DE39134C - Verfahren der Reinigung von Zuckerlösungen oder Pflanzensäften mittelst Magnesiahydrat - Google Patents

Verfahren der Reinigung von Zuckerlösungen oder Pflanzensäften mittelst Magnesiahydrat

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DE39134C
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DENDAT39134D
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Dr. H. OPPERMANN in Bernburg
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bis jetzt war bekannt, dafs man unreine Flüssigkeiten, welche Rohrzucker oder andere Zuckerarten enthalten, sowie Pflanzensäfte nur bei Verwendung gröfserer Mengen Magnesia reinigen kann.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine Reinigung der genannten, Zucker enthaltenden Flüssigkeiten und Pflanzensäfte mit nur wenig Magnesiumhydroxyd zu ermöglichen, und wird dieser Zweck dadurch erreicht, dafs man die Magnesia im Entstehungszustande (status nas- cendi) zur Einwirkung gelangen läfst, und zwar indem man in den Lösungen basisches oder neutrales oder saures Magnesiumcarbonat durch ein bestimmtes Quantum Kalk, Baryt oder Strontian zersetzt. Es gelingt dann auch, nicht nur die schädlichen Einwirkungen des Kalks durch secundäre Processe (wie Einwirkung auf Prote'insubstanzen, Invertzucker, Zellsubstanz) aufzuheben, sondern die Verarbeitung der so gereinigten Lösungen ist weit leichter und die Ausbeute an krystallisirbarem Zucker eine gröfsere und bessere. Die nothwendigen Mengen Magnesia richten sich nach dem Grade der Verunreinigungen, und ist dann genug Magnesia verwendet, wenn die filtrirte Lösung mit dem gleichen Volumen Kalkwasser, , stark erhitzt, weder eine Trübung noch eine Flockenbildung zeigt.
Als Beispiel sei die Reinigung der rohen Diffusionssäfte näher erläutert. Pflanzensäfte sind ähnlich zu behandeln.
Man suspendirt oder löst ein Carbonat der Magnesia in solcher Menge, dafs der nachträglich zugesetzte Kalk, Baryt oder Strontian durch den Kohlensäuregehalt der Magnesia zum weitaus gröfsten Theile oder vollständig als Carbonat gefällt wird. Es entspricht dies gewöhnlich, auf Rüben berechnet, 0,2 bis 0,3 pCt. Aetzmagnesia (in der Form eines Carbonates verwendet), sowie 0,3 bis 0,5 pCt. Aetzkalk oder einer entsprechenden Menge Baryt oderStrontian.
Die Magnesiumcarbonat enthaltenden Rübensäfte werden auf mindestens go° C. erhitzt und mit einer wenn möglich zur Scheidung ausreichenden geringen Menge Kalk (0,3 bis 0,5 pCt.) oder einer entsprechenden Menge Zuckerkalk versetzt. Nach einmaligem tüchtigen Umrühren gelingt die Filtration durch Filterpressen sehr schnell und gut. Ist die Filtration keine schnelle und gute, oder tritt bei Anwärmung des Saftes ein starkes Schäumen ein, so genügt zuvor eine Anwärmung des Saftes nach Zusatz von 0,003 bis 0,006 pCt. Kalk, d. h. bis zur schwach alkalischen Reaction. Die Einwirkung der erwähnten Magnesiumcarbonate auf Kalk, Baryt oder Strontian darf nur bei hoher Temperatur mit möglichster Schnelligkeit vor sich gehen, da sonst sehr leicht feinkörnige, schwer fütrirbare Niederschläge zur Abscheidung gelangen.
Bei Verwendung von Kalk ist künstlich dargestellte kohlensaure Magnesia zu empfehlen, während bei Verwendung von Baryt oder Strontian auch natürliche kohlensaure Magnesia wirksam ist. Natürlich kann man, wenn auch weniger vortheilhaft oder zweckmäfsig, die Chemikalien in umgekehrter Weise auf die Säfte einwirken lassen.
Die so gereinigten, filtrirten Säfte von einer Alkalität von 0,06 bis 0,09 werden nun einer
zweiten . Scheidung mit wenig Kalk (0,2 bis 0^3· pCt.;) unterworfen. " Die Saturation der zweiten Scheidung mit Kohlensäure (bezw. die letzten Hundertstel Älkalität mit schwefliger Säure) wird am besten bis zur Älkalität von 0,01 geführt. Man setzt nun nach beendeter Saturation den auf etwa go° C. angewärmten Säften so wenig Kalkmilch (etwa 0,02 bis 0,05 pCt.) oder Baryt oder Strontian zu, dafs die Älkalität des aufgekochten und filtrirten Saftes nur etwa 0,02 beträgt, vorausgesetzt, dafs bei dieser Älkalität die erwähnte Kalkwasserreaction oder die Weiterverarbeitung der Säfte nicht eine höhere Älkalität erfordert. Die Verwendung von schwefliger Säure zur Saturation darf erst dann stattfinden, wenn keine Magnesia (gleichviel ob gelöst oder suspendirt) mehr nachweisbar ist, d. h. nach der Filtration der mit kohlensaurer Magnesia und Kalk behandelten Säfte. Auch ohne zweite Scheidung mit 0,2 bis 0,3 pCt. Kalk können sehr oft die Säfte schon genügend gereinigt sein, und es mufs dann die zu hohe Älkalität durch Kohlensäure oder zuletzt' durch schweflige Säure verringert werden. Dasselbe gilt von den eingedickten Säften.
Bei allen Saturationen nach der ersten Scheidung und Filtration ist es vorteilhaft, bis auf 0,01 Älkalität zu saturiren (durch schweflige Säure nur die letzten Hundertstel) und nach Erwärmung der Säfte bis etwa 900 C. dann so viel Kalkmilch oder Baryt oder Strontian zuzusetzen, dafs nach sehr schneller Filtration eine zur Verarbeitung nothwendige Älkalität resultirt.
Zu weit eingedickte Lösungen müssen des Filtrirens wegen entsprechend verdünnt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Bei der Reinigung von Zuckersäften die Benutzung des unter P. R. No. 31312 patentirten Verfahrens zur Vorreinigung von Abflufswässern in der Weise, dafs man auf Magnesiumcarbonat, welches den Zuckerlösungen zugefügt ist, in der Wärme Kalk, Baryt oder Strontian einwirken läfst, wobei die Reinigung unter Bildung von Magnesiumhydrat und kohlensaurem Kalk, Baryt oder Strontian sich vollzieht.
DENDAT39134D Verfahren der Reinigung von Zuckerlösungen oder Pflanzensäften mittelst Magnesiahydrat Expired - Lifetime DE39134C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954410C (de) * 1953-05-03 1956-12-13 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften
DE958460C (de) * 1953-04-14 1957-02-21 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften, insbesondere zur Verbesserung der Filtrierfaehigkeit
DE960440C (de) * 1953-08-29 1957-03-21 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE958460C (de) * 1953-04-14 1957-02-21 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften, insbesondere zur Verbesserung der Filtrierfaehigkeit
DE954410C (de) * 1953-05-03 1956-12-13 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften
DE960440C (de) * 1953-08-29 1957-03-21 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften

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