DE319841C - Verfahren zur Herstellung von Speisesirup oder Kunsthonig aus unreinen Zuckerloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Speisesirup oder Kunsthonig aus unreinen Zuckerloesungen

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DE319841C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K3/00Invert sugar; Separation of glucose or fructose from invert sugar

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Description

  • Verfahren -zur Herstellung von Speisesirup oder Kunsthonig aus unreinen Zuckerlösungen. Aus unreinen Zuckerlösungen, also Lösungen von Rohzucker, Rübensäften, Abläufen, Melassen läßt sich Speisesirup oder Kunsthonig durch Inversion allein nicht herstellen; es muß auch der schlechte Beigeschmack, z. B. der Rübengeschmack, beseitigt werden. Dies kann geschehen durch längeres Kochen oder Lufteinblasen. Am einfachsten kann die Inversion und das Kochen verbunden werden, wenn die zur Inversion nötige Säure der dünnen Zuckerlösung zugesetzt und diese, dann bis zur Sirupdicke eingedampft wird. Auf diese Weise wird der sogenannte Rübensaft hergestellt, wenn als Ausgangsprodukt Diffusionssaft mit 14 Prozent Zucker genommen wird.
  • Dieses Verfahren greift die Kochgefäße sehr stark an, weil die Zuckerlösung lange Zeit, meist io bis 12 Stunden, kochen muß, um genügend dick zu werden; außerdem erfordert es einen großen Säureverbrauch. Wenn es gelingt, eine dicke unreine Zuckerlösung zu invertieren, wie es z. B. bei der Fabrikation von Zuckerhonig geschieht, aber ohne daß der fertige Sirup einen häßlichen Beigeschmack hat, so ist damit ein billigeres Verfahren "geschaffen, weil dicke Zuckerlösungen bedeutend weniger Säure zur Inversion gebrauchen als dünne. Man hat vorgeschlagen, Luft oder Dampf durch die Zuckerlösung zu blasen, doch hat sich dieses Verfahren nicht eingeführt. Das vorstehend angegebene Ziel läßt sich aber durch das im folgenden beschriebene neue Verfahren erreichen. Dieses besteht darin, daß die Inversion in dicker, z. B. 8oprozentigeg Lösung vorgenommen wird und diese dann rieuträlisiert und soweit verdünnt wird, daß sie filtrierbar ist, z. B. auf 40 BX, worauf die klare, nur schwach saure bis alkalische Lösung auf Sirupdicke eingedampft wird. Hietdutch werden sämtliche oben genannte Mängel beseitigt. Die Inversion erfordert wenig Säure, weil die Lösung dick ist, die Kochgefäße können nicht so stark angegriffen werden, weil die Lösung vorher neutralisiert und filtriert wurde, und der schlechte Beigeschmack -ist beseitigt, weil die flüchtigen organischen Säuren durch die Verdampfung ausgetrieben werden. Außerdem wird der stickstoffhaltige Nichtzucker, welcher nach Herzfelds Forschungen die Hauptursache des schlechten Geschmackes ist und durch Erhitzung in Gegenwart von Invertzucker in wohlschmeckende Substanz umgewandelt werden kann, bei diesem Verfahren besonders günstig und leicht umgewandelt, weil vom Anfang des Erhitzens bzw. Kochens an die gesamte gewünschte Invertznckermenge bereits vorhanden ist, da die Inversion vorangegangen war. Zusammengefaßt besitzt also das neue Verfahren folgende Vorteile: i. Anwendung geringer Säuremengen, 2. längere Haltbarkeit der Eindampfgefäße, 3. guten Geschmack des fertigen Sirups.
  • Bei der Verwendung von konzentriertem Rohprodukt, wie Melasse, Ablaufsirupen oder Rohzuckerlösungen, hat das neue Verfahren keinen Nachteil, dagegen ist ein solcher vorhanden bei der Herstellung von Speisesirup aus Rübensäften, weil diese auf hohe Dichte, z. B. 70 bis 8o Bx, eingedampft und nach der Inversion und Verdünnung zum zweiten Male eingedampft werden müssen. Dieser Nachteil wird jedoch durch den verminderten - 5ä,preverbrauch wieder aufgewogen und man hat den Vorteil, daß der Saft während' des k#-äiens -i%4r schwach sauer ist, in manchen Fällen, wenn keine helle Farbe gewünscht wird, sogar neutral oder alkalisch sein kann, wodurch die Kochgefäße geschont werden.
  • Anstatt die unreine Zuckerlösung erst bei hoher Dichte, z. B. 8o Bx, zu invertieren, kann die Inversion auch, wie bei Rübensäften üblich, gleichzeitig mit der Eindampfung geschehen, wobei allerdings der Säureverbrauch ein höherer ist. Man kann diesen Sirup nach vorliegendem Verfahren dadurch schmackhafter machen, daß der konzentrierte Sirup neutralisiert, bis zur Filtrierbarkeit verdünnt und dann wieder auf Sirupdicke eingedampft wird. Hierdurch wird ebenfalls ein wenig saurer, neutraler oder alkalischer wohlschmeckender Sirup erzielt.
  • Sehr unreine Zuckerlösungen, wie Melasse, -werden selten allein invertiert, weil der Säureverbrauch infolge des hohen Aschengehaltes ein sehr hoher ist. Man mischt daher derartige Zuckerlösungen mit einer sehr weit invertierten reineren Zuckerlösung. Bei vorliegendem Verfahren erhält man einen feineren Sirup aus denselben Ausgangsprodukten, wenn man es in folgender Weise ausführt. Die reinere Zuckerlösung, z. B. Rübensaft, wird bei z. B. 8o Bx invertiert oder während des Eindampfens auf 8o Bx invertiert, dann mit Melasse vermischt, verdünnt auf z. B. 6o Bx, neutralisiert, filtriert und dann auf @ Sirupdicke eingedampft.
  • Naturgemäß kann nach der mechanischen Filtration noch eine Filtration über Knochenkohle erfolgen, wie es allgemein üblich ist.
  • Die Verdünnung der invertierten Lösung vor der Filtration kann außer mit Wasser auch - mit einer dünnen Zuckerlösung geschehen, die im Betriebe vorhanden ist, z. B. mit Dünnsaft oder Absüßwasser. Im letzteren Falle muß die zu verdünnende Zuckerlösung stärker invertiert werden, als wenn Wasser zur Verdünnung genommen wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRiTCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Speisesirup oder Kunsthonig aus unreinen Zuckerlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben zunächst bis zur gewünschten Grenze durch Eindampfen in saurer Lösung bis auf hohe Dichte oder direkt bei dieser Dichte invertiert werden, worauf die Lösung in beliebiger Reihenfolge verdünnt und neutralisiert, dann filtriert und eingedaMpft wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, -daß bei der Herstellung von Speisesirup durch Vermischen einer stark invertierten reineren Zuckerlösung mit einer nicht- invertierten oder aninvertierten sehr unreinen Zuckerlösung, z. B. Melasse, das Gemisch verdünnt, neutralisiert, filtriert und darauf zur Sirupdicke eingedampft wird.
DE1918319841D 1918-03-21 1918-03-21 Verfahren zur Herstellung von Speisesirup oder Kunsthonig aus unreinen Zuckerloesungen Expired DE319841C (de)

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