DE1005080B - Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen

Info

Publication number
DE1005080B
DE1005080B DEV9509A DEV0009509A DE1005080B DE 1005080 B DE1005080 B DE 1005080B DE V9509 A DEV9509 A DE V9509A DE V0009509 A DEV0009509 A DE V0009509A DE 1005080 B DE1005080 B DE 1005080B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
phenolate
phenols
oil
column
liquor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEV9509A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Rudolf Bemmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Leuna Werke GmbH
Original Assignee
Leuna Werke GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leuna Werke GmbH filed Critical Leuna Werke GmbH
Priority to DEV9509A priority Critical patent/DE1005080B/de
Publication of DE1005080B publication Critical patent/DE1005080B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/68Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C37/86Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden Ölen Die Phenolgewinnung aus phenolhaltigen Ölen verschiedene.r Herkunft, z. B. Steinkohlenteerfraktionen, Ölen aus der Braunkohleuschwelerei und aus Proedukten der direkten Kohiehydrierung, erfolgt in großem Maß durch Behandlung dieser Öle mit Ätzalkalilaugen, vorzugsweise Natronlauge. Die Phenole werden dabei in die entsprechenden Alkalisalze, auch Phenolate genannt, übergeführt, die in Wasser löslich. sind. Die wäßrige Alkali-Phenolat-Lös,ung wird als Phenolatlauge bezeichnet und läßt sich leicht, z. 13. durch Absitzenlassen, von dem entphenolierten Öl trennen. Aus der abgetrennten Phenalatlauge werden die Phenole durch Ansäuern wieder in Freiheit gesetzt. Im allgemeinen verwendet man zum Ansäuern gasförmige Kohlensäure, die man in die Phenolatlauge in geeigneter Weise einleitet. In diesem Fall entsteht als wäßrige Phase eine mehr oder weniger bikarbonathaltige Alkalikarbonatlösung (Karbonat lauge), die in an sich bekannter Weise, z. B. durch Kaustifizieruiig mit ätzkali, in Ätzalkalilösung umgewandelt und in den Entphenolierungsprozeß zurückgeführt wird.
  • Das bei der Ansäuerung der Phenolatlauge sich abschneidende Rohphenolöl enthält fast immer noch mehr oder weniger große Mengen an Neutralölen, da die Phenolatlauge merkliche Mengen an Neutralöl zu lösen vermag. Solche neutralölhaltigen Rohphenolöle lassen sich jedoch nicht ohne weiteres auf Rein produkte, wie z.R. Karbolsäulre, Kresol DAB IV, Kresol DAB VI u. dgl., aufarbeiten, da diese stets noch Neutralöl enthalten und für viele wichtige Verwendungszwecke nicht einsatzfähig sind. Man unter wirft deshalb im allgemeinen die Phenolatlauge vor dem Ansäuern einem besonderen Reinigungsprozeß, der in einer Extraktion mit leichtsiedenden Lösungsmitteln, vorzugsweise aber in der sogenannten Klardampfung, besteht. Die Nentralblentfernung aus der Phenolatlauge ist auf diesem Weg deshalb möglich, weil das Neutralöl in der Phenolatlauge nur physik. lisch gelöst ist. Die Phenole sind dagegen als Phenolate chemisch gebunden und bleiben bei dem Extraktions- bzw. Klardampfungsprozeß in der Phenolatlauge zurück. Immerhin gehen bei diesen Prozessen neben dem Neutralöl merkliche Mengen an Phenol mit in den Extrakt bzw. in das Destillat über, da die Phenolatlauge teilweise hydrolytisch gespalten ist.
  • Diese Phenolmengen sind also für den Gewinnungsprozeß verloren.
  • Die Regenerierung der Karbonatlaugen beispielsweise durch Kaustifizierung ist ein umständlicher und mit Materialverlusten verbundener Prozeß. Es ist deshalb schon wiederholt versucht worden, dieses Verfahren zu umgehen. So hat man z. B. vorgeschlagen, an Stelle von Ätzalkalilaugen von vornherein Alkali- karhonatlösungen zur Entphenolierung der Öle zu verwenden. Nadh einem dieser Vorschläge werden dabei die zu entphenolierenden Öle mit verdünnten Alkalikarbonatlösungen, insbesondere mit einer 5- bis 10°/oi.gen Sodatösung, bei hohen Temperaturen vermischt. Hierbei sollen sich die Phenole ganz oder teilweise in der Sodalauge auflösen, da ein Teil des Natriumkarbonats in Natriumhydroxyd und Natriumbikarbonat gespalten wird. Durch Vornahme der Extraktion in geschlossenen Gefäßen wird eine weitere Zersetzung des Natriumbikarbonats in Karbonat und freie Kohlensäure weitgehend vermieden. Die Abtrennung der Phenolatlösung vom entphe.noiierten Öl wird dann unter den bei der Extraktion vorliegenden Temperatur und Druckbedingungen vorgenommen.
  • Nach der Abtrennung wird die Phenoilatlauge abgekühlt, wobei die hydrolytische Spaltung wieder zurückgeht. Aus dem in Lösung befindlichen Natriumbikarbonat und dem Natriumphenolat entstehen also Natriumkarbonat und freie Phenole. Letztere scheiden sich als besonders flüssige Phase aus der Natriumkarbonatlösung ab und können als Rohphenolöl abgetrennt werden.
  • Wie zu erwarten war, hat sich aber gezeigt, daß das auf diese Weise erhaltene Roihphenolöl noch stark neutralölhaltig und daher minderwertig ist. Deshalb hat dieser Vorschlag keine praktische Bedeutung erlangt.
  • Ferner ist vorgeschlagen worden, die Phenolgewinnung aus Ölen mit Sodalösung unter Druck in der Weise vorzunehmen, daß man das phenolhaltige Öl und die Sodalösung in einem Autoklav auf 1700 erhitzt und die gemäß der Gleichung 2ROH+Na2CO3 =2R ONa+GO2+H2O in Freiheit gesetzte Kohlensäure laufend mittels eines Entspannungsventils abzieht, das am oberen Ende eines mit dem Gasraum des Autoklavs verbundenen Rückflußkühlers angebracht ist. Der Rückflußkühler hat den Zweck, aus der Kohlensäure vor dem Entspannen kondensierbare Dämpfe abzuscheiden. Das D ämpfekondensat verläßt den Autoklav nicht. sondern vereinigt sich mit dem nicht verdampften flüssigen Autoklavinhalt. Das Entspannungsventil wird so einreguliert, daß in dem Autoklav ein Druck von 8 Atm. aufrechterhalten bleibt.
  • Nach einer anderen Ausführungsform des genannten Verfahlrens wird der Prozeß kontinuierl.i,ch in einer Gejgenstromkolonne diurchgefiilhrt, die mit Raschigringen gefüllt und durch ein zentral in ihrer Achse angebrachtes Roher indirekt mit Dampf auf 1700 geheizt wird. Das phenolhalÜge Öl wird am Fußende der Kolonne eingespritzt, während die Sodalösung am oberen Ende in die Kolonne eintritt. Die in Freiheit gesetzte Kohlensäure wird über einen am Kopfende der Kolonne angebrachten Rückflußkühler laufend entspannt. Das in dem Rückflußliühler .er zeugte Dämpfekondensat läuft in die Kolonne zurück.
  • Am Fußende der Kolonne wird ein Gemisch aus entphenoliertem Öl und Pbenolatlauge abgezogen, das sich durch Absitzenlassen leicht trennien läßt. Die Kolonne arbeitet unter einem Druck, der dem Dampfdruck der Flüssigkeiten entspricht und im vorliegenden Fall etwa 8 Atm. beträgt. Das Abziehen der Produkte aus der Kolonne wird mit Hilfe von sorgfältig einregulierten Ventilen vorgenommen.
  • Aber auch dieses Verfahren hat in keiner seiner Ausführungsformen Eingang in die Praxis gefunden. und zwar aus folgenden Gründen: Erstens ist die Spaltung der Sodalösung nur sehr unvollkommen; die erzeugte Phenolatlauge enthält demzufolge verhältnismäßig wenig Phenole. Die Entphenolierung des Öls ist deshalb ebenfalls sehr unvollständig, wenn man nicht einen sehr großen Übersduf an Sodalösung anwendet. Auf jeden Fall müssen große Flüssigkeitsmengen erhitzt werden, wobei nur sehr wenig Phenol in Phenolat übergeführt wird. Der Heizdampfbedarf ist daher sehr groß und das Verfahren unwirtschaftlich. Zweitens enthält die Phenolatlauge große Mengen an Neutralöl, das erst durch eine nachgeschaltete Klardampfung entfernt werden muß.
  • Für die Klardampfung muß ebenfalls Heizdampf aufgewendet werden, dessen Menge durch das Volumen der Phenotlatlauge und die Neutralölmenge bestimmt wird. Da nun die Phenolatlauge, wie bereits erwähnt, bei dem beschriebenen Verfahren niur wenig Phenole und viel Neutralöl enthält, ist der auf die Mengeneinheit ihres Phenolinhalts bezogene Heizdampfbedarf außerordentlich hoch und verteuert den Gesamtprozeß in untragbarer Weise.
  • Es wurde nun gefunden, daß es unter Vermeidung der oben geschilderten Nachteile gelingt, konzentrierte und neutralölfreie Phenolatlaugen in einer einzigen Verfahrensstufe zu erhalten, und eine sehr wirtschaftliche Phenolgewinnung erzielt werden kann, wenn man die Druckhehandlung der phenolhaltigen Öle mit Sodalösung in nachstehender Weise durchführt, wobei die Beschreibung unter Bezugnahme auf die Schemazeichnung vorgenommen ist.
  • 1. Der Prozeß wird ebenfalls in einer Druckkolonne 1 .du.r.chgeführt, jedoch besitzt diese an ihrem Kopfende keinen Rückflußkuhler. Vielmehr wird die in Freiheit gesetzte Kohlensäure zusammen mit den kondensierbaren Öl- und Wasserdämpfen durch ein Dampfrohr 2 abgeleitet und dann, getrennt von der Kolonne, durch einen Kondensator 3 geleitet. Die in dem Kondensator 3 niedergeschlagenen Dämpfe trennen sich in der Destillatvorlage4 von der Kohlensäure.
  • Letztere wird mittels des mit dem Gasraum der Destillatvorlage 4 verbundenen Entspannungsventils 5 entspannt, während das flüssige Kondensat, das aus entphenoliertem Öl und Wasser besteht, durch das am unteren Teil der Destillatvorlage 4 an,gebrachte Ventil 6 abgezogen werden kann. Die entspannte Kohlensäure kann aufgefangen und zur Karbonisierung der in dem Prozeß entstehenden Phenolatlauge verwendet werden.
  • 2. Die Druckkolonne 1 enthält zwei voneinander getrennt, ü?erein.anderliegenrle Füllkörperschichten.
  • Die Sodalösung wird mittels der Leitung 7 auf die obere Schicht aufgegeben. Das phenolhaltige Öl wird oberhalb der unteren Füllkörperschicht durch die Leitung 8 eingespritzt. Am Fuß der Kolonne wird direkter Dampf durch das Rohr 9 eingeblasen. Mitunter kann es vorteilhaft sein, die sich am Fußende der Kolonne unterhalb des Dampfeinleitungsrohres 9 ansammelnde Flüssigkeit indirekt mittels der Dampfschlange 10 zu beheizen. D.ie Flüssigkeit wird mittels des Ventils 11 laufend abgezogen. Durch geeignete Einregulierung der Entspannungsventile 5, 6 und 11 kann ein beliebiger Ubelrdruck in der Apparatur eingestellt und konstant gehalten werden, beispielsweise 10 Atm.
  • 3. Im Gegensatz zu den bekannten ähnlichen Verfahren fällt das entphenolierte Ö1 nicht gemeinsam mit der Phenolatlauge am Fuß der Kolonne, sondern ausschließlich in der Destillatvorlage 4 an und wird von dort abgezogen, und zwar in einem sehr weitgeliend entphenolierten Zustand. Am Fußende der Kolonne fällt dagegen nur die Phenolatlauge an, die reich an Phenol und vollkommen frei von Neutralöl ist. Eine nachgeschaltete Klardampfung ist deshalb nicht notwendig. Der Heizdampfaufwand ist, auf den Phenol inhalt der Phenolatlauge bezogen, gegenüber dem oben geschilderten ähnlichen Verfahren äußerst gering. Das neue Verfahren ist daher besonders wirtschaftlieh.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß sich das Verfahren gemäß der Erfindung nicht nur zur Entphenolierung von Ölen, sondern auch zur Neutralölentfernung von Rohphenolölen eignet, die nach einem anderen Verfahren, z. B. bei der Entphenolierung von Phenolwässern nach dem sogenannten Phenosolvanverfahren, erhalten werden. Solche, als Phenosolvanextrakte bezeichnete Rohphenolöle enthalten stets merlcl.iche Mengen an Neutralöl. Die Entfernung ihres Neutralölgehalts ist bisher außerordentlich schwierig gewesen. Es ist nämlich festgestellt worden, daß das in Phenosolvanextrakten enthaltene Neutralöl zum großen Teil aus nicht phenolischen sauerstoffhaltigen sowie aus stickstoffhaltigen Verbindungen besteht, die sich noch schlechter von den Phenolen trennen lassen als Kohlenwasserstoffe. Um solche Phenosolvanextrakte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vom Neutral öl zu befreien, werden sie mit Alkalikarbonatlösung und Wasserdampf bei erhöhten Temperaturen behandelt. Die Aufarbeitung der dabei entstehenden Phenolatlauge ist ohne weiteres in der weiter oben beschriebenen Weise möglich.
  • Schließlich wurde gefunden, daß bei der Entphenoleerung von Ölen der Grad der Entpbeuolierung davon abhängig ist, in welchem Mengenverhältnis das angewandte Alkalikarbonat zu den in den Ölen vorhandenen Phenolen liegt. Verwendet man z. B. weniger Alkalikarbonat, als zu einer praktisch vollständigen Entphenolierung erforderli,ch ist, so erfolgt nur eine partielle Entphenolierung. Im entphenolierten Ö bleiben dann Phenole von einem höheren Siedepunkt zurück, als ihn die in der Phenolatlauge enthaltenen Phenole besitzen. Es erfolgt also eine selektive Ge-Wil1nU,ng der niedrigsiedenden Phenole. Dies ist von Vorteil, da die niedrigsiedenden Phenole wertvoller als die höhersiedenden sind. Das nur teilweise entphenolierte Öl enthält die wenig wertvollen höhersiedenden Phenole und braucht deshalb nicht in einer besonderen Entphenol ierungsstufe aufgearbeitet zu werden. Es kann vielmehr direkt einer anderweitigen Verwertung zugeführt werden.
  • (Bei der Schilderung des Standes der Technik wnrden berücksichtigt die deutsche Patentschrift 417 971 und britische Patentsdirift 338 638 = französische Patentschrift 693 734.) Beispiel 1 Auf den Kopf der in der Zeichnung schematisch dargestellten Kolonne 1 werden stündlich 2000 Volumteile einer 100/oigen Sodalösung aufgegeben. Gleichzeitig werden oberhalb der unteren Füllkörperschicht 3000 Volumteile einer Mineralölfraktion eingeleitet, die bei der direkten Hochdruckhydrierung von Braunkohle in der sogenannten Sumpfphase erhalten worden war. Diese Mineralöl fraktion siedet zwischen 80 und 2050 und enthält 154,6 g Phenole pro Liter. Durch das Rohr 9 wird Hochdruckdampf eingeblasen. Die Entspanuungsventile werden so einreguliert, daß in der Kolonne ein Druck von 10 Atm. herrscht. Aus der Destillatvorlage wird ein Gemisch von entphenoliertem Öl und Kondenswasser abgezogen, das sich d;urch Absitzenlassen leicht trennt. Die 01schicht enthält nur noch 34,2 g/l Phenole. Am Fußende der Kolonne wird Phenolailauge abgezogen, die etwa 16 0/o Phenole enthält. Durch Karbonisierung kann man daraus ein Phenolöl gewinnen, das vollkommen frei von Neutralölen ist.
  • Beispiel 2 In der im Beispiel 1 geschilderten Weise werden stündlich 1250 Volumteile einer 100/&igen Sodalösung und 3500 Volumteile einer Mineralölfraktion, die durch fraktionierte Destillation aus dem sogenannten Leichtöl der Verschwelung von mitteldeutscher Braunkohle erhalten worden ist, in die Kolonne eingespritzt.
  • Diese Mineralölfraktion siedet zwischen 150 und 250° und enthält 18 Volumprozent Phenole. Aus der Destillatvorlage gewinnt man einerseits eine ölige und andererseits eine wäßrige Kondensatschicht. Die Ölschicht enthält noch etwa 1O0/o Phenole, und zwar hauptsächlich Xylenole und böhersiedende Phenole, aber nur geringe Mengen an Karbolsäure. Die erzeugt Phenolatlauge enthält etwa 200/o Phenole.
  • Durch Karbonisierung kann man daraus ein neutralölfreies Rohphenolöl gewinnen, das an wertvollen Kresolen und insbesondere an Karbolsäure stark angereichert ist. Die bei der Karbonisierung anfallende Karbonatlauge wird mit der wäßrigen Kondensatschicht aus der Destillatvorlage vereinigt und an Stelle von frischer Sodalösung in den Prozeß zurückgeführt.
  • Beispiel 3 Auf den Kopf der Kolonne werden stündlich 2500 Volumteile einer 100/oigen Sodalösung und in den Mittelteil gleichzeitig 1000 Volumteile Rohphenolöl eingespritzt. Das Rohphenolöl war bei der Entphenolierung von Phenolwasser nach dem sogenannten Phenosolvanverfahren erhalten worden und ent'hält 16,50/0 Neutralöl. Im übrigen wird gemäß Beispiel 1 verfahren. Aus der Destillatvorlage wi!rd eine obere, ölige und eine untere, wäßrige Schicht abgezogen. Die ölige Schicht, die mengenmäßig 216 Volumteile pro Stunde beträgt, besteht zu 7S0/o aus Neutralöl, zu 6,80/o aus Wasser und zu 18,2°/o aus Phenolen. Auf die ölige KondensatscQhicht entfallen also weniger als 40/0 der im eingespritzten Rohphenolöl enthaltenen Phenole.
  • Die am Fußende der Kolonne abgezogene Phenolatlauge enthält etwa 24°/o Phenole. Sie wird karbonisiert, wobei man ein neutralölfreies Phenolöl enthält.
  • Die dabei anfallende Karbonatlauge wird mit der wäßrigen Kondensatschicht aus der Destillatvorlage vermischt und in den Prozeß zurückgeführt.
  • An Stelle von Sodalösung können auch wäßlrige Lösungen der Karbonate der anderen Alkalimetalle verwendet werden, so z. B. eine 100/oige Kaliumkarbonatlösung.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden Ölen durch Behandlung der Öle mit wäßrigen Alkalikarhonatlösungen, vorzugsweise Sodalösung, unter Druck und bei Temperaturen über 1000 und unter Entspannung der dabei entwickelten freien Kohlensäure, wobei Phenolatlaugen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckhehandlung in einer Kolonne mit zwei übereinander angeordneten Füllkörperschichten vorgenommen wird, von denen die obere mit der Alkalikarbonatlösung und die untere mit dem zu entphenolierenden Öl beaufschlagt wird, und daß in die Kolonne unterhalb der unteren Füllkörperschicht direkter Dampf eingeblasen und das entwickelte Dämpfe-Gas-Gemisch an ihrem Kopf ohne Rückfluß abgezogen wird, während die am Fuß der Kolonne anfallende Phenolatlauge zwecks Abscheidung der Phenole in bekannter Weise mit Kohlendioxyd behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ansäuern der Phenolatlösung das bei dem Verfahren freiwerdende C O2 verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei dem Ansäuern der Phenolatlauge mit Kohlensäure als Unterlauge anfallende Alkalikarbonatlösung im Kreislauf in den Prozeß zurückgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das nach Abkühlen der ausgetriebenen kohlensäurehaltigen Dämpfe anfallende phenolhaltige Kondensat ganz oder teilweise wieder in den Prozeß eingesetzt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Variation des Mengenverhältnisses zwischen Alkalikarbonatlösung und Mineralölfraktion eine unvollkommene, aber selektive Entphenolung der Mineral,ölf.raktion durchgeführt wird.
DEV9509A 1955-09-23 1955-09-23 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen Pending DE1005080B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV9509A DE1005080B (de) 1955-09-23 1955-09-23 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV9509A DE1005080B (de) 1955-09-23 1955-09-23 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1005080B true DE1005080B (de) 1957-03-28

Family

ID=7572715

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEV9509A Pending DE1005080B (de) 1955-09-23 1955-09-23 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1005080B (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1085886B (de) * 1957-07-31 1960-07-28 Leuna Werke Iawalter Ulbrichti Verfahren zur Entfernung von Schwefel und anderen Verunreinigungen aus Reinphenolen, die aus Braunkohlen gewonnen wurden
DE1144286B (de) * 1959-04-10 1963-02-28 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von neutraloelfreien und lichtbestaendigen Phenolen aus phenolhaltigen OElen und Rohphenolen
DE1145627B (de) * 1958-09-20 1963-03-21 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von reinen Phenolen aus phenolhaltigen OElen oder Rohphenolen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1085886B (de) * 1957-07-31 1960-07-28 Leuna Werke Iawalter Ulbrichti Verfahren zur Entfernung von Schwefel und anderen Verunreinigungen aus Reinphenolen, die aus Braunkohlen gewonnen wurden
DE1145627B (de) * 1958-09-20 1963-03-21 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von reinen Phenolen aus phenolhaltigen OElen oder Rohphenolen
DE1144286B (de) * 1959-04-10 1963-02-28 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von neutraloelfreien und lichtbestaendigen Phenolen aus phenolhaltigen OElen und Rohphenolen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2200926C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Athylenoxid aus einem Reaktionsgemisch, das durch Umsetzung von Äthylen mit molekularem Sauerstoff hergestellt worden ist
DE566151C (de) Gewinnung der Luftbestandteile mit hoeherem Siedepunkt als Sauerstoff
DE1645809C3 (de) Verfahren zum Raffinieren von Schmieroel
DE693766C (de) Verfahren zur Entwaesserung organischer Fluessigkeiten durch azeotropische Destillation
DE1005080B (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus solche enthaltenden OElen
DE1958332A1 (de) Verfahren zur einstufigen Abtrennung von Phenol und Chlorwasserstoffsaeure
DE905015C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen
DE3302812A1 (de) Verfahren zur gewinnung von phenolen aus kohlenwasserstoffen
DE663237C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen und Reinigen von Aceton, AEthylalkohol und Butylalkohol aus Gaerloesungen oder aus entsprechend zusammengesetzten Gemischen anderer Herkunft durch ununterbrochene Destillation
DE858556C (de) Verfahren zur Gewinnung von sauren OElen und neutralen OElen aus deren Gemischen
DE763626C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus phenolhaltigen Waessern
DE871753C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Essigsaeure aus waesserigen Essigsaeureloesungen durch extraktive Destillation
DE923916C (de) Verfahren zum Entwaessern von Steinkohlenteer
DE1768571A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Phenol
DE574277C (de) Verfahren zum Zerlegen von Braunkohlenteeren
DE557802C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Glycerin
DE760386C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus phenolhaltigen OElen, Teeren od. dgl.
DE583324C (de) Verfahren zur Herstellung von Furfurol
DE704530C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen und Abwaessern
DE925714C (de) Verfahren zur Gewinnung von neutraloelfreien Phenolen
DE390813C (de) Verfahren zur Abscheidung von Benzol oder Benzin aus Gemischen
DE433268C (de) Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer oder seinen Destillaten in Phenole undNeutraloele
DE142502C (de)
AT228767B (de) Verfahren zur Gewinnung von Reinmethanol aus synthetischem Rohmethanol
AT163184B (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierter Essigsäure aus den Schweldämpfen der trockenen Destillation des Holzes