DE95447C - - Google Patents

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DE95447C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/12Purification of sugar juices using adsorption agents, e.g. active carbon
    • C13B20/123Inorganic agents, e.g. active carbon

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die. Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Zuckersäften, durch welches die Alkalien als die hauptsächlichsten Melassebildner beseitigt werden.
Versuche haben gezeigt, dafs ein Silicat, welches verbindungsfähige Kieselsäure enthält, so z. B. eisenschüssiger, quarzreicher Thon, welcher in einem Fall etwa 18 pCt. löslicher Substanz enthielt, wenn es mit alkalihaltigen Lösungen oder mit Zuckersäften in innige Berührung gebracht wird (z. B. durch Mischen oder Hindurchleiten der Flüssigkeiten durch das Silicat), ihnen ihren Gehalt an Alkalien entzieht und gleichzeitig klärend und entfärbend wirkt.
Dementsprechend sollen nach der neuen Erfindung Zuckerlösungen, namentlich Rohsäfte, dadurch gereinigt werden, dafs man sie der Einwirkung von bindungsfähige Kieselsäure enthaltendem Silicat, event, in Gegenwart von Eisenoxyd, z. B. eisenschüssigem, quarzreichem Thon, aussetzt, wonach die Flüssigkeit, event, nach Trennung der etwa noch suspendirten Bestandtheile, in bekannter Weise weiter auf Zucker verarbeitet werden kann. Die Fällung der Alkalien wird aber nach den Versuchen durch die Gegenwart von Aetzkalk verhindert, weshalb diese für die beabsichtigte Wirkung zu vermeiden ist.
Die Verwendung von Thon zur Reinigung von Rübensäften ist bereits durch die Patentschriften Nr. 28556 und 31251 bekannt geworden. Bei dem den Gegenstand dieser Patente bildenden Verfahren wird jedoch nicht Thon für sich allein, sondern in Verbindung mit gebranntem Kalk benutzt. Es erfolgt die Reinigung der Rübensäfte bei diesem Verfahren also theils durch mechanische Fällung der Nichtzuckerstoffe durch den Thon, theils unter Bildung von Kalksaccharaten. Die letzteren müssen alsdann durch Kohlensäure zersetzt und der hierbei gefällte Kalk durch Filtration entfernt werden. Es wird hierbei eine sehr bedeutende Menge an gebranntem Kalk (2l/2 bis 4 pCt. der in Arbeit genommenen Rübenmenge) verbraucht. Die Ausscheidung dieser grofsen Menge Kalk macht den Betrieb ebenfalls kostspielig. Die Alkalien werden durch den Kalk nicht gefällt, sondern bleiben zum gröfsten Theil gelöst, so dafs bei der Weiterverarbeitung der Zuckersäfte noch eine sehr erhebliche Menge Melasse erhalten wird. Dieses Verfahren ist ferner nur unter Erhitzung der Rübensäfte ausführbar.
Bei dem vorliegenden Verfahren werden, wie durch analytische Untersuchungen und Versuche im Grofsbetriebe festgestellt ist, die Nichtzuckerstoffe, insbesondere die Alkalien, bis auf geringe Spuren gefällt. Die Fällung der Alkalien kann man durch Bildung von unlöslichen Doppelsilicaten erklären- Auch die organischen Substanzen werden bei dieser Fällung in wesentlicher Menge mit niedergeschlagen.
Im Gegensatz zu den durch die Patentschriften Nr. 28556 und 31251 bekannt gewordenen Verfahren darf bei Ausführung des
neuen Verfahrens in den Zuckersäften Aetzkalk überhaupt nicht vorhanden sein; es eignet sich nur für kalkfreie Zuckerlösungen. Durch das Vorhandensein von Kalk würde die Wirkung des Silicats aufgehoben werden.
Etwa vorhandener Aetzkalk müfste erst durch das Reinigungsmaterial selbst unschädlich gemacht bezw. gebunden werden; hiernach erst tritt die alkalifä'llende Wirkung durch weitere Mengen des Silicats ein.
Die Anwendung des neuen Verfahrens kann sowohl bei rohen Rübensäften als auch bei bereits fabrikmäfsig behandelten Zuckersäften erfolgen, so weit sie keinen Aetzkalk enthalten. Die Reinigung der Rüben- oder Zuckersäfte wird durch Vermischen bezw. innige Berührung derselben mit dem zweckmäfsig fein gepulverten, gekennzeichneten Silicat (z. B. eisenschüssigem, quarzreichen Thon) und Abscheidung des entstandenen Niederschlages bewirkt.
Dieses kann bei Rohsaft vortheilhaft sofort in den Diffuseuren geschehen, in denen man den Schnitzeln gleich dieses Reinigungsmaterial (vortheilhaft bis 5 pCt. der Schnitzel) zufügt. Der gebildete Niederschlag bleibt dann an den Schnitzeln haften, wodurch seine Trennung von dem Saft in vollkommenster Weise bewirkt wird. Will man die Schnitzel z. B. für die Verfütterüng von dem anhaftenden Niederschlag befreien, so genügt ein einfaches Waschverfahren.
Hiernach kann eine weitere Abscheidung der in den gereinigten Säften noch suspendirten Verunreinigungen (Pflanzenfasern und dergl.) auf beliebige Weise erfolgen, worauf der klare Saft in bekannter Weise weiter verarbeitet werden kann.
Durch das vorliegende Verfahren wird eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung der Zuckerfabrikation erzielt. Infolge der energischen Beseitigung der Nichtzuckerstoffe wird der Reinheitsquotient der Säfte auf eine aufserordentliche Höhe gebracht und die Krystallisationsfähigkeit der Säfte wesentlich gesteigert. Das Verfahren kann bei jeder Temperatur, also unter Verwendung sowohl kalter als auch warmer Säfte ausgeführt werden, indessen hat sich die Ausführung bei kalten Zuckersäften als am vortheilhaftesten erwiesen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Reinigung von Zuckersäften zwecks Ausscheidung der Nichtzuckerstoffe, insbesondere der Alkalien (Kali und Natron), bestehend in der Behandlung der Säfte mit bindungsfähige Kieselsäure enthaltendem Silicat, event, in Gegenwart von Eisenoxyd (z. B. eisenschüssigem, quarzreichen Thon) ohne gleichzeitige Verwendung von Kalk, worauf der klare Saft nach Trennung von den etwa noch suspendirten Verunreinigungen in beliebiger bekannter Weise zur Verarbeitung auf Zucker gelangen kann.
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