DE376404C - Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase

Info

Publication number
DE376404C
DE376404C DEB96912D DEB0096912D DE376404C DE 376404 C DE376404 C DE 376404C DE B96912 D DEB96912 D DE B96912D DE B0096912 D DEB0096912 D DE B0096912D DE 376404 C DE376404 C DE 376404C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
invertase
sugar
inversion
yeast
percent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB96912D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
G BRUHNS DR
Original Assignee
G BRUHNS DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by G BRUHNS DR filed Critical G BRUHNS DR
Priority to DEB96912D priority Critical patent/DE376404C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE376404C publication Critical patent/DE376404C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K3/00Invert sugar; Separation of glucose or fructose from invert sugar

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Jellies, Jams, And Syrups (AREA)
  • Confectionery (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung @ zur Inversion von Zuckerlösungen mit Invertase. Wie aus dem Schrifttum (z. B. aus dem Werk von E f f r o n t »Die Diastasen«, Band I, S. 85 bis 9o, und dem von Buchner und Hahn, »Die Zyinasegärung«, 1903, S. 2o5) hervorgeht, hat man bisher die Wirkung der Invertase auf stärkere als 2o- bis 4oprozentige Sacharoselösungen allgemein für gering und jedenfalls für technisch nicht verwertbar gehalten, so daß man sich für die Zwecke der annähernd vollständigen Inversion auf 2oprozentige Sacharoselösungen beschränkte. Auch in der britischen Patentschrift 8686 vom Jahre 1884 wird eine Lösung von i Teil Zucker in 4 Teilen Wasser als die für die Inversion zweckmäßigste angegeben.
  • Versuche des Erfinders ergaben jedoch, daß die Invertase auch viel stärkere Zuckerlösungen, wenn auch langsam, vollständig in Invertzucker umzuwandeln vermag.
  • Beispiel i.
  • Ein 51,87 Prozent Sacharose enthaltender Sirup ergab bei 7tägigem Stehen mit Invertase bei Zimmerwärme eine Kupferreduktion entsprechend S I,2,7 Prozent nach 21/2tägigem Stehen bei 5o° C eine solche entsprechend 5o Prozent invertierter Sacharose.
  • Der Gehalt der Zuckerlösung bei der Inversion nach vorliegendem Verfahren , kann von 4o bis über 8o Prozent, die Temperatur zwischen 40 und 85° C schwanken. Je nach dem Zweck, den man mit der Inversion verfolgt, ob man z. B. reinere oder unreinere, konzentriertere oder verdünntere Zuckerlösungen verwendet, wird man die Invertase innerhalb obiger Grenzen auf die Zuckerlösung wirken lassen: Arbeitet man mit reiner Sacharose und reiner Invertaselösung, die in bekannter Weise hergestellt ist, so erhält man fast farblose Invertzuckerlösungen von hoher Reinheit. Der Zucker wird zweckmäßig allmählich in die Invertaselösung eingetragen und unter Rühren und langsam steigender Erwärmung aufgelöst. Hierdurch ist es z. B. möglich, die Löslichkeit der reinen Sacharose in Wasser bei den in Betracht kommenden Wärmegraden bedeutend zu überschreiten, weil nach anfänglicher Bildung einer gewissen Menge Invertzucker eine Verbindung des letzteren mit der weiter hinzugefügten Sacharose entsteht, die nicht kristallisiert und sehr leicht in Wasser löslich ist (sogenannte flüssige Raffinade). Dieser Umstand erleichtert es sehr, zu hochgesättigten Invertzuckerlösungen mit Hilfe von Invertase zu gelangen.
  • Jedoch braucht die Invertase nicht erst rein dargestellt zu werden, sondern man kann sie auch in Form ihrer Träger oder Bildner (z. B: Hefearten) für das Verfahren verwenden. Dies bietet sogar insofern einen Vorteil, als die Menge der Inv ertase in der Hefe erst bei deren Berührung mit der Zuckerlösung eine wesentliche Steigerung erfährt. Beispiel 2. In einer mit i2o g Preßhefe vermischten Lösung von 300 g Weißzucker in 300 g Wasser waren nach i1/2 Stunden bei 4o° C 94 Prozerrt, am anderen Morgen 97,2 Prozent der Sacharose invertiert.
  • Die dabei zu überwindenden -Nachteile bestehen darin, daß die Hefe sich in den 7u1kkerlösungen senkt, bevor sie ihre volle Wirkeng ausgeübt hat, und daß für die meisten @"erwendhtngen des Invertzuckers die benutzte Hefe wieder abgetrennt «-erden muß. Um leides zu erreichen und gleichzeitig die Kraft dir Invertase bzw. Hefe usw. soweit als irreiid möglich auszunutzen, hat sich folgendes %@orgelien als zweckmäßig erwiesen.
  • Die Zuckerlösung wird mit einer verhältnismäßig großen -Menge, z. B. mit dein halben l:is gleichen Gewicht abgepreßter Hefe sorgfältig gemischt, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind und die -Mischung in eine Filterpresse gedrückt. Hat sich in dieser ein geniigender Belag von Hefe gebildet, so kann inan weitere Zuckerlösung nachdrücken; diese wird während des Durchganges durch (lie Hefeschicht sehr schnell invertiert, weil sie seit der Hefe in außerordentlich innige Berührung kommt, und weil dabei an jeder Stelle und zti jeder Zeit ein sehr großer überscht1ß von Hefe auf den Zucker einwirkt. Beispiel 3. Eine etwa 55prozentige Sacharoselösung zeigte, nachdem sie bei 55° C über ein finit bereits benutzter Hefe belegtes Filter <relaufen war, 57,3 Prozent Trockengehalt und eine l'Ieduktion entsprechend @d. Prozent Invertzucker.
  • Hierbei ist die Wärme innerhalb der Presse sowohl durch -1,"orwärmung der Zuckerl«)stiiig als auch zweckmäßig durch äußeren Wärmeschutz oder Beheizung der Presse selbst oder ihres Aufstelltuigsraunies in genügender Höhe zu erhalten. llan kann auch mehrere Filterpressen hintereinander schalten, tun die nachlassende Wirkung der bereits gebrauchten Hefe durch die stärkere einer frischen Füllung zu ergänzen.
  • Ferner kann man zweckmäßig auch Schleu-(lern verwenden, und zwar sowohl solche mit geschlossener Trommel zur Abscheidung der schwel)eriden Hefe und Herstellung klarer Invertzuckerlösungen als auch Schleudern mit gelochter Trommel als Filtervorrichtungen in der hei den Pressen erläuterten Weise.
  • Endlich gelingt die Inversion auch, wenn inan die Zuckerlösung durch Gefäße strömen läßt, die wie Sandfilter mit oder ohne Rührvorrichtung eingerichtet sind. Die Füllung besteht zweckmäßig aus Stoffen mit etwas rauher Oberfläche, die der Hefe Gelegenheit zur Anlagerung und Einlagerung bietet, wie Sand, Kies, Koks, Bimsstein, Knochenkohle usw. in passender Körnung. Hinter ein solches Inversionsgefäß ist nötigenfalls eine Vorrichtung zur Abscheidung der mit der Flüssigkeit wegschwimmenden Hefeanteile zu schalten.
  • Je länger= eine und dieselbe Hefe zur In-%-ersion vorn Zuckerlösungen, dient, desto weniger gibt sie eigene Bestandteile an diese ab, desto reiner und farbloser läuft also die Invertzuckerlösung ab.
  • Beispiel 4.
  • Das Filter vom Beispiel 3 gab bei weiterer Beschickung mit 55prozentiger Zuckerlösung einen Sirup, der bei 55,4 Prozent Trockenmasse 53,6 Prozent Reduktion zeigte, mithin reiner und auch weniger gefärbt war als der erste.
  • Durch Beschleunigung oder Verlangsamung (les Stromes hat man es in der Hand, die Inversion Iris zu jedem gewünschten Grad zu treiben.
  • Die Invertase wirkt in neutralen oder schwach sauren Lösungen. Ist der Zucker alkalisch, so rnuß er vorher zum mindesten neutral gemacht werden. Vorteilhaft ist es, die Lösungen vorher ganz schwach anzusäuern, weil dann hellere Inv ertzuckerlösungen erhalten werden. Es genügt hierfür die Anwesenheit schwacher Säuren, die unter den vorliegenden Umständen noch nicht oder kauen invertierend auf den Zucker wirken. Aus dein alkalischen Dicksaft der Zuckerfabriken oder aus Raffinerieklären läßt sich z. B. durch übersättigen mit Kohlensäure eine für das vorliegende Verfahren sehr geeignete Zuckerlösung herstellen.
  • Nach einest bekannten Verfahren wird zwar auch Säure neben Hefe verwendet, jedoch zu dein Zweck, aus rohem Rübensaft von höchstens 2o Prozent "Zuckergehalt Pektinstofte zu fällen; auf die Inversion des darin enthaltenen Zuckers wird dabei nur nebensächlich Wert gelegt.
  • Auch in sehr unreinen Zuckerlösungen, z. B. -Melassen, wird durch Invertase leicht Invertzucker gebildet, wenn man sie unverdünnt oder wenig verdünnt damit behandelt. Beispiel 5. Eine mit Essigsäure neutral gemachte Melasse zeigte nach dem Stehen mit etwa 15 Prozent untergäriger Bierhefe bei So bis 55' C in 20 Stunden 37 Prozent, in 44 Stunden 41,7 Prozent Invertzucker, während der gesamte Sacharosegehalt der -Mischung 45,7 Prozent Invertzucker entsprach.
  • Unter Umständen ist es zweckmäßig, neben der Invertase auch geringe Mengen starker Säuren zur Inversion zu benutzen, so daß die Wirkungen beider sich ergänzen. Hierbei kann man im Einzelfall die Bedingungen bezüglich Wärmegrad, Einwirkungsdauer und Säuremenge leicht so wählen, daß die uner-«-ünschten Nebenerzeugnisse, die sich bei der Inversion mit Säuren allein fast unvermeidlich bilden (z. B. dextrinartige Kondensationsstoffe des Zuckers) ganz ausbleiben, so daß auch in dieser Beziehung die Erzeugnisse des Verfahrens reiner erhalten werden, als es bisher möglich war. Da derartige Nebenerzeugnisse sich nach Degener auch schon bei dem Eindampfen neutraler Invertzuckerlösungen bilden, so liegt ein technischer Vorteil des neuen Verfahrens darin, daß die Verwendung gesättigter und sogar übersättigter Sacharoselösungen ermöglicht wird und somit das Eindampfen fortfallen kann. Außer.-dein bilden natürlich auch die Ersparung von Brennstoffen sowie die Erzeugung reinerer Invertzuckersirupe große technische Fortschritte gegenüber dem bisherigen Verfahren.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Inversion von Zukkerlösungen aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß Zuckerlösungen von q.o bis über 8o-Prozent Sacharosegehalt mit Invertase oder deren Trägern oder Entwicklern (z. B. Hefearten) in innige Berührung gebracht oder durch die letzteren hindurchgeleitet oder hindurchgefiltert werden.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach .Anspruch i, darin bestehend, daß die Inversion gleichzeitig mit Invertase und geringen Säuremengen bewirkt wird.
  3. 3. Zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2 die Verwendung von Filterpressen, Schleudern oder sandfilterartigen Vorrichtungen mit oder ohne Rührwerk und inneren oder äußeren Beheizungsvorrichtungen.
DEB96912D 1920-11-17 1920-11-17 Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase Expired DE376404C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB96912D DE376404C (de) 1920-11-17 1920-11-17 Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB96912D DE376404C (de) 1920-11-17 1920-11-17 Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE376404C true DE376404C (de) 1923-05-26

Family

ID=6988998

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB96912D Expired DE376404C (de) 1920-11-17 1920-11-17 Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE376404C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE376404C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase
DE655337C (de) Verfahren zum Entwaessern von Hefe
DE2543364A1 (de) Verfahren zur herstellung von ruebenzucker
DE525902C (de) Verfahren zur Saftgewinnung und Saftreinigung
DE2239210C3 (de) Verfahren zur Herstellung von a- Galactosidase, die eine starke a- Galactosidase-Aktivität und eine äußerst geringe Invertase-Aktivität aufweist, und deren Verwendung zur Zerlegung von Raffinose
DE2449521C3 (de) Verfahren zum Extrahieren von Zucker aus Zucker enthaltenden Pflanzengeweben
DE363429C (de) Verfahren zum gleichzeitigen Erzeugen eines eiweissreichen Futters und eines phosphorsaeurereichen Duengemittels bei der Reinigung von Rohsaeften, Abpresswaessern der Zuckerfabrikation und Fruchtwaessern der Staerkefabrikation mittels schwefliger Saeure
DE612162C (de) Verfahren zur Gewinnung von reiner Xylose
AT324248B (de) Verfahren zur reinigung von fohsäften aus zuckerrüben oder anderen zuckerhaltigen pflanzen
DE536989C (de) Verfahren zur Herstellung von Lufthefe
DE567065C (de) Verfahren zur Erhoehung des Dextrosegehaltes des Ablaufs von Dextrosefuellmassen
AT18440B (de) Verfahren zur Herstellung von kolonialzuckerähnlichen Produkten aus den Erzeugnissen der Rüben- und Rohzuckerverarbeitung.
AT138918B (de) Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus stärke-, zucker- oder zellulosehaltigen Rohstoffen.
AT157092B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe einschließlich Stellhefe und insbesondere Preßhefe sowie Spiritus.
DE539075C (de) Verfahren zur Entzuckerung von Sirupen und Melassen
AT141143B (de) Verfahren zur Abscheidung der Nichtzuckerstoffe aus Zuckerfabriks- und Raffineriesäften durch Ausflockung.
DE954410C (de) Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften
AT71812B (de) Verfahren zur Vorbereitung von Zuckerrüben für die Saftgewinnung.
AT29677B (de) Verfahren zum Reinigen von Sirup.
DE667903C (de) Verfahren zur Gewinnung von Hefe, insbesondere Presshefe und Alkohol
AT141885B (de) Verfahren zur Herstellung von Kristallzucker aus Holzzuckerlösungen.
AT78195B (de) Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Säften und Regenerierung des verwendeten Reinigungsmittels.
AT60909B (de) Verfahren zur Herstellung von gärbarem Zucker bzw. Spiritus aus konzentrierter Zelloselösung.
DE911126C (de) Verfahren zur Abscheidung der weinsauren Salze aus Weinhefegelaeger
AT115646B (de) Verfahren zur Entzuckerung von Ablaufsirupen.