DE667903C - Verfahren zur Gewinnung von Hefe, insbesondere Presshefe und Alkohol - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Hefe, insbesondere Presshefe und Alkohol

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DE667903C
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yeast
fermentation
alcohol
fermentations
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DEA82075D
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English (en)
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Borge Valdemar Hansen
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Dansk Gaerings Industri AS
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Dansk Gaerings Industri AS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Hefe, insbesondere Preßhefe und Alkohol In der Hefe- und Spiritusindustrie sind im Laufe der Zeit eine große Anzahl von Verfahren ausgearbeitet worden, durch die gleichzeitig Hefe, besonders Preßhefe, und Alkohol in verschiedenen Mengenverhältnissen gewonnen werden. Auch kennt man viele Verfahren zur Herstellung von Hefe ohne gleichzeitige Gewinnung von Alkohol.
  • Bei einigen dieser Verfahren verbleibt die Hefe während des ganzen Gärungsvorgangs in der gleichen Würze, während bei anderen, z. B. den sogenannten kontinuierlichen Verfahren, Hefe aus der Würze entfernt und gegebenenfalls auch Hefe aus anderen Gärungen während der Gärung hinzugesetzt wird. In Verbindung mit der Entnahme hefehaltiger Würze aus dem Gärbottich und Rückführung des Hefegehalts dieser Würze wurde vorgeschlagen, die Hefe, bevor sie zurückgeführt wird, durch einen anderen Behälter mit gärender Würze laufen zu lassen. Trotz dieses Durchlaufs ist jedoch hierbei nur die Rede von einer Rückführung der Hefe, die ursprünglich aus dem gleichen Gärbottich stammt, in den sie wieder zurückgeführt wird. Bei allen diesen Verfahren bewegen sich jedoch die Eigenschaften der hergestellten Hefe und ihre Ausbeute im günstigsten Fall in gleicher Höhe wie bei den sogenannten Zulaufverfahren.
  • Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von diesen bekannten Verfahren, bei denen während der Gärung Hefe entnommen und Hefe der gärenden Würze hinzugesetzt wird, dadurch, daß die Gärung in mindestens zwei Bottichen eingeleitet wird. Sofort oder später wird dann während der Gärung ein oder mehrere Male ein gegenseitiger Austausch von Hefe zwischen @ den Bottichen ohne Austausch einer entsprechenden Würzemenge vorgenommen.
  • Dadurch können im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren wesentliche Vorteile erreicht werden. Es ist bei gleichzeitiger Ausführung einer Gärung zur Alkoholgewinnung und einer Gärung, bei der kein Alkohol hergestellt wird, möglich, durch Zufuhr von Hefe aus der ersteren Gärung zu der letztgenannten eine bedeutende Stimulierung der in ihr hergestellten Hefe und andererseits infolge des Umtausches gute Ausbeuten an Hefe und Alkohol zu erzielen. Je nach den Verhältnissen kann das Hauptgewicht entweder auf die Gewinnung einer Hefe von verbesserten Eigenschaften oder auf die Erreichung einer größeren Gesamtausbeute an Hefe und Alkohol im Verhältnis zu dem in Arbeit genommenen Rohmaterial, als es sonn bei den bekannten Verfahren möglich oder auf beide Vorteile gleichzeitig gelegt werdest: Wie schon aus dieser Andeutung hervorgeht; lassen die Vorteile des gegenseitigen Hefeaustausches sich insbesondere dann ausnützen, wenn in den beiden oder mehreren Gärbottichen Gärungen ausgeführt werden, die einzeln oder gruppenweise verschieden sind. Diese Gärungen können beispielsweise beide oder alle auf Alkoholgewinnung geleitet sein, gegebenenfalls jedoch in verschiedenem Grade. Es können auch eine oder mehrere der Gärungen alkoholfrei sein. Ebenso können die Gärungen gleichzeitig oder mit einer bestimmten Phasenverschiebung angestellt werden. Sie können schließlich auch von verschiedener Dauer sein, so daß der Abschluß zu verschiedenen Zeiten stattfindet. Wenn dies der Fall ist, kann die Hefe aus dem Bottich oder den Bottichen, in welchem oder in welchen die Gärung zuerst beendet ist, separiert oder geprellt werden, gegebenenfalls nach Waschung, während die Gärung in einem anderen oder mehreren anderen Bottichen fortgesetzt wird. Die Hefe aus dem Bottich oder den Bottichen, in welchen die Gärung später zu Ende ist, kann dann auch separiert und gegebenenfalls in gewöhnlicher Weise gewaschen und geprellt werden, worauf die Hefe aus den beiden Gärungen entweder je für sich als Verkaufshefe oder Stellhefe oder nach Zusammenmischung verwendet wird.
  • Es kann auch zweckmäßig sein, die geschleuderte und gegebenenfalls gewaschene Hefe aus dem Bottich oder den Bottichen, in denen die Gärung zuerst fertig wird, in Gärbottiche mit noch nicht beendeter Gärung zur Weitervermehrung überzuführen. Nach auch hier beendeter Gärung wird die Gesamthefemenge separiert und geprellt, gegebenenfalls vor der Pressung gewaschen.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel gegeben. Ausführungsbeispiel z2oo kg Melasse werden in bekannter Weise geklärt. Die geklärte Lösung wird gegebenenfalls nach Verdünnung mit Wasser in zwei Teile geteilt. Der eine Teil, qoo kg Melasse entsprechend, wird für eine alkoholfreie Gärung nach dem Zulaufverfahren, der Rest der Melasselösung, 8oo kg Melasse entsprechend, für eine alkoholgebende Gärung, die ebenfalls nach dem Zulaufverfahren geführt wird, verwendet.
  • Die alkoholfreie Gärung mit einer Hefegabe von 8o kg soll 14 Stunden dauern, während die alkoholgebende Gärung für eine Dauer von nur 7 Stunden- mit 72 kg Stellhefe angesetzt wird. Die Temperatur der ersten beträgt 26' und wird auf 3o' während der Gärung ansteigen gelassen, während die zweite Gärung während ihrer (ganzen Dauer bei 30' vorgenommen wird. Die alkoholfreie Gärung wird zum Ausgangszeitpkt in einem Gärbottich A, die alkoholgebende Gärung in einem Gärbottich B um 2 Stunden später (Zeit 2) begonnen. In beiden Bottichen wird während der Gärung gelüftet, Den Bottichen werden Stunde für Stunde Proben der gärenden Würze zur Kontrolle der Gärbedingungen entnommen. Nach den Befunden der Probeentnahme werden in bekannter Weise die benötigten Chemikalienmengen zugesetzt.
  • Zur Zeit 3 beginnt der gegenseitige Austausch der Hefe zwischen den Gärbottichen, der für das vorliegende Verfahren kennzeichnend ist. Es wird zu diesem Zwecke aus dem Gärbottich B eine der Hälfte der in diesem Bottich befindlichen Hefe entsprechende Würzemenge ausgeschleudert. Die separierte Hefe wird dem Gärbottich A zugeführt und die Würze in den Gärbottich B zurückgegeben. Unmittelbar hiernach wird eine ebenso große Hefemenge durch Separieren aus dem Gärbottich A entnommen und die separierte Hefe dem Gärbottich B zugeführt, während die Würze zum Bottich A zurückgeführt wird- Zu den Zeiten 5 und 7 wird ein ähnlicher Austausch der Hefemenge in den beiden Bottichen vorgenommen, und zwar so, daß jedesmal eine Hefemenge ausgetauscht wird, die der Hälfte der zu dem betreffenden Zeitpunkt im Gärbottich B befindlichen Hefemenge entspricht.
  • Zur Zeit 9 ist die Gärung im Gärbottich B abgeschlossen. Der ganze Inhalt des Bottichs wird dann ausgeschleudert, und die Hefe wird, gegebenenfalls nach Waschen, dem Gärbottich A zugeführt, während die Würze und unter Umständen auch das Waschwasser zum Abtrennen gehen. Nach der Abtrennung des Inhaltes des Gärbottichs B wird sofort auch vom Gärbottich A eine so große Würzemenge ausgeschleudert, daß die darin befindliche Hefemenge der aus dem Gärbottich B bei der letzten Trennung entnommenen Menge entspricht; die Würze wird zum Gärbottich A zurückgeführt. Die dem Gärbottich A zu diesem Zeitpunkt entnommene Hefemenge wird sofort oder später gewaschen und geprellt, gegebenenfalls zusammen mit der gesamten Hefe aus dem Gärbottich A, wenn die Gärung in diesem Bottich schon abgeschlossen ist. Die alkoholfreie Gärung wird hier bis zur Zeit 14 fortgesetzt. Die dann ausgeschleuderte Hefe wird entweder für sich oder, wie schon erwähnt, zusammen mit der zur Zeit 9 entnommenen Hefemenge gewaschen und geprellt.
  • Die Gesamtausbeute beträgt, nach Abzug der 152 kg Stellhefe; 726 kg Hefe mit 25 °/o Trockensubstanz und 232 1 Alkohol (zoo °/oig). Die Durchschnittsausbeute der beiden Gärungen ist somit 60,5 °/o Hefe und 19,3 ()/o Alkohol, die sich mit einer Ausbeute von etwa 25 °/a Hefe und etwa 29 % Alkohol in der alkoholgebenden Gärung und einer Hefeausbeute von etwa 131 °/o in der alkoholfreien Gärung verteilt, alle drei Ausbeuten berechnet auf die für die betreffende Gärung angewendete Melassemenge. Die bei beiden Gärungen erzielte Hefe ist von besserer Qualität als eine lediglich durch Ausführung einer alkoholfreien Gärung nach dem Zulaufverfahren gewonnene. Der Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht in diesem Fall sowohl in vorteilhafterer Hefeausbeute als auch in höherer Güte der Hefe.
  • Im beschriebenen Ausführungsbeispiel werden nur zwei Gärbottiche angewendet für eine A-Gärung und eine B-Gärung. Die Verschiedenheit dieser Gärungen besteht, wie erwähnt, in den Ausbeuten, der Dauer, den Gärtemperaturen, den Stellhefemengen und den zeitlichen Verschiebungen der Gärungen. Die Verschiedenheit braucht indessen nicht alle diese Faktoren und nur diese Faktoren zu umfassen, sondern kann sich auch in anderer Weise zu erkennen geben, z. B. dadurch, daß bei einer dieser Gärungen A oder B Lüftung angewendet wird, und dadurch, daß mit verschiedener Stärke bei den beiden Gärungen gelüftet wird. Die beiden verschiedenen Gärungen können auch in mehr als zwei Bottichen ausgeführt werden. Ebenfalls kann man in Fällen, wo der Austausch zwischen mehr als zwei verschiedenen Gärungen geschieht, diese in ebenso vielen Gärbottichen, als verschiedene Gärungen stattfinden sollen, oder in mehr Gärbottichen anstellen.
  • Abb. i, 2 und 3 der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung Beispiele des Systems, nach welchem der Austausch der Hefe zwischen mehr als zwei Gärbottichen mit verschiedenen Gärungen geschehen kann.
  • Nach Abb. i sind in drei Gärbottichen i, 3 und 5 Gärungen A1, AZ und A3 angestellt, die z. B. im wesentlichen gleich sein können, und in drei anderen Gärbottichen 2, q. und 6 Gärungen B1, B2 und B3, die ebenfalls im wesentlichen gleich sein können. Wenn der Austausch nach den Pfeilen geschieht, indem z. B. Gärbottich i Hefe an die Gärung B1 im Gärbottich B abgibt, während die abgegebene Hefemenge dadurch erstattet wird, daß der Gärbottich i Hefe aus der Gärung B3 empfängt, die im Gärbottich 6 geschieht, kann ein ähnliches Ergebnis erzielt werden, als wenn der Austausch nur zwischen einer A-Gärung und einer B-Gärung mit zwei Gärbottichen erfolgen würde.
  • Nach Abb. 2 wird die Hefe des Gärbottichs 7, in welchem eine Gärung B angestellt ist, mit der Hefe jeder der drei Gärbottiche 8, g und io, mit den Gärungen A1, A2 und A3, die z. B. untereinander verschieden und verschieden von B sein können, ausgetauscht.
  • .Nach Abb. 3 wird der Hefeaustausch zwischen einer Anzahl Gärungen A1, A2, A3, B und C auf verschiedene mit Pfeilen angedeutete Weise vollzogen.
  • Das Verfahren ist im obigen Ausführungsbeispiel in Verbindung mit Maischen aus Melasse beschrieben. Es kann indessen auch mit Maischen aus stärkehaltigen Rohstoffen, Sulfitablauge, verzuckertem Holz und ähnlichen Stoffen, die entweder unmittelbar oder mittelbar vergärbar sind, ausgeführt werden. Ebenfalls können die Gärungen oder eine oder mehrere von ihnen nach dem Zulaufverfahren oder als Kreislauf-, Stufen- oder nach einem anderen der an sich bekannten Gärungsverfahren durchgeführt werden.
  • Der Umfang, in dem Hefemengen in einem System von Gärungen miteinander während der Gärung ausgetauscht werden, kann wie auch die Zeitpunkte zur Ausführung des Austausches nach den Verhältnissen verändert werden. Durch verschiedene Verbipdung geeigneter Gärungsträger und durch Veränderung der Bedingungen, in bekannter Weise während der einzelnen Gärungen, kann man innerhalb weiter Grenzen die Gärung zu einem gewünschten Ausbeuteverhältnis zwischen Hefe und Alkohol führen.
  • Das Verfahren kann ebenso zur Erzeugung _ von Stellhefe wie von Verkaufshefe angewendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Hefe, insbesondere Preßhefe, und Alkohol unter Entnahme und Zufuhr von Hefe aus und zu der gärenden Würze, dadurch gekennzeichnet, daß die Gärung in mindestens zwei Bottichen eingeleitet wird, worauf sofort oder später ein oder mehrere Male ein gegenseitiger Austausch von Hefe zwischen den Bottichen ohne Austausch einer entsprechenden Würzemenge vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Bottichen angestellten Gärungen, zwischen denen ein Austausch von Hefe stattfindet, einzeln oder gruppenweise verschieden sind und wenigstens eine Gärung oder eine Gruppe von Gärungen auf Alkohol geführt wird.
  3. 3. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei der Gärungen verschiedene Dauer haben.
DEA82075D 1936-02-26 1937-02-21 Verfahren zur Gewinnung von Hefe, insbesondere Presshefe und Alkohol Expired DE667903C (de)

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