DE569140C

DE569140C - Verfahren zur Vergaerung einer waessrigen Loesung von Pentosen

Info

Publication number: DE569140C
Application number: DE1930569140D
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH FRANZ NORD DR ING
Current assignee: FRIEDRICH FRANZ NORD DR ING
Priority date: 1930-07-22
Filing date: 1930-07-22
Publication date: 1933-01-30

Description

Verfahren zur Vergärung einer wäßrigen Lösung von Pentosen Die Erfindung betrifft ein Gärverfahren zwecks Alkoholherstellung, welches darin besteht, daß mari eine wäßrige Lösung von Pentosen oder diese enthaltenden Stoffen bei gewöhnlicher oder etwas erhöhter Temperatur mit Fusarium oder Fusariumpreßsaft versetzt, wobei die Wasserstoffionenkonzentra-\tion vorzugsweise im schwach sauren Gebiet gehalten wird, d. h. über etwa p. H. = 2. Der Gärflüssigkeit können in an sich bekannter Weise noch Nährstoffe, stimulierende Agenzien oder die Zellpermeabilität erhöhende Verbindungen zugefügt werden. Als wäßrige Lösungen finit Gehalt an Pentosen eignen sich besonders die Zellstoffablaugen, ferner die Hydrolysenprodukte des Holzes, insbesondere der sog. Holzzucker. Aus den erhaltenen verdünnten alkoholischen Lösungen wird in an sich bekannter `Weise, z. B. durch Rektifikation, der Alkohol gewonnen.
Das neue Verfahren macht eine große Reihe von billigen Rohstoffen der Herstellung von Alkohol zugänglich. Außer den obengenannten, nämlich den Zellstoffablaugen, insbesondere der Sulfitablauge und dem Holzzucker, kommen noch Heu, Stroh, Samenschalen, verschiedene Gummiarten, Seetang und Maiskolben als pentosehaltige Rohstoffe in Frage.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß auch andere Zuckerarten, wie z. B. Hesosen vom Fusarium, zugleich mit den Pentonen unter Alkoholbildung vergoren werden. Ausführungsbeispiel Eine 2 %ige Lösung von käuflicher Xylose, welche auf i o 1 Wasser noch i,o g Monokaliumphosphat, o,25gMagnesiumsulfat, o,5og Ferrosulfat und 7,5 g Pepton enthält, wurde mit Fusarium versetzt und bei der Optimaltemperatur von etwa 28° C der Gärung überlassen. Die Wasserstoffionenkonzentration entsprach etwa einem p. H. = 6,4 und behielt diesen Wert nach vorübergehender Verringerung auf p. H. - 5 im wesentlichen bei. Die in der Lösung gebildete Alkoholmenge betrug bereits nach kurzer Zeit etwa 5 Gewichtsprozent der angewendeten Xylose und steigerte sich im weiteren Verlauf bis zu 24 o/o der angewendeten Xylosemenge. Dies entsprach einem Verhältnis von etwa i Mol. Alkohol auf i Mol. Xylose. Die zugleich entwickelte Kohlensaureentspricht einem Mol.-Verhältnis von 2 : i, bezogen auf die Xylose. Es ist bemerkenswert, daß der Pilz äußerst unempfindlich gegen Schwankungen der Wasserstoffionen-Z, ist. So konnte ein gutes Wachstum zwischen p.H . = 3,5 und p. H. = 9, 5 festgestellt werden. Die höchste Wachstumgrenze liegt bei etwa p: H. --_ 12, die niedrigste bei p. H. -i,84. Die Gärung kann sowohl bei Zutritt von Luft als auch unter Abschluß derselben durchgeführt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Vergärung einer wäßrigeii Lösung von Pentosen oder diese enthaltenden Stoffen zwecks Alkoholherstellung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung bei gewöhnlicher oder etwas erhöhter Temperatur mit Fusarium oder Fusariumpreßsaft versetzt, wobei die Wasserstoffionenkonzentrationvorzugsweise im schwach sauren Gebiet gehalten wird. z. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß man der Gärflüssigkeit in an sich bekannter Weise noch Nährstoffe, stimulierende Agenzien oder die Zellpermeabilität erhöhende Verbindungen zufügt.