DE583324C - Verfahren zur Herstellung von Furfurol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FurfurolInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D307/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
- C07D307/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
- C07D307/34—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D307/38—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms
- C07D307/40—Radicals substituted by oxygen atoms
- C07D307/46—Doubly bound oxygen atoms, or two oxygen atoms singly bound to the same carbon atom
- C07D307/48—Furfural
- C07D307/50—Preparation from natural products
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Description
DEUTSCHES REICH
•12 SER-1933·
AUSGEGEBEN AM
I. SEPTEMBER 1933
I. SEPTEMBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 583324 KLASSE 12 ο GRUPPE 7 es
Kemiska Kontrollbyran Aktiebolag in Stockholm*) Verfahren zur Herstellung von Furfurol
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. August 1930 ab
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Furfurol.
Bisher ist man bei der Furfurolherstellung in der Weise vorgegangen, daß das Rohmaterial,
ζ. B. Hafer- und Reisspreu oder andere pentosanhaltige Materialien, mit Wasser oder
einer wässerigen Lösung von Säure' oder sauer reagierenden Salzen destilliert wurde.
Dabei destilliert ein Gemisch von Furfurol und Wasserdampf über, das zum Abscheiden
des Furfurols in eine Rektifizierkolonne eingeleitet wird. Man ist ferner in der Weise
vorgegangen, daß man das Rohmaterial in eine angesäuerte Flüssigkeit einbrachte und
die erhaltene Lösung mit oder ohne Verwendung von Druck zwecks Bildung von Furfurol
erhitzte. Das Furfurol wurde dann abdestilliert. Man war bisher der Auffassung, daß das Abdestillieren des Furfurols aus dem
Reaktionsgemisch in dem einen oder anderen Fall gleich nach der Bildung des Furfurols
stattfinden müßte, weil es sonst schnell zerstört würde. Dieses unmittelbare Abdestillieren
bedeutet aber einen Nachteil insofern, .als die zu Anfang des Prozesses erhaltenen
Dämpfe an Furfurol reich sind, bei Beendigung des Prozesses dagegen nur kleine Mengen Furfurol enthalten, während der Destillationsapparat,
z. B. die Kolonne, um ein einwandfreies Arbeiten zu ermöglichen, stets mit einem Gemisch von Wasser- und Furfuroldampf
von möglichst konstanter Zusammensetzung gespeist werden sollte. Diese
Schwierigkeit hat man dadurch zu vermeiden versucht, daß man die Furfurolwasserdämpfe
kühlte und kondensierte, das Kondensat sammelte, durchmischte und dann wieder im Kolonnenapparat
_ destillierte und fraktionierte. In dieser Weise wird zwar der Bedingung,
den Kolonnenapparat mit Furfurolwasser-. dampfmischungen konstanter Zusammensetzung
zu speisen, entsprochen, doch wird hierbei das Verfahren durch eine zweite Destillation
kompliziert, was mit Rücksicht auf die Wärmeökonomie weniger vorteilhaft ist.
Der Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile zu "vermeiden. Sie beruht auf der
Beobachtung, daß es im Gegensatz zu den bisherigen Vermutungen unter gewissen Bedingungen
nicht erforderlich ist, das Furfurol gleich abzudestillieren, sondern daß man durch Auslaugen des Rohmaterials bei geeigneter
Temperatur und geeignetem Druck unmittelbar und ohne Abdestillieren eine furfurolhaltige
_ Lösung erhalten kann, aus der das Furfurol in einem nachfolgenden Arbeits-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Bertil Groth und Georg Henning Bloniqvist in Stockholm.
gang abgeschieden werden kann. Die durch Auslaugen erhaltene furfurolhaltige Lösung
wird zum Speisen des Destillationsapparates verwendet, und man erfüllt in dieser -Weise
die oben geschilderte Bedingung, dem Kolonnenapparat ein Furfurolwasserdampfgemisch
von im wesentlichen konstanter Zusammensetzung zuzuführen und vermeidet gleichzeitig eine doppelte Destillation,
ίο Zum Auslaugen des Rohmaterials, d. h. zur Herstellung der furfurolhaltigen Lösung, verwendet
man gemäß der Erfindung mit Vorteil eine Batterie von zwei oder mehreren
Kochern oder Autoklaven, in denen das Rohmaterial im Gegenstrom ausgelaugt wird.
Man erhält dadurch kontinuierlich eine Lösung mit ziemlich konstantem Furfurolgehalt.
Durch eventuelle Aufspeicherung und bzw. oder Mischung der furfurolhaltigen Lösung
zo in einem besonderen Behälter vor dem Abdestillieren wird noch weiter sichergestellt,
daß das Abdestillieren unter wesentlich konstanten Bedingungen stattfindet.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels und unter Hinweis
auf die Zeichnung näher beschrieben; es versteht sich jedoch, daß Abänderungen des
Verfahrens innerhalb des Rahmens der Erfindung möglich sind.
Eine Batterie von Autoklaven oder geschlossenen Kochern 1, 2, 3- und 4 wird mit
furfurollieferndem, vegetabilischem Abfallmaterial, z. B. Haferspreu, gefüllt. Das Material
ruht auf den unteren Siebböden 51) S2, 53
und 54 und wird von den oberen Siebböden
61, 62, 63 und 64 niedergehalten.
Eine schwach sauer reagierende wässerige Lösung wird in die Kocher gefüllt, so daß
das Material damit durchtränkt wind; die Kocher werden unter Druck z. B. auf 160 °
erhitzt. Wird zum Auslaugen eine säurehaltige Flüssigkeit verwendet, so kann die Säure
zu Beginn des Prozesses entweder allmählich oder kontinuierlich oder auch' die ganze
Säuremenge vor der Einführung der Lösung in den ersten Kocher zugesetzt werden. Während
des Betriebes kann die Säurekonzentration durch kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Zusatz von Säure an einer beliebigen Stelle des Systems geändert werden.
Auf ungefähr 10 kg Spreu verwendet man zweckmäßig ungefähr 100 1 von etwa
0,5 n-Schwefelsäure.
Das Lösungsmittel wird durch die Hauptleitung 7 zugeführt, von der Zweigleitungen
81, 82, 83, 84 zum Boden jedes Kochers gehen.
Die furfurolhaltigen Lösungen werden aus den Kochern durch die Leitungen 91, g2, 93, o.4
abgeleitet, die an die gemeinsame Hauptleitung 10 angeschlossen sind. Die Auslaugung
erfolgt im Gegenstrom in der Weise, daß das eintretende Lösungsmittel zuerst in einen Kocher mit beinahe vollständig ausgelaugtem
Material tritt und die austretende Lösung zuletzt einen Kocher mit frischem oder beinahe frischem Material durchströmt.
Für diesen Zweck muß die Lösung aus einem Kocher in einen anderen geführt werden können,
und die Zulaufleitungen- 81, 82, 83, S4 sind
deshalb durch Leitungen 111, 112, 113, 114 mit
den entsprechenden Ablaufleitungen o.2, g3,
g4, 91, wie in der Zeichnung dargestellt, verbunden, wobei Hähne oder Ventile 121, 122,
123, 124 bzw. 131, 132, 133, 134 an den Zweigstellen
angeordnet sind. Durch öffnen bzw. Schließen der Hähne können die gewünschten
Verbindungen zwischen den Kochern hergestellt werden, um die Flüssigkeit kontinuierlich
durch die Batterie strömen zu lassen und um die Kocher füllen und entleeren zu 80 ·
können.
Unten in den Kochern befinden sich Dampfspiralen 141, 142, 143, 144 zum Erhitzen des
Lösungsmittels in den Kochern und zum Ausgleich der Leitungs-, Strahlungs- und anderen
Wärmeverluste.
Die Anzahl der Kocher kann veränderlich sein, beträgt aber zweckmäßig mindestens
vier. Ein oder zwei Kocher in der Batterie sind immer ausgeschaltet zum Entleeren des go
ausgelaugten Materials oder zur.Beschickung mit neuem Material. Die Verwendung einer
größeren Anzahl von Kochern ist vorteilhaft, weil die anfallende furfurolhaltige Lösung
dadurch eine konstantere Zusammensetzung erhält.
Wenn ein neuer Kocher in der Batterie eingeschaltet werden soll, wird er zunächst mit
Dampf von erforderlichem Druck gefüllt, worauf die Furfurollösung aus dem vorhergehenden
Kocher eingepreßt wird.
Der zum Hindurchtreiben des Wassers oder der sauren Lösung durch die Batterie erforderliche
Druck wird zweckmäßig in der Weise erhalten, daß eine saure Lösung auf den erforiderlichen Druck in einem besonderen
Dampfkessel oder Kocher erhitzt wird, wodurch der Dampfdruck in diesem Kocher die
Flüssigkeit durch die Batterie preßt.
Das Furfurol wird dann aus der Lösung in einem kontinuierlich arbeitenden Kolonnenapparat
o. dgl. unter gewöhnlichem Druck, gegebenenfalls unter erhöhtem oder vermindertem
Druck, abgetrieben.
Die von Furfurol und ζ. Β durch Filtrieren oder Zentrifugieren gegebenenfalls vom
Schlamm befreite Flüssigkeit enthält den größten Teil 'der ursprünglich zugesetzten
Säure — ein geringer Teil der Säure ist durch im Rohmaterial vorhandene basische
Bestandteile neutralisiert worden — und wird zweckmäßig der Auslaugungsbatterie wieder
zugeführt zum Auslaugen neuer Mengen von Spreu. In dieser Weise zirkuliert das Lösungsmittel
mit gewissen unvermeidlichen Verlusten, und man verwertet auf diese Weise Stoffe, die gegebenenfalls in der Lösung verblieben
sind, ohne in Furfurol umgewandelt zu werden, die in der Lösung vorhandene Säure und die Wärme des Lösungsmittels.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Furfurol durch Erhitzen von pentosanhaltigen Rohmaterialien mit verdünnter Säure auf ioo bis i8o°, dadurch gekennzeichnet, daß . das pentosanhaltige Rohmaterial mit verhältnismäßig großen Mengen verdünnter Säure behandelt und das Pentosan in Furfurol übergeführt wird, welches zunächst im Reaktionsgemisch verbleibt, daß dann die Flüssigkeit von den Rückständen des Rohmaterials abgetrennt und das Furfurol in einem nachfolgenden Arbeitsgang isoliert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in einer Batterie von Kochern oder Autoklaven im Gegenstrom erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Furfurol im kontinuierlichen Betriebe aus der Lösung in einem Kolonnenapparat o. dgl. abgetrieben wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1946667X | 1929-12-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE583324C true DE583324C (de) | 1933-09-01 |
Family
ID=20424109
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930583324D Expired DE583324C (de) | 1929-12-17 | 1930-08-10 | Verfahren zur Herstellung von Furfurol |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1946667A (de) |
DE (1) | DE583324C (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2463000A (en) * | 1945-04-26 | 1949-03-01 | Sevon Johan Waldemar | Process for the production of furfural |
-
1930
- 1930-08-10 DE DE1930583324D patent/DE583324C/de not_active Expired
- 1930-08-21 US US476890A patent/US1946667A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1946667A (en) | 1934-02-13 |
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