DE608409C - Verfahren zur Herstellung von Zuckersirupen aus polysaccharidhaltigen Pflanzensaeften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zuckersirupen aus polysaccharidhaltigen Pflanzensaeften

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DE608409C
DE608409C DEH134908D DEH0134908D DE608409C DE 608409 C DE608409 C DE 608409C DE H134908 D DEH134908 D DE H134908D DE H0134908 D DEH0134908 D DE H0134908D DE 608409 C DE608409 C DE 608409C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/06Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of starch or raw materials containing starch

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  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zuckersirupen aus polysaccharidhaltigen Pflanzensäften Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrolyse von polysaccharidhaltigen Pflanzenextrakten, welches vorteilhaft bei der Herstellung von Zuckersirupen direkt aus solchen Pflanzensäften Anwendung finden kann.
  • Polysaccharide, wie z. B. Stärke oder Inulin, müssen, bevor sie als Zucker der menschlichen Ernährung nutzbar gemacht werden können, hydrolysiert werden. Dies geschieht durch Erhitzen derselben nach Zusatz von anorganischen oder organischen Säuren.. Solange es sich um die Darstellung kristallisierter Zucker handelt, wird ein solcher Säurezusatz zu den betreffenden Pflanzensäften nicht nachteilig auf das Endprodukt einwirken, da der Zucker durch Kristallisation von der zugesetzten Säure und anderen im Pflanzensaft enthaltenen Verunreinigungen, getrennt werden kann. Deshalb ist auch in solchen Fällen eine vorherige Reinigung der Pflanzensäfte, wie etwa in der Zuckerindustrie, durch Zusatz von gebranntem oder gelöschtem Kalk durchaus möglich. Ganz anders gestalten sich die Verhältnisse hingegen, wenn es sich um die Herstellung von Zuckersirupen aus den Pflanzensäften direkt handelt, eine Reinigung des Zuckers durch Kristallisation also nicht in Frage kommt. Bei der Herstellung des Rübensirups, der durch Eindicken von Rübensaft gewonnen wird, liegt ein solcher Fall. vor. Nur ist das Verfahren hier noch verhältnismäßig einfach, da der Zucker schon als solcher, nämlich als Saecharose, in der Rübe vorhanden ist und die Hydrolyse eine nur untergeordnete Bedeutung hat und außerdem wegen der hohen Inversionskonstanten der Saccharose schon bei niedrigen Wasserstoffionenkonzentrationen leicht vor sich geht. Eine Reinigung des Rübensaftes durch Zusatz von Kalk, wodurch die Pflanzenkolloide ausgeflockt werden, soll vermieden werden, wenn der Saft auf Sirup verarbeitet werden soll, da selbst bei mehrfacher Carbonation Spuren von Calciumsalzen im Saft und damit später im Sirup verbleiben, die diesem einen bitteren Geschmack verleihen. In anderen Fällen, in denen die in gewissen Pflanzensäften vorhandenen Polysaccharide schwer zu hydrolysieren sind, ist die Herstellung von Sirupen mit großen Schwierigkeiten verknüpft, oft sogar unmöglich.
  • Um in Pflanzensäften vorhandene Polysaccharide zu hydrolysieren, war es bisher üblich, diesen vor der Hydrolyse Säure zuzusetzen, um die zur Hydrolyse notwendige Wasserstoffionenkonzentration (PH) zu erzielen. Wegen der hohen Pufferkapazität aller Pflanzensäfte muß die zugesetzte Säuremenge ziemlich groß sein. Man wandte nun bisher entweder Säuren an, die später als lösliche Natriumsalze im Saft verblieben, wie z. B. Salzsäure oder organische Säuren, oder solche, die mit Hilfe eines geeigneteaKations größtenteils wieder entfernt werden konnten, wie z. B. Schwefelsäure. In jedem .Fall aber verbleiben zum mindesten geringe Mengen fremder Salze im Saft und damit später im Sirup und beeinflussen dessen -Geschmack ungünstig. Hinzu kommt, daß jeder Pflanzensaft eine Menge Salze, in der Hauptsache Kaliuinsalze, enthält, so daß der den Geschmack schädigende Aschengehalt solcher Sirupe recht groß ist.
  • Die vorliegende Erfindung hat nun ein Verfahren zum Gegenstand, das die Herstellung von Zuckersirupen aus polysaccharidhaltigen Pflanzensäften ohne oder mit nur geringem Zusatz fremder Stoffe ermöglicht.
  • Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren beruht sauf der Erscheinung,' daß Pflanzensäfte, die der Elektrodialyse zwischen zwei Membranen in einem Dreizellenapparat unterworfen werden, eine Änderung ihrer Wasserstoffionenkonzentration .erfahren. Dieses Phänomen, das im Falle der Elektrodialyse von Zuckerrübensäften bereits beobachtet wurde, beruht auf der verschiedenen Wanderungsgeschwindigkeit der in dem Saft enthaltenen lonenarten. Da die Kationen der im Saftenthaltenen Salze infolge ihrer, verglichen mit der der meist komplexen organischen Anionen, viel größeren Beweglichkeit schneller abwandern als diese, nimmt der Saft allmählich eine saure Reaktion an. Diese Bildung geringer Säuremengen im Saft macht sich bei der elektrodialytischen Reinigung von Zuckerrübensäften recht störend bemerkbar, und es sind verschiedene Verfahren geschützt, die diese unliebsame Nebenerscheinung verhindern sollen.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß bei geeigneter Wahl. von Stromdichte, Diaphragmenmaterial und Saftkonzentration dieser Ansäuerungseffekt so weit gesteigert werden kann, da.ß der Säuregrad bis zu einem pH von 3 bis 2,6 ansteigt. Eine solche Säurekonzentration ist hinreichend, um auch schwerer hydrolysierbare Polysaccharide, wie z. B. Stärke oder Inulin, in einfache Zucker ,aufzuspalten. Die .elektrodialytische Ansäuerung von polysaccharidhaltigen Pflanzensäften wirkt sich in noch zwei weiteren Punkten vorteilhaft bei der Herstellung von Sirupen aus: Der elektrolysierte Saft durchläuft nämlich, bevor er den gewünschten Säuregrad erreicht, die isoelektrischen Punkte einer Anzahl im Saft anwesender Kolloide, die ausflocken und in irgendeinem Stadium des Prozesses durch Filtration vom Saft getrennt werden können. Auf diese Weise erfolgt .eine weitgehende Reinigung des Saftes von kolloidalen Verunreinigungen. Weiterhin wird durch diese Behandlung die Pufferkapazität des Saftes erheblich vermindert. Diese beruht auf der Anwesenheit geringer Mengen freier organischer Säuren neben Kaliumsalzen dieser Säuren. Da das Kalium während des Prozesses größtenteils aus dem Saft entfernt wird, nimmt auch dessen Pufferkapazität ab. Diese Tatsache ist'von Bedeutung dann nämlich, wenn aus Gründen der Stromersparnis die Elektrodialyse nur bis zu .einem zur Hydrolyse noch nicht ausreichenden PH ausgeführt werden soll. Es genügt in einem solchen Fall der Zusatz einer nur kleinen Säuremenge nach der elektrodia.lytischen Behandlung, um auf das gewünschte PH zu kommen.
  • Das Verfahren der Erfindung arbeitet im Gegensatz zu den bekannten elektrocUalytischen oder elektroosmotischen Reinigungsverfahren unter Anwendung niedriger Spannungen und hoher Elektrolyt-, d. h. Saftkonzentrationen, da der eigentliche Zweck in erster Linie die Ansäuerung des Saftes darstellt. Daher können Energieausbeuten bis zu 5o% erzielt werden, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gewährleistet ist.
  • Die Ansäuerung von Pflanzensäften kann in manchen Fällen auch in dem Anodenabteil einer durch nur ein Diaphragma in zwei Abteile geteilten Zelle vorgenommen werden.
  • Nachdem der angesäuerte Saft hydrolysiert worden ist, kann er entweder durch Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat oder Natriumhydr oxyd neutralisiert werden. Hierin liegt ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens, indem nämlich das gesundheitlich -wie auch g eschmacklich zu beanstandende Kalium wenigstens zum Teil durch Natrium ersetzt ist.
  • Anstatt durch Zusatz von Chemikalien zu neutralisieren, kann dieses auch auf @elektrischem Wege erfolgen. Der hydrolysierte saure Pflanzensaft kommt in das mittlere Ab- teil einer aus drei Abteilen bestehenden Zelle und wird zwischen sogenannten positiven Dia,-phragmen elektrodialysiert. Die Neutralisation kann auch in dem Kathodenabteil einer nur zwei Abteile enthaltenden Zelle stattfinden. Beispiele i. Herstellung von Lävulosesirup aus T-opinambur i 1 Topinambursaft, hergestellt durch Extraktion von trockenen Topinamburschnitzeln mit einem Polyfruktosidgehalt von etwa 3o%, wurde in das mittlere Abteil einer drei Abteile enthaltenden Elektrolysierzellle gefüllt. Die Diaphragmen bestanden aus dicht gewebtem Baumwolltuch und die Elektroden aus Graphit; letztere befanden sich in den beiden äußeren Abteilen der Zelle in Wasser. Die Spannung betrug i bis 2 Volt/cm bei einer Stromdichte von etwa i Amp./cm2. Während der Elektrolyse lief ein langsamer Strom von Wasser durch die Elektrodenabteile.
  • Der im mittleren Abteil befindliche Saft wurde schnell sauer; gleichzeitig trat ein beträchtliches Ausflocken von Kolloiden ein. Nachdem ein pH von 3 erreicht war, wurde der Saft bei i25° 40 Minuten lang hydrolysiert. Danach wurde :er durch Norit filtriert, mit Natriumhydroxyd neutralisiert und eingedampft. Der Sirup hatte einen reinen süßen Geschmack.
  • Auf die gleiche Weise kann ein .guter Lävulosesirup aus Zichorien gewonnen werden. 2. Inversion von Kartoffelstärke Rohe zerriebene Kartoffeln wurden in das Anodenabteil eines ,aus zwei Abteilen bestehenden Elektrolysiergefäßes gefällt. Nachdem ein pH von 3 erreicht war,. wurde unter Druck bei i35° hydrolysiert und nach Filtration durch Kohle im Anodenabteil des gleichen Apparats neutralisiert.
  • 3. Herstellung von Rübensirup Bei der Herstellung von Rübensirup ist es von Wichtigkeit, daß .ein Teil der Saecharose invertiert ist, um ein Auskristallisieren des Zuckers zu vermeiden. Die Inversion kann leicht nach der unter i. beschriebenen Methode erreicht werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Sirupen einfacher Zucker aus polymeren Kohlehydraten, wie Inulin, Stärke, Saccharo.se, durch Hydrolyse, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Hydrolyse @erforderliche Säuregrad durch an sich bekannte elektrodialytische Verfahren ganz oder zum wesentlichen Teil erzeugt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung der Hydrolyse eine Neutralisation durch Elektrodialyse erfolgt.
DEH134908D 1932-03-12 1933-01-21 Verfahren zur Herstellung von Zuckersirupen aus polysaccharidhaltigen Pflanzensaeften Expired DE608409C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1017012B (de) * 1955-05-10 1957-10-03 Chem Fab J P Hennes G M B H Verfahren zur Herstellung eines Sirups mit einem hohen Gehalt an Fruktose aus inulinhaltigen Pflanzenteilen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1017012B (de) * 1955-05-10 1957-10-03 Chem Fab J P Hennes G M B H Verfahren zur Herstellung eines Sirups mit einem hohen Gehalt an Fruktose aus inulinhaltigen Pflanzenteilen

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