AT141143B - Verfahren zur Abscheidung der Nichtzuckerstoffe aus Zuckerfabriks- und Raffineriesäften durch Ausflockung. - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung der Nichtzuckerstoffe aus Zuckerfabriks- und Raffineriesäften durch Ausflockung.

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AT141143B
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juice
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juices
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Dario Teatini
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Dario Teatini
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Abscheidung der   Nichtzuckerstoffe   aus   Zuckerfabriks-und Raffineriesäften durch     AusNlckung.   



   Die Erfindung hat ein Verfahren zum Reinigen der   Zuekerfabriks-und   Raffinieriesäfte zum Gegenstand und bezweckt, den Verbrauch an Kalk zu verringern, die Leistung der Fabrik zu vergrössern, bessere und leichter zu verarbeitende   Zuekersäfte   zu erhalten, die   Kristallausbeute   zu erhöhen, eine bessere und schnellere Aufarbeitung der Füllmassen zu erreichen, die Produktion von Melasse zu verringern, die Verluste an Zucker während der Herstellung herabzusetzen und Abfallprodukte von solcher Qualität zu erzeugen, dass sie nach geeigneter Behandlung zur Bodendüngung usw. verwendet werden können. 



   Chemische Analyse und ultramikroskopische Beobachtungen haben ergeben, dass die organische und kolloidale Reinigung von   Zuekerrübensäften   u. dgl. verhältnismässig schlecht ist, trotz aller Verbesserungen, die man in bezug auf die bekannten Verfahren getroffen, und trotz der sehr grossen Mengen an Kalk, die man bisher benutzt hat. 



   Um nun die in den Säften enthaltenen Kolloide zu eliminieren, muss man sie in   Floekenform   bringen und um diese Ausflockung zu erreichen, müsste man jedes Kolloid des Rohsaftes auf seinen   isoelektrisehen   Punkt bringen. Wenn man nun die grosse Anzahl von Kolloiden, die in dem Saft enthalten sind, und folglich die grosse Anzahl von verschiedenen zur Ausflockung notwendigen Behandlungen in Betracht zieht,   stösst   man auf eine für die Praxis unlösbare Schwierigkeit. Aus diesem Grunde hat man gemäss der Erfindung den isoelektrischen Punkt zu wählen, bei dem der grösste Teil dieser Kolloide flockt, und den der Erfinder   den"optimalen isoelektrischen Punkt"genannt   hat. 



   Bei den bisher vorgesehlagenen Behandlungsarten des Rohsaftes mittels S02 (die übrigens keine industrielle Auswertung gefunden haben), wurde dieser Eigenschaft, nämlich des optimalen isoelektrischen Punktes", keine Rechnung getragen. Ausserdem wurde nicht beachtet, dass für ein und dasselbe Kolloid ein oder mehrere isoelektrische Punkte bestehen, von denen zum mindesten einer im sauren Gebiet und einer im alkalischen Gebiet liegt, wobei jeder dieser Punkte durch einen bestimmten Ph-Wert definiert ist. 



   Gemäss den bekannten Verfahren behandelte man die Rohsäfte durch ausschliesslich gasförmiges   S02, u.   zw. im sauren Gebiet oder gerade an der Grenze der   Acidität,   was grosse Mengen von   S02   erforderte, eine sehr unvollständige Reinigung bewirkte und Anlass zu einer sehr beträchtlichen Inversion der   Saeeha-   rose gab. 



   Nach der vorliegenden Erfindung dagegen leitet man die Ausflockung der Saftkolloide durch Einstellung auf den optimalen isoelektrischen Punkt im alkalischen Gebiet ein, worauf sie durch Zugabe so geringer Mengen einer Säure, z. B. S02 (vorzugsweise in flüssigem Zustande), oder eines entsprechenden Elektrolyten vervollständigt wird, dass keine wesentliche   Änderung   des Ph-Wertes eintritt. Der dem optimalen   isoelektrisehen Punkt entsprechende Ph-Wert (für   Rübensäfte zirka   10'6-12)   ist für das betreffende Dispersionsmittel jeweils durch Vorversuehe festzustellen, da diese Werte je nach der Natur der Rüben und ihrem Jahrgang schwanken. Die so gebildeten Flocken werden ausserdem durch diese Einwirkung stabilisiert und können während der nachfolgenden Behandlungen nicht mehr in kolloidale Lösung gehen. 



   Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren beruht im wesentlichen auf der Behandlung der Säfte, die auf eine Temperatur von   80-900 C gebracht   worden und vorher mittels   CaO   oder eines äquivalenten alkalischen Mittels alkalisch gemacht. worden sind, beispielsweise durch Zufügen von   0. 18-0. 25 g CaO   auf 100   em3   Saft, mit   Schwefligsäureanhydrid   (vorzugsweise in flüssigem Zustand) im beispielsweisen Verhältnis von   0'l-0'2 g SO2   auf 11 Saft oder durch ein Mittel, das dieselben Eigenschaften wie   SO ; :   als Elektrolyt hat, um den optimalen isoelektrischen Punkt der Kolloide zu erreichen und eine vollständige und stabile Ausflockung innerhalb des zu reinigenden Saftes zu erzeugen.

   Als ein derartiges Mittel könnte an Stelle von S02 beispielsweise CO2 oder eine andere   Mineralsäure,   ein Salz einer Säure oder irgendeine andere nicht giftige Substanz zur Anwendung gebracht werden, die durch Dissoziation   SOg-,     oder C03-Ionen   bildet. Die so erhaltenen Flocken werden vorzugsweise durch ein geeignetes Verfahren getrennt. Auf alle Fälle wird dem von Flocken freien oder nicht freien Saft   eine geringe Menge Kalk zugegeben, z. B. 0'4-1 g CaO auf 100 cm Saft   ; daraufhin wird bis zur Erlangung der optimalen Alkalität saturiert, z. B. bis auf   0'08-0'02 g CaO   auf 100   cm8   Saft, dann geklärt. 



  Der bei dieser Klärung gewonnene Rückstand kann als Düngemittel benutzt werden. 



   Ausführungsbeispiele :   A.   Das Ausgangsmaterial bildet Diffusionssaft mit natürlichem Säuregehalt bei Zimmertemperatur oder auf   80-90  C erhitzt.   

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   B. Man setzt diesem Saft ein Alkali zu   (z. B. 0'20-0'30% CaO),   um den optimalen isoelektrischen
Punkt im alkalischen Gebiet zu erreichen zwecks Ausflockung der Kolloide (beispielsweise bei Behandlung von Runkelrübensaft auf   10'6-12   Ph, je nach dem Rübenmaterial). 



   C. In den so alkalisierten Saft führt man möglichst rasch eine Säure ein, die die Ausflockung ver-   I vollständigt   und die bereits vorhandenen Flocken stabilisiert (beispielsweise Schwefeldioxyd in flüssigem
Zustande). Der Säurezusatz wird so dosiert, dass der Ph-Wert keine wesentliche Änderung erleidet (z. B. 



     0-1-0-2 y SO,   auf   l !   Saft). 



   D. Man erhitzt nun auf die zweckentsprechendste Temperatur (beispielsweise für Runkelrüben- saft   80-90  C).   



    E.   Hierauf scheidet man, wenn möglich, die auf diese Weise entstandenen Flocken ab und setzt dem eventuell von Flocken freien Saft neuerlich Kalk zu (z. B.   0'4-1'0% CaO   bei Behandlung von Runkel- rübensaft). 



   F. Der alkalische Überschuss wird nun durch eine Säure so weit neutralisiert (z. B. mit CO2), dass die optimale Alkalität   (0-08-0-02% CaO) erreicht   ist. 



    G.   Nun wird geklärt und in der üblichen Weise weitergearbeitet. 



   Die Alkalisierung ad B kann auf dreierlei Weise durchgeführt werden :
1. Durch Einführung der zur Erzielung des   erwünschten   Ph-Wertes notwendigen Kalkmenge unmittelbar in den Saft. 



   2. Durch Mischung eines Teiles des ad E einer vorhergehenden Charge gewonnenen Saftes mit dem 'Ausgangsmaterial ad A. 



   3. Durch Einführung der erforderlichen Alkalimenge vor Beginn des Verfahrens, d. h. in den letzten
Diffuseur der Diffusionsbatterie. 



   Zwischen den einzelnen Phasen des Verfahrens kann das Arbeitsgut entsprechend den besonderen
Erfordernissen jeder Erzeugungsstätte erhitzt werden, so dass die jeweils geeignetsten Temperaturen erreicht werden. 



   An Stelle von S02 kann auch ein Äquivalent verwendet werden, nämlich eine Säure mit ähnlichen elektrolytischen Eigenschaften. Es ist auch möglich, Kalk durch einen andern alkalischen Stoff, wie
Baryt, Borax, Pottasche, Strontian usw., zu ersetzen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Abscheidung der Nichtzuckerstoffe aus   Zuckerfabriks-und   Raffinieriesäften durch Ausflockung, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausflockung durch Einstellung auf den optimalen isoelektrischen Punkt im alkalischen Gebiet (bei Rübensäften entsprechnd einem Ph-Wert von   10-6-12)   eingeleitet und dann durch Zugabe so geringer Mengen einer Säure oder eines entsprechenden Elektrolyten vervollständigt wird, dass keine wesentliche Änderung des Ph-Wertes eintritt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den zu behandelnden Saft nach- einander mit Kalk oder einem andern gleichwertigen alkalischen Mittel und dann mit Schwefeligsäure- anhydrid, vorzugsweise in flüssigem Zustand, versetzt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an die Behandlung nach Anspruch 1 oder 2 der Saft, gegebenenfalls nach Filtrierung, mit einer kleinen Menge Kalk oder einem gleichwertigen Mittel behandelt wird, dessen Überschuss hierauf durch CO oder ein gleichwertiges Mittel ausgefällt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der Alkalität des Saftes vor der Behandlung mit Schwefligsäureanhydrid durch Zurücknehmen einer bestimmten Menge von mit Kalk versetztem Saft bewirkt wird, wobei dieser Zusatz nach oder vor der Erwärmung des Saftes auf seine optimale Temperatur erfolgen kann.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierung mittels Schwefligsäureanhydrid oder eines andern Elektrolyts unmittelbar im Rohsaft selbst bewirkt wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabilisierung mittels Schwefligsäureanhydrids oder eines andern Elektrolyts bereits im Laufe der Diffusion, vorzugsweise im letzten Diffuseur, bewirkt wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Saft bei einer EMI2.1 säureanhydrid im Mengenverhältnis von 0'1 bis 0'2 g auf 1l Saft und zuletzt 0'4-1 g Kalk auf 100 cm' Saft hinzufügt und dass man mit einer oder mehreren Saturationen abschliesst.
AT141143D 1930-02-15 1931-02-12 Verfahren zur Abscheidung der Nichtzuckerstoffe aus Zuckerfabriks- und Raffineriesäften durch Ausflockung. AT141143B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE921980C (de) * 1952-11-09 1955-01-24 Braunschweigische Maschienbaua Verfahren zur Entfernung von kolloidalen und/oder salzartigen Stoffen aus Zuckersaeften oder solche Stoffe enthaltenden Loesungen, Dispersionen bzw. Suspensionen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE921980C (de) * 1952-11-09 1955-01-24 Braunschweigische Maschienbaua Verfahren zur Entfernung von kolloidalen und/oder salzartigen Stoffen aus Zuckersaeften oder solche Stoffe enthaltenden Loesungen, Dispersionen bzw. Suspensionen

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