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Verfahren zur Herstellung von Hefe einsehliesslich Stellhefe und insbesondere Presshefe sowie
Spirits.
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Mengenverhältnissen gewonnen werden ; ferner sind auch Verfahren zur Herstellung von Hefe ohne gleichzeitige Erzeugung von Alkohol ausgearbeitet worden.
Bei einigen dieser Verfahren verbleibt die Hefe während des ganzen Gärungsvorgl. fngps in der gleichen Würze, während bei andern, u. a. den sogenannten kontinuierlichen Verfahren, Hefe aus der Würze entfernt. wird und gegebenenfalls auch Hefe aus andern Systemen während der Gärung hinzugesetzt wird. In Verbindung mit der Entnahme hefehaltiger Würze aus dem Gärbottich und
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'zurückgeführt wird, durch einen andern Behälter mit gärender Würze laufen zu lassen. Trotz dieses Durchlaufes ist aber hiebei nur von einer Rückführung einer Hefe die Rede, die ursprünglich aus dem
Gärbottich stammt, in welchen sie schliesslich zurückgeführt wird.
Von allen diesen Verfahren'gilt jedoch, dass die Qualität der hergestellten Hefe und die Hefeausbeute im günstigsten Fall die mit Hilfe der sogenannten ,,Zulaufverfahren" erzielbare erreicht.
Es ist ferner bekannt, die Gärung in mehreren Bottichen einzuleiten und eine Zirkulation von Hefe unter sämtlichen Bottichen in einer Richtung durchzuführen, wobei die Gärungen, zwischen denen ein Austausch von Hefe stattfindet, verschieden sein können. Selbst wenn bei diesem Verfahren nur zwei Bottiche vorhanden sind, findet der gegenseitige Austausch von Hefe zwischen den beiden
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Vermengen von Hefe verschiedener Generationsstufen und einer Regelung der Hefekonzentration.
Es wurde nun festgestellt, dass bei Einleitung der Gärung in wenigstens zwei Bottichen und Austausch von Hefe während der Gärung zwischen den beiden Bottichen bzw. zwischen je zweien
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und gänzlicher oder teilweiser Abtrennung der Hefe in den Bottich zurückgeführt wird, dem sie entnommen wurde. Die Würze erfährt durch diesen Austausch in jedem der Bottiche eine Behandlung mit dem durch Zufuhr von aus einem andern Hefebottieh herrührender Hefe, mit welcher die entnommene Hefe ausgetauscht wurde, geänderten Hefebestand, wodurch die Würzen besser ausgenutzt und höhere Gesamtausbeuten für die beiden Bottiche, als Ganzes gerechnet, erzielt werden, als bisher durch bekannte Verfahren erreicht werden konnten.
Die durch die vorliegende Erfindung erzielte neue Wirkung ist offenbar dem Umstand zuzuschreiben, dass'ein in einer bestimmten Würze unter gewissen bestimmten Bedingungen gewachsener Hefebestand sich allmählich mit gewissen spezifischen Stoffwechselprodukten umgibt, die das Wachstum und die Lebensentfaltung der Hefe hemmen. Die Würze gelangt nach und nach gewissermassen mit der Hefe in ein Gleichgewicht, so dass ihre Lebensfunktionen unter Überwindung eines gewissen Widerstandes vor sich gehen. Wenn die Hefe in eine andere Wiirze übertragen wird, um mit der darin
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tigeren Lebensentfaltung der Hefe nicht geben kann.
Das Verfahren gemäss der Erfindung gestattet auch, eine bessere Hefequalität zu erzielen, beispielsweise durch gleichzeitige Ausführung einer alkoholliefernden Gärung 1 und einer Gärung 2, bei welcher
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eine bedeutende Stimulierung der in der Gärung 2 hergestellten Hefe herbeiführt. Zugleich werden in diesem Falle zufolge des Austausches der Hefen, gute Ausbeuten an Hefe und Sprit in der sprit-
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ausbeute an Hefe und Sprit im Verhältnis zu dem in Arbeit genommenen Rohmaterial gelegt werden.
Wie schon aus diesen Ausführungen hervorgeht, lassen sich die Vorteile des gegenseitigen Hefe- austausehes insbesondere dann ausnützen, wenn in zwei oder mehreren Gärbottichen Gärungen durch-
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beide oder bei mehreren Gärungen alle spritgebend sein, gegebenenfalls jedoch in verschiedenem Grade. Es ist aber auch möglich, in einer oderin mehreren der Gärungen alkoholfrei zu arbeiten. Ferner können die Gärungen gleichzeitig oder mit einer bestimmten Phasenverschiebung angestellt werden ; sie können auch von verschiedener Dauer sein, so dass die Beendigung der Gärungen zu verschiedenen Zeiten stattfindet.
Wenn dies der Fall ist, kann die Hefe aus dem Bottich oder aus den Bottichen, in welchem (welchen) die Gärung zuerst beendet ist, gegebenenfalls nach Waschung, separiert oder in sonstiger Weise abgetrennt werden, während die Gärung in einem andern oder mehreren andern Bottichen fortgesetzt wird. Die Hefe aus dem Bottich oder den Bottichen, in welchem (welchen) die Gärung später beendet wird, kann dann auch separiert und gegebenenfalls in üblicher Weise gewaschen und gepresst werden, worauf die Hefe aus den beiden Gärungen entweder jede für sich als Verkaufshefe oder Stellhefe oder nach Zusammenmischung zur Anwendung gelangt.
Es kann auch zweckmässig sein, die geschleuderte und gegebenenfalls gewaschene Hefe aus dem Bottich oder den Bottichen, in welchem (welchen) die Gärung zuerst beendet wird, in Gärbottiche, in welchen die Gärung noch nicht beendet ist, überzuführen, damit sie sieh dort weiter entwickeln kann, worauf man, wenn die Gärung hier beendet ist, die Gesamthefemenge in üblicher Weise separiert und abpresst, wobei man sie gegebenenfalls vor der Pressung wäscht.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel gegeben.
Ausführungsbeispiel :
1200 kg Melasse werden in bekannter Weise (durch chemische Behandlung, Schlamm separieren od. dgl. ) geklärt, worauf die geklärte Melasse, gegebenenfalls nach Verdünnung mit Wasser, in zwei Teile geteilt wird, von welcher der eine, 400 k'Melasse entsprechend, für eine alkoholfreie Gärung nach dem Zulaufverfahren bestimmt ist, während der Rest der Melasselösung, 800 kg Melasse entsprechend, für eine alkoholliefernde Gärung, die gleichfalls nach dem Zulaufverfahren geführt wird, bestimmt ist.
Die alkoholfreie Gärung wird so eingestellt, dass sie 14 Stunden dauert. Es werden zu dieser Gärung 80 kg Stellhefe gebraucht. Die alkohulliefernde Gärung wird für eine Dauer von nur 7 Stunden
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Gärung während ihrer ganzen Dauer bei 300 C durchgeführt wird. Die alkoholfreie Gärung wird zur Zeit 0 in einem Gärbottich A begonnen, während die alkoholliefernde Gärung in einem Gärbottich B zur Zeit 2, d. h. mit einer Phasenverschiebung von 2 Stunden, begonnen wird.
In beiden Bottichen wird während der Gärung gelüftet Den beiden Bottichen werden Stunde für Stunde Proben der gärenden Würze zur Kontrolle der Gärbedingungen entnommen ; nach den Befunden der Probe- entmhme werden in bekannter Weise die Chemikalienmengen, die der gärenden Würze hinzugesetzt werden sollen, bestimmt.
Zur Zeit 3 wird ein gegenseitiger Austausch der Hefe zwischen den Gärbottichen begonnen,
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menge entnommen wird, dass sie die Hälfte. der in diesem Bottich befindlichen Hefe enthält. Die separierte Hefe wird nun dem Gärbottich A zugeführt, während die Würze in den Gärbottich B zurückgeführt wird. Unmittelbar hierauf wird eine ebenso grosse Hefemenge aus dem Gärbottich A entfernt und die separierte Hefe dem Gärbottich B zugeführt, während die Würze in den Bottich A zurück. geführt wird.
Zu den Zeiten 5 und 7 wird ein gleichartiger Austausch der Hefemenge in den beiden Bottichen vorgenommen. indem jedesmal eine Hefemenge ausgetauscht wird, die der Hälfte der zu dem betreffenden Zeitpunkt im Gärbottich B befindlichen Hefemenge entspricht.
Zur Zeit 9 ist die Gärung im Gärbottich B beendet. Der ganze Inhalt des Bottichs wird dann separiert und die separierte Hefe, gegebenenfalls nach einem Waschen, dem Gärbottich A zugeführt,
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Separieren des Inhaltes des Gärhottichs B abgeschlossen ist, wird aus dem G rbotticll A eine so grosse Würzemenge entnommen, dass die darin befindliche Hefemenge der aus dem Gärbottich B bei der
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zur Zeit 14 fortgesetzt, zu welchem Zeitpunkt der Inhalt des-Bfttichs separiert wird. Die separierte Hefe wird entweder für sich oder, wie schon, erwähnt, zusammen mit der zur Zeit'9 entnommenen
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29 v. H. Alkohol in der alkoholliefernden.
Gärung und eine Hefeausbeute von etwa 131 v. H. in der alkoholfreien Gärung verteilt (alle diese Angaben beziehen sich auf die für die betreffende Gärung angewendete Melassemenge). Die bei beiden Gärungen gewonnene Hefe ist von besserer Qualität
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erzielen konnte. Der durch Anwendung des vorliegenden Verfahrens erreichbare Vorteil besteht also in diesem Fall sowohl in einer Erhöhung der Hefeausbeute als auch in der Erzielung einer besseren . Hefequalität.
Bei dem System von Gärungen, das im Ausführungsbeispiel beschrieben ist, werden nur zwei Gärbottiche, angewendet, in welchen zwei verschiedene Gärungen angestellt werden, eine A-Gärung und eine B-Gärung. Die Verschiedenheit dieser Gärungen besteht u. a., wie erwähnt, in den Ausbeuten, . der Dauer, den Gärtemperaturen, den Stellhefemengen und den gegenseitigen Phasenverschiebungen der Gärungen. Die Verschiedenheit braucht indessen nicht alle diese Faktoren und nur diese Faktoren zu umfassen, sondern kann auch in anderer Weise bewirkt sein, z. B. dadurch, dass bei einer dieser Gärungen A oder B Lüftung angewendet wird, bei der andern nicht, oder dadurch, dass bei den beiden Gärungen mit verschiedener Stärke gelüftet wird.
Die beiden verschiedenen Gärungen können weiter in, mehr als zwei Bottichen ausgeführt werden, indem in einer Gruppe oder in Gruppen die gleiche Gärung ausgeführt werden kann. Man kann in Fällen, in welchen der Austausch zwischen mehr als zwei verschiedenen Gärungen durchgefÜhrt wird, diese in ebenso vielen Gärbottiehen, als verschiedene Gärungen stattfinden sollen, oder in mehr Gärbottichen anstellen.
Fig. l, 2 und 3 der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung Beispiele des Systems, nach welchem der Austausch der Hefe zwischen mehr als zwei Gärbottichen, in welchen verschiedene Gärungen angestellt sind, geschehen kann.
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die abgegebene Hefemenge dadurch ersetzt wird, dass der Gärbottieh 1 Hefe aus der B-Gärung Ba empfängt, die im Gärbottiel) 6 vonstatten geht. kann ein ähnliches Resultat erzielt werden, wie wenn
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erfolgt.
Nach Fig. 2 wird die Hefe des Gärbottichs 7 ; in welchem eine Gärung B durchgeführt wird, mit der Hefe jeder der drei Gärbottiche. S, 9 und 10, in welchen Gärungen A1, A2 und A3 vonstatten
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Das Verfahrenist in dem Ausführungsbeispie1 in Verbindung mit Maischen aus Mela sse beschrieben.
Es kann indes auch mit Maischen aus stärkehaltigen Rohstoffen, Sulfitablauge, Holzzuckerlösungen
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Gärungen oder eine oder mehrere von ihnen können nach dem "Zulaufverfahren" oder als Kreislauf-.
Stufengärung oder nach andern an sich bekannten Gärungsverfahren durchgeführt werden.
Den Umfang, in welchem Hefemengen in einem System von Gärungen miteinander während der Gärung ausgetauscht werden, gleichwie die Zeitpunkte zur Ausführung des Austausches kann man nach den besonderen Verhältnissen verändern. Durch verschiedene Kombinationen geeigneter Gärungskomponenten und. durch Veränderung der Bedingungen während der einzelnen Gärungen kann man in bekannter Weise innerhalb weiter Grenzen die Gärung zu einem gewünschten Ausbeute- Verhältnis zwischen Hefe und Alkohol führen.
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