sich die nachstehenden Hauptreaktionen ein:
(1) Ca(OH)2 + 2HCl > CaCl2 +
(2) Ca(OH)2 + H3SO4 >
CaSO4 ' 2H2O.
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Das Ergebnis dieser Reaktionen besteht darin, daß in dem Reaktor 31 behandelte Flüssigkeit gelöstes Kalziumchlorid
sowie Flugasche und andere suspendierte Feststoffe enthält. Die Menge des Neutralisierungsmittels, die in diesem Stadium
zugeführt wird, sollte ausreichen, um den pH-Wert der behandelten Flüssigkeit auf einen Wert zwischen 2,0 und 7, vorzugsweise
zwischen 5 und 6 anzuheben.
Die in der Neutralisierungsstufe behandelte Flüssigkeit wird als abschließende Waschlösung für Feststoffe verwendet, die das
Produkt eines Schwefeldioxydwaschsystems sind. Das im Folgenden
beschriebene System auf Natriumbasis, zum Entfernen von Schwefeldioxyd, kann auch durch ein anderes entsprechend geeignetes
System ersetzt werden.
Das System zum Entfernen von Schwefeldioxyd hat eine Wascheinrichtung
51, dem über die Leitung 14 die von dem Chloridwaschsystem behandelten Gase zugeführt werden. In der Wascheinrichtung
51 werden die Gase in einen innigen Kontakt mit einer wässrigen Waschlösung auf Natriumbasis gebracht, welche
Schwefeldioxyd absorbiert und weiterhin Teilchen aus den Gasen entfernt. Das System zum Entfernen von Schwefeldioxyd hat auch
insgesamt ein Regenerationssystem, welches kontinuierlich einen Teil der Waschlösung auf Natriumbasis erhält und diese
regeneriert. In dem Regenerierungssystem reagiert die Waschlösung mit einer Kalzium-Alkali-Verbindung, wie Kalziumhydroxyd
oder Kalziumoxyd, wodurch die aktiven Komponenten der Waschlösung regeneriert werden und damit verbunden feste Schwefel
enthaltende Verbindungen, wie Kalziumsulfit und -sulfat, aus der Waschlösung abscheiden. Das Schwefeldioxydwaschsystem
hat weiterhin ein Filtriersystem, welches die regenerierte Waschlösung aufnimmt und so wirkt, daß suspendierte Feststoffe
daraus abgetrennt werden, ehe die Lösung wieder zu der Wascheinrichtung 51 zurückgeführt wird. Die abgetrenn-
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ten Feststoffe werden gewöhnlich verworfen. Sie können jedoch auch für die Herstellung eines Baustoffs weiterbehandelt werden.
Die gezeigte Wascheinrichtung 51 hat naßbeaufschlagte perforierte Zwischenböden. Die Leitung 14 ist mit dem unteren
Teil des Waschgehäuses verbunden. Das durch die Leitung eingeführte Gas strömt durch die Böden nach oben, welche mobile Füllkörperelemente
enthalten, beispielsweise vernetzte bzw. gerippte Hohlkugeln. Die Waschflüssigkeit wird in das Waschgehäuse
durch eine Flüssigkeitsauslaßeinrichtung 53 abgegeben, beispielsweise über herkömmliche Spritzplatten. Die Flüssigkeit
strömt nach unten im Gegenstrom zu dem Gas. Die Waschlösung wird am Boden des Gehäuses gesammelt und davon über eine Pumpe
59 und eine Umwälzleitung 61 zurück zu der Flüssigkeitsauslaßeinrichtung 53 gepumpt. Die gewaschenen Gase, die im wesentlichen
frei von Schwefeldioxyd und mitgeführten Teilchen sind, werden über eine Auslaßleitung 63 auf der Oberseite des Gehäuses
abgeführt. Die Gase werden dann in die Atmosphäre entweder direkt oder über einen Schornstein abgegeben. Aufbau
und Auslegung der Wascheinrichtung 51 sind an sich bekannt. Die Wascheinrichtung 51 kann alternativ eine Venturiwascheinrichtung,
ein Sprühturm oder eine Flüssigkeits-Gas-Kontaktiereinrichtung mit perforierten Platten sein.
Die Wascheinrichtung 51 hat einen angeformten Tropfenabscheider 65, der die Flüssigkeitströpfchen entfernt, die mitgerissen
werden, wenn der Gasstrom durch das Gehäuse hindurchgeht. Der Tropfenabscheider ist in herkömmlicher Weise gebaut und kann
alternativ in der Auslaßleitung 63 außerhalb der Wascheinrichtung
angeordnet werden. Die von dem Tropfenabscheider eingefangene Flüssigkeit wird über eine Leitung 67 zur Umwälzleitung
61 gefördert, wo sie mit der Waschlösung vermischt wird. Die Stelle, an welcher der Tropfenabscheider angeordnet
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wird, ist frei wählbar. Die Flüssigkeit kann auch an einer anderen Stelle des Systems benutzt werden. Wenn der Tropfenabscheider
periodisch mit Wasser gewaschen wird, kann beispielsweise die Lösung zur Chloridwascheinrichtung 11 während
der Waschperiode zurückgeführt werden, um zur Aufrechterhaltung eines Wassergleichgewichts im System beizutragen.
Die Reaktionen, wodurch die Schwefeloxyde von der Lösung auf Natriumbasis in der Wascheinrichtung 51 absorbiert werden,
werden im wesentlichen durch die ersten vier der nachstehenden Gleichungen beschrieben. Die ersten beiden Gleichungen betreffen
die Absorption von Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd und berücksichtigen die Tatsache, daß die sich ergebende Lösung ein
Puffersystem schwefliger Säuren ist. Die dritte Gleichung beschreibt die Neutralisierung mittels Natriumsulfit von
Säuren, die sich aus der Absorption von Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd ergeben. Abhängig von dem pH-Wert der Waschlösung
kann Natriumhydroxyd in verschiedenen Graden vorliegen und mit Schwefeldioxyd reagieren, wie die Gleichung (4) zeigt.
(1) SO2 + HO >
2H+ + S03 =
(2) SO3 + H2O ^ 2H+ + S04 =
(3) 2H+ SO = + Na2SO3 ) 2NaHSO3
(4) 2NaOH + SO3 >
NaSO3 + H2O
(5) Na0SO + 4o9 >
Na0SO..
Die fünfte Gleichung beschreibt eine Oxidationsreaktion, durch welche Natriumsulfat aus Natriumsulfit gebildet wird. Bei den
Waschsystemen auf Natriumbasis möchte man gewöhnlich die Oxidation begrenzen, da sie die Natriumsulfatkonzentration in der
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Waschlösung erhöht und somit die Natriumverluste aus dem System steigert, da Natriumsulfat schwieriger als Natriumsulfit
zu regenerieren ist.
Eine Wirkung des Schwefeldioxydauswaschens besteht darin, den
pH-Wert der Waschlösung zu senken. Nimmt man an, daß die Waschlösung einen pH-Wert von etwa 6,5 beim Eintritt in die Wascheinrichtung
51 hat, so fällt dieser Wert in der Lösung gewöhnlich auf einen niedrigen Wert von etwa 5 nach dem Kontakt mit den
Verbrennungsgasen. Bei dem gezeigten System hat die Waschlösung vorzugsweise einen pH-Wert, der von etwa 7 bis etwa 6 vor dem
Eintritt in die Wascheinrichtung schwankt. Das System kann jedoch mit Waschlösungen arbeiten, die einen pH-Wert zwischen
etwa 5,5 und etwa 8 haben.
Die vorstehenden Reaktionen beschreiben Gleichgewichtszustände,
wobei keine der Reaktionen bis zum völligen Abschluß gelangt. Das heißt mit anderen Worten , daß das SuIfit-Bisulfit-Verhält-
nis in der Waschlösung nach dem Kontakt mit den Verbrennungsgasen niedriger ist als das Verhältnis vor diesem Kontakt, jedoch
nicht Null.
Die wichtigen Produkte bei den Waschreaktionen sind Natriumbisulf
it und Natriumsulfat. Die Produkte sind im wesentlichen inaktiv in einem solchen Sinne, daß sie nicht in der Lage sind,
Schwefeldioxyd zu absorbieren. Um Natriumsulfit und/oder Hydroxydkomponenten
der Waschlösung wieder in aktives Alkali umzuformen und um die Konzentration von Natriumbisulfit und
Natriumsulfat zu reduzieren, wird ein Regenerationssystem vorgesehen.
Das Regenerationssystem bzw. das Regenerierungssubsystem hat
eine Reaktionseinrichtung 69, der über eine Leitung 70, die mit der Umwälzleitung 61 verbunden ist, ein abgezweigter Teil-
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strom der umlaufenden Waschlösung zugeführt wird. Der abgezweigte Strom enthält etwa 30% bis etwa 3% des gesamten umlaufenden
Stroms. In der Reaktionseinrichtung 69 wird die abgezweigte Waschlösung mit einer Kalziumverbindung, wie ungelöschtem
Kalk, vermischt. Die Reaktionseinrichtung 69 ist als kontinuierlich arbeitender gerührter Tankreaktor gezeigt. Es
kann auch eine Batterie solcher Reaktoren verwendet werden. Ebenso eignen sich verschiedene andere chemische Reaktoren für
diese Verwendung.
Die Reaktionen, die in der Reaktionseinrichtung 69 auftreten, lassen sich durch folgende drei Gleichungen beschreiben, wobei
der Reaktionsteilnehmer Kalkmilch, also Ca(OH)_, sein soll. Die erste Gleichung beschreibt eine Regenerationsreaktion,
bei welcher Kalkmilch, bzw. gelöschter Kalk, mit gelöstem Natriumbisulfit reagiert, um Natriumsulfit zu regenerieren
und um eine Kalziumsulfitabscheidung zu bilden. Die zweite
Gleichung beschreibt die Regenerierung von Natriumhydroxyd und die Bildung von Kalziumsulfitniederschlag, wenn gelöschter
Kalk mit Natriumsulfit reagiert. Die dritte Gleichung beschreibt die Bildung von Kalziumsulfatniederschlag, wenn der gelöschte
Kalk mit Natriumsulfat reagiert. Das Ausmaß des vollständigen Verlaufs der Reaktion hängt von den verschiedenen Gleichgewichtsverhältnissen
und im allgemeinen davon ab, daß Kalziumsulfat schwierig zu fällen ist, da es verglichen mit Kalziumsulfit
relativ lösbar ist. Obwohl auf die Kalziumsulfit- und Kalziumsulfatbestandteile als Niederschläge Bezug genommen ist,
werden sie physikalisch in der regenerierten Waschlösung entweder getrennt oder in gleichzeitig gefällter kombinierter
Form suspendiert.
(1) Ca(OH)2 + 2NaHSO3 >
CaSO3 + Na3SO + 2H3O
(2) Ca(OH)2 + Na3SO3 >
CaSO3 + 2NaOH
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(3) Ca(OH)2 + Na2SO4 * CaSO. + 2NaOH
Das Regenerierungssubsystem hat eine Einrichtung zum Trennen von Flüssigkeit und Feststoffen, das bei der gezeigten Ausführungsform
aus einem Setztank 75, besteht, der über eine Leitung 77 den Abstrom aus der Reaktionseinrichtung 69 aufnimmt
und insgesamt in ruhigem Zustand hält, so daß sich die Feststoffe aus der flüssigen Phase absetzen. Die abgesetzten
Feststoffe, die in Form einer wässrigen Aufschlämmung vorliegen,
werden auf der Unterseite aus dem Setztank 75 über eine Leitung 79 abgeführt. Die bodenseitige Aufschlämmung enthält
wenigstens etwa 25 bis 30 Gewichtsprozent Feststoffe und hat eine Alkalinität, die von einem pH-Wert von 9 bis etwa 12
reicht. Die Alkalinität der Aufschlämmung ergibt sich durch das Vorhandensein von Sulfit- und Hydroxydionen in Lösung.
Normalerweise werden wenigstens etwa 10% des Zustroms zum Setztank 75 daraus als Aufschlämmung auf der Unterseite entfernt.
Der Rest wird als überströmflüssigkeit über Rinnen oder
ähnliche Abzieheinrichtungen abgeführt.
Die aus dem Setztank 75 abgeführte geklärte Flüssigkeit wird
zu der Wascheinrichtung 51 über eine Pumpe 81 und eine Leitung 82 geführt und in die Wascheinrichtung 51 über eine Einrichtung
84 eingeführt, die zwischen der Flüssigkeitsauslaßeinrichtung und dem Tropfenabscheider 65 angeordnet ist. Die rückgeführte
Flüssigkeit kann natürlich auch an anderen Stellen zugeführt werden. Um die Natriumverluste in dem Schwefeldioxydwaschsystem
auszugleichen, wird der rückgeführten Flüssigkeit über eine Leitung 85 Natriumkarbonat (Na2CO3) zugegeben, welche
einen Natriumspeicher 86 mit der Leitung 82 verbindet. Normalerweise hat dieser Natriumzusatz keinen wesentlichen Einfluß
auf den pH-Wert. Das Natriumkarbonat kann an alternativen Stellen in das System aufgegeben werden, beispielsweise in der
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Reaktionseinrichtung 69.
Das Untersystem für die Filtration und Trennung, das bei diesem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, hat einen einzigen Horizontalband-Vakuumfilter
87, der die bodenseitig abgezogene Aufschlämmung aus dem Setztank 75 über die Leitung 79 erhält. Das
Filtrierungssubsystem hat wenigstens zwei getrennte und unterschiedliche Filtrierungsstufen. Der gezeigte Vakuumfilter 87
hat eine miteinander verbundene erste und zweite Filtrierungsstufe. Der Filter 87, der auch als "Extraktor" bezeichnet wird,
ist eine übliche Vorrichtung. Alternativ kann das Filtrierungssubsystem Zentrifugen, Rotationstrommel-Vakuumfilter oder
verschiedene andere bekannte Fitriergeräte aufweisen.
Die Funktion der ersten Filtrierstufe besteht darin, einen
feuchten Feststoffkuchen aus der Aufschlämmung zu bilden, die
in dem Schwefeldioxydwaschsystem erzeugt wird, d.h. aus der
Aufschlämmung, die aus dem Setztank 75 kommt. Vorzugsweise arbeitet
die erste Filtrierungsstufe mit einer Waschung mit Frischwasser, was durch die Linie 89 veranschaulicht ist,
wobei Waschverhältnisse von etwa 0,6 bis etwa 1,2 verwendet werden. Da die Konzentration an Chloriden in dem Feststoffkuchen
niedrig ist, kann das Waschen mit Frischwasser ausgeführt werden, ohne daß die Gefahr hoher Konzentrationen von
Chloriden besteht, die in das Schwefeldioxydwaschsystern zurückgeführt
werden. Bei der gezeigten Ausführungsform wird das Filtrat aus der ersten Filtrierstufe zu dem Setztank 75 über
eine Leitung 91 zurückgeführt. Das Filtrat kann jedoch auch zu anderen Punkten des Schwefeldioxydwaschsystems geführt
werden. Der in dieser ersten Filtrierstufe gebildete Feststoffkuchen hat gewöhnlich etwa 40 bis 50% Nässe bzw. Feuchte und
einen pH-Wert von etwa 9 bis 12. Konstant bleibt etwas Natrium in der Nässe gelöst, die in dem Feststoffkuchen enthalten ist,
wobei der größte Teil des Natriums in Form von Natriumsulfit vorliegt. Eine typische Konzentration für gelöstes Natrium-
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sulfit ist 0#5 molar vor dem Waschen.
Die behandelte Lösung aus der Neutralisierungsstufe in dem Chloridwaschsystem, d.h. die Ausflußaufschlämmung aus dem Reaktor
31 wird in der zweiten Filtrierstufe des genannten Filtriersubsystems als Waschlösung für den Feststoffkuchen verwendet,
der in der ersten Stufe gebildet wird. Die behandelte Lösung wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zum Filter 87
aus dem Reaktor 31 über eine Leitung 93 befördert. Vorzugsweise liegt das Waschverhältnis in dieser zweiten Filtrierungs—
stufe zwischen etwa 0,4 und etwa 1,2, wobei als Waschverhältnis definiert ist das Volumen der Waschlösung pro Volumen von
Oberflächenfeuchte bzw. -nässe in dem Filterkuchen vor dem Waschen.
Insgesamt erhält man drei Ergebnisse aus der Waschstufe in der zweiten Filtrierungsstufe. Da die behandelte Flüssigkeit aus
der Neutralisierungsstufe in dem Chloridwaschsystem beträchtliche Mengen an gelöstem Kalziumchlorid enthält, tritt erstens eine
chemische Reaktion ein, wenn die Waschlösung in Kontakt mit dem gelösten Natriumsulfit in dem Kuchen der filtrierten Feststoffe
kommt. Die Reaktion verläuft nach:
CaCl2 + Na3SO3 >
CaSO3 + 2NaCl.
Das Ergebnis der Reaktion ist die Bildung von Kalziumsulfitfeststoffen
in dem Filterkuchen. Diese Reaktion kann auch als Weichmachen aufgefaßt werden, wodurch die Kalziumhärte der Waschlösung
verringert wird. Daraus ergibt sich, daß der Zweck der Neutralisierungsstufe in dem Chloridwaschsystem darin besteht,
ein Ausbleichen bzw. Extrahieren des Filterkuchens durch Säuren, wie Chlorwasserstoff- und Schwefelsäure zu verhindern,
die in der Chloridwaschlösung gelöst sind.
Das zweite Ergebnis der zweiten Filterwaschstufe besteht darin,
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Feststoffe aus der Waschlösung in dem Filterkuchen zu sammeln. Dadurch wird das Chloridwaschsystem wirksam von suspendierten
Feststoffen und den eingangs genannten Substanzen gereinigt, die sonst die Oxidation katalytisch fördern würden, wenn sie
in das Schwefeldioxydwaschsystem transportiert würden.
Das dritte Ergebnis der Waschstufe besteht darin, die Oberflächenfeuchte
in dem Filterkuchen durch Flüssigkeit aus der Waschlösung zu ersetzen. Dieses Ergebnis wird gewöhnlich "Verschiebung"
bzw. "Austausch" genannt. Die ausgetauschte Nässe verläßt die zweite Filtrierungsstufe als im wesentlichen Feststoff-freies
Filtrat über eine Leitung 95. Der Teil der Waschlösung, der die ursprüngliche Oberflächenfeuchte in dem Filterkuchen
ersetzt, wird aus dem System mit dem Filterkuchen verworfen. Die Waschlösung hat eine größere Chloridionenkonzentration
als die ersetzte Feuchte. Somit besteht der Nutzeffekt der Waschstufe darin, die Waschlösung mit hohem Chloridanteil
durch ein Filtrat auszutauschen, das eine reduzierte Chloridkonzentration hat. Dieser Austausch wird ohne wesentliche
Steigerung des Feuchtegehalts des Filterkuchens erreicht. Die Natriumkomponente des Filtrats aus der zweiten Filtrierstufe,
die aus dem Feststoffkuchen durch das Austauschwaschen "wiedergewonnen"
wird, wird in dem Chloridwaschsystem weiter vorteilhaft eingesetzt.
Es hat sich gezeigt, daß bei dem Waschen in der zweiten Stufe hohe Austauschwirkungsgrade erhalten werden können. Der Austauschwirkungsgrad
ist ein Maß für das scheinbare Volumen von Waschlösung, welches in dem Filterkuchen bleibt, abhängig von
der Menge, die durch den Kuchen hindurchgeht. Bei 31 500 ppm an gelöstem Kalzium in der Waschlösung der zweiten Stufe ergeben
sich beispielsweise nur 200 bis 300 ppm Kalzium in dem Filtrat aus der zweiten Filtrierstufe. In diesem Fall liegt
der scheinbare Kalziumentfernungswirkungsgrad bei über 90%.
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DA-K1732 -19-
Dieses Ergebnis ergibt sich auf Grund der beschriebenen Re
aktion zwischen Kalziumchlorid in der Waschlösung und dem ge lösten Natriumsulfit in dem Filterkuchen. Gewöhnlich wird
das Waschen in der zweiten Filtrierstufe mit einem Waschverhältnis von weniger als 0,7 verwirklicht, da sich das als
ausreichend erwiesen hat, um gewöhnlich Chloridentfernungswirkungsgrade von etwa 97% zu erhalten.
Obwohl das Waschen in der zweiten Filtrierstufe hinsichtlich
der Minimalisierung der Konzentration an Kalzium in dem Filtrat der zweiten Stufe sich als sehr wirksam erwiesen hat, enthält
dieses Filtrat jedoch eine beträchtliche Menge an Kalzium in absoluten Größen. Kalzium, welches gewöhnlich als Kalziumchlorid
und -sulfat vorliegt, bildet eine potentielle Quelle für eine Kalziumsulfatzusetzung in dem Chloridwaschsystem, ins
besondere wenn in der zweiten Filtrierstufe eine Kuchenaufspaltung vorhanden ist. Ein Aufspalten des Feststoffkuchens würde
es der Waschlösung, die einen hohen Kalziumchloridgehalt hat, ermöglichen, durch den Kuchen auszuströmen. Um das Problem eines
Zusetzens auszuschließen, hat das System vorzugsweise eine Einrichtung 97 zum Weichmachen, in welcher Natriumkarbonat mit
dem Filtrat aus der zweiten Filtrierstufe vermischt wird. Bei
dem gezeigten System wird Natriumkarbonat zu der Weichmachereinrichtung 97 über eine Leitung 85a befördert. Filtrat aus der
zweiten Filtrierstufe wird zu der Weichmachereinrichtung über
die Leitung 95 transportiert. In der Weichmachereinrichtung werden Kalziumkarbonatfeststoffe gebildet, die sich dann aus
der Lösung absetzen. Gewöhnlich ist die Natriumkarbonatmenge/ die in dieser Stufe verwendet wird, relativ klein. Manchmal
ist überhaupt kein Natriumkarbonat erforderlich. Die Weich-
machereinrichtung 97 ist vorzugsweise eine Kombination einer Kontaktier-Absetzeinrichtung, wie dies für bekannte Reaktor-Klär-Einrichtungen
zutrifft. Es können jedoch auch andere
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herkömmliche Weichmachereinrichtungen verwendet werden. Die
Kalziumkarbonatfeststoffe, die in der Weichmachereinrichtung
gebildet werden und sich dort absetzten, werden über eine Leitung 98 entweder kontinuierlich oder intermittierend zu dem
gerührten Reaktortank 31 als Flüssigkeits-Feststoffsuspension zum Zumischen zum Reaktorinhalt transportiert. Die geklärte
Flüssigkeit aus der Weichmachereinrichtung 97 wird über eine Leitung 99 mit der Waschlösung zusammengeführt, die in der Um—
wälzleitung 17 transportiert wird. Somit besteht die Waschlösung, die in der Wascheinrichtung 11 verwendet wird, im wesentlichen
aus weichgemachtem Filtrat aus der zweiten Filtrierstufe und aus zugesetztem Wasser für den Ausgleich. Normalerweise brauchen
der Chloridwaschlösung keine weiteren Reagenzien zugesetzt zu werden. Das Ergänzungswasser kann beispielsweise durch eine
Leitung 100 zugesetzt werden. Es kann sich dabei um vorher benutztes Abblas- oder Kühlwasser handeln. Das Wasser kann beispielsweise
direkt in die Weichmachereinrichtung 97 eingeführt werden, so daß das Ergänzungswasser gleichzeitig mit dem Filtrat
aus der zweiten Filtrierstufe weichgemacht wird.
Die Chloridwaschlösung enthält Natriumwerte, die sonst mit dem Feststoffkuchen verworfen würden, der in dem Schwefeldioxydwaschsystem
auf Natriumbasis gebildet wird. Die Natriumwerte in der Chloridwaschlösung ergeben sich aus dem Natriumchlorid,
wodurch die Chlorwasserstoffazidität direkt unter die reduziert wird, die bei Fehlen des Natriums vorhanden wäre, das durch
das Austauschwaschen in der zweiten Stufe aus dem Feststoffkuchen wiedergewonnen wird, der in der ersten Filtrierstufe
gebildet wird. Weiterhin werden die Chloridionenbildung und Salzbildungsprobleme infolge der Flüssigkeitsverschiebung
oder des Flüssigkeitsaustauschs in der zweiten Filtrierstufe auf ein Minimum reduziert.
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Claims (1)
- PATBNTANWA1.tr
SCHIFF ν. FÜNER GTREML i;CH 1J BÜL-HOPF EBBINGHAUSMARIAHILFPLATZ 2 A 3, MÖNCHEN 9O POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-8000 MÖNCHEN 95• KARL LUDWIG SCHIFFDIPL. CHEM. DR. ALEXANDER ". FÜNER DIPL. ING. METER STREHL!■#Α~*\Ί /ja Dipl. chem, or. Ursula schuoel.hopfDipl. ing. Dieter ebbinghaustelefon (o89) 48 20 54IiLLEiX 5-33 565 AURO DTELCEGRAMmE AUROMAMCPAT MÜNCHEN7. April 1977 Fi/RfENVIROTECH CORPORATION, Menlo Park, California, U.S.A.Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von gasförmigen Schwefeldioxyd- und Chlorbestandteilen aus einem GasstromPatentansprüche1. Verfahren zum Entfernen von gasförmigen Schwefeldioxyd- und Chlorbestandteilen aus einem diese Bestandteile enthaltenden Gasstrom, dadurch gekennzeichnet, daß(a) ein Gasstrom in und durch eine erste Waschzone geführt und dort mit einer zirkulierenden wässrigen Waschlösung kontaktiert wird, die in der Lage ist, Chloridbestandteile aus dem Gasstrom zu absorbieren,(b) ein Teil der wässrigen, mit dem Gasstrom in Kontakt gebrachten Waschlösung mit einem Neutralisierungsmittel behandelt wird, um den behandelten Teil auf einen pH-Wert von über etwa 2,0 anzuheben,(c) der Gasstrom in und durch eine zweite Waschzone nach der ersten Waschzone geführt und dort mit einer zirkulierenden Waschlösung auf Natriumbasis in Kontakt gebracht wird, die in der Lage ist, Schwefeldioxydbestandteile aus dem Gasstrom zu absorbieren,7 ü , i A 3 / O 8 1 8ORIGINAL INSPECTEDDA-K1732 -X(d) ein Teil der rait dem Gasstrom in Kontakt gebrachten Waschlösung auf Natriumbasis mit einer Alkaliverbindung behandelt wird, um die aktiven Alkalibestandteile der Waschlösung auf Natriumbasis zu regenerieren und um Feststoffniederschläge in flüssiger Suspension zu bilden,{ej in einer ersten Filtrierungsstufe die Feststoffniederschläge aus der Flüssigkeitssuspension filtriert werden, um einen Feststoffkuchen zu bilden und um das Filtrat zur zweiten Kaschzone zurückzuführen und(f) in einer zweiten Filtrierungsstufe der Feststoffkuchen mit der behandelten wässrigen Waschlösung gewaschen und das Filtrat zur ersten Waschzone zurückgeführt wird, wo es mit der umlaufenden wässrigen Waschlösung vermischt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkaliverbindung eine Kalziumverbindung ist.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zirkulierende Waschlösung auf Natriumbasis Natriumsulfit enthält.4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Filtrierungsstufe mit Waschverhältnissen im Bereich von etwa 0,4 bis etwa 1,2 gewaschen wird.5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtrat aus der zweiten Filtrierungsstufe mit einem weichroachenden Mittel behandelt wird, um die Kalziumhärte des Filtrats zu verringern, und daß dann das weich gemachte Filtrat der ersten Waschzone zugeführt wird.7 L ;, ύ A 3 / 0 8 1 8DA-K1732 * -3-6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kuchen aus Filterfeststoffen in der ersten Filtrierungsstufe mit Frischwasser gewaschen wird.7. Vorrichtung zum Entfernen von gasförmigen Schwefeldioxyd- und Chloridbestandteilen aus einem Verbrennungsgasstrom, der diese Bestandteile enthält, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch(a) eine erste Einrichtung zum Waschen der Verbrennungsgase mit einer wässrigen Waschlösung, die in der Lage ist, Chlorwasserstoffgas und andere Chloridbestandteile daraus zu absorbieren,(b) durch eine zweite Einrichtung zum darauffolgenden Waschen der Verbrennungsgase mit einer Lösung, die in der Lage ist, Schwefeloxyde aus den Gasen zu entfernen,(c) durch eine erste Filtriereinrichtung, die wirkungsmäßig mit der zweiten Wascheinrichtung so verbunden ist, daß ein Kuchen aus filtrierten Feststoffen aus der Lösung gebildet wird, die in der zweiten Einrichtung benutzt wird,(d) durch eine zweite FiI1T-' ,^einrichtung, die so angeordnet ist, daß si^ den Feststoffkuchen aus der ersten Filtriereinrichtung erhält und mit einer wässrigen Waschlösung wäscht, die vorher in der ersten Einrichtung benutzt wurde und(e) durch Einrichtungen zum Rückführen des Filtrats aus der zweiten Filtriereinrichtung zu der ersten Einrichtung, um diese darin als wässrige Waschlösung zu benutzen.7 L, S k 3 / 0 8 1 8
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